Bleomedac

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BLEOMEDAC 15 mg Pulver z.Herst.e.Injekt.-Lsg. 1 St
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Wirkstoff(e)Bleomycin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberMedac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate m.b.H.
Zulassungsdatum04.11.2003
ATC CodeL01DC01
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeZytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Bleomedac ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Antibiotika.

Anwendungsgebiete

Bleomedac wird angewendet

  • bei Hodentumoren (Nicht-Seminom und Seminom);
  • im Frühstadium des Hodgkin-Lymphoms (Stadium I – II) bei schlechter Prognose, fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom (Stadium III – IV);
  • bei Non-Hodgkin-Lymphomen von intermediärem oder hohem Malignitätsgrad im Erwachsenenalter;
  • bei der palliativen intrapleuralen Therapie maligner Pleuraergüsse.

Bleomycin wird bei diesen Erkrankungen üblicherweise in Kombination mit anderen Zytostatika verwendet.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Bleomedac darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Bleomycinsulfat oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Eine allergische Reaktion kann sich als Ausschlag, Juckreiz, Luftnot, Schwellungen des Gesichtes, der Lippen, des Halses oder der Zunge äußern (siehe Abschnitt 4).
  • wenn Sie eine Lungenentzündung oder andere Probleme mit Ihrer Lunge haben.
  • wenn Sie bereits eine durch Bleomycin verursachte Lungenschädigung in der Vorgeschichte hatten.
  • wenn Sie an einem Teleangiektasie-Ataxie-Syndrom leiden.
  • wenn Sie stillen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Bleomedac anwenden.

Im Folgenden wird beschrieben, wann Bleomedac nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf (relative Kontraindikationen). Die Entscheidung hierüber trifft der behandelnde Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben früher einmal zutrafen. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt bei folgenden relativen Kontraindikationen:

  • Vorbestrahlung der Lunge oder des Mittelfellraums (Mediastinum). Bei vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder einzelner Lungenabschnitte ist das Risiko einer Lungenschädigung (pulmonale Toxizität) erhöht.
  • Restriktive oder obstruktive Lungenventilationsstörungen bzw. Lungenerkrankungen
  • Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz). Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) muss eine Dosisreduktion vorgenommen werden.
  • Leberfunktionsstörungen
  • Behandlung mit Sauerstoff während eines operativen Eingriffs erhöht das Risiko für Lungentoxizität
  • Schlechter Allgemeinzustand

Wenn Sie mit Bleomedac behandelt werden, sollte in regelmäßigen Abständen ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden, um mögliche schädliche Auswirkungen von Bleomedac auf Ihre Lunge zu entdecken.

Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, falls Sie unter Husten und/oder Kurzatmigkeit leiden sollten, da dies ein Hinweis auf eine mögliche Schädigung Ihrer Lunge durch Bleomedac sein könnte.

Anwendung von Bleomedac zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Medikamente einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, da dieses/diese mit Bleomycin interagieren kann/können:

  • Carmustin, Mitomycin-C, Cyclophosphamid und Methotrexat. Bei diesen Medikamenten besteht ein erhöhtes Risiko der Lungenschädigung.
  • Vinkaalkoloide (Vincristin, Vinblastin: Medikamente, die gegen bestimmte Krebserkrankungen eingesetzt werden). Bei dieser Medikamentengruppe kann es zu einer Verminderung der Blutzufuhr in den Fingern, den Zehen und der Nase kommen. In schweren Fällen können diese Körperteile sogar absterben.
  • Cisplatin (ein Krebsmedikament) und andere nierenschädigende Medikamente können die Nebenwirkungen von Bleomycin durch Ausscheidungsverzögerung verstärken.
  • Die Wirkung von Digoxin, einem Medikament, welches bei Herzerkrankungen eingesetzt wird, und von Phenytoin, einem Medikament, welches bei Epilepsie eingesetzt wird, kann herabgesetzt werden.
  • sogenannte „Lebendimpfstoffe“: schwere und tödlich verlaufende Infektionen können auftreten.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt,

  • wenn Sie eine Bestrahlung der Lunge hatten oder noch bekommen sollen und wenn Sie unter einer Lungenerkrankung leiden. Es ist möglich, dass das Risiko einer Lungen- und/oder Hautschädigung dann erhöht ist.
  • bei Sauerstoffgabe: es besteht ein erhöhtes Risiko der Lungenschädigung wenn Sie Sauerstoff während einer Narkose erhalten.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Untersuchungen darüber, um abschätzen zu können, welche möglichen Schädigungen es durch Bleomedac während einer Schwangerschaft geben könnte.

In tierexperimentellen Studien wurde allerdings beobachtet, dass Bleomedac sich schädlich auf die Entwicklung des Fötus auswirkt.

Sie sollten daher während einer Schwangerschaft kein Bleomedac erhalten, es sei denn, Ihr Arzt hält dies für unbedingt notwendig. Sollten Sie während der Behandlung mit Bleomycin schwanger werden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die möglichen Risiken für das ungeborene Kind. Eine engmaschige Überwachung der Schwangerschaft sollte vorgenommen werden.

Sollten Sie den Wunsch haben, nach der Therapie mit Bleomedac schwanger zu werden, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt und nutzen Sie die Möglichkeit einer genetischen Beratung.

Bei einer Behandlung mit Bleomedac sollten Sie empfängnisverhütende Maßnahmen ergreifen, um eine Schwangerschaft während und mindestens drei Monate nach Ende der Therapie mit Bleomycin zu vermeiden. Männer sollten sich im Vorfeld der Therapie mit Bleomedac über die Möglichkeiten einer Spermakonservierung beraten lassen, da es sein kann, dass es zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Bleomedac Therapie kommen kann.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Bleomedac oder seine Abbauprodukte in die Muttermilch gelangen können. Da diese Möglichkeit aber nicht ausgeschlossen werden kann und ein Risiko für das Kind darstellt, darf während der Behandlung mit Bleomedac nicht gestillt werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bleomedac kann durch Erzeugung von Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienbarkeit von Maschinen führen.

Wie wird es angewendet?

Die Anwendungsvorschriften sind exakt einzuhalten, da Bleomedac sonst nicht richtig wirken kann!

Sollten Sie bermerken, dass die Wirkung von Bleomedac zu stark oder zu schwach ist, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Wie viel und wie oft sollte Bleomedac angewendet werden?

Besonderer Hinweis:

Eine intravenöse oder intramuskuläre Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, sollte vor jeder Erstapplikation erfolgen.

Die Dosierung sollte stets individuell erfolgen. Es gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

Hodentumore

Bei Erwachsenen wird Bleomycin im Rahmen des PEB-Protokolls (PEB: Cisplatin, Etoposid, Bleomycin) als i.v.-Bolus in einer Dosis von 30 mg an den Tagen 1, 8 und 15 eines Therapiezyklus für insgesamt 3-4 Zyklen angewendet.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern (ab einem Lebensalter von 2 Jahren) wird Bleomycin im Rahmen des PEB- oder PVB- Protokolls (PVB: Cisplatin, Vinblastin, Bleomycin) als intravenöse 24-h-Infusion in einer Dosis von 15 mg/m² Körperoberfläche an den Tagen 1-3 eines Therapiezyklus für insgesamt 3-4 Zyklen angewendet.

Frühstadium des Hodgkin-Lymphoms (Stadium I-II) bei schlechter Prognose, fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom (Stadium III-IV)

Bleomycin wird im Rahmen des ABVD- und MOPP/ABVD-Protokolls (ABVD: Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin) in Einzeldosen von 10 mg/m² KOF intravenös angewendet.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern wird Bleomycin im Rahmen des ABVD-Schemas in einer Einzeldosierung von 10 mg/m² intravenös angewendet.

Die Anzahl der Therapiezyklen ist abhängig vom Krankheitsstadium und dem verwendeten Therapieprotokoll (s. Fachliteratur).

Non-Hodgkin-Lymphome von intermediärem oder hohem Malignitätsgrad im Erwachsenenalter

Bleomycin wird im Rahmen des ProMACE-CytaBOM-Protokolls (Prednison, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Etoposid, Cytarabin, Bleomycin, Vincristin, Methotrexat, Calciumfolinat) in Einzeldosen von 5 mg/m² KOF intravenös angewendet.

Hinweis

Bei Lymphompatienten ist besondere Vorsicht angezeigt. Es wurden bei ca. 1 % dieser Patienten schwere idiosynkratische Reaktionen beobachtet. Diese schweren, z. T. verzögert auftretenden Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxien) können mit sehr heftig verlaufenden Fieberanfällen mit Todesfolge einhergehen. Es wird daher bei erstmaliger Anwendung von Bleomycinsulfat eine

intravenöse Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, empfohlen.

Palliative intrapleurale Therapie maligner Pleuraergüsse

Bleomycin-Monotherapie in Einzeldosen bis zu 60 mg intrapleural. Einzelheiten sind der Fachliteratur zu entnehmen.

Ältere Patienten

Empfehlungen zur Dosisanpassung können nicht gegeben werden (zur kumulativen Gesamtdosis siehe Abschnitt 4, sehr häufig, „Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie)“).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei eingeschränkter Nierenfunktion, insbesondere bei einer Kreatinin-Clearance < 25-35 ml/min, ist die Ausscheidung von Bleomycin verzögert. Gegenwärtig können keine gesicherten Empfehlungen zur Dosisreduktion bei dieser Patientengruppe gegeben werden.

Eingeschränkte Leberfunktion

Zur Unbedenklichkeit von Bleomycin bei stark eingeschränkter Leberfunktion liegen keine Untersuchungen vor.

Wie und wann sollte Bleomedac angewendet werden?

Bleomycin liegt als Lyophilisat vor. Vor der Anwendung ist Bleomycin aufzulösen. Zum Auflösen der Trockensubstanz ist ausschließlich 0,9 %ige (9 mg/ml) Natriumchloridlösung zu verwenden.

Bleomycin ist intravenös, intramuskulär und intrapleural anwendbar.

Intravenöse Injektion

Die erforderliche Dosis in 5 bis 200 ml 0,9 %iger (9 mg/ml) Natriumchloridlösung lösen und langsam applizieren oder einer kontinuierlichen Infusion hinzufügen.

Intramuskuläre Injektion

Die erforderliche Dosis in bis zu 5 ml 0,9 %iger (9 mg/ml) Natriumchloridlösung lösen.

Intrapleurale Injektion

60 mg (entspr. 4 Durchstechflaschen à 15 mg bzw. entspr. 2 Durchstechflaschen à 30 mg) in 100 ml 0,9 %iger (9 mg/ml) Natriumchloridlösung auflösen.

Die Art der Anwendung sowie die zwischen den einzelnen Behandlungszyklen einzuhaltenden Intervalle ergeben sich aus den jeweiligen Therapieprotokollen.

Eine kumulative Gesamtdosis von 400 mg sollte jedoch wegen des erhöhten Risikos von Lungenschäden vermieden werden.

Wie lange sollte Bleomedac angewendet werden?

Die Entscheidung über die Dauer der Anwendung muss unter Berücksichtigung der jeweiligen, individuellen Gesamtsituation getroffen werden.

Hinweis: Das Arzneimittel darf nicht in Mischspritzen verwendet werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wie die meisten zytostatischen Medikamente kann Bleomedac sowohl akute als auch verzögerte Nebenwirkungen haben. Zu den akuten Symptomen gehören Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Übelkeit und Fieber.

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Wenn Sie eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen entwickeln, teilen Sie dies sofort Ihrem Arzt mit:

  • Husten
  • Kurzatmigkeit
  • Rasselatmung

Es kann sein, dass die Behandlung mit Bleomedac abgebrochen werden muss.

Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig und können kumulativ sein, d.h. je mehr Bleomedac angewendet wurde, desto stärker und/oder häufiger können die Nebenwirkungen auftreten.

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

  • Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie). Diese kann während oder gelegentlich nach Beendigung der Bleomedac-Therapie auftreten, eine bindegewebige „Vernarbung“ der Lunge zur Folge haben (Lungenfibrose) und bei etwa 1 % der mit Bleomedac behandelten Patienten
    zum Tod führen. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie unter Husten und/oder Kurzatmigkeit leiden sollten (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen). Je mehr Bleomycin Sie erhalten haben, desto größer ist das Risiko für eine Lungenschädigung. Bei älteren Patienten, Patienten, die eine Bestrahlung des Brustkorbs erhalten haben oder mit Sauerstoff behandelt werden, kann bereits nach niedrigen Menge Bleomycin eine Lungenschädigung auftreten. Patienten, die vor einer Operation Bleomycin erhielten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Lungentoxizität.
  • Entzündung der Schleimhaut (Stomatitis; Mukositis), Schleimhautgeschwüre. Geschwüre im Bereich der Schleimhäute können durch Kombination von Bleomedac mit einer Strahlentherapie oder anderen Arzneimitteln mit toxischer Wirkung auf die Schleimhäute verstärkt werden. Eine Entzündung der Mundschleimhaut ist in seltenen Fällen schwer ausgeprägt und klingt normalerweise nach Beendigung der Behandlung ab.
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust. Medikamente gegen Übelkeit können hilfreich sein.
  • Lineare stärkere Färbung der Haut (Hyperpigmentierung) mit Juckreiz (flagellatartige Hyperpigmentierung).
  • Schädigungen der Haut, Verdickung der Haut, übermäßige Hautverhornung, Hautrötung, Schwellungen im Bereich der Fingerspitzen und an druckempfindlichen Stellen wie Ellenbogen, Hautausschlag vorwiegend der Hände und Füße, Dehnungsstreifen der Haut, Blasen, Nagelveränderungen, Haarausfall. Diese Nebenwirkungen treten in der Regel in der zweiten oder dritten Behandlungswoche auf, sind selten schwer ausgeprägt und bilden sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung zurück.

Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

  • Überempfindlichkeitsreaktionen. Diese können sofort oder um mehrere Stunden verzögert auftreten. Sie sind in der Regel nach der ersten oder zweiten Dosis zu beobachten, äußern sich als Blutdruckabfall, geistige Verwirrtheit, Fieber, Schüttelfrost und pfeifender Atem und können tödlich verlaufen.
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Schüttelfrost und hohes Fieber (bis 41 °C), meist 2 bis 6 Stunden nach der Anwendung. Bei kontinuierlichem Fieber kann die Verabreichung fiebersenkender Präparate notwendig werden. Die Häufigkeit des Auftretens von Fieber nimmt nach darauffolgenden Injektionen ab.

Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen

  • Knochenmarkschädigung
  • verminderte Anzahl an Blutplättchen (erkennbar z.B. durch unerwartete Blutung oder blaue Flecken). Meist geringgradig und nach Therapieende rasch reversibel

Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen

  • Herzinfarkt, Erkrankung der Gefäße des Herzens (koronare Herzkrankheit)
  • Schädigung der Blutgefäße (z.B. Durchblutungsstörungen des Gehirns, Entzündung der Blutgefäße des Gehirns, hämolytisch-urämisches Syndrom)
  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie), stark erhöhte Körpertemperatur (Hyperpyrexie) bei Gabe von Bleomycin in den Raum um die Lunge herum (intrapleurale Verabreichung).

Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

In Einzelfällen wurde bei Lymphompatienten über verzögert auftretendes, akutes und plötzlich verlaufendes hohes Fieber um 41 °C (Hyperpyrexie) mit Todesfolge berichtet

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

  • Missempfindungen der Haut (Parästhesien) z.B. Taubheitsgefühl, Prickeln, Stechen, Brennen oder Kribbeln auf der Haut ohne erkennbare Ursache
  • Überempfindlichkeit der Haut für Berührungen (Hyperästhesie)
  • Blutdruckabfall
  • Verschluss eines Blutgefäßes (Vene)
  • bestimmte Durchblutungsstörung (Raynaud-ähnelndes Phänomen), die zum Absterben von der Körpermitte entfernter Körperteile, z.B. der Finger oder der Zehen, führen kann
  • Verhärtung des Bindegewebes (Sklerodermie)
  • Fehlgebildete Spermien (sogenannte aneuploide Spermatozoen)
  • Schmerzen an der Einstichstelle und Schmerzen im Bereich des Tumors
  • Entzündung einer Vene aufgrund eines Blutgerinnsels (Thrombophlebitis)
  • Nach intravenöser Injektion von Dosen oberhalb des empfohlenen Dosisbereichs wurden akute Reaktionen wie stark erhöhte Körpertemperatur (Hyperpyrexie) und Herz-Kreislauf- Zusammenbruch beschrieben.
  • Müdigkeit

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Im Kühlschrank lagern (2 °C-8 °C).

Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken: Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung ist nicht weiß bis leicht gelblich.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Bleomedac enthält

  • Der Wirkstoff ist: Bleomycinsulfat
    Eine Durchstechflasche enthält 7,0 bis 10,0 (14,0 bis 20,0) mg lyophilisiertes Bleomycinsulfat, entsprechend einer standardisierten biologischen Aktivität von 15 (30) mg Bleomycin (entspr. 15.000 (30.000) I.E.).
    Bleomedac ist ein Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung; die Aktivität ist standardisiert, wobei das Absolutgewicht des Inhalts chargenabhängig Schwankungen aufweisen kann. Bleomedac ist ein Gemisch aus Glykopeptiden, das aus dem Aktinomyzeten Streptomyces verticillus gewonnen wird. Es liegt als gelblich-weißes Pulver vor, das in Wasser gut löslich ist.
  • Der sonstige Bestandteil ist: Stickstoff (als Schutzgas)

Wie Bleomedac aussieht und Inhalt der Packung

Bleomedac ist ein Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Das Pulver ist weiß bis leicht gelblich.

Packung mit 1 Durchstechflasche mit 7,0 bis 10,0 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (N1), entsprechend 15.000 I.E. Bleomycin.

Packung mit 1 Durchstechflasche mit 14,0 bis 20,0 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (N1), entsprechend 30.000 I.E. Bleomycin.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

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Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH

Theaterstr. 6

22880 Wedel

Deutschland

Tel.: (04103) 80 06-0

Fax: (04103) 80 06-100

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2018.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Zuletzt aktualisiert am 20.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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