Ösophaguspaste darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegenüber Bariumsulfat, Natriummethyl-4-hydroxybenzoat, Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
- wenn Sie einen gesicherten oder vermuteten Durchbruch (Perforation) oder eine hochgradige Einengung (Obstruktion) des Magens oder Darms bzw. eine Magenausgangsverengung (Pylorusstenose) haben;
- wenn Sie unter unklaren Beschwerden im Unterbauch und Reizerscheinungen wie bei einer Bauchfellentzündung leiden;
- wenn bei Ihnen eine Verbindung (Fistel) zwischen Darm und Speiseröhre, Brustraum oder Bauchhöhle besteht;
- wenn bei Ihnen frische Verletzungen und Verätzungen des Speiseröhren-Magen-Darm-Traktes (z. B. Magengeschwüre) vorliegen oder wenn Sie Blut im Stuhl haben;
- wenn Durchblutungsstörungen (Ischämie) der Darmwand vorliegt;
- wenn eine bestimmte Form der schweren Darmentzündung (nekrotisierende Enterokolitis) vorliegen;
- wenn bei Ihnen eine Nahtundichtigkeit nach einer Operation vermutet wird;
- wenn bei Ihnen in den letzten 7 Tagen eine Operation oder eine Untersuchung (Endoskopie) des Magen-Darm-Traktes durchgeführt wurde bzw. wenn eine solche bevorsteht;
- wenn bei Ihnen in den letzten 4 Wochen eine Strahlentherapie (Radiotherapie) des Magen-Darm-Traktes durchgeführt wurde;
- bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Radiologen, bevor Sie Microtrast® Ösophaguspaste anwenden.
Wie bei allen bariumhaltigen Arzneimitteln besteht das Risiko für Nebenwirkungen. Diese sind im Allgemeinen geringfügig, können aber auch lebensbedrohlich sein. Allergieähnliche Reaktionen können eventuell in den ersten Stunden nach der Anwendung aber auch noch bis zu 7 Tage danach auftreten. Diese sind unvorhersehbar, aber das Risiko ist erhöht, wenn Sie früher schon einmal auf bariumsulfathaltige Arzneimittel reagiert haben (siehe Abschnitt 4.). In diesem Fall informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Informieren Sie Ihren Arzt:
- wenn Sie unter vorbestehenden Multiorganschäden, vor allem im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems, leiden, da in diesem Fall die Untersuchung einschließlich der vorbereitenden Maßnahmen belastend sein kann. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden.
- wenn Sie bereits einmal auf ein vergleichbares Arzneimittel reagiert haben;
- wenn Sie an Asthma leiden;
- wenn Sie unter hochgradigen Einengungen, speziell des Darmes, sowie unter Zuständen und Erkrankungen, die mit einer erhöhten Durchbruchsgefahr verbunden sein können, wie z. B. bei bekannten Darmfisteln und Karzinomen, entzündlichen Darmerkrankungen, Ausstülpungen des Dickdarms und parasitären Erkrankungen wie einer Ruhr leiden;
- wenn bei Ihnen eine angeborene hochgradige Verengung (Obstruktion) der Speiseröhre (Atresie) vorliegt;
- wenn Sie Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen haben;
- im Fall einer Verstopfung oder eines sonstigen Verdauungsproblems.
Wenn einer der genannten Umstände auf Sie zutrifft, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Radiologen mit, bevor Sie Microtrast® Ösophaguspaste erhalten. Ihr Arzt oder Radiologe entscheidet unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses daraufhin, ob die geplante Untersuchung stattfinden kann oder nicht.
Das Produkt darf nur unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden.
Anwendung von Microtrast® Ösophaguspaste zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Eine medikamentöse oder sonstige Minderung der Darmbewegungen kann durch Eindicken der Bariumsulfat-Suspension zu einer Passagebehinderung führen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen in den nächsten Tagen noch eine andere radiologische Untersuchung durchgeführt werden soll.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Radiologen um Rat.
Radiologische Untersuchungen sollten generell bei schwangeren Frauen vermieden werden.
Microtrast® Ösophaguspaste kann während der Stillzeit angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist nicht zu erwarten, dass Microtrast® Ösophaguspaste eine Auswirkung auf die Fähigkeit zum Steuern eines Fahrzeuges und die Bedienung von Maschinen hat.
Microtrast® Ösophaguspaste enthält:
- Glucose und Sucrose im Vanille-Karamell-Aroma. Bitte nehmen Sie Microtrast® Ösophaguspaste erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber Zuckern leiden.
- Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Wie ist Microtrast® Ösophaguspaste anzuwenden?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Microtrast® Ösophaguspaste wird Ihnen von einem Arzt oder seinem Fachpersonal verabreicht. Ihr Arzt setzt die richtige Dosis des Präparates für Ihre Röntgenuntersuchung fest. Lassen Sie sich vom ihm den Hergang der Untersuchung erklären, wenn Sie dies interessiert.
Nehmen Sie nach der Untersuchung reichlich Flüssigkeit zu sich, um eine schwere Verstopfung zu verhindern!
Wenn Sie eine größere Menge von Microtrast® Ösophaguspaste erhalten haben, als Sie sollten
Es können Bauchschmerzen auftreten. Es besteht auch die Gefahr einer Verstopfung. Im Extremfall kann es zur Ausbildung von Barium-Kotsteinen (massiv eingedickter Kot mit Bariumablagerungen im Darm) kommen. Die Behandlung besteht in aus Reinigungseinläufen und/oder Einnahme von salzhaltigen Abführmitteln.
Es ist jedoch extrem unwahrscheinlich, dass Sie eine Überdosis erhalten, da Ihnen Microtrast® Ösophaguspaste in klinischer Umgebung von einer qualifizierten Person verabreicht wird.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Radiologen.
- Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die meisten Nebenwirkungen sind nicht schwerwiegend. Die für Microtrast® Ösophaguspaste berichteten Nebenwirkungen sind unten aufgeführt. Über deren Häufigkeit ist nichts bekannt.
- Bildung multipler Gerinnsel in den Blutgefäßen, wenn das Arzneimittel in die Blutbahn gelangt;
- Allergische Reaktionen;
- Verengung des Darms (Obstruktion), Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Ansammlung von Stuhl im Dünn- und Dickdarm (Fäkulom), Magenblähung, Verstopfung, Übelkeit, Gasbildung im Darm (Flatulenz), Bauchfellentzündung (Peritonitis) im Fall eines Durchbruchs (Perforation) des Darms;
- Lungenentzündung nach Aspiration, Lungenvernarbungen, die zu Kurzatmigkeit führen;
- Schwindel und Gefühl eines bevorstehenden Ohnmachtsanfalles (Präsynkope);
- Nesselfieber (rote Hautflecken mit starkem Juckreiz), Hautausschlag.
In sehr seltenen Fällen (weniger als 1 von 10.000 Patienten) kann die Anwendung dieser Art von Arzneimittel zur Bildung von Barium-Kotsteinen im Darm führen.
Im Fall eines Darmdurchbruchs kann Bariumsulfat in die Bauchhöhle gelangen und dort möglicherweise zu einer Abszessbildung, Entzündung, Peritonitis, Granulomen (knötchenförmigen Gewebeneubildungen) und Verwachsungen (Adhäsionen) führen. Dies kann einen operativen Eingriff erforderlich machen.
Allerdings handelt es sich dabei um eine extrem seltene Komplikation.
Wenn Bariumsulfat in die Blutbahn gelangt, kann dies zu einer Verstopfung der Blutgefäße, einem Schock, starker Atemnot sowie multipler Gerinnselbildung führen.
Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.