Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Granocyte 34, und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel anwenden?
Angesichts der Empfindlichkeit sich rasch teilender Knochenmarkzellen gegenüber einer knochenmark- und zellschädigenden Chemotherapie wird die Anwendung von Granocyte 34 im Zeitraum von einem Tag vor bis zu einem Tag nach dem Ende der Chemotherapie nicht empfohlen.
Mögliche Wechselwirkungen mit anderen blutbildenden (haematopoetischen) Wachstumsfaktoren und Zellbotenstoffen müssen noch in klinischen Studien untersucht werden.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Granocyte 34 auftreten?
Die sichere Anwendung von Granocyte 34 in Verbindung mit Arzneimitteln, die hemmend auf das Tumorwachstum wirken (antineoplastische Substanzen) und die sich durch eine kumulative (sich anhäufende) Knochenmarkschädigung (Myelotoxizität) oder eine überwiegend gegen die Bildung der Blutplättchen gerichtete Toxizität (Giftigkeit) auszeichnen (Nitrosoharnstoffderivate, Mitomycin) ist nicht belegt. Die Anwendung von Granocyte 34 könnte insbesondere die gegen die Blutplättchen gerichtete schädigende Wirkung derartiger Arzneimittel sogar verstärken.
In klinischen Studien, die durch Gabe von Scheinmedikamenten kontrolliert waren, erwies sich Granocyte 34 als sicher. Unerwünschte Ereignisse traten bei Patienten, die mit Granocyte 34 oder Scheinmedikamenten behandelt wurden, mit gleicher Häufigkeit auf. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse bestanden aus Haarausfall (Alopezie), Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen, ähnlich denjenigen, die bei anderen chemotherapeutisch behandelten Krebspatienten auftreten.
Bei den mit Lenograstim behandelten Patienten traten etwas mehr Knochenschmerzen (ca. 10 % häufiger) und örtliche Reaktionen an der Einstichstelle (ca. 5 % häufiger) als in der Kontrollgruppe auf.
Eine Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytenzahlen) von 70 x 109/l oder mehr wurde bei weniger als 5 % der Patienten, die eine zellschädigende Chemotherapie erhalten hatten und die mit Lenograstim (5 µg pro kg KG und pro Tag, entsprechend 0,64 Mio. I.E.) behandelt worden waren, beobachtet. Über Nebenwirkungen, die direkt der Leukozytose (Vermehrung der weißen Blutkörperchen) zuzuschreiben waren, wurde nicht berichtet.
In einigen Fällen wurde über pulmonale Infiltrate berichtet, die zum Lungenversagen oder einer Schocklunge mit tödlichem Ausgang führen können.
Nach Knochenmarktransplantation
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Erholung der Thrombozytenzahlen gewidmet werden, da in doppelblind-placebokontrollierten Studien die mittleren Thrombozytenzahlen bei den mit Granocyte 34 behandelten Patienten niedriger lagen als in der Placebo-Gruppe. Dies führte jedoch nicht zu einer Erhöhung der Inzidenz von unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit Blutverlusten und auch der durchschnittliche Zeitraum von der Knochenmarktransplantation bis zur letzten Thrombozyteninfusion war in beiden Gruppen vergleichbar.
In placebokontrollierten Studien traten die häufigsten unerwünschten Ereignisse (15 % in mindestens einer Behandlungsgruppe) mit gleicher Häufigkeit bei Granocyte 34 und Placebo-Patienten auf. Diese unerwünschten Ereignisse entsprachen denen, die üblicherweise bei dem zugrundeliegenden Behandlungsschema zu erwarten sind, waren offensichtlich nicht auf die Behandlung mit Granocyte 34 zurückzuführen, konnten durch die Behandlung mit Granocyte 34 jedoch auch nicht verhindert werden. Als Nebenwirkungen traten infektiös/entzündliche Erkrankungen der Mundhöhle, Fieber, Diarrhoe, Ausschlag, abdominale Schmerzen, Erbrechen, Alopezie, Sepsis und Infektion auf.
Bei der peripheren Blutstammzellenmobilisierung:
Wenn Granocyte 34 an gesunde Personen verabreicht wird, werden meist Kopfschmerzen in 30 %, Knochenschmerzen in 23 %, Rückenschmerzen in 17,5 %, Asthenie (Schwäche) in 11 %, Abdominalschmerz (Bauchschmerzen) in 6 % und allgemeiner Schmerz in 6 % der Fälle beobachtet. Das Risiko von Schmerzen ist erhöht bei den Personen, die einen hohen Spitzenwert an Leukozyten haben, besonders bei Leukozytenwerten > 50 x 109/l. Leukozytose (Leukozyten > 50 x 109/l) wurde in 24 % und apheresebedingte Thrombozytopenie (Blutplättchen < 100 x 109/l) bei 42 % der Spender gemeldet. Ein vorübergehender Anstieg der ASAT und/oder ALAT wurde bei 12 % der Probanden beobachtet und der alkalischen Phosphatase bei 16 % der Probanden. Es sind in Einzelfällen Milzrupturen aufgetreten bei gesunden Spendern, die G-CSF erhalten haben (s. o.).
In sehr seltenen Fällen wurde über allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Schockreaktionen in Einzelfällen während der Behandlung mit Granocyte 34 berichtet.
Sehr selten wurde über Fälle einer Vaskulitis (Entzündung der Gefäße) der Haut bei Patienten berichtet, die mit Granocyte 34 behandelt worden waren. Sehr selten wurde über die Hauterkrankungen Sweets Syndrom, Erythema nodosum und Pyoderma gangraenosum berichtet. Diese Nebenwirkungen sind überwiegend bei Patienten mit hämatologischen Malignomen (bösartige Erkrankungen des Blutes), die bekanntermassen mit einer neutrophilen Dermatose (bestimmte Hauterkrankung) einhergehen, aber auch bei Patienten mit nicht maligner Neutropenie beschrieben.
Darüberhinaus wurden sehr seltene Fälle von Lyell-Syndrom (bestimmte Hauterkrankung) berichtet. Unter der Behandlung mit Granocyte 34 wurde ein Anstieg der ASAT, der ALAT sowie der alkalischen Phosphatase (bestimmte Leberwerte) beobachtet. In den meisten Fällen besserten sich diese Leberfunktionsstörungen nach dem Absetzen von Granocyte 34.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.