Nipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Nipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff(e)Nitroprussid
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberALTAMEDICS GmbH
Zulassungsdatum02.11.2020
ATC CodeC02DD01
Pharmakologische GruppeMittel mit Wirkung auf die arterielle Gefäßmuskulatur

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Nipruss ist ein blutdrucksenkendes/blutgefäßerweiterndes Arzneimittel und wird bei Erwachsenen angewendet zur:

  • Behandlung von Bluthochdruckkrisen
  • kontrollierten Blutdrucksenkung bei Operationen.

Nipruss ist nicht für eine Dauertherapie geeignet.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nipruss darf nicht angewendet werden, wenn Sie/bei

  • allergisch gegen den Wirkstoff Nitroprussidnatrium sind
  • hohem Blutdruck bedingt durch eine angeborene krankhafte Verengung der Hauptschlagader (Aortenisthmusstenose) oder bei bestehender fehlerhafter Verbindung zwischen arteriellen und venösen Blutgefäßen
  • erblich bedingtem Schwund von Fasern des Sehnervs (Leberscher Optikusatrophie)
  • beidseitiger, meist irreversibler Verminderung der Farbwahrnehmung bei chronischem Tabakmissbrauch (Tabakamblyopie). Dies kann auftreten, wenn der Körper nicht in der Lage ist, das giftige Cyanid aus dem Tabak abzubauen.
  • Vitamin B12-Mangel
  • stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes und des Körpers (metabolische Azidose)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • bei bestehender Kurzschlussverbindung zwischen arteriellen und venösen Blutgefäßen innerhalb der Lunge (intrapulmonale arteriovenöse Shunts). Arterielle Blutgefäße (Arterien) führen das Blut vom Herzen zu Ihren Organen, venöse Blutgefäße (Venen) leiten das Blut von den Organen zum Herzen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal vor Anwendung von Nipruss, wenn Sie:

  • zuvor Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil eingenommen haben. Diese Arzneimittel werden eingesetzt um bei Männern eine Erektion hervorzurufen oder um den Blutdruck in den Blutgefäßen der Lunge zu senken. Die Anwendung von Nipruss sollte nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen da es in diesem Fall zu einer erheblichen Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes kommen kann.
  • eine Erkrankung haben, die mit einem erhöhten Schädelinnendruck einhergeht.

Nitroprussidnatrium-Infusionen dürfen nur mit gleichzeitiger Anwendung von Natriumthiosulfat- Lösung angewendet werden. Siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Während der Infusion von Nipruss ist eine fortlaufende Überwachung des EKG und des Blutflusses erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nipruss bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Deshalb sollte Nipruss Kindern und Jugendlichen nicht gegeben werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei mehrtägigen Infusionen von Nitroprussidnatrium (im Falle von hohen Dosen auch schon innerhalb von 24 Stunden) ist der Thiocyanatspiegel besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu kontrollieren und darf 6 mg/100 ml nicht überschreiten.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Nipruss sollte bei Patienten mit Lebererkrankungen (eingeschränkter Leberfunktion) mit Vorsicht angewendet werden, und Anzeichen einer Cyanidtoxizität müssen engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4). Falls notwendig muss die Anwendung von Nitroprussidnatrium schrittweise reduziert oder abgebrochen werden.

Anwendung von Nipruss zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Die gleichzeitige Verabreichung folgender Arzneimittel kann die blutdrucksenkende Wirkung von Nipruss verstärken:

  • blutdrucksenkende und blutgefäßerweiternde Mittel
  • Mittel zur Blutdrucksenkung im Lungenkreislauf
  • Beruhigungsmittel
  • Narkosemittel

Dies gilt besonders nach Einnahme von Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Ausreichende Erfahrungen während der Schwangerschaft und der Stillzeit fehlen, und Nitroprussidnatrium sollte während dieser Zeit nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt denkt, dass dies unbedingt sein muss (das heißt, nur nach strengster Indikationsstellung).

Wie wird es angewendet?

3. Wie ist Nipruss anzuwenden?

Die Infusion von Nipruss erfolgt in eine Vene, verabreicht durch den Arzt oder das medizinische Fachpersonal mittels geeigneter Dosierpumpe.

Die Dauer der Anwendung richtet sich u.a. nach der Gesamtdosis: siehe „Informationen für medizinisches Fachpersonal“.

Nitroprussidnatrium-Infusionen müssen grundsätzlich mit niedrigen Dosen begonnen werden. Die Dosis wird dann in Zeitintervallen von 3 bis 5 Minuten verdoppelt, bis das gewünschte Blutdruckniveau erreicht ist. Die blutdrucksenkende Wirkung tritt sofort ein. Gegen Infusionsende wird die Infusionsgeschwindigkeit allmählich reduziert. Während der Anwendung wird der Blutdruck regelmäßig überwacht.

Für die kontrollierte Hypotension bei Operationen wird empfohlen, die Gesamtmenge pro Fall von 1,0 bis 1,5 mg/kg nicht zu überschreiten.

Um einer Cyanidvergiftung vorzubeugen, wird dringend empfohlen Nitroprussidnatrium Infusionen immer mit Natriumthiosulfat als simultane Dauerinfusion über einen getrennten

venösen Zugang zu infundieren, siehe „Informationen für medizinisches Fachpersonal“. Für Informationen zu Cyanid- und Thiocyanat-Toxizität, siehe „Wenn Sie mehr Nipruss bekommen haben als Sie sollten“. Zu den Anzeichen einer Cyanid- und Thiocyanatvergiftung siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“. Als Antidot im Falle einer vermuteten oder beobachteten

Cyanidvergiftung (wenn z.B. kein Thiosulfat für eine gleichzeitige Anwendung verfügbar ist), können Hydroxocobalamin und/oder andere Mittel, die Ihr Blut entgiften können, erforderlich sein, siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Dosierungstabellen und Infusionsraten für die Anwendung mit einem Perfusor oder Infusomaten, siehe „Informationen für medizinisches Fachpersonal“.

Ältere Patienten

Ältere Patienten benötigen oft geringere Dosen.

Wenn Sie eine größere Menge von Nipruss erhalten haben, als Sie sollten

Eine Toxizität kann vermieden werden, wenn die Dosierungsanweisungen befolgt werden.

Cyanidvergiftung
Im Falle einer Cyanidvergiftung sollte die Infusionsdosis von Nipruss reduziert und falls notwendig

sollte Cyanid durch ein Antidot aus dem Körper entfernt werden, für weitere Informationen, siehe

„Wie ist Nipruss anzuwenden?“

Bei einer Thiocyanatvergiftung sollte die Infusion von Nipruss abgebrochen und erforderlichenfalls sollte Thiocyanat per Dialyse aus dem Organismus entfernt werden.

Zu den Anzeichen einer Cyanid oder Thiocyanat-Toxizität, siehe Abschnitt 4 „Welche

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Behandlung von Bluthochdruck können Symptome wie Schwächegefühl, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen (Tachykardie) auftreten.

Häufigkeit nicht bekannt

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind

  • Reaktionen an der Applikationsstelle (Schmerz, Hautrötung, Juckreiz)
  • zu starke Blutdrucksenkung
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Inkontinenz
  • Ohrgeräusche
  • Verwirrtheit
  • Halluzinationen
  • vorübergehende Verengung der Pupillen
  • gesteigerte Reflexbereitschaft
  • vorübergehende Steigerung der Beschwerden (Rebound-Effekt)

Unzureichende Blutdrucksenkung, Wirkungsabnahme bei wiederholter Nipruss-Gabe (Tachyphylaxie) und Toleranz sind eher bei jüngeren als bei älteren Bluthochdruckpatienten zu erwarten.

Hinweise einer Cyanidvergiftung sind:

  • hellrotes venöses Blut
  • flache und/oder zu langsame Atmung (Hypoventilation)
  • Lactatanstieg
  • verminderte Sauerstoffaufnahme
  • Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen
  • Kopfschmerzen
  • stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes und des Körpers (Azidose)
  • Koma, Atemlähmung, Krämpfe

Todesfälle sind beschrieben.

Solche Vergiftungssymptome können auftreten, wenn die Cyanidmenge so hoch ist, dass die Entgiftungskapazität des menschlichen Organismus überschritten wird. Deshalb ist eine gleichzeitige Gabe von Natriumthiosulfat erforderlich.

Eine Cyanidvergiftung ist durch die gleichzeitige Infusion von Natriumthiosulfat völlig vermeidbar.

Symptome einer Thiocyanatvergiftung, die bei Überdosierung entstehen kann - bei Nierenkranken früher als bei Nierengesunden - beinhalten:

Bei sehr hohen Serumkonzentrationen kann der Tod eintreten.

Auch eine Thiocyanatvergiftung ist bei Beachtung der Dosierungsanleitung vermeidbar. Bei Thiocyanatvergiftung sollte die Infusion von Nipruss abgebrochen und erforderlichenfalls Thiocyanat per Dialyse aus dem Organismus entfernt werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Ampulle nach „verwendbar bis“ bzw. „verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Die Ampullen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Zubereitung

Die gebrauchsfertige Zubereitung ist durch Verwendung gefärbter Spritzen und Schläuche vor Licht zu schützen.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung wurde über 16 Stunden bei 25°C unter Lichtschutz nachgewiesen (lichtgeschützte Perfusor-Spritze).

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C aufzubewahren.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung

Weitere Informationen

Was Nipruss enthält

  • Der Wirkstoff ist Nitroprussidnatrium-Dihydrat (Ph. Eur.)
    1 Ampulle enthält 60 mg Nitroprussidnatrium-Dihydrat entsprechend 53 mg Nitroprussidnatrium wasserfrei
  • Weitere Bestandteile sind nicht enthalten.

Wie Nipruss aussieht und Inhalt der Packung

Hellrosa, hygroskopisches Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung.

Braunglasampullen. Packungsgröße: 5 Ampullen

Pharmazeutischer Unternehmer

Altamedics GmbH

Josef-Lammerting-Allee 16

D-50933 Köln

Telefon: 0221 277299 100

Telefax: 0221 277299 110

E-Mail: info@altamedics.de

Hersteller

BAG Health Care GmbH

Amtsgerichtsstraße 1-5

D-35423 Lich

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

BelgienNipruss 60 mg poudre pour solution pour perfusion
DänemarkNipruss 60 mg pulver til infusionsvaske, opløsning
DeutschlandNipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
FinnlandNipruss 60 mg infuusiokuiva-aine, liuosta varten
IslandNipruss 60 mg innrennslisstofn, lausn
LuxemburgNipruss 60 mg poudre pour solution pour perfusion
NiederlandeNipruss 60 mg poeder voor oplossing voor infusie
NorwegenNipruss 60 mg pulver til infusjonsvaeske, opplosning
ÖsterreichNipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
SchwedenNipruss 60 mg pulver till infusionsvätska, lösning
UngarnNipruss 60 mg por oldatos infúzióhoz
ZypernNipruss 60 mg powder for solution for infusion

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2020

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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die Infusion von Nipruss erfolgt intravenös über Perfusor (siehe Tabelle 1) oder Infusomat. Die

Dauer der Anwendung richtet sich u. a. nach der Gesamtdosis - siehe daher Angaben unter

„Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“ und „Überdosierung und andere Anwendungsfehler“ der Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Nitroprussidnatrium-Infusionen müssen grundsätzlich mit niedrigen Dosen begonnen werden. Die hypotensive Wirkung tritt sofort ein. Nach Infusionsende werden die Ausgangswerte rasch wieder erreicht. In der Einstellungsphase ist eine genaue Titration mit ein- bis zweiminütigen Blutdruckmessungen erforderlich. Gegen Infusionsende wird die Infusionsgeschwindigkeit allmählich reduziert.

Die Infusion wird mit einer Dosierung von 0,2 µg/kg/min begonnen. Sie wird in Zeitintervallen von 3 bis 5 Minuten verdoppelt, bis das gewünschte Blutdruckniveau erreicht ist. Die Infusionsgeschwindigkeit variiert zwischen 0,2 bis 10 µg/kg/min (siehe Tabelle 1 unten).

Für die kontrollierte Hypotension bei Operationen wird empfohlen, die Gesamtmenge pro Fall von 1,0 bis 1,5 mg/kg nicht zu überschreiten.

Bei mehrtägigen Infusionen von Nitroprussidnatrium, wie z. B. zur Behandlung hypertoner Krisen, werden die oben genannten Maximaldosen in der Regel überschritten.

Tabelle 1: Dosierungstabelle bei Gebrauch einer 50 ml Infusionspumpe (Perfusor): 1,2 mg/ml Nitroprussidnatrium Dihydrat

g/kg/min Nitro- prussid- natriumInfusionsgeschwindigkeitKörpergewicht(kg)in ml/h
3035404550556065707580859095100
0,20,30,40,40,50,50,60,60,70,70,80,80,90,91,01,0
0,40,60,70,80,91,01,11,21,31,41,51,61,71,81,92,0
0,81,21,41,61,82,02,22,42,62,83,03,23,43,63,84,0
1,01,51,82,02,32,52,83,03,33,53,84,04,34,54,85,0
1,62,42,83,23,64,04,44,85,25,66,06,46,87,27,68,0
3,24,85,66,47,28,08,89,610,411,212,012,813,614,415,216,0
5,07,58,810,011,312,513,815,016,317,518,820,021,322,523,825,0
6,49,611,212,814,416,017,619,220,822,424,025,627,228,830,432,0
10,015,017,520,022,525,027,530,032,535,037,540,042,545,047,550,0

Vermeidung von Cyanid-Intoxikationen

Um einer Cyanid-Intoxikation effektiv vorzubeugen, wird dringend empfohlen, Nitroprussidnatrium-Infusionen immer gleichzeitig mit einer Dauerinfusion von Natriumthiosulfat- Lösung über einen getrennten venösen Zugang im Verhältnis von etwa 1:10 (Nitroprussidnatrium Dihydrat : Natriumthiosulfat) bezogen auf die Gewichte der Wirkstoffe zu infundieren. Zum praktischen Vorgehen wird empfohlen, Natriumthiosulfatlösung 100 mg/ml in eine zweite Perfusorspritze aufzuziehen und im Volumenverhältnis von etwa 10:1 (Nitroprussidnatrium Dihydrat : Natriumthiosulfat) über einen getrennten venösen Zugang wie nachfolgend in Tabelle 2

aufgeführt zu infundieren. Bei Verwendung eines Infusomaten für Nipruss sollte das Volumenverhältnis entsprechend 50:1 bzw. 100:1 betragen (siehe auch Tabelle 2).

Als Antidot im Falle einer vermuteten oder beobachteten Cyanid Toxizität (wenn z.B. kein Thiosulfat für eine gleichzeitige Anwendung verfügbar ist), können Hydroxocobalamin und/oder Methaemoglobin-Bildner erforderlich sein. Die Sicherheitsempfehlungen dieser Arzneimittel müssen beachtet werden.

Thiocyanat-Toxizität

Bei mehrtägigen Infusionen von Nipruss (im Falle von hohen Dosen auch schon innerhalb von 24 Stunden) und besonders bei niereninsuffizienten Patienten ist der Thiocyanatspiegel zu kontrollieren und darf 6 mg/100 ml nicht überschreiten. Thiocyanatkonzentrationen von mehr als 6 mg/100 ml führen zu toxischen Symptomen wie Schwächegefühl, Erbrechen, Schwindel und Tinnitus. Im Fall einer Thiocyanat-Intoxikation sollte die Infusion mit Nitroprussidnatrium abgebrochen und falls notwendig, Thiocyanat durch Dialyse aus dem Körper entfernt werden.

Ältere Patienten

Ältere Patienten benötigen oft geringere Dosen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nipruss bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Deshalb sollte Nipruss Kindern und Jugendlichen nicht gegeben werden.

Zuletzt aktualisiert am 06.07.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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