Wirkstoff(e) Ketamin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Bremer Pharma GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 14.05.1997

Zulassungsinhaber

Bremer Pharma GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Ketamin 100 mg/ml Ketamin CP-Pharma Handelsgesellschaft mbH
Ketamin-Actavis 50 mg/ml Injektionslösung 500 mg/10 ml Ketamin Actavis Group PTC ehf
Ketamin PANPHARMA 500 mg/10 ml O.K. Injektionslösung Ketamin PANPHARMA GmbH
Ketamin-hameln 50 mg/ml Injektionslösung Ketamin Hameln Pharma GmbH
Ketamin PANPHARMA 500 mg/10 ml Injektionslösung Ketamin PANPHARMA GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Bezeichnung des Tierarzneimittels

Ketamin 10 %, Injektionslösung für Hunde und Katzen

Ketamin (als Ketaminhydrochlorid)

Anwendungsgebiet(e)

Zur Kurznarkose für diagnostische und kleinere operativer Kurzeingriffe und schmerzhafte Behandlungen wie:

  • Zahnreinigung, Zahnextraktion, - Fremdkörperentfernung,
  • Abszessspaltung,
  • Eingriffe in die Mundhöhle, an Gesicht und Ohr,
  • Wundversorgung,
  • Verbandwechsel,
  • Röntgendiagnostik,
  • Untersuchung unruhiger, aufgeregter oder aggressiver Tiere,
  • Punktionen,
  • Krallenentfernung, Scheren.

Zur Allgemeinanästhesie (Unempfindlichkeit) und Analgesie (Schmerzlosigkeit) mit Bewusstseinsverlust bei chirurgischen Eingriffen und Operationen wie:

  • Luxation,
  • Amputation,
  • Kastration,
  • Sterilisation,
  • Ovariektomie,
  • Ovariohysterektomie,
  • Kaiserschnitt,
  • Laparatomie,
  • Gipsverband (Reposition von Frakturen).

Bei Hunden ist Ketamin auch zur Kurznarkose nur in Kombination mit anderen Sedativa, Injektions- oder Inhalationsnarkotika anzuwenden.

Bei sehr schmerzhaften und langwierigen Operationen und zur Aufrechterhaltung einer erreichten Anästhesie ist eine Kombination mit Xylazin, Injektions- oder Inhalationsnarkotika notwendig.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei:

Dekompensierte Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Leber- und Nierenerkrankungen, Eklampsie, Präklampsie, Glaukom, Epilepsie, Schädel-Hirn-Trauma, Einsatz zur Myelographie, Verwendung als Monoanästhetikum beim Hund sowie Eingriffen an den oberen Luftwegen ohne gleichzeitige Gabe eines Muskelrelaxans (Intubation obligatorisch).

Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Die intravenöse Injektion muss langsam erfolgen (über 60 Sekunden), da anderenfalls eine starke Atemdepression erfolgen kann. Während der Anästhesie und während der Aufwach- und Erholungsphase ist unbedingt Ruhe einzuhalten, um die Auslösung von Erregungserscheinungen zu vermeiden. Um ein Austrocknen der Cornea durch Aufbleiben der Augen zu vermeiden, sind geeignete Gegenmaßnahmen (Augentropfen oder -salbe) zu ergreifen.

Ketamin überwindet die Plazentaschranke.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Keine Angaben

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Ketamin überwindet die Plazentaschranke.

In Studien an tragenden Hündinnen konnten keine negativen Auswirkungen von Ketamin auf Welpen und Muttertiere festgestellt werden. Dies konnte auch bei einer tragenden Katze in einer Studie älteren Jahrgangs beobachtet werden. Nach Applikation von 25 – 100 mg Ketamin/kg KGW an tragenden Ratten konnten bei der histologischen Untersuchung der Feten Veränderungen in Herz, Leber und Niere in Form von degenerativen Prozessen verzeichnet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

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Wie wird es angewendet?

Zur intramuskulären und langsamen intravenösen Anwendung. Nachstehende auf Ketamin bezogene Dosierungen werden empfohlen:

Katze

10 – 20 mg/kg KGW für kleinere chirurgische Eingriffe und wenig schmerzhafte Behandlungen und Operationen

  • 20 – 30 mg/kg KGW für alle mittleren schmerzhaften Eingriffe

30 – 40 mg/kg KGW für größere chirurgische Operationen je nach Schwere und Länge des Eingriffs

Kombination Ketamin/Xylazin für schmerzhafte Eingriffe: 6 – 10 mg/kg KGW Ketamin und 2 mg/kg KGW Xylazin.

Hund

KETAMIN 10 % ist beim Hund nur in Kombination mit anderen Sedativa, Injektions- oder Inhalationsnarkotika zu verwenden.

Kombination Ketamin/Xylazin: 6 – 10 mg/kg KGW Ketamin und 2 mg/kg KGW Xylazin.

KETAMIN 10 % kann sowohl zur Einleitung einer Allgemein-Anästhesie als auch zur Aufrechterhaltung einer mit anderen Narkotika eingeleiteten Anästhesie angewandt werden (Barbituraten: Phenobarbital, Thiamylal, Xylazin; flüchtige Narkotika: Halothan, Methoxyfluran, Distickstoffmonoxid, Ether): Bei dieser Anwendung muss KETAMIN 10 % in einer reduzierten mittleren Dosierung (10 – 15 mg/kg KGW bei Katzen, 5,5 – 11 mg/kg KGW beim Hund) injiziert werden.

Als präoperative Vorbereitung (15 – 20 Minuten vorher) kann eine Injektion mit sekretionshemmenden Substanzen (z. B. Atropin, Scopolamin) durchgeführt werden (Dosierung Hund: 0,050 mg/kg KGW; Dosierung Katze: 0,044 mg/kg KGW).

Nach intramuskulärer Injektion von Ketamin wird ein Wirkungseintritt nach 3 – 6 Minuten beobachtet. Die Wirkungsdauer beträgt 20 Minuten und mehr. Nach intravenöser Injektion tritt die Wirkung sofort ein (spätestens nach 30 Sekunden) und hält ca. 10 Minuten und mehr an. Die intravenöse Dosierung beträgt im Allgemeinen 1/4 – 1/3 der intramuskulären Dosis. Die intravenöse Injektion muss langsam erfolgen (über 60 Sekunden), da anderenfalls eine starke Atemdepression erfolgen kann.

Während der Anästhesie und während der Erholungsphase muss unbedingt Ruhe eingehalten werden, um die Auslösung von Erregungserscheinungen zu vermeiden. Zur Verlängerung der Ketamin-Anästhesie kann die halbe oder volle Dosis nach 20 Minuten intramuskulär oder intravenös nachinjiziert werden. Bei längeren operativen Eingriffen sollte die Cornea vor Austrocknung geschützt werden.

Kombinationen mit Neuroleptika setzen die Muskelkontraktilität herab (z. B. Chlorpromazin in einer Dosis von 0,55 mg/kg KGW).

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen

Es entwickelt sich eine dosisabhängige Atemdepression, die insbesondere bei Katzen zu Atemstillstand führen kann. Bei Kombination mit Tierarzneimitteln, die atemdepressiv wirkende Wirkstoffe enthalten, wie z. B. Xylazin, wird die Atemdepression verstärkt. Weitere Nebenwirkungen:

  • Erhöhung der Herzfrequenz,
  • Anstieg des Bluthochdrucks, der eine Steigerung der Blutungsneigung zur Folge haben kann,
  • Verstärkung der Salivation,
  • Geöffnete Augen, Mydriasis, Nystagmus (Augenzittern),
  • Gesteigerte Empfindung während der Anästhesie, in der Aufwach- und Erholungsphase besonders gegenüber akustischen Reizen, - Erhöhter Skelettmuskeltonus.

Es kann zu postnarkotischen Erregungszuständen kommen, die mit Hyperreflexie und Lautäußerungen verbunden sein können.

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Die Kombination mit Sedativa, Xylazin, Neuroleptika, Morphinanaloga, Injektions- oder Inhalationsnarkotika kann die durch KETAMIN 10 % induzierte Analgesie und Anästhesie vertiefen und Exzitationserscheinungen verhindern. Bei diesen Kombinationen ist die stärkere Kreislauf- und Atemdepression zu beachten.

Die Kombination mit Neuroleptika setzt zusätzlich die Muskelkontraktilität herab. Durch Prämedikation mit Atropin wird die Ketamin-induzierte Salivation unterdrückt.

Vermischungen mit Barbituraten in einer Mischspritze sind wegen möglicher Inkompatibilitäten zu vermeiden. Möglicherweise verstärken sich Ketamin und Schilddrüsenhormone in ihrem blutdruck- und herzfrequenzsteigernden Effekt.

Pestizide und Insektizide können zu einer Induktion mikrosomaler, metabolisierender Enzyme führen, die eine Abschwächung der Ketaminwirkung bedingen.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

Bei Überdosierung kann es zu zentraler Erregung bis hin zu Krämpfen, Atemlähmung und Herzarrhythmien kommen. Die Krämpfe können mit Benzodiazepinen blockiert werden.

Inkompatibilitäten:

Vermischungen mit Barbituraten oder Diazepam in einer Mischspritze oder im Infusionsbeutel sind wegen möglicher Inkompatibilitäten (Ausfällung) zu vermeiden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C lagern. Nicht unter 8 °C lagern. Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.

Haltbarkeit nach Anbruch: 7 Tage

Nach Ablauf dieser Frist sind im Behältnis verbleibende Reste des Arzneimittels zu verwerfen.

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Weitere Informationen

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Bei Katzen kann Ketamin einen leichten hypothermischen Effekt hervorrufen, da die Körpertemperatur nach Verabreichung einer therapeutischen Dosis um durchschnittlich 1,6 °C fällt.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

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Zuletzt aktualisiert: 04.07.2022

Quelle: Ketamin 10% - Beipackzettel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden