DAPSON-Fatol darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Dapson oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie überempfindlich gegen Sulfonamide sind, da Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide in der Regel auch gegen Sulfone und damit auch gegen Dapson überempfindlich sind.
- bei schweren Lebererkrankungen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie DAPSON-Fatol einnehmen.
Bei Patienten mit erblichem Mangel an Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase ist das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen deutlich erhöht, weshalb in diesen Fällen die Anwendung von Dapson zu vermeiden ist. Bei dringlicher Indikation muss versucht werden, mit der Hälfte der empfohlenen Dosis auszukommen.
Bei blutarmen Patienten (Blutfarbstoffgehalt unter 10 g/dL) sollte Dapson nicht zur Anwendung kommen. Doch kann bei äußerster Dringlichkeit (z. B. der Dermatitis herpetiformis) ein Behandlungsversuch unter strenger Kontrolle, vor allem des roten Blutbildes, unumgänglich sein. Wenn andere Therapiemöglichkeiten gegeben sind (z. B. bei chronischem Gelenkrheumatismus), sollte Dapson nicht zur Anwendung kommen, falls die Blutfarbstoffwerte bei Behandlungsbeginn unterhalb von 11 g/dL liegen (siehe auch Abschnitt 4: „Besondere Hinweise“).
Bei Auftreten einer bläulichen Verfärbung an Lippen und Fingernägeln (Cyanose) bzw. erschwerter Atemtätigkeit (aufgrund verstärkter Methämoglobinbildung) sollte sofort ein Arzt konsultiert werden (siehe auch Abschnitt 4: „Besondere Hinweise“).
Bei Auftreten von Hautausschlägen unter der Dapson-Therapie ist ebenfalls sofort der Arzt zu informieren. Das Arzneimittel muss dann sofort abgesetzt werden.
Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden (siehe auch Abschnitt 2: „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Laborwerte
Bei Diabetikern kann die Einnahme von Dapson in Laboruntersuchungen zu falsch-niedrigen HbA1c-Werten (Langzeitblutzuckerwert) führen und damit eine gute Kontrolle der diabetischen Stoffwechsellage vortäuschen.
Einnahme von DAPSON-Fatol zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Omeprazol (Arzneimittel, das die Magensäuresekretion hemmt) verringert die Clearance (Abbau) von Dapson. Dies wurde bei Kaukasiern, jedoch nicht bei Asiaten beobachtet.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Dapson und Probenecid (Arzneimittel, das die Harnsäureausscheidung steigert) kann die Ausscheidung von Dapson gehemmt werden.
Trimethoprim (antibakteriell wirkendes Arzneimittel) erhöht die Blutspiegel und die unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Dapson.
Die orale Clearance (Abbau) nahm durch gleichzeitige Gabe von Rifabutin (Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung von Mycobacterium avium-Infektionen und zur Behandlung von Tuberkulose) signifikant zu.
Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose und anderen Mykobakteriosen und zur Vorbeugung gegen Hirnhautentzündung) kann die biologische Halbwertszeit von Dapsonreduzieren. Es gibt bisher keine Hinweise, dass dies therapeutische Folgen hätte.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ursodeoxycholsäure (Arzneimittel zur Auflösung von Gallensteinen) wird Dapson schneller metabolisiert (verstoffwechselt), so dass seine Wirkung verringert wird.
Pyrimethamin (Arzneimittel zur Behandlung von Malaria und von Toxoplasmose) kann das Distributionsvolumen (Verteilungsvolumen), den Blutspiegel und die Speichelkonzentrationen von Dapson verändern. Die Bedeutung ist nicht bekannt.
Potentielle Methämoglobinbildner (Nitrate, Nitrite, Sulfonamide, Nitroglycerin, Nitroprussid- Na, Stickstoffmonoxid und Lokalanästhetika wie Prilocain) hemmen das Enzym Methämoglobin-Reduktase. Dadurch kann es zu einem Anstieg des Methämoglobingehaltes im Blut kommen (siehe auch Abschnitt 4: „Besondere Hinweise“). Eine in diesem Zusammenhang auftretende bläuliche Verfärbung an Lippen und Fingernägeln bzw. eine erschwerte Atemtätigkeit ist sofort dem Arzt zu melden.
Vor operativen Eingriffen unter Verwendung von Lokalanästhetika sollte der Patient seinen Arzt über die Einnahme von DAPSON-Fatol informieren.
In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Fluconazol die Bildung des toxischen Metaboliten Hydroxylamin-Dapson bei HIV-infizierten Patienten senkt.
Bei Langzeitanwendung von Dapson bei AIDS-Patienten, die mit Zidovudin (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) therapiert werden, sollte das Blutbild besonders sorgfältig
überwacht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren
Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Dapson bei Schwangeren vor.
Die Anwendung von DAPSON-Fatol während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen.
Stillzeit
Dapson wird in die Muttermilch ausgeschieden. Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene/Kind können nicht ausgeschlossen werden.
Deshalb sollte Ihr Arzt entscheiden, ob Sie das Stillen unterbrechen sollen oder ob auf die Behandlung mit DAPSON-Fatol verzichtet werden kann. Bei dieser Entscheidung soll sowohl
der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
DAPSON-Fatol kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.
DAPSON-Fatol enthält Lactose
Bitte nehmen Sie DAPSON-Fatol erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.