Dolantin Tropfen sind ein stark wirksames Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide und werden bei starken Schmerzen angewendet.
Wirkstoff(e) | Pethidin |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | Sanofi-Aventis Deutschland GmbH |
Suchtgift | 1 |
Zulassungsdatum | 23.08.2002 |
ATC Code | N02AB02 |
Abgabestatus | Apothekenpflichtig |
Verschreibungsstatus | Betäubungsmittel |
Pharmakologische Gruppe | Opioide |
Dolantin Tropfen sind ein stark wirksames Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide und werden bei starken Schmerzen angewendet.
Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Sie dürfen Dolantin Tropfen erst einnehmen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bei
Dolantin Tropfen sollten nicht zusammen mit Arzneimitteln eingenommen werden, welche die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin in die Nervenzellen des Gehirns hemmen, z. B. bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen. In diesem Fall sind lebensbedrohliche Wechselwirkungen auf das Zentralnervensystem sowie auf die Atmungs- und Kreislauffunktion möglich (siehe „Einnahme von Dolantin Tropfen zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Beruhigungs- und Schlafmitteln (wie Benzodiazepinen und verwandten Arzneimitteln) mit Dolantin Tropfen kann es zum Auftreten von Schläfrigkeit, beeinträchtigter Atmung und Koma, auch mit tödlichem Ausgang, kommen. Dolantin Tropfen und diese Arzneimittel sollten nur dann gemeinsam angewendet werden, wenn keine andere geeignete Behandlungsmöglichkeit besteht. Wenn Ihr Arzt jedoch Dolantin Tropfen zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, wird er die Dosen und die Dauer der begleitenden Behandlung begrenzen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle starken Schmerzmittel, Beruhigungs- und Schlafmittel, die Sie anwenden, und halten Sie sich bitte genau an die Dosierungsempfehlungen Ihres Arztes (siehe „Einnahme von Dolantin Tropfen zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
Dolantin Tropfen besitzen ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Bei längerem Gebrauch entwickeln sich Toleranz (Gewöhnung) sowie psychische und physische Abhängigkeit. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden (bei Gewöhnung an andere Opioide Wirkungsverlust von Dolantin Tropfen und umgekehrt). Nach plötzlichem Beenden einer Langzeittherapie können die Symptome eines Entzugssyndroms auftreten (siehe auch Abschnitt 3., „Dauer der Anwendung“). Solche Symptome sind z. B. psychische Symptome wie Unruhe, Ängstlichkeit, Gereiztheit, Depression bzw. vegetative Symptome wie Schwitzen, abdominelle Krämpfe, Erbrechen, Kreislaufversagen.
Besondere Vorsicht ist geboten bei epileptischen Krampfanfällen in der Vorgeschichte. Bei gleichzeitig bestehenden Nierenfunktionsstörungen sind die Einnahmeabstände zu verlängern bzw. ist die Dosis zu verringern, da sonst Krampfanfälle aufgrund der Anreicherung eines Stoffwechselproduktes von Pethidin auftreten können. Bei Vorliegen einer Epilepsie sollten Dolantin Tropfen nur zusammen mit einem Arzneimittel gegen Krampfanfälle eingenommen werden.
Pethidin darf bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Dolantin Tropfen sollten bei älteren Patienten nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Die Anwendung von Dolantin Tropfen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Missbrauch von Dolantin Tropfen als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Verstärkung der Wirkung und möglicherweise Verstärkung von Nebenwirkungen:
Abschwächung der Wirkung:
Pentazocin-, Nalbuphin- und Buprenorphin-haltige Arzneimittel können die Wirkung von Dolantin Tropfen abschwächen und zu Entzugserscheinungen führen.
Sonstige mögliche Wechselwirkungen:
Bei Einnahme von Alkohol während der Behandlung mit Dolantin Tropfen ist das Risiko für das Auftreten von Schläfrigkeit, beeinträchtigter Atmung und Koma, auch mit tödlichem Ausgang, erhöht. Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Dolantin Tropfen keinen Alkohol zu trinken.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Anwendung von Dolantin während der Schwangerschaft und unter der Geburt wird nicht empfohlen, da nur unzureichende Erfahrungen vorliegen. Bisher sind keine Anzeichen für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen beobachtet worden.
Eine länger dauernde Anwendung von Dolantin sollte während der gesamten Schwangerschaft vermieden werden, da sie beim Kind zu Gewöhnung und nach der Geburt zu Entzugserscheinungen führen kann.
Stillzeit
Pethidin und sein Abbauprodukt Norpethidin gehen in die Muttermilch über. Bei wiederholter Anwendung von Dolantin sollte nicht gestillt werden, da es möglicherweise zu schwerwiegenden Nebenwirkungen beim gestillten Kind kommen kann, die verzögert auftreten und Tage bis Wochen anhalten können. Deshalb muss Ihr Arzt entscheiden, ob das Stillen oder die Behandlung mit Dolantin beendet wird. Dabei muss sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Behandlung für die Mutter berücksichtigt werden.
Dolantin Tropfen verändern Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen. Dies gilt besonders bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol oder Beruhigungsmitteln. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Die Einzeldosis (einzelne Einnahmemenge) liegt für Erwachsene zwischen 10 und 60 Tropfen Dolantin (entsprechend 25 bis 150 mg Pethidinhydrochlorid). Die Tagesdosis (tägliche Einnahmemenge) sollte 500 mg Pethidinhydrochlorid nicht überschreiten.
Eine weitere Steigerung der Einzeldosis führt nicht zu einem größeren schmerzlindernden Effekt, sondern verstärkt lediglich die Nebenwirkungen.
Bei Kindern beträgt die Einzeldosis 0,6 bis 1,2 mg Pethidinhydrochlorid pro kg Körpergewicht. Dies entspricht etwa 1 bis 2 Tropfen Dolantin pro 4 kg Körpergewicht (1 Tropfen enthält ca. 2,5 mg Pethidinhydrochlorid).
Bei älteren Patienten sollte die Tagesdosis vermindert werden.
Bei gestörter Leberfunktion kann es zu einer erhöhten Konzentration von Pethidin im Blut kommen, weshalb die Einnahmemenge entsprechend zu verringern ist.
Bei gestörter Nierenfunktion sind die Einnahmeabstände zu verlängern bzw. ist die Dosis zu verringern, um einer Anreicherung der wirksamen Stoffwechselprodukte von Pethidin vorzubeugen.
Die Tropfen können unabhängig von den Mahlzeiten, falls erforderlich aber auch vermischt mit Speisen und Getränken, eingenommen werden.
Die Dauer der Einnahme wird von Ihrem behandelnden Arzt festgelegt.
Für die Behandlung akuter Schmerzzustände genügt oftmals eine einmalige Einnahme. Gegebenenfalls können Dolantin Tropfen mehrmals, mit besonderer Vorsicht auch über mehrere Tage, eingenommen werden.
Grundsätzlich sollte die kleinste schmerzlindernde Einnahmemenge gewählt werden. Sollte Dolantin ausnahmsweise bei der Behandlung lang anhaltender Schmerzen eingesetzt werden, ist der Einnahme nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.
Da das Hauptstoffwechselprodukt Norpethidin eine schädigende Wirkung auf das Nervensystem besitzt, sollten Dolantin Tropfen nicht über längere Zeit angewendet werden.
Wenn Sie eine Einzeldosis von Dolantin Tropfen versehentlich doppelt einnehmen, hat dies im Regelfall keine negativen Auswirkungen auf die weitere Einnahme, d. h., Sie nehmen Dolantin Tropfen danach so ein wie sonst auch.
Nach Einnahme erheblich zu hoher Arzneimengen kommt es zu Pupillenverengung und Verminderung des Atemantriebs bis hin zum Atemstillstand. Im Weiteren kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zu tiefer Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall, beschleunigtem Herzschlag, Schwindel, Muskelzuckungen, Temperaturanstieg, Delirium, Unterkühlung und bei zunehmendem Sauerstoffmangel zu Pupillenerweiterung kommen. Bei sehr starker Überdosierung kann es zum Atemstillstand, Kreislaufstillstand und Tod kommen.
Bei Auftreten dieser Krankheitszeichen ist der nächste erreichbare Arzt zu Hilfe zu rufen!
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme wie vorher fort.
Bei unangenehmen Nebenwirkungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung infrage kommen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Häufig: | kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt:
Überempfindlichkeitsreaktionen (unter Umständen bis zum lebensbedrohlichen Schock). Unverträglichkeitsreaktionen wie Blutdruckabfall und/oder Herzrasen, Hitzewallung, Schwitzen und Juckreiz.
Häufig:
Verwirrtheit, Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich krankhafte Verstimmung) sowie Veränderungen der Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit (z. B. hinsichtlich des Entscheidungsverhaltens sowie Wahrnehmungsstörungen). In diesem Zusammenhang können z. B. Erregungszustände, Wahnvorstellungen und Halluzinationen auftreten.
Die vielfältigen psychischen Nebenwirkungen treten hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit, Medikationsdauer) in Erscheinung.
Nicht bekannt:
Orientierungslosigkeit, Delirium, Arzneimittelabhängigkeit, Entzugserscheinungen.
Häufig:
Sedierung (Ruhigstellung), Schwindel.
Nicht bekannt:
Zittern, unwillkürliche Muskelbewegungen, epileptische Krampfanfälle (insbesondere bei höheren Anwendungsmengen, Einschränkung der Nierenfunktion und [z. B. bedingt durch Arzneimittel] erhöhter Krampfbereitschaft).
Nicht bekannt:
Pupillenverengung (vor allem nach rascher Einspritzung einer Pethidin-Injektionslösung über eine Vene).
Nicht bekannt:
Herzinfarkt (im Rahmen einer allergischen Reaktion, sogenanntes Kounis-Syndrom), Beschleunigung, aber auch Verlangsamung des Herzschlages.
Nicht bekannt:
Blutdruckabfall.
Häufig:
Beeinträchtigung des Atemantriebs.
Nicht bekannt:
Verengung der Bronchien (Bronchospasmus), Schluckauf (jeweils vor allem nach rascher Einspritzung einer Pethidin-Injektionslösung über eine Vene).
Nicht bekannt:
Übelkeit und Erbrechen (jeweils vor allem nach rascher Einspritzung einer Pethidin-Injektionslösung über eine Vene).
Darmverstopfung (Obstipation), insbesondere bei längerer Anwendung. Trockener Mund.
Nicht bekannt:
Verkrampfung der Gallenwege.
Nicht bekannt:
Erschwertes Wasserlassen, Harnstauung, insbesondere bei längerer Anwendung.
Nicht bekannt:
Bei längerer Anwendung kann es infolge der Gewöhnung zu einer verminderten Wirkung kommen. Bei missbräuchlicher Injektion in den Muskel können Muskelnekrosen (Absterben von Muskelzellen) und Nervenschädigungen auftreten.
Methyl-4-hydroxybenzoat (Paraben) kann allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Nach Anbruch der Flasche sind Dolantin Tropfen 6 Monate haltbar.
Der Wirkstoff ist Pethidinhydrochlorid.
1 ml Lösung (ca. 21 Tropfen) enthält 50 mg Pethidinhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Gereinigtes Wasser, Betainhydrochlorid, Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (Paraben) als Konservierungsmittel.
Dolantin Tropfen zum Einnehmen, Lösung, sind klar und farblos.
Dolantin Tropfen sind erhältlich als Packung mit 1 Flasche zu 20 ml Lösung und als Packung mit 5 Flaschen zu je 20 ml Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main
Postanschrift: Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: 0800 52 52 010
A. Nattermann & Cie. GmbH
Nattermannallee 1 50829 Köln ((alternativ))
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main Postanschrift:
Postfach 80 08 60
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Zuletzt aktualisiert am 06.07.2022
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden
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