Klebrocid 3-Monats-Depot

Abbildung Klebrocid 3-Monats-Depot
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Takeda Pharma GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L02AE
Pharmakologische Gruppe Hormone und verwandte Mittel

Zulassungsinhaber

Takeda Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Der Wirkstoff von Klebrocid® 3-Monats-Depot (Leuprorelinacetat) gehört zur Gruppe der Hemmstoffe bestimmter Geschlechtshormone.
Klebrocid® 3-Monats-Depot wirkt auf die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), indem es nach einer kurzfristigen Stimulation die Produktion derjenigen Hormone drosselt, die in den Hoden die Produktion der Geschlechtshormone regeln.
Dies bedeutet, daß die Spiegel der Geschlechtshormone nachfolgend absinken und bei fortgesetzter Gabe auch in diesem Bereich bleiben. Nach Absetzen von Klebrocid® 3-Monats-Depot steigen die Spiegel der Hormone der Hirnanhangsdrüse und die Geschlechtshormone wieder auf den Normalbereich an.
Name oder Firma und Anschrift des Herstellers und des pharmazeutischen Unternehmers
Anwendungsgebiete
Prüfung der Hormonempfindlichkeit eines Prostatakarzinoms zur Beurteilung der Notwendigkeit von hormonunterdrückenden/ hormonentziehenden Maßnahmen. Zur symptomatischen Behandlung fortgeschrittener hormonabhängiger Geschwülste der Vorsteherdrüse (Prostatakarzinome).

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Leuprorelin oder andere GnRH-Analoga, gegen Polymilchsäure oder einen der Bestandteile des Suspensionsmittels.
Bei nachgewiesener Hormonunabhängigkeit des Karzinoms ist die Behandlung mit Klebrocid® 3-Monats-Depot nicht angezeigt. Bei Patienten, deren beide Hoden operativ entfernt wurden, bewirkt Klebrocid® 3-Monats-Depot kein weiteres Absinken der Blutkonzentration des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron).
Schwangerschaft und Stillzeit.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Patienten, die bereits vor Behandlungsbeginn über Beschwerden seitens des Nervensystems (Druckwirkungen auf das Rückenmark, Tochtergeschwülste in der Wirbelsäule) oder über Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer Harnwegsverlegung klagen, sollten in den ersten Wochen der Behandlung engmaschig und möglichst im Krankenhaus kontrolliert werden.
Der Therapieerfolg sollte regelmäßig (insbesondere aber beim Wiederaufflackern von Krankheitserscheinungen, wie z.B. Schmerzen, erschwertes Wasserlassen oder Schwäche in den Beinen unter längerer Anwendung von Klebrocid® 3-Monats-Depot ) durch klinische Untersuchungen (Austastung der Vorsteherdrüse vom Mastdarm her, bildgebende Untersuchungen) und durch Überprüfung der Phosphatasen bzw. des prostataspezifischen Antigens (PSA) und des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) im Blut kontrolliert werden.
Die Behandlung sollte ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht unterbrochen oder beendet werden.
Klebrocid® 3-Monats-Depot enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Zweikammerspritze, d. h. es ist nahezu ?natriumfrei?.

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Wie wird es angewendet?

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, einmal dreimonatlich die Retardmikrokapseln nach vorgeschriebener Suspendierung in 1 ml Suspensionsmittel s.c. applizieren.
Art der Anwendung
Die Suspension von Klebrocid® 3-Monats-Depot ist vor der Gabe frisch zuzubereiten.
Hierzu wird bei senkrecht nach oben gehaltener Spritze das Stopfensystem langsam bis zur blauen Markierung vorgeschoben. Dabei gelangt das Suspensionsmittel über den Bypass von der hinteren Spritzenkammer in den vorderen Teil mit den Retardmikrokapseln. Anschließend wird die Zweikammerspritze zur Herstellung einer homogenen, milchigen Suspension mit weiterhin senkrecht nach oben gehaltener Kanüle durch Bewegung nach links und rechts oder durch Aufklopfen auf das Zeigfingergrundgelenk gut aufgeschüttelt.
Bei Auftreten einer Verfärbung der Retardmikrokapseln und/oder Trübung des Suspensionsmittels vor der Suspendierung darf die Zweikammerspritze nicht mehr verwendet werden.
Eine versehentliche Injektion von Leuprorelinacetat in eine Arterie (sauerstoffreiches Blut transportierendes Gefäß) ist unbedingt zu vermeiden. Die Folge kann ein Verschluß kleinerer Blutgefäße durch Gerinnselbildung in der weiteren Umgebung der Einstichstelle sein. Die Anwendung sollte durch einen in der Tumortherapie erfahrenen Arzt erfolgen.
Hinweis:
Vor der Injektion die Schutzkappe von der Injektionsnadel abziehen, nicht abdrehen!
Die Injektion muß subkutan erfolgen, wobei die Injektionsstelle dreimonatlich zu wechseln ist. Dabei kann die subkutane Injektion in die Bauchhaut, das Gesäß oder z.B. den Oberschenkel erfolgen.
Anleitung zur Herstellung der Klebrocid® 3-Monats-Depot Suspension
Dauer der Anwendung
Die Behandlung sollte ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht unterbrochen oder beendet werden.
In der Regel ist die Therapie fortgeschrittener hormonabhängiger Geschwülste der Vorsteherdrüse mit Klebrocid® 3-Monats-Depot eine Langzeitbehandlung.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Da die Injektionen durch den Arzt vorgenommen werden, sind Anwendungsfehler ebenso wie Überdosierungen nicht zu erwarten.
Selbst die Verabreichung von 20 mg Leuprorelinacetat pro Tag über einen Zeitraum von zwei Jahren ergab keine Hinweise auf Intoxikationssymptome (Vergiftungserscheinungen) beim Menschen.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt.
Warnhinweise
Keine
Nebenwirkungen
Anfänglich kommt es regelmäßig zu einem kurzfristigen Anstieg des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) im Blut. Dadurch kann es zu einer vorübergehenden Verstärkung bestimmter krankheitsbedingter Beschwerden (Auftreten oder Zunahme von Knochenschmerzen, erschwertes Wasserlassen aufgrund einer Harnwegsverlegung, Druckwirkung am Rückenmark, Muskelschwäche in den Beinen, Schwellungen aufgrund einer Behinderung des Abflusses von Gewebewasser [Lymphödem]) kommen. Diese Zunahme der Beschwerden geht in der Regel von allein zurück, ohne daß Klebrocid® 3-Monats-Depot abgesetzt werden muß.
Für den Beginn der Behandlung sollte die Gabe eines geeigneten Gegenspielers des männlichen Geschlechtshormons (Antiandrogen) erwogen werden, um so die möglichen Folgeerscheinungen des anfänglichen Ansteigens des männlichen Geschlechtshormons abzuschwächen.
Im Laufe der Behandlung sinkt dann der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons auf sehr niedrige Werte ab.
Aufgrund des Entzugs der Geschlechtshormone kann es zum Auftreten von Nebenwirkungen kommen. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (>0), häufig (>00, <0), gelegentlich (>.000, <00), selten (0.000, .000), sehr selten (0.000).
Störungen des Immunsystems:
Gelegentlich: allgemeine allergische Reaktionen (Fieber, Juckreiz, Eosinophilie, Hautausschlag; sehr selten: anaphylaktische Reaktionen)
Endokrine Störungen:
Häufig: Brustschwellungen
Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung:
Häufig: Appetitabnahme
Selten: Veränderung einer diabetischen Stoffwechsellage (Erhöhung oder Senkung von Blutzuckerwerten)
Psychische Störungen:
Häufig: Depression, die jedoch auch Ausdruck der Grundkrankheit sein kann; Schlafstörungen
Störungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl
Selten: Schwindel, vorübergehende Geschmacksveränderungen
Sehr selten: Wie auch bei anderen Arzneimitteln dieser Stoffklasse wurde in sehr seltenen Fällen über einen Hypophyseninfarkt nach der ersten Verabreichung von Klebrocid 3-Monats-Depot bei Patienten mit Hypophysenadenom (Geschwulst der Hirnanhangdrüse) berichtet.
Vaskuläre Störungen
Sehr häufig: Hitzewallungen
Selten: Blutdruckveränderungen (Blutdrucksenkung oder -erhöhung)
Gastrointestinale Störungen:
Häufig: Übelkeit/Erbrechen
Gelegentlich: Durchfall
Störungen von Haut und subkutanem Gewebe:
Gelegentlich: trockene Haut bzw. Schleimhaut
Selten: Haarausfall
Störungen an Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen:
Sehr häufig: Knochenschmerzen
Häufig: Gelenk- bzw. Rückenschmerzen, Muskelschwäche
Störungen der Nieren und Harnwege:
Häufig: nächtlicher Harndrang, Probleme beim Wasserlassen
Störungen an Fortpflanzungsorganen und Brust:
Sehr häufig: Verminderung oder Verlust des sexuellen Verlangens und der Potenz, Verkleinerung der Hoden
Gelegentlich: Hodenschmerzen
Generalisierte Störungen und Reaktionen an der Injektionsstelle:
Sehr häufig: vermehrtes Schwitzen; Reaktionen an der Injektionsstelle z.B. Rötung, Schmerzen, Ödeme, Juckreiz, die sich in der Regel auch bei fortgesetzter Behandlung zurückbildeten
Häufig: Müdigkeit, Wassereinlagerungen
Weitere Beobachtungen:
Sehr häufig: Gewichtszunahme
Häufig: Gewichtsabnahme
Laborwertveränderungen:
Häufig: Anstiege der LDH, der Transaminasen, der Gamma-GT und der alkalischen Phosphatase, die jedoch Ausdruck der Grundkrankheit sein können
Besondere Hinweise:
Die Wirkung der Klebrocid® 3-Monats-Depot-Behandlung kann durch Messung der Blutkonzentrationen des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) sowie weiterer Laborwerte (saure Phosphatase, PSA = prostataspezifisches Antigen) überwacht werden. So steigt der Testosteronspiegel bei Behandlungsbeginn zunächst an und sinkt dann während eines Zeitraums von zwei Wochen wieder ab. Nach 2 bis 4 Wochen werden Testosteronspiegel erreicht, wie sie nach einer beidseitigen operativen Entfernung der Hoden beobachtet werden, und die über den gesamten Behandlungszeitraum bestehen bleiben.
Die Abnahme des Geschlechtshormons Testosteron, wie sie nach Entfernung der Hoden oder unter Behandlung mit sog. GnRH-Analoga auftritt, kann zur Abnahme der Knochendichte mit erhöhtem Risiko für Knochenbrüche führen. Die Abnahme der Knochendichte nach Entfernung der Hoden ist jedoch ausgeprägter als nach der Gabe von GnRH-Analoga. Bei Risikopatienten kann die zusätzliche Gabe eines Bisphosphonats eine Abnahme der Knochendichte verhindern.
In Einzelfällen traten Spritzenabszesse auf. In einem Fall eines Spritzenabszesses schien die Resorption von Leuprorelin aus dem Depot vermindert, so daß in solchen Fällen der Testosteronspiegel kontrolliert werden sollte.
Ein Anstieg der sauren Phosphatase kann in der Anfangsphase der Behandlung erfolgen und ist vorübergehender Natur. Gewöhnlich werden nach einigen Wochen wieder Normalwerte bzw. annähernde Normalwerte erreicht.
Hinweis für Verkehrsteilnehmer:
Wegen der häufig, insbesondere zu Therapiebeginn auftretenden Müdigkeit, welche auch durch die zugrundeliegende Tumorerkrankung bedingt sein kann, erfolgt bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse der folgende Hinweis:
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Hinweis:
Falls unter der Behandlung mit Klebrocid® 3-Monats-Depot Nebenwirkungen auftreten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte dem behandelnden Arzt oder dem Apotheker mit.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit und Aufbewahrung
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Die fertige Suspension ist in der Regel nach der Herstellung sofort zu verwenden; sie kann aber in Ausnahmefällen bei 25° C aufbewahrt noch bis zu 24 Stunden nach der Herstellung verwendet werden, wobei die Sterilität gesichert sein muß.
Vor der Injektion ist die Suspension erneut aufzuschütteln.
Die Zweikammerspritze mit Retardmikrokapseln und Suspensionsmittel sollte nicht über + 25° C und vor Licht geschützt in der Packung aufbewahrt werden.
Bei Auftreten einer Verfärbung der Retardmikrokapseln und/oder Trübung des Suspensionsmittels vor der Suspendierung darf die Zweikammerspritze nicht mehr verwendet werden.
Stand der Information
August 2009
ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH AUFBEWAHREN
______________________________________________________________________________________
In Lizenz der Takeda Pharmaceutical Company Limited, Osaka, Japan

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Weitere Informationen

Zusammensetzung
1 Zweikammerspritze mit 130,0 mg Retardmikrokapseln und 1ml Suspensionsmittel enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil
11,25 mg Leuprorelinacetat (entsprechend 10,72 mg Leuprorelin)
Sonstige Bestandteile
Retardmikrokapseln: 99,3 mg Polymilchsäure, Mannitol
Suspensionsmittel:
Mannitol, Carmellose-Natrium, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke
Darreichungsform und Inhalt
Retardmikrokapseln und Suspensionsmittel zur s.c. Injektion
Packungen mit 1 (N1) und 2 (N3) Zweikammerspritzen
Pharmazeutischer Unternehmer
Takeda Pharma GmbH, Viktoriaallee 3 - 5, 52066 Aachen, Tel.: 0800 825 332 5, Fax: 02441-2748,
e-mail: , Internet: www.takeda.de
Hersteller
Takeda Italia Farmaceutici SpA
Via Crosa, 86
28065 Cerano (NO)
Italien
Tel.: 0039/ 03217 72097
Fax: 0039/ 03217 72190

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden