Wirkstoff(e) (111In)Indium(III)pentetat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Mallinckrodt Medical B.V. / Covidien
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code V09AX01
Pharmakologische Gruppe Zentrales Nervensystem

Zulassungsinhaber

Mallinckrodt Medical B.V. / Covidien

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

111In-DTPA wird eingesetzt bei der
Liquorszintigraphie

  • zum Nachweis von Störungen der Liquorzirkulation
  • zur Diagnose des kommunizierenden Hydrocephalus internus


Ventrikuloszintigraphie

  • Bestimmung der LiquordurchgĂ€ngigkeit ventrikulo-peritonealer und ventrikulojugulĂ€rer Shunts.


und zum Nachweis einer okkulten oder intermittierenden Rhinoliquorrhoe oder Otoliquorrhoe.
In der morphologischen Auflösung ist die Liquor-Szintigraphie anderen bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT unterlegen. Allerdings ist zu beachten, dass auch bei unauffĂ€lligen CT oder MRT–Befunden die Liquorszintigraphie auf funktionellem Wege die Diagnostik stellen kann.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Absolute Gegenanzeigen
Die Lumbal- bzw. Subokzipitalpunktion ist kontraindiziert bei gesteigertem intrakraniellen Druck, HĂ€morrhagie-Neigung und Therapie mit Antikoagulantien.
Schwangerschaft und Stillzeit
Die Anwendung von Indium DTPA [In 111] Injektion wÀhrend der Schwangerschaft und Stillzeit ist kontraindiziert.
Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebĂ€rfĂ€higen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. GrundsĂ€tzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, mĂŒssen in ErwĂ€gung gezogen werden.
Bevor Indium DTPA (In 111) Injektion bei einer stillenden Mutter angewendet wird, muss geprĂŒft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann und ob die Wahl eines Radiopharmakons im Hinblick auf die AktivitĂ€tsausscheidung in die Muttermilch wirklich die beste Untersuchungsmethode darstellt. Wird die Verabreichung Indium (In 111) Injektion als notwendig erachtet, muss abgestillt werden.
Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Anwendung und Warnhinweise
Bei jedem Patienten ist sorgfĂ€ltig zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko abzuwĂ€gen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende AktivitĂ€t nicht höher bemessen werden als fĂŒr den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.
Bei SÀuglingen, Kindern und Jugendlichen ist eine besonders sorgfÀltige AbwÀgung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen.
Dieses radioaktive Arzneimittel darf nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafĂŒr bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung unterliegen den Anordnungen der örtlich zustĂ€ndigen Aufsichtsbehörde und setzen entsprechende Genehmigungen voraus.
Der Inhalt der Durchstechflasche ist steril und nicht pyrogen. Das Aufziehen der Spritze und die intrathekale Injektion mĂŒssen unter streng aseptischen Bedingungen erfolgen. Bei manchen Patienten wurde aufgrund einer Fehlpunktion oder zurĂŒcksickernder Lösung extra-arachnoidale AktivitĂ€t festgestellt. Zur Vermeidung von Extravasaten sowie von daraus resultierender Strahlenbelastung sowie resultierenden falsch-negativen Ergebnissen ist deswegen darauf zu achten, dass die Nadel bei der lumbalen Injektion korrekt im Subarachnoidalraum liegt. Eine Kontrolle im Injektionsbereich zum Ausschluß extra-arachnoidaler AktivitĂ€t wird empfohlen.
Bei Verdacht auf eine spinale Blockade sollte ggf. die subokzipitale Injektion in ErwĂ€gung gezogen werden, da in diesem Fall aus einer lumbalen Injektion eine relativ hohe Strahlenbelastung fĂŒr die spinalen Nervenwurzeln resultieren kann.
111In-DTPA-Injektionslösung darf nicht durch Sterilfiltration sterilisiert werden, da Netzmittel aus den Filtern schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen können.
Um die Strahlenexposition der Blase möglichst gering zu halten, muß der Patient nach Verabreichen des Arzneimittels aufgefordert werden, viel zu trinken und hĂ€ufig die Blase zu entleeren. Da Indium[111In]-pentetat ĂŒber die Niere ausgeschieden wird, muß das Arzneimittel bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen mit besonderer Vorsicht verwendet werden.
Das PrÀparat wird meist lumbal, seltener subokzipital, in den Liquorraum eingebracht, nachdem ein gleiches Volumen an Liquor zur Vermeidung einer Druckerhöhung aspiriert wurde.
Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren fĂŒr die Umwelt
Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor fĂŒr andere Personen aufgrund der Ă€ußeren Strahlenexposition oder Kontamination beispielsweise durch VerschĂŒtten von Urin usw. dar. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene RadioaktivitĂ€t ist zu vermeiden.
Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Entsorgung
Nicht verwendete Lösung von DRN 4916 Indium (In 111) DTPA Injektion kann man im gesicherten Bereich stehen lassen, bis die AktivitÀt so weit abgeklungen ist, dass das PrÀparat nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr als radioaktiv gilt und als normaler Abfall entsorgt werden kann.
Radioaktive AbfĂ€lle sind gemĂ€ĂŸ den nationalen Bestimmungen fĂŒr radioaktives Material zu entsorgen.
Stand der Information
Dezember 2006
ZusĂ€tzliche Information fĂŒr Fachkreise
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Rezeptpflichtig.
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, BioverfĂŒgbarkeit, soweit diese Angaben fĂŒr die therapeutische Verwendung erforderlich sind.
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum des zentralen Nervensystems (ATC V09AX 01)
Die Pharmakologie des Pentetats wurde nicht untersucht. Pentetat ist jedoch ein Komplexierungsmittel. Da das PrÀparat ausreichend Ca -Ionen enthÀlt, um die KomplexierungskapazitÀt der mit dem 111In nicht komplexierten Pentetatfraktion abzudecken, sind keine pharmakodynamischen Auswirkungen zu erwarten.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Injektion in den Subarachnoidalraum in Lumbalhöhe steigt Indium(111In)-pentetat mit dem Liquor cerebrospinalis nach oben in den zervikalen Subarachnoidalraum und sammelt sich normalerweise nach 1 bis 1,5 Stunden in den basalen Zisternen der Fossa posterior und Fossa medialis. 3 Stunden nach Injektion verteilt es sich in den Zisternen um das Mittelhirn und in der interhemispherischen Furche und erreicht schließlich nach 6 – 12 Stunden die Wölbung der HirnhemisphĂ€ren und die Sylviussche Furche, wo es vom Liquor in das Blut ĂŒbertritt. Anschließend wird Indium(111In)-pentetat schnell ĂŒber die Nieren durch glomerulĂ€re Filtration ausgeschieden (65 % in 24 Stunden, 85 % in 72 Stunden).
24 Stunden nach Verabreichung findet man die höchste AktivitĂ€t an den Resorptionsstellen entlang des Sulcus sinus sagittalis superioris, wĂ€hrend nur noch geringfĂŒgige oder gar keine AktivitĂ€t in den basalen Zisternen und der Sylviusschen Furche nachzuweisen ist. Im Normalfall tritt Indium(111In)-pentetat nicht in die Ventrikel ĂŒber. Abweichungen von diesem charakteristischen Verteilungsmuster lassen auf eine pathologische BeeintrĂ€chtigung der Liquorzirkulation schließen.
Bei Kindern verteilt sich Indium(111In)-pentetat schneller als beim Erwachsenen. Es erreicht die basalen Zisternen nach 30 min. p.i. und die Sylviussche Furche nach 2-4 Stunden. Beim Àlteren Patienten verteilt sich Indium(111In)-pentetat dagegen langsamer und die AktivitÀt wird in die Wölbung der HirnhemissphÀren noch nach 48 Stunden beobachtet.
Toxikologische Eigenschaften
Untersuchungen zur akuten ToxizitĂ€t von (111In)-Pentetat wurden nicht durchgefĂŒhrt. Aufgrund der geringen Substanzmenge sind im verwendeten Dosisbereich pharmakologisch-toxikologische Wirkungen nicht zu erwarten.
Untersuchungen zur ToxizitÀt nach Mehrfachdosis, zur ReproduktionstoxizitÀt, zur MutagenitÀt sowie zur KanzerogenitÀt liegen nicht vor.
Strahlenexposition
Die Dosiskalkulation erfolgte anhand des MIRD Kopf/Hals-Modells fĂŒr den Liquorraum (MIRD Head and Brain Dosimetry, L.G. Bouchet et al, Publication of the SNM 1999, ISBN 0-932004-70-9), in Verbindung mit dem MIRD-Phantom (M.G. Stabin et al; J Nucl Med 46 (2005) 1023-1027) fĂŒr die ĂŒbrigen Körperareale. Die Berechnung der Pharmakokinetik fĂŒr das normale Clearance-Muster von In-111 DTPA (aus dem Liquorraum) wurde der ICRP Publikation 53 entnommen. Die Situation bei totaler Liquorblockade, die dazu fĂŒhrt, dass die gesamte Strahlendosis entsprechend dem physikalischen Zerfall im Liquorraum wirksam wird, wurde anhand des MIRD Kopf/Hals-Modells simuliert.
Absorbierte Dosis pro AktivitÀtsmenge entsprechend der MIRD-Tabellen (mGy/MBq)

ZielorganErw.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 JahreNeugebor.
Nebennieren0,0760,0960,140,220,420,89
Gehirn0,110,120,130,140,180,36
Kleinhirn0,140,160,170,190,250,50
Hirnrinde0,130,140,140,160,210,43
SchÀdel0,190,220,230,270,461,04
RĂŒckenmark3,513,723,974,445,2610,1
WirbelsÀule1,501,541,631,832,214,30
Mamma0,0400,0500,0730,120,230,54
Gallenblasenwand0,0660,0860,140,200,300,82
Unt. Teil des Dickdarms0,0800,0970,150,230,420,90
DĂŒnndarm0,0720,0900,140,210,390,86
Magen0,0600,0750,120,180,320,76
Ober. Teil des Dickdarms0,0680,0850,130,210,360,83
Herzwand0,0630,0800,120,180,340,76
Nieren0,0540,0670,100,150,280,63
Leber0,0600,0760,120,180,340,76
Lungen0,0590,0770,110,180,340,77
Muskel0,0610,0750,110,180,340,75
Ovarien0,0790,0990,150,230,420,91
Pancreas0,0700,0880,130,200,380,84
Rotes Knochenmark0,130,160,280,501,052,94
KnochenoberflÀche0,590,611,051,832,765,38
Haut0,0420,0510,0790,130,240,56
Milz0,0600,0760,120,180,340,78
Hoden0,0570,0710,110,170,320,72
Thymus0,0570,0720,110,170,310,71
SchilddrĂŒse0,120,150,180,280,280,60
Blasenwand0,240,300,430,631,132,59
Uterus0,0880,110,170,260,460,99
Ganzkörper0,0780,0950,150,230,410,93
Effektive Äquivalentdosis (ICRP26) und effektive Dosis (ICRP60) in mSv/MBq
Effektive Äquivalentdosis0,200,220,300,420,701,56
Effektive Dosis0,180,200,270,390,651,47

Die effektive Dosis nach Gabe von 18,5 MBq Indium-111 betrĂ€gt beim Erwachsenen (70kg) 3,3 mSv. Die absorbierte Dosis am RĂŒckenmark betrĂ€gt 65 mGy.
Indium-114m kann als radionukleare Verunreinigung des Indium-111 vorliegen. Das Isotop hat eine lÀngere Halbwertszeit (49,5 Tage) als Indium-111 (2,8 Tage) und trÀgt deshalb in AbhÀngigkeit von der Zeit zunehmend zur Strahlenexposition bei. Am Verfallszeitpunkt enthÀlt die Injektionslösung bei Gabe von 37 MBq Indium-111 24,8 kBq Indium-114m.
Absorbierte Dosis pro AktivitÀtsmenge bei spinaler Blockade

ZielorganErw.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 JahreNeugebor.
Gehirn0,350,390,420,490,651,30
Kleinhirn0,520,630,740,901,142,24
Hirnrinde0,330,360,390,440,611,26
SchÀdel0,520,580,630,740,992,00
RĂŒckenmark34,436,438,843,451,498,9
WirbelsÀule14,615,015,817,721,441,6
SchilddrĂŒse1,101,411,742,692,705,70
Körperstamm0,030,040,060,090,150,35
Effektive Dosis (in mSv/MBq)
Effektive Dosis1,51,51,31,31,42,6

Die effektive Dosis nach lumbaler Injektion in Patienten mit spinaler Blockade betrÀgt 28 mGy.
Eine AktivitÀt von 18,5 MBq (bzw. 37 MBq) Indium-111, die durch 2mm Blei abgeschirmt ist, bewirkt im Abstand von 0,5 m eine Dosisrate von 2,24 ”Sv/h (bzw. 4,48 ”Sv/h bei 37 MBq).

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Wie wird es angewendet?

111In-DTPA-Injektionslösung wird intrathekal mittels lumbaler oder subokzipitaler Injektion appliziert.
Bei Erwachsenen wird eine AktivitĂ€t von 9,25 – 18,5 MBq verwendet.
Kindern werden auf das niedrigere Gewicht angepaßte AktivitĂ€tsmengen, in der Regel zwischen 0,4 und 0,6 MBq pro kg Körpergewicht verabreicht. Dazu kann entsprechend der Empfehlung der ?Paediatric Task Group der European Association of Nuclear Medicine? die erforderliche Kinderdosierung nach folgender Tabelle ermittelt werden. Die AktivitĂ€t wird mit den nachstehend angegebenen Faktoren als Bruchteil der AktivitĂ€t fĂŒr einen Erwachsenen berechnet.

03 kg = 0,1022 kg = 0,5042 kg = 0,78
04 kg = 0,1424 kg = 0,5344 kg = 0,80
06 kg = 0,1926 kg = 0,5646 kg = 0,82
08 kg = 0,2328 kg = 0,5848 kg = 0,85
10 kg = 0,2730 kg = 0,6250 kg = 0,88
12 kg = 0,3232 kg = 0,6552-54 kg = 0,90
14 kg = 0,3634 kg = 0,6856-58 kg = 0,92
16 kg = 0,4036 kg = 0,7160-62 kg = 0,96
18 kg = 0,4438 kg = 0,7364-66 kg = 0,98
20 kg = 0,4640 kg = 0,7668 kg = 0,99

Nach lumbaler Injektion soll die erste Darstellung schon nach 15 Minuten stattfinden, um abzusichern, dass die Injektion subarachnoidal erfolgt ist (siehe auch Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Anwendung und Warnhinweise). Die zisternoszintigraphische Darstellung der SchĂ€delregion soll dann nach 1 – 1,5 Stunden p.i. und nach 3, 6 und 24 Stunden erfolgen. Weitere Szintigramme nach 48 oder 72 Stunden sind in AbhĂ€ngigkeit vom Ziel der Untersuchung, insbesondere bei langsamerer Clearance, möglich.
Bei subokzipitaler Injektion soll die erste Darstellung nach 15 Minuten stattfinden. Die weiteren Szintigramme sollten jeweils eine Stunde frĂŒher als bei lumbaler Injektion aufgenommen werden.
Zur Bestimmung der DurchgĂ€ngigkeit neurochirurgischer Shunts wird das PrĂ€parat direkt in die Ventilkammer des Shunts injiziert, die Szintigraphie erfolgt unmittelbar anschließend.
Bei Otoliquorrhoe und Rhinoliquorrhoe kann das Leck zu klein fĂŒr eine szintigraphische Darstellung sein. Der Austritt von RadioaktivitĂ€t lĂ€ĂŸt sich jedoch mit Hilfe von Wattepfropfen in Nasenhöhle und Ă€ußerem Ohr feststellen, indem die Pfropfen nachtrĂ€glich auf RadioaktivitĂ€t geprĂŒft werden.
Überdosierung und andere Dosierungsfehler
Da nur geringe Substanzmengen verabreicht werden, sind Überdosierungen im pharmakologischen Sinn nicht zu erwarten.
Die aus einer Überdosis zu erwartende Gefahr ist diejenige einer unbeabsichtigten Verabreichung von ĂŒbermĂ€ĂŸiger RadioaktivitĂ€t. Die Strahlendosis kann durch Förderung der Diurese und hĂ€ufiges Entleeren der Blase reduziert werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen
Nicht bekannt.
InkompatibilitÀten
Keine InkompatibilitĂ€ten. Um jedoch die SterilitĂ€t und Pyrogenfreiheit des Fertigarzneimittels nicht zu beeintrĂ€chtigen, darf die gebrauchsfertige Lösung nicht verdĂŒnnt werden.
Nebenwirkungen
Ionisierende Strahlen können Krebs und ErbgutverĂ€nderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgefĂŒhrt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei der Gabe der maximalen empfohlenen AktivitĂ€t dieses Arzneimittels bei normalem Liquorfluss bei 3,3 mSv und bei blockiertem Liquorabfluss bei 28 mSv.
Bei DurchfĂŒhrung von Lumbalpunktionen oder Okzipitalpunktionen können Nebenwirkungen auftreten, die jedoch ĂŒblicherweise mild verlaufen. Die Symptome bestehen aus Kopfschmerz, Anzeichen meningealer Reizung und sie klingen normalerweise innerhalb von 48 Stunden ab. Wenn, im Falle einer subokzipitalen Verabreichung, das Radiopharmakon in unmittelbarer Umgebung einer Stelle injiziert wird, an welcher Kranialnerven aus dem Hirnstamm austreten, können der N. oculomotorius, der N. facialis und der N. vestibulocochlearis irritiert werden, wobei vorĂŒbergehende Wirkungen wie Ptosis des Augenlides, Tinnitus oder Paralyse eines Mundwinkels auftreten können.
In seltenen FĂ€llen wurde ĂŒber Fieber sowie aseptische Meningitis berichtet.
Der Patient soll vom behandelnden Arzt aufgefordert werden, dem Arzt jede Nebenwirkung mitzuteilen.
Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen
Nach Anwendung von Indium [111In]-pentetat sind keine Auswirkungen auf die FĂ€higkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.
Hinweise
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf BehĂ€ltnis und Ă€ußerer UmhĂŒllung angegebenen Verfallzeitpunktes nicht mehr angewendet werden. Der AktivitĂ€tsreferenzzeitpunkt und der Verfallzeitpunkt (24 Stunden ab Referenzzeitpunkt) sind auf dem Etikett der Abschirmung (versiegelter BehĂ€lter) angegeben und erscheinen ebenfalls auf den jeweiligen Versandunterlagen.
Haltbarkeit vor Anbruch
Die Haltbarkeit vor dem Anbruch betrÀgt 1 Tag nach der Kalibrierung, d.h. 11 Tage nach der Herstellung.
Haltbarkeit nach Anbruch
Indium DTPA [111In] Injektion ist eine Injektionslösung zur intrathekalen Anwendung, die sofort nach Entnahme aus der Durchstechflasche zu verwenden ist. Eine Haltbarkeit nach Anbruch der Durchstechflasche und damit verbunden eine Mehrfachentnahme ist fĂŒr Injektionslösungen zur intrathekalen Anwendung ausgeschlossen.
Lager- und Aufbewahrungshinweise
Die gebrauchsfertige Lösung ist nicht ĂŒber 25 °C zu lagern. Besondere Lagerungsbedingungen sind nicht erforderlich, außer einer geeigneten Abschirmung der emittierten Strahlung.

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Weitere Informationen

Zusammensetzung
Bei Indium DTPA (111In) Injektion handelt es sich um eine sterile, pyrogenfreie, isotonische wĂ€ssrige Injektionslösung, die mit einem Phosphatpuffer auf pH 7.0 –7.6 eingestellt ist. Die Injektionslösung enthĂ€lt keine bakteriostatisch wirksamen Bestandteile.
1 ml der gebrauchsfertigen Lösung enthÀlt zum Referenzzeitpunkt:
Arzneilich wirksame/r Bestandteil/e:
[111In] Indiumdihydrogenpentetat 37 MBq
Sonstige Bestandteile:
PentetsÀure 0,1 mg
Calciumchlorid-Dihydrat 0,0374 mg
Natriumhydroxid 0,73 mg
Natriumchlorid 7,9 mg
Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat (Ph.Eur.) 5,0 mg
Wasser fĂŒr Injektionszwecke 897-997 mg
Strahlenphysikalische Eigenschaften
111In wird in einem Zyklotron trĂ€gerfrei durch Protonenbeschuß eines Cadmiumtargets hergestellt. Neben 111In kann 114mIn bis zu 0,05% (0,5 kBq/MBq) 111In, bezogen auf den Kalibrierungszeitpunkt der AktivitĂ€t, enthalten sein. Bezogen auf den Verfallszeitpunkt enthĂ€lt die Injektionslösung bis zu 0,067% (0,67 kBq/MBq) 114mIn. Andere Nuklide (wie z.B. 65Zn) können theoretisch bis zu 0,1%, bezogen auf den Kalibrierungszeitpunkt, in der Injektionslösung enthalten sein. Allerdings konnte bisher in der Herstellungspraxis keine Verunreinigung durch andere Nuklide festgestellt werden. Die Injektionslösung ist trĂ€gerfrei und hat eine Radionuklidreinheit > 99%, bezogen auf den Kalibrierungszeitpunkt der AktivitĂ€t.
111Indium zerfÀllt durch Elektroneneinfang, gefolgt von Gammastrahlenemission von 171 keV (90,9% Zerfallswahrscheinlichkeit) und 246 keV (94%). Nach interner Konversion werden ebenfalls Röntgenstrahlen mit 23 keV (68%) und 26 keV (15%) emittiert.
Neben Gammastrahlung emittiert 111Indium auch Auger-Elektronen als K-Auger-Elektron mit 19 keV (16%) und L-Auger-Elektron mit 3 keV (100%), bzw. niederenergetische Konversionselektronen mit 145 keV (8%) und 219 keV (5%). Die Halbwertszeit betrĂ€gt 67,4 Stunden. Der mögliche Gehalt an Schwermetallen in der Injektionslösung betrĂ€gt jeweils weniger als 1 g/ml fĂŒr Cadmium, Eisen und Kupfer.
Darreichungsform und PackungsgrĂ¶ĂŸen
Injektionslösung
Lieferbar in Durchstechflaschen mit 18, 5 MBq pro 0,5 ml und 37 MBq pro ml zum Referenzzeitpunkt.
Die Durchstechflaschen sind aus klarem Typ I-Glas (Ph.Eur.), verschlossen mit einem Brombutylgummistopfen Typ 1 (Ph.Eur.) und einer Aluminiumkappe. Jede Flasche wird in einem BleibehÀlter geliefert.
Stoff- oder Indikationsgruppe
Nuklearmedizinisches Diagnostikum.
Pharmazeutischer Unternehmer
Mallinckrodt Medical B.V.
Westerduinweg 3
NL-1755 LE Petten
Niederlande
Hersteller
Mallinckrodt Medical BV
Westerduinweg 3
NL-1755 LE Petten
Niederlande

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Wirkstoff(e) (111In)Indium(III)pentetat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Mallinckrodt Medical B.V. / Covidien
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code V09AX01
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden