Losartan

ATC CodeC09CA01
CAS-Nummer114798-26-4
PUB-Nummer3961
Drugbank IDDB00678
SummenformelC22H23ClN6O
Molare Masse (g·mol−1)422,92
Dichte (g·cm−3)1,4
Schmelzpunkt (°C)178 - 184
Siedepunkt (°C)682
PKS Wert7,4; 4,12

Grundlagen

Losartan ist ein Medikament aus der Gruppe der AT1-Rezeptor-Antagonisten, die auch als Sartane bezeichnet werden. Es wird unter anderem zur Therapie von Bluthochdruck, chronischer Herzmuskelschwäche und Nierenerkrankungen, die durch Bluthochdruck oder Diabetes entstanden sind, eingesetzt.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Die Abkürzung „AT1“ steht für Angiotensin-II-Rezeptor Subtyp 1. Losartan und andere Sartane blockieren diesen Rezeptor und verhindert dadurch die Bindung von Angiotensin II. Durch diese Inhibition wird eine Gefäßverengung mit Blutdruckerhöhung und die Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde gestoppt. AT1-Rezeptor-Antagonisten wirken dementsprechend blutdrucksenkend, nephroprotektiv und wirken einem Umbau der Herzmuskulatur entgegen.

Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit nach oraler Aufnahme liegt bei etwa 30 %. Nach der Resorption wird Losartan hepatisch über CYP2C9 zu seinem aktiven Metaboliten umgewandelt, zusätzlich entstehen weitere inaktive Metaboliten. Im Blut liegt das Medikament beinahe komplett an Plasmaproteine wie Albumin gebunden vor. Die Halbwertszeit von Losartan liegt bei etwa ein bis zwei Stunden, die des aktiven Metaboliten bei neun Stunden. Die Ausscheidung erfolgt über die Galle und den Urin.

Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen blutdrucksenkenden Medikamenten, wie trizyklischen Antidepressiva, Antipsychotika oder Baclofen, kann eine Hypotonie auftreten. Inhibitoren des Enzyms CYP2C9, darunter Fluconazol und Valproat, können die Umwandlung in den aktiven Metaboliten und damit die Wirksamkeit des Medikaments deutlich reduzieren. Eine Hyperkaliämie kann bei paralleler Einnahme von kaliumsparenden Diuretika oder Heparin auftreten.

Toxizität

Nebenwirkungen
Häufig können Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelkrämpfe, Husten oder Müdigkeit auftreten. Selten kann es zu einer Schädigung der Leber kommen. Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen zählen das Angioödem mit Schwellungen im Gesichtsbereich mit Erstickungsgefahr, ebenso wie eine zu starke Blutdrucksenkung oder Nierenschäden.

Toxikologische Daten
Im Tiermodell an Ratten betrug die mittlere letale Dosis 1000 mg pro Kilogramm nach oraler Aufnahme.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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