Betahistin

ATC CodeN07CA01
CAS-Nummer5638-76-6
PUB-Nummer2366
Drugbank IDDB06698
SummenformelC8H12N2
Molare Masse (g·mol−1)136,19
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)0,98
Schmelzpunkt (°C)113–114
PKS Wert3,5

Grundlagen

Betahistin ist ein Medikament gegen Schwindel. Es wird häufig bei Gleichgewichtsstörungen oder zur Linderung von Schwindelsymptomen, z. B. im Zusammenhang mit der Ménière-Krankheit, verschrieben. Es wurde erstmals 1970 in Europa für die Behandlung der Ménière-Krankheit zugelassen. Betahistin ist ein Histamin-Analogon.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Betahistin hat zwei Wirkmechanismen. In erster Linie ist es ein schwacher Agonist an den H1-Rezeptoren, die sich an den Blutgefäßen im Innenohr befinden. Die Stimulierung der H1-Rezeptoren im Innenohr bewirkt eine Gefäßerweiterung, die zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Blutgefäße und einer Verringerung des endolymphatischen Drucks führt; diese Wirkung verhindert die Ruptur des Labyrinths, die zu dem mit der Ménière-Krankheit verbundenen Hörverlust beitragen kann. Betahistin wirkt auch, indem es die asymmetrische Funktion der vestibulären Sinnesorgane reduziert und den vestibulocochleären Blutfluss erhöht, was die Symptome des Schwindels lindert. Zusätzlich wirkt Betahistin auch als Histamin-H3-Rezeptor-Antagonist, indem es den Umsatz von Histamin aus postsynaptischen histaminergen Nervenrezeptoren erhöht, was in der Folge zu einer Steigerung der H1-Agonisten-Aktivität führt.

Pharmakokinetik

Betahistin ist sowohl in Tablettenform als auch als Lösung erhältlich und wird oral eingenommen. Es wird schnell und vollständig resorbiert. Die mittlere Plasma-Eliminationshalbwertszeit beträgt 3 bis 4 Stunden, und die Ausscheidung erfolgt praktisch vollständig im Urin innerhalb von 24 Stunden. Die Plasmaproteinbindung ist sehr gering. Betahistin wird in der Leber in Aminoethylpyridin und Hydroxyethylpyridin umgewandelt und mit dem Urin als Pyridylessigsäure ausgeschieden.

Toxizität

Nebenwirkungen

Bei Patienten, die Betahistin einnehmen, können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Geringfügige Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt
  • Übelkeit
  • Überempfindlichkeitsreaktionen und allergische Reaktionen

Überempfindlichkeitsreaktionen klingen nach Absetzen von Betahistin schnell wieder ab.

Quellen

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

medikamio Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Gesundheit.


Logo

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

Medikamente

Durchsuchen Sie hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen sowie Medikamente, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Symptome, Ursachen und Therapie für häufige Krankheiten und Verletzungen.

medikamio App

Kostenlos herunterladen

PlaystoreAppstore
app_screen

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

© medikamio