Anwendungsgebiete
- Zur Ausschaltung der Akkommodation (Anpassung der Brechkraft des Auges) für diagnostische Zwecke, z. B. zur Vorbehandlung für die Refraktionsbestimmung;
- zur Penalisation (Herabsetzung der Sehschärfe des dominanten Auges beim Schielen), wenn eine Okklusionsbehandlung (Abdeckung des Auges) nicht möglich ist;
- zur Lösung von Akkommodationsspasmen bei Hyperopie (Weitsichtigkeit);
- Mydriatikum (pupillenerweiterndes Medikament) zur Ruhigstellung von Iris (Regenbogenhaut) und Ziliarkörper (Strahlenkörper) bei akuten und chronischen intraokularen (im Augeninnern auftretenden) Entzündungen dieser Gewebe, z. B. Iritis (Regenbogenhautentzündung), Begleitiritis bei Erkrankungen der Hornhaut;
- bei Verletzungen des Uvealtraktes, d. h. von Iris, Pupille oder Regenbogenhaut, wie z. B. nach Iridektomie (Entfernung der Regenbogenhaut), Ziliarkörperabhebung (Abhebung des Strahlenkörpers);
- bei ziliolentikulärem Block (Blockierung des Kammerwasserflusses);
- zur Sprengung von Synechien (Verwachsungen).
Atropin EDO® darf nicht angewendet werden bei
- Säuglingen und Kleinkindern bis 3 Monate
- Überempfindlichkeit gegen Atropinsulfat oder einen der sonstigen Bestandteile sowie
- erhöhtem Augeninnendruck (primärem Glaukom, insbesondere bei Engwinkelglaukom).
Atropin EDO® darf nur mit besonderer Vorsicht und besonderer Nutzen-Risiko-Abschätzung durch den Arzt angewendet werden bei:
- Blasenentleerungsstörungen durch Behinderung des Harnflusses,
- bestimmten Herzerkrankungen (Pulsbeschleunigung, Herzschwäche, Verengung der Herzkranzgefäße),
- Verengung im Magen-Darm-Trakt,
- Lähmungen des Dünndarms,
- Dickdarmerweiterungen (Megacolon),
- Schilddrüsenüberfunktion,
- schwangerschaftsbedingten Erkrankungen (Toxikosen),
- Muskelschwäche (Myasthenia gravis) und
- akutem Lungenödem.