Hydromorphon

ATC CodeN02AA03
CAS-Nummer466-99-9
PUB-Nummer5284570
Drugbank IDDB00327
SummenformelC17H19NO3
Molare Masse (g·mol−1)285,34
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)266–267
PKS Wert8,2

Grundlagen

Hydromorphon, auch bekannt als Dihydromorphinon, ist ein Opioid, das zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen eingesetzt wird. Typischerweise wird eine Langzeitanwendung nur bei Schmerzen aufgrund von Krebs empfohlen. Es kann durch den Mund oder durch Injektion in eine Vene, einen Muskel oder unter die Haut eingenommen werden. Die Wirkung setzt im Allgemeinen innerhalb einer halben Stunde ein und hält bis zu fünf Stunden an.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Hydromorphon ist ein halbsynthetischer μ-Opioid-Agonist. Als hydriertes Keton von Morphin teilt es die für Opioid-Analgetika typischen pharmakologischen Eigenschaften. Hydromorphon und verwandte Opioide entfalten ihre Hauptwirkungen im zentralen Nervensystem und im Gastrointestinaltrakt. Die Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren im Gehirn hat die starke schmerzstillende Wirkung von Hydromorphon zur Folge.

Pharmakokinetik

Die chemische Modifikation des Morphin-Moleküls zu Hydromorphon führt zu einer höheren Lipidlöslichkeit und einer leichteren Überwindung der Blut-Hirn-Schranke. Dadurch erreicht der Wirkstoff die Rezeptoren im Gehirn schneller, was zu einem schnelleren Wirkeintritt. Die Wirkstärke von Hydromorphon beträgt ungefähr das 5-fachen von Morphin. 

Die typische Halbwertszeit von intravenösem Hydromorphon beträgt 2,3 Stunden. Die maximalen Plasmaspiegel treten normalerweise zwischen 30 und 60 Minuten nach der oralen Einnahme auf. Der Wirkungseintritt von intravenös verabreichtem Hydromorphon liegt bei weniger als 5 Minuten und innerhalb von 30 Minuten nach oraler Verabreichung (sofortige Freisetzung).

Toxizität

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen sind Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Juckreiz und Verstopfung. Schwere Nebenwirkungen können niedriger Blutdruck, Krampfanfälle, Atemdepression und Serotonin-Syndrom sein. Ein schnelles Absenken der Dosis kann zu einem Opioid-Entzug führen. Im Allgemeinen wird die Verwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht empfohlen.

Wie bei allen Opioiden besteht die Gefahr des Missbrauchs und der Abhängigkeit.

Toxikologische Daten

LD50 (Maus, i.v.): 104 mg·kg−1

Quellen

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

medikamio Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Gesundheit.


Logo

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

Medikamente

Durchsuchen Sie hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen sowie Medikamente, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Symptome, Ursachen und Therapie für häufige Krankheiten und Verletzungen.

medikamio App

Kostenlos herunterladen

PlaystoreAppstore
app_screen

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

© medikamio