Ketamin 100 mg/ml - Injektionslösung für Pferde, Rinder, Schweine, Hunde, Katzen, Schafe und Ziegen
Ketaminhydrochlorid
WIRKSTOFF(E) UND SONSTIGE BESTANDTEILE
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoff(e):
Ketaminhydrochlorid 115,34 mg, entsprechend 100 mg Ketamin
Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist:
Benzethoniumchlorid
Natriumedetat
Klare, farblose wässrige Lösung.
ANWENDUNGSGEBIET(E)
V2.3 _ 304 _ 3094 _ 05 _ F _ BVL
Hunde und Katzen:
-
Zur kurzzeitigen Anästhesie für diagnostische und therapeutische Maßnahmen und kleinere oberflächliche chirurgische Eingriffe.
Zur Anästhesie bei sehr schmerzhaften und langwierigen chirurgische Eingriffen. Nur anwenden in Kombination mit Sedativa, weiteren Analgetika, Injektions- oder Inhalationsnarkotika.
Bei Hunden ist Ketamin auch zur kurzzeitigen Anästhesie nur in Kombination mit Sedativa, weiteren Analgetika, Injektions- oder Inhalationsnarkotika anzuwenden.
Pferde, Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen:
- Zur Anästhesie.
Nur in Kombination mit Sedativa, weiteren Analgetika, Injektions- oder Inhalationsnarkotika anwenden.
Zur intramuskulären, intravenösen und subkutanen Anwendung.
Katze: intramuskulär (i.m.), langsam intravenös (i.v.) oder subkutan (s.c.)
Hund: | i.m., i.v. |
Pferd: | i.v. |
Schwein: | i.m. oder i.v. |
Rind: | i.m. oder i.v. |
Schaf: | i.m. oder i.v. |
Ziege: | i.m. oder i.v. |
Für Ketamin werden nachstehende Dosierungen als mittlerer Richtwert empfohlen.
Die Wirkung von Ketamin kann große interindividuelle Unterschiede zeigen, daher ist die zu verabreichende Dosis an das jeweilige Tier anzupassen, abhängig von verschiedenen Faktoren wie z. B. Alter und Gesundheitszustand des Tieres, sowie der Tiefe und Dauer der erforderlichen Anästhesie.
Insbesondere ist die intravenöse Anwendung nach Wirkung vorzunehmen, da diese schon unter der Injektion eintritt.
Katze (i.m., s.c. oder langsam i.v.):
Ketamin als Monoanästhetikum.
Obwohl eine Ketamin-Monoanästhesie möglich ist, wird zur Vermeidung unerwünschter psychomotorischer Wirkungen eine Kombinationsanästhesie empfohlen.
10 - 20 mg Ketamin/ kg Körpergewicht, entsprechend 0,1 - 0,2 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, bei kleineren chirurgischen Eingriffen und wenig schmerzhaften Behandlungen und Operationen.
- 20 - 30 mg Ketamin/ kg Körpergewicht, entsprechend 0,2 – 0,3 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, für alle mittleren schmerzhaften Eingriffe.
30 - 40 mg Ketamin/ kg Körpergewicht, entsprechend 0,3 – 0,4 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, für größere chirurgische Operationen je nach Schwere und Länge des Eingriffes.
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Kombination mit anderen Substanzen für schmerzhafte Eingriffe:
Katze:
Kombination mit Medetomidin:
Zum Zwecke der Anästhesie erhalten Katzen 80 µg Medetomidin pro kg Körpergewicht und 7,5 mg Ketamin pro kg Körpergewicht, entsprechend 0,08 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht. Medetomidin und Ketamin werden gleichzeitig in derselben Spritze intramuskulär verabreicht. Bei dieser Dosierung beginnt die Anästhesie nach 3-4 Minuten. Die Anästhesie hält zwischen 20 und 50 Minuten an.
Kombination mit Xylazin:
10 - 15 mg Ketamin / kg Körpergewicht, entsprechend 0,1 – 0,15 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, und 2 mg Xylazin / kg Körpergewicht i.m.
Ketamin 100 mg/ml kann sowohl zur Einleitung einer Allgemein-Anästhesie als auch zur Aufrechterhaltung einer erreichten Anästhesie mit anderen Narkotika angewendet werden. Bei dieser Anwendung muss Ketamin 100 mg/ml Injektionslösung in einer reduzierten mittleren Dosierung injiziert werden, das sind:
10 – 15 mg Ketamin / kg Körpergewicht, entsprechend 0.1 – 0,15 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, bei der Katze i.m., s.c. oder i.v.
Hund:
Beim Hund kann Ketamin nicht als alleiniges Anästhetikum verwendet werden, da es zu einem erhöhten Muskeltonus und zu unkoordinierten Muskelkontraktionen führt. Ketamin 100 mg/ml ist beim Hund nur in Kombination mit anderen Sedativa, weiteren Analgetika, Injektions- oder Inhalationsnarkotika anzuwenden.
Kombination mit anderen Substanzen für schmerzhafte Eingriffe:
Kombination mit Medetomidin:
Zur Ruhigstellung 30-40 µg Medetomidin / kg Körpergewicht und 2,0 – 5,0 mg Ketamin / kg Körpergewicht, entsprechend 0,02 – 0,05 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, i.m. bei Abdominal- und orthopädischen Operationen mit geringerem Schmerz. Medetomidin und Ketamin können auch gleichzeitig intramuskulär (in der Mischspritze) oder Ketamin kann 10
– 15 Minuten nach der Medetomidin- Gabe verabreicht werden.
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Kombination mit Xylazin:
5,5 - 11 mg Ketamin / kg Körpergewicht, entsprechend 0,06 – 0,11 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, und 2 mg Xylazin / kg Körpergewicht i.m.
Ketamin 100 mg/ml kann sowohl zur Einleitung einer Allgemein-Anästhesie als auch zur Aufrechterhaltung einer erreichten Anästhesie mit anderen Narkotika angewendet werden. Bei dieser Anwendung muss Ketamin 100 mg/ml in einer reduzierten mittleren Dosierung injiziert werden, das sind: 5,5 - 11 mg Ketamin / kg Körpergewicht, entsprechend 0,06 – 0,11 ml Ketamin 100 mg/ml pro kg Körpergewicht, beim Hund i.m.
oder i.v.
Pferd:
Für sehr schmerzhafte und größere chirurgische Eingriffe, sowie zur Aufrechterhaltung einer Anästhesie ist eine Kombination mit Injektions- oder Inhalationsnarkotika notwendig. Da eine
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für chirurgische Eingriffe ausreichende Muskelrelaxation mit Ketamin allein nicht erreicht werden kann, müssen gleichzeitig zusätzlich Muskelrelaxantien angewendet werden.
Bei einigen Tieren lässt sich mit Ketamin in der empfohlenen Dosierung keine Anästhesie erzielen. Dies fällt insbesondere bei jungen Schweinen auf.
Zur Vertiefung oder Verlängerung der Anästhesiewirkung kann Ketamin mit Alpha-2 Rezeptor-Agonisten, Neuroleptanalgetika, Tranquilizern und Injektions- oder Inhalationsnarkotika kombiniert werden.
Bei subkutaner Anwendung bei der Katze kann die Zeit bis zur vollständigen Wirkung verlängert sein.
Ketamin ist ein stark wirksames Anästhetikum. Zur Vermeidung einer Selbstinjektion ist besondere Vorsicht geboten.
Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Ketamin oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
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Kontakt mit der Haut und den Augen ist zu vermeiden. Nach versehentlichem Kontakt mit der Haut bzw. den Augen diese sofort sorgfältig mit klarem Wasser ab-, bzw. ausspülen.
Eine fetotoxische Wirkung ist nicht auszuschließen. Schwangere Frauen sollten das Tierarzneimittel nicht handhaben.
Bei versehentlicher Selbstinjektion, beziehungsweise falls nach Augen- oder Mundkontakt Symptome auftreten, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
NEHMEN SIE NICHT AKTIV AM STRASSENVERKEHR TEIL!
Hinweis für Ärzte:
Lassen Sie den Patienten nicht unbeaufsichtigt. Stabilisieren Sie die Atmung des Patienten und leiten Sie eine symptomatische und unterstützende Behandlung ein.
Trächtigkeit:
Ketamin passiert die Plazentarschranke. Während der Trächtigkeit sollte das Tierarzneimittel daher nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden. In der Peripartalperiode sollte Ketamin nicht angewendet werden.
Laktation:
Während der Laktation sollte das Tierarzneimittel daher nur nach entsprechender Nutzen- Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen: Neuroleptanalgetika, Tranquilizer, Morphinanaloga, Cimetidin und Chloramphenicol potenzieren die Wirkung der Ketamin-Anästhesie. Barbiturate, Opiate oder Diazepam können die Aufwachphase verlängern. Additive Effekte können auftreten, daher kann eine Dosisreduktion einer oder beider Wirkstoffe erforderlich sein. Das Risiko von Arrhythmien ist erhöht, wenn Ketamin gemeinsam mit Thiopental oder Halothan angewendet wird. Halothan verlängert die Halbwertszeit von Ketamin. Gleichzeitig intravenös verabreichte Spasmolytika können einen Kollaps provozieren.
Theophyllin kann in Kombination mit Ketamin zu einer erhöhten Anfallshäufigkeit führen. Die Anwendung von Detomidin kann in Kombination mit Ketamin die Aufwachphase verlängern.
Möglicherweise verstärken sich Ketamin und Schilddrüsenhormone in ihrem blutdruck- und herzfrequenzsteigernden Effekt.
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Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei Überdosierung kann es zu zentralen Erregung bis hin zu Krämpfen, Atemlähmung und Herzarrhythmien kommen. Im Falle einer Überdosierung sollte die Behandlung sofort abgebrochen und eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Krämpfe können mit Benzodiazepinen aufgehoben werden.Notfallmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Atem- und Kreislauffunktion sind so lange anzuwenden, bis eine ausreichende Stabilisierung erfolgt ist, die Spontanatmung einsetzt und die Herzaktivität sich normalisiert.
Pharmakologische Herzstimulanzien sind nicht empfehlenswert, außer wenn keine anderen unterstützenden Maßnahmen zur Verfügung stehen.
Inkompatibilitäten:
Vermischungen mit Barbituraten in einer Mischspritze sind wegen möglicher Inkompatibilitäten zu vermeiden.
VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER VON ABFALLMATERIALIEN, SOFERN
ERFORDERLICH
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Packungsgrößen: