Gynipral darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Hexoprenalin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- bei Asthmatikern mit Sulfit-Überempfindlichkeit aufgrund des Gehaltes an Sulfit
- bei Schilddrüsenüberfunktion
- bei Herzerkrankungen, insbesondere Herzrhythmusstörungen, Entzündung des Herzmuskels, Herzklappenfehler und erworbene Verengung der Aorta bzw. der Aortenklappe
- bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen,
- bei Engwinkelglaukom
- bei schweren genitalen Blutungen (vorzeitige Plazentalösung) sowie wenn eine Infektion der Gebärmutter vorliegt
- bei tödlichen Anomalien des ungeborenen Kindes oder wenn Ihr ungeborenes Kind gestorben ist
- bei schwerer Präeklampsie (sehr hoher Blutdruck, Ausscheidung von Eiweiß im Harn, evtl. Ödeme)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte berichten Sie Ihrem Arzt vor Beginn der Anwendung:
Wenn Sie in Ihrer Vergangenheit an einer Herzerkrankung, unregelmäßigem Herzrhythmus oder an einem Engegefühl in der Herzgegend (Angina pectoris) gelitten haben.
Während der Anwendung von Gynipral sollten Ihr Puls und Blutdruck sowie die Herzfrequenz des ungeborenen Kindes überwacht werden. Regelmäßige EKG-Kontrollen sollten sowohl vor als auch während der Therapie durchgeführt werden.
Bei einem deutlichen Anstieg Ihrer Herzfrequenz (über 130/min) und bei stärkerem Blutdruckabfall ist die Dosis zu reduzieren. Bei stärkeren Beschwerden, wie Atemnot, Engegefühl in der Herzgegend und Zeichen einer Herzmuskelschwäche, ist Gynipral unverzüglich abzusetzen.
Aufgrund der blutzuckersteigenden Wirkung von Hexoprenalin werden bei Patientinnen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) zu Beginn der Behandlung zusätzliche Blutzuckerkontrollen empfohlen.
Hexoprenalin kann einen bestehenden Kaliummangel verstärken. Vor Beginn der Behandlung sollte in diesem Fall eine orale Kaliumzufuhr erfolgen.
Während der Infusionsbehandlung mit Gynipral ist in einzelnen Fällen, überwiegend bei gleichzeitiger Gabe von entzündungshemmenden Arzneimitteln (Kortikosteroide), das Auftreten von Lungenödemen beobachtet worden. Daher ist eine fortlaufende, sorgfältige medizinische Überwachung der Patientin erforderlich. Dies gilt insbesondere bei einer kombinierten Behandlung mit Kortikosteroiden sowie bei Vorliegen von Begleiterkrankungen, die zu Flüssigkeitsansammlung im Körper führen (Nierenerkrankungen, EPH-Gestosen).
Unter tokolytischer Therapie mit Beta-Adrenergika (Klasse von Arzneimitteln zu denen Gynipral zählt), können die Symptome einer bestehenden bestimmten genetisch bedingten Muskelerkrankung (dystrophische Myotonie) an Intensität zunehmen.
Bei Patientinnen mit einer individuell gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Gynipral und anderen Sympathomimetika, darf Gynipral nur in niedriger, dem Einzelfall angepasster Dosierung und unter besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung gegeben werden.
Das Herz kann durch bestimmte Narkosemittel (z. B. Halothan) gegenüber Sympathomimetika wie Gynipral sensibilisiert werden, so dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Hexoprenalin das Auftreten von Herzrhythmusstörungen möglich ist. Gynipral soll daher vor einer geplanten Halothannarkose vorsorglich abgesetzt werden.
Das in Gynipral -Ampullen enthaltene Natriumpyrosulfit kann in seltenen Fällen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchialkrämpfe (Bronchospasmen) hervorrufen.
Da unter Gynipral die Darmbewegung gehemmt werden kann (in seltenen Fällen wurden Darmlähmungen beobachtet) sollte bei der Therapie daher für eine regelmäßige Darmentleerung gesorgt werden.
Die Anwendung des Arzneimittels Gynipral 10 µg/2 ml-Ampullen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Gynipral zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben.
Gynipral und einige andere Arzneimittel können sich in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen.
Gewisse Präparate gegen Bluthochdruck (z.B. Beta-Rezeptoren-Blocker) schwächen die Wirkung von Gynipral ab oder heben sie auf.
Die Wirkung von Medikamenten gegen Zuckerkrankheit wird abgeschwächt.
Bestimmte Kreislauf- und Asthmamittel können die Herzwirkung verstärken und es kann dadurch zu Überdosierungserscheinungen kommen.
Glukokortikoide (zB. ?Kortison?) führt zu einer vermehrten Zuckerspeicherung in der Leber. Dieser
Effekt wird durch Gynipral vermindert.
Gynipral darf nicht zusammen mit Mutterkornalkaloiden, Calcium- und Vitamin D-haltigen Präparaten, sowie mit Dihydrotachysterin (bei Schilddrüsenunterfunktion) oder mit Mineralokortikoiden (Klasse von Hormonen) angewendet werden.
Methylxanthine wie Theophyllin und Coffein verstärken die Wirkung von Gynipral.
Anwendung von Gynipral zusammen mit Getränken
Coffein, enthalten in Kaffee, Tee, Cola oder Energy-Drinks, verstärkt die Wirkung von Gynipral.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Dieses Arzneimittel ist für die Anwendung während der Schwangerschaft vorgesehen - siehe Abschnitt 1 (Was ist Gynipral und wofür wird es angewendet?).
Stillperiode
Die Anwendung in der Stillperiode ist nicht vorgesehen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Gynipral beeinträchtigt nicht die Fahrtüchtigkeit, oder die Fähigkeit Maschinen zu bedienen.