Distraneurin Mixtur darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Clomethiazol, Levomenthol, Cineol oder einen der in Abschnitt 6. ge- nannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn bei Ihnen der Verdacht auf anfallsweise auftretende Atemstillstände von mehr als 10 Sekun- den Dauer (Schlafapnoesyndrom) oder sonstige zentral verursachte Atemstörungen besteht,
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wenn Sie eine akute Alkoholvergiftung haben,
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wenn Sie eine akute Vergiftung durch andere Substanzen, die dämpfend auf das Zentralnervensys- tem wirken, haben oder,
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wenn Sie von Alkohol und anderen auf die Psyche wirkenden (psychotropen) Substanzen abhängig sind (mit Ausnahme der akuten Behandlung des Prädelirs, Delirium tremens und der akuten Ent- zugssymptomatik, siehe Abschnitt 1 „Was ist Distraneurin Mixtur und wofür wird es angewen- det“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Distraneurin Mixtur einnehmen. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Distraneurin Mixtur ist erforderlich,
wenn Sie eine schwere Leberstörung und eine eingeschränkte Leberfunktion haben, da die beruhigende Wirkung von Distraneurin Mixtur das Eintreten eines Leberkomas verschleiern kann,
wenn Sie ein chronisches Nierenleiden haben,
wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist,
wenn Ihre große Hohlvene umgeleitet ist (z. B. portokavaler Shunt).
Eine mittelstarke alkoholbedingte Lebererkrankung schließt die Behandlung mit Distraneurin Mixtur nicht aus. Bei der Dosierung müssen dann allerdings die erhöhte Verfügbarkeit des Wirkstoffs von Distraneurin Mixtur im Körper und die verzögerte Ausscheidung berücksichtigt werden. Es liegen Berichte über Leberfunktionsstörungen vor. Darin wurde über erhöhte Blutspiegel von bestimmten Enzymen (Transaminasen) und in seltenen Fällen über Gelbsucht und Leberentzündung (cholestatische Hepatitis) berichtet.
Wenn Ihre Atemleistung verringert ist bzw. wenn Sie an akuten Bronchial- oder Lungenerkrankungen leiden, sollte Distraneurin Mixtur bei Ihnen nur mit Vorsicht angewendet werden. Distraneurin Mixtur kann die Wirkung von Arzneimitteln, die dämpfend auf das Zentralnervensystem wirken, verstärken. Das gilt auch für Alkohol und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine). Auch eine Wirkungsverstärkung von Distraneurin Mixtur selbst ist möglich.
Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Distraneurin Mixtur und anderen Arzneimitteln, die dämpfend auf das Zentralnervensystem wirken, ist eine das Herz und die Atmung betreffende Störung mit tödlichem Ausgang beschrieben worden. Wenn Distraneurin Mixtur zeitnah zusammen mit solchen Arzneimitteln angewendet wird, sollte Ihr Arzt die Dosis entsprechend reduzieren.
Ein Sauerstoffmangel als Folge von verminderter Atem- oder Herzleistung kann sich als akuter Verwirrtheitszustand zeigen. Es muss sofort ein Arzt kontaktiert werden, der dann eine entsprechende Behandlung einleitet.
Bei Alkoholikern ist die Möglichkeit einer weiteren Abhängigkeitsentwicklung nicht auszuschließen. Eine Behandlung mit Distraneurin Mixtur muss deshalb stationär unter streng kontrollierten Bedingungen stattfinden.
Distraneurin Mixtur sollte nur mit Vorsicht verschrieben werden, wenn Sie bekanntermaßen suchtgefährdet sind oder dazu neigen, die Dosierung ohne ärztliche Anweisung eigenmächtig zu erhöhen. Distraneurin Mixtur kann das Risiko für das Entstehen einer physischen oder psychischen Abhängigkeit erhöhen. Nach einer längeren Anwendung mit hohen Dosierungen ist über physische Abhängigkeiten berichtet worden. Diese gingen mit Entzugssyndromen wie Krämpfen, Zittern und körperlich bedingten Verwirrtheitszuständen (organischen Psychosen) einher.
Wenn Sie weiterhin trinken bzw. den Alkoholmissbrauch fortsetzen, sollte Distraneurin Mixtur Ihnen nicht verschrieben werden. Die Kombination von Distraneurin Mixtur und Alkohol kann, wenn Sie eine Leberzirrhose haben, schon bei kurzzeitiger Anwendung zu einer Hemmung der Atmung (Atemdepression) mit Todesfolge führen.
Ältere Menschen
Bei Ihnen ist die Verfügbarkeit des Wirkstoffs von Distraneurin Mixtur im Körper erhöht und die Ausscheidung des Wirkstoffs kann verzögert sein. Sie müssen sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen lassen.
Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten Distraneurin Mixtur nicht einnehmen.
Einnahme von Distraneurin Mixtur zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von anderen Substanzen, die dämpfend auf das Zentralnervensystem wirken, treten nicht abschätzbare Wirkungsverstärkungen auf.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Distraneurin Mixtur und einem Arzneimittel mit dem Wirkstoff Carbamazepin können höhere Dosen erforderlich sein.
Wechselwirkungen mit allen Substanzen, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, sind zu erwarten (z. B. mit Cimetidin, einem Wirkstoff zur Regulierung der Magensäureproduktion). Es gibt Hinweise darauf, dass der Abbau des Wirkstoffs von Distraneurin Mixtur im Körper durch Cimetidin gehemmt wird. Eine gleichzeitige Anwendung der beiden Arzneimittel kann daher zu erhöhten Konzentrationen des in Distraneurin Mixtur enthaltenen Wirkstoffs im Blut führen.
Die Kombination eines blutdrucksenkenden Arzneimittels mit dem Wirkstoff Propranolol und Distraneurin Mixtur führte bei einem Patienten zu einem extrem verlangsamten Herzschlag (ausgeprägte Bradykardie).
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Distraneurin Mixtur und einem bestimmten Arzneimittel zur Muskelentspannung mit dem Wirkstoff Chlorzoxazon ist die Ausscheidung dieses Wirkstoffs aus dem Körper vermindert.
Einnahme von Distraneurin Mixtur zusammen mit Alkohol
Bei einer Behandlung mit Distraneurin Mixtur während des Alkoholentzugs kann die gleichzeitige Einnahme von Alkohol lebensbedrohliche Auswirkungen haben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen keine klinischen Daten über die Auswirkungen von Distraneurin Mixtur in der Schwangerschaft vor. Der Wirkstoff von Distraneurin Mixtur ist plazentagängig. Sie dürfen Distraneurin Mixtur deshalb nicht während der Schwangerschaft einnehmen, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt entscheidet, dass dies zwingend notwendig ist.
In der Muttermilch wurden genauso hohe Konzentrationen des Wirkstoffs von Distraneurin Mixtur gefunden wie im mütterlichen Blut. Sie dürfen Distraneurin Mixtur deshalb nicht während der Stillzeit einnehmen. Wenn eine Behandlung mit diesem Arzneimittel nach der Geburt Ihres Kindes notwendig ist, müssen Sie abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch beim bestimmungsgemäßen Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Das Führen von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen sowie sonstige gefahrvolle Tätigkeiten müssen unterbleiben.
Distraneurin Mixtur enthält Sorbitol, Ethanol (Alkohol) und Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 350 mg Sorbitol pro ml. Bei einer Einnahme gemäß der empfohlenen Dosierung enthält jede Einzeldosis (max. 20 ml Lösung) bis zu 7 g Sorbitol. Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen oder erhalten, wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie eine Unverträglichkeit gegenüber einigen Zuckern haben oder wenn bei Ihnen eine hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) – eine seltene angeborene Erkrankung, bei der eine Person Fructose nicht abbauen kann – festgestellt wurde. Sorbitol kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Dieses Arzneimittel enthält 1,04 mg Alkohol (Ethanol) pro ml entsprechend 0,13 % Vol. Die Menge in 20 ml (max. Einzeldosis) dieses Arzneimittels entspricht weniger als 0,6 ml Bier oder 0,3 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Einzeldosis (max. 20 ml Lösung), d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.