Das Tierarzneimittel kann zur Narkoseeinleitung verwendet werden:
- bei Hund und Katze: in Kombination mit Butorphanol und Medetomidin,
- bei Hund, Katze und Pferd: in Kombination mit Xylazin,
- beim Pferd: in Kombination mit Detomidin,
- beim Pferd: in Verbindung mit Romifidin.
Das Tierarzneimittel kann bei Hauskatzen als Monoanästhetikum für kurze diagnostische Verfahren und kleinere chirurgische Eingriffe, für die keine Muskelrelaxation erforderlich ist, nach einer Nutzen / Risiko - Abwägung durch den Tierarzt, angewendet werden.
5. Gegenanzeigen
Detomidin wird intravenös in einer Dosis von 20 µg/kg verabreicht. Das Pferd sollte innerhalb von 5 Minuten sediert wirken. In diesem Stadium ist Ketamin als Bolus in einer Dosis von 2,2 mg / kg Körpergewicht (entsprechend 2,2 ml / 100 kg) intravenös zu verabreichen.
Wirkung: | |
Die Narkosewirkung tritt allmählich | ein. Bei den meisten Pferden dauert es ca. |
1 Minute bis zum Ablegen. Große, | kräftige Pferde legen sich mitunter erst nach |
3 Minuten ab. In den folgenden 1-2 Minuten vertieft sich die Anästhesie. In dieser Phase sollte das Pferd in Ruhe gelassen werden.
Die Pferde kommen ca. 20 Minuten nach der Verabreichung des Tierarzneimittels wieder in die Sternallage. Die Phase der chirurgischen Toleranz hält 10-15 Minuten an.
Aufrechterhaltung der Narkose bei chirurgischen Eingriffen
Falls die Narkose verlängert werden muss, kann eines der folgenden Verfahren angewendet werden:
i) Thiopental-Natrium:
Thiopental-Natrium kann intravenös verabreicht werden, um die Narkosedauer zu verlängern.
ii) Detomidin/Ketamin:
10 µg Detomidin / kg, d.h. die Hälfte der ersten Prämedikationsdosis, werden intravenös verabreicht, im direkten Anschluss daran werden 1,1 mg Ketamin / kg intravenös injiziert, d.h. die Hälfte der ersten Einleitungsdosis. Dieses Dosierungsschema verlängert die chirurgische Toleranz um ca. 10 Minuten und kann in 10 Minuten - Abständen (bis zu fünfmal) wiederholt werden ohne die Aufwachphase zu beeinträchtigen.
Detomidin und Ketamin - Anästhesie beim Pferd (i.v.)
Romifidin ist in einer Dosis von 100 µg / kg intravenös zu injizieren. Das Pferd sollte innerhalb von 5-10 Minuten nach der Injektion sediert wirken. In diesem Stadium ist Ketamin als Bolus in einer Dosis von 2,2 mg / kg (entsprechend 2,2 ml / 100 kg) intravenös zu verabreichen. Die sedative Wirkung sollte vor der Narkoseeinleitung eindeutig erkennbar sein.
Aufrechterhaltung der Narkose bei chirurgischen Eingriffen
Falls die Narkose verlängert werden muss, kann eines der folgenden Verfahren angewendet werden:
i) Thiopental-Natrium:
Thiopental-Natrium kann intravenös verabreicht werden, um die Narkosedauer zu verlängern.
ii) Romifidin/Ketamin:
Romifidin wird je nach gewünschter Narkosetiefe und –dauer in einer Dosis von 25-50 µg/kg Körpergewicht intravenös verabreicht (d.h. 25-50% der anfänglichen Prämedikationsdosis), sofort gefolgt von Ketamin in einer Dosis von 1,1 mg / kg Körpergewicht (50% der anfänglichen Einleitungsdosis), die intravenös verabreicht wird. Jede Nachdosierung hält ca. 8-10 Minuten an und kann in 8-10 Minuten-Intervallen (bis zu fünfmal) wiederholt werden, ohne die Aufwachphase zu beeinträchtigen.
Romifidin und Ketamin - Anästhesie beim Pferd (i.v.)
Den Tieren sollte vor der Narkose die Nahrung möglichst für einen gewissen Zeitraum entzogen werden. Dies entspricht der allgemeinen guten veterinärmedizinischen Praxis. Die Einleitung sowie die Aufwachphase sollten möglichst in ruhiger Umgebung stattfinden.
Bei einigen Tieren lässt sich mit Ketamin in der empfohlenen Dosierung keine Anästhesie erzielen.
Nach der Verabreichung von Prämedikationen ist die Ketamin-Dosis in angemessener Weise zu reduzieren.
Bei Katzen kann das Speicheln durch Prämedikation mit Atropin herabgesetzt werden. Atropin und Alpha-2-Agonisten, die oft in Kombination mit Ketamin angewendet werden, können den arteriellen Blutdruck, die Herzfrequenz und das Auftreten von Herzrhythmusstörungen erhöhen. Daher sollte eine Prämedikation mit Atropin nur nach einer Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden.
Bei Katzen wurden bei der empfohlenen Dosierung Muskelzuckungen und leichte tonische Krämpfe beobachtet. Diese Symptome klingen spontan ab, können aber durch Prämedikation mit Xylazin verhindert oder durch die Verabreichung von ultrakurz wirkenden Barbituraten in niedriger Dosierung gesteuert werden.
Bei Katze und Hund bleiben die Augen geöffnet und die Pupillen erweitert. Zum Schutz vor Austrocknung können die Augen mit einer feuchten Mullkompresse abgedeckt oder mit einer Augensalbe versorgt werden.
Da Ketamin sowohl krampffördernde als auch krampfhemmende Eigenschaften aufweist, sollte es bei unter Epilepsie leidenden Tieren mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Ketamin kann den intrakraniellen Druck erhöhen und ist daher für Patienten mit zerebrovaskulären Störungen möglicherweise nicht geeignet.
Ketamin sollte bei bekannten oder vermuteten Lungenerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden.