Frisium darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Clobazam oder einen der sonstigen Bestandteile von Frisium sind,
- wenn Sie an einer schweren krankhaften Muskelschwäche (Myasthenia gravis) leiden.
- wenn Sie eine schwere Schädigung der Leber haben,
- wenn Sie unter akuter schwerer Beeinträchtigung der Atmung leiden (ihre Atemfunktion muss überwacht werden),
- wenn bei Ihnen zeitweilig die Atmung im Schlaf aussetzt (sog. Schlaf-Apnoe-Syndrom),
- bei akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmitteln sowie Arzneimitteln mit beruhigender Wirkung oder Arzneimitteln gegen verschiedene Formen der Depression, (einschließlich Lithium),
- wenn Sie von Alkohol, Medikamenten oder Drogen abhängig sind oder früher davon abhängig waren,
- während des ersten Schwangerschaftsdrittels (siehe Abschnitt ?Schwangerschaft und Stillzeit?),
- wenn Sie stillen (siehe Abschnitt ?Schwangerschaft und Stillzeit?).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Frisium ist erforderlich
- wenn Sie an Bewegungs- und Gangunsicherheit, die durch Erkrankungen des Rückenmarks und Kleinhirns bedingt sind (spinale und cerebellare Ataxien), leiden.
In diesen Fällen wird Ihr Arzt Frisium nur mit besonderer Vorsicht und in verminderter Dosierung anwenden.
Bei Patienten mit psychischen Erkrankungen wird Ihr Arzt Arzneimittel wie Frisium nicht alleine, sondern nur in Kombination mit anderen Medikamenten verordnen.
Bei Patienten mit Depressionen oder Angst in Verbindung mit einer Depression wird der Arzt Frisium nur zusammen mit einer entsprechenden Begleitbehandlung verordnen.
Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Frisium 10 mg Tabs behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Nicht alle Angstzustände bedürfen einer medikamentösen Behandlung. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder eine Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung positiv beeinflusst werden.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre:
Der Arzt wird Frisium bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren nur dann anwenden, wenn er zuvor die Notwendigkeit einer solchen Behandlung sorgfältig abgewogen hat.
Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, Toleranzentwicklung:
Abhängigkeit:
Alle sog. ?Benzodiazepine? können zu körperlicher und seelischer Abhängigkeit führen. Dabei steigt das Risiko mit der Dosis und Behandlungsdauer. Bereits bei täglicher vorschriftsmäßiger
Einnahme über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeit von diesem Arzneimittel gegeben. Dies gilt in verstärktem Maß für den missbräuchlichen Gebrauch hoher Dosen.
Wenn Sie früher übermäßig Alkohol- oder Arzneimittel verwendet haben, dann besteht ein größeres Risiko für die Entwicklung einer Abhängigkeit.
Ihr Arzt wird spätestens nach einer vierwöchigen Behandlung mit Frisium entscheiden, ob Ihre Behandlung fortgesetzt werden muss.
Beschwerden nach zu abruptem Absetzen der Behandlung/Entzugserscheinungen:
Insbesondere nach zu abruptem Ende einer Behandlung mit Benzodiazepinen wie Frisium, können die ursprünglichen Beschwerden wieder auftreten oder es kann zu Entzugserscheinungen kommen (z.B. Kopf- oder Muskelschmerzen, Schlafstörungen, verstärktes Träumen, Unruhe, Verwirrung, Erregbarkeit, Zittern, Schwitzen). Bei der Behandlung von epileptischen Beschwerden können durch abruptes Absetzen der Behandlung Krampfanfälle provoziert werden.
Um diese Beschwerden zu vermeiden, wird der Arzt eine Behandlung die länger als 1 Woche dauerte nur durch ein schrittweises Verringern der Dosis beenden.
Entzugserscheinungen können auch auftreten, wenn Ihre Behandlung zu rasch von einem lang wirksamen Benzodiazepin, wie Frisium, auf ein kurz wirksames Benzodiazepin umgestellt wird.
Toleranzentwicklung:
Bei der Behandlung einer Epilepsie kann es nach mehrmonatiger Anwendung von Frisium unter Umständen zur Entwicklung einer sog. Toleranz kommen, das heißt, dass die Wirkung von Frisium nachlässt. Sie müssen darüber umgehend Ihren Arzt informieren.
Weitere Informationen
Bei folgenden Patienten wird der Arzt zu Beginn der Behandlung streng auf die Anwendung einer niedrigen Dosis achten:
- Kinder,
- Ältere Patienten
- Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand
- Patienten mit Gehirnschädigungen, Kreislauf- oder Atemstörungen oder eingeschränkter Leberfunktion.
Während einer Langzeitbehandlung wird Ihr Arzt Ihre Leber- und Nierenfunktion kontrollieren.
Bei Einnahme von Frisium mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Frisium und andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen.
- Schmerz-, Beruhigungs- und Schlafmittel, sowie bestimmte Arzneimittel gegen Allergien, zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen und Narkosemittel: gegenseitige Verstärkung der Wirkung. Dies gilt insbesondere bei gleichzeitigem Alkoholkonsum. Sie dürfen deshalb während einer Behandlung mit Frisium keinen Alkohol konsumieren!
- stark schmerzstillende Arzneimittel (sog. Narkoanalgetika): eine Euphorie kann verstärkt werden. Das kann zu zunehmender körperlicher Abhängigkeit vom Arzneimittel führen.
- Arzneimittel zur Entspannung der Muskulatur (Muskelrelaxanzien) und Lachgas: verstärkte Wirkung dieser Arzneimittel.
- Arzneimittel, die das sog. Monooxygenase-Enzymsystem im Körper hemmen, wie z. B. Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren) und Erythromycin (Arzneimittel gegen bestimmte bakterielle Infektionen): Wirkung von Frisium wird verstärkt und verlängert.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln gegen Epilepsie wird der Arzt den Beginn der Kombinationsbehandlung streng überwachen und die Blutspiegel dieser Medikamente kontrollieren.
Bei Einnahme von Frisium zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Ein gleichzeitiger Alkoholgenuss muss während der Behandlung mit Frisium vermieden werden, da Alkohol unkontrollierbar zu einer verstärkten Wirkung von Frisium führen kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Frisium darf während des ersten Schwangerschaftsdrittels nicht eingenommen werden.
Im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel dürfen Sie Frisium nur dann einnehmen, wenn es Ihr Arzt für zwingend notwendig hält.
Wenn Sie während der Frisium-Behandlung schwanger werden, müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt informieren. Er wird über die Weiterführung bzw. über einen Abbruch der Behandlung entscheiden.
Sie dürfen Frisium nicht einnehmen, wenn Sie stillen, da der Wirkstoff Clobazam in die Muttermilch übertritt.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung, unterlassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
Frisium enthält Lactose.
Jede Frisium 10 mg Tablette enthält 72,3 mg Milchzucker (Lactose-Monohydrat). Bitte nehmen Sie Frisium erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.