Was ist Ketamin-Actavis 10 mg/ml Injektionslösung 50 mg/5ml und wofür wird es angewendet?
Ketaminhydrochlorid ist ein razemisches Cyclohexanon-Derivat mit starker analgetischer Wirkung. Gleichzeitig bewirkt es eine so genannte dissoziative Anästhesie.
- Zur Einleitung und Durchführung einer Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) ggf. in Kombination mit Schlafmitteln (Hypnotika),
- zur Ergänzung bei Regionalanästhesien (örtliche Betäubung),
- zur Anästhesie und Schmerzbekämpfung (Analgesie) in der Notfallmedizin
- zur Behandlung von häufigen und dauerhaften Anfällen von Atemnot (therapieresistenter Status asthmaticus)
- zur Schmerzbekämpfung bei künstlicher Beatmung (Intubation).
Hinweis:
In der Kinderchirurgie sowie in der Notfallmedizin wird meist nur Ketamin-Actavis 10 mg/ml Injektionslösung 50 mg/5ml allein verwendet; bei den anderen Indikationen wird die Kombination mit Schlafmitteln empfohlen.
Ketamin-Actavis 10 mg/ml Injektionslösung 50 mg/5ml darf nicht angewendet werden bei
- schlecht eingestelltem oder nicht behandeltem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie-systolischer/ diastolischer Blutdruck über 1800 mmHg in Ruhe),
- durch die Schwangerschaft verursachtem Bluthochdruck mit Eiweißausscheidung über den Urin (Präeklampsie) und Krämpfen (Eklampsie),
- nicht oder ungenügend behandelter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose),
- Situationen, die eine muskelentspannte Gebärmutter (Uterus) erfordern, z.B. drohender Gebärmutterriss (Uterusruptur), Nabelschnurvorfall.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ketamin-Actavis 10 mg/ml Injektionslösung 50 mg/5ml ist erforderlich
Im Folgenden wird beschrieben, wann Ketamin-Actavis 10 mg/ml Injektionslösung 50 mg/5ml nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei dem Patienten früher einmal zutrafen.
Ketamin-Actavis 10 mg/ml Injektionslösung 50 mg/5ml darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
- Herzschmerzen aufgrund unzureichender Durchblutung der Herzkranzgefäße (instabile Angina pectoris) oder bei Herzmuskelinfarkt (Myokardinfarkt) in den letzten sechs Monaten,
- gesteigertem Hirndruck, außer unter angemessener Beatmung,
- erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom) und perforierenden Augenverletzungen,
- Eingriffen im Bereich der oberen Atemwege.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen im Bereich der oberen Atemwege ist insbesondere bei Kindern mit Reflexsteigerung (Hyperreflexie) und Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) zu rechnen.