WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON NUTRINEAL BEACHTEN?
Ihr Arzt entscheidet, ob NUTRINEAL die geeignete Lösung für Ihre Peritonealdialysebehandlung ist. Diese Entscheidung wird unter Berücksichtigung sämtlicher Faktoren aus Ihrer Krankengeschichte getroffen, die gegen eine Anwendung von Peritonealdialyselösungen sprechen könnten.
NUTRINEAL darf NICHT angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich gegen eine oder mehrere Aminosäuren oder einen der sonstigen Bestandteile sind,
- wenn Ihr Harnstoffspiegel im Blut über 38 mmol/l liegt,
- wenn Sie an einer Störung des Aminosäurenstoffwechsels leiden,
- wenn Ihr Kaliumspiegel im Blut zu niedrig ist,
- wenn Sie Symptome einer Harnvergiftung (Urämie), wie Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen, zeigen,
- wenn Ihre Bicarbonatkonzentration im Blut zu niedrig ist,
- wenn Sie an einer Leberinsuffizienz leiden,
- wenn bei Ihnen bereits eine schwere Laktatazidose (zu viel Säure im Blut) besteht,
- wenn Sie ein chirurgisch nicht behebbares Problem mit der Bauchwand oder Bauchhöhle oder ein nicht behebbares Problem haben, durch das ein erhöhtes Risiko für Infektionen des Bauchraums besteht..
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von NUTRINEAL ist erforderlich
- wenn Sie unter Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen leiden. Ihr Arzt muss unter Umständen die Anzahl der NUTRINEAL-Wechsel herabsetzen oder die Behandlung mit NUTRINEAL abbrechen,
- wenn Sie Unterleibsschmerzen oder Ausflockungen, Trübungen oder Partikel in der entzogenen Flüssigkeit beobachten. Diese Symptome können auf eine Peritonitis (Bauchfellentzündung) oder eine Infektion hinweisen. Wenden Sie sich in diesem Fall umgehend an einen Arzt. Notieren Sie die Chargenbezeichnung und nehmen Sie sie zusammen mit dem Beutel mit der entzogenen Flüssigkeit mit zu Ihrem Arzt. Er/sie entscheidet, ob die Behandlung abgebrochen oder eine Korrektivmaßnahme ergriffen wird. Im Fall einer Infektion kann Ihr Arzt beispielsweise verschiedene Tests durchführen, um festzustellen, welches Antibiotikum für Sie am besten geeignet ist. Bis Ihr Arzt weiß, welche Infektion bei Ihnen vorliegt, kann er Ihnen ein Antibiotikum verordnen, das gegen eine große Anzahl verschiedener Bakterien wirksam ist. Ein solches Antibiotikum wird als Breitbandantibiotikum bezeichnet.
- Während der Peritonealdialyse kann es zum Verlust von Eiweiß, Aminosäuren und Vitaminen kommen. Ihr Arzt entscheidet darüber, ob ein Ausgleich der Verluste erforderlich ist.
- wenn bei Ihnen Veränderungen der Bauchwand oder Bauchhöhle vorliegen, beispielsweise wenn Sie an einer Hernie oder Infektion leiden.
- wenn bei Ihnen ein Aortentransplantat gesetzt wurde,
- wenn Sie an einer schweren Lungenerkrankung, z. B. einem Emphysem, leiden,
- wenn Sie Atemprobleme haben,
- wenn Sie mit Insulin behandelt werden oder eine andere Therapie zur Senkung des Blutzuckerspiegels erhalten. Ihr Arzt muss möglicherweise deren Dosis entsprechend anpassen.
- Wenn Sie eine Behandlung gegen eine sekundäre Überfunktion der Nebenschilddrüsen (sekundären Hyperparathyreoidismus) erhalten, entscheidet Ihr Arzt, ob Sie eine Dialyselösung mit niedrigem Kalziumgehalt verwenden können.
Beachten Sie außerdem, dass
- eine Störung namens enkapsulierende Peritonealsklerose (EPS) eine bekannte, seltene Komplikation der Peritonealdialysetherapie ist. Sie sollten – am besten zusammen mit Ihrem Arzt – das Risiko dieser möglichen Komplikation berücksichtigen. EPS verursacht
- Entzündungen im Bauchraum
- Wachstum von fibrösen Gewebeschichten, die die Organe ummanteln und einbinden und so deren normale Bewegung beeinträchtigen. In seltenen Fällen hat diese Komplikation zum Tod geführt.
Ihr Arzt wird Ihre Kaliumwerte regelmäßig überprüfen. Wenn diese zu niedrig sind, kann er Ihnen zum Ausgleich Kaliumchlorid verabreichen.
- Ihr Arzt wird Sie über alle Vorsichtsmaßnahmen informieren, die auf Ihren Fall zutreffen. Er wird Ihre Blutwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren, um sicherzustellen, dass die Werte während Ihrer Behandlung im normalen Bereich liegen.
- Sie sollten, gegebenenfalls zusammen mit Ihrem Arzt, Ihre Eiweißaufnahme, Ihren Flüssigkeitshaushalt und Ihr Körpergewicht dokumentieren.
Bei Anwendung von NUTRINEAL mit anderen Arzneimitteln
- Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, muss Ihr Arzt unter Umständen deren Dosis erhöhen, da die Ausscheidung bestimmter Arzneimittel durch die Peritonealdialyse erhöht wird.
- Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn Sie Herzmedikamente einnehmen, die als Herzglykoside (z. B. Digoxin) bekannt sind. Ihr Herzmedikament ist unter Umständen weniger wirksam oder hat möglicherweise eine erhöhte Toxizität. Gegebenenfalls.
- ist eine zusätzliche Kalium- und Calciumzufuhr erforderlich.
- tritt ein unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie) auf.
- Ihr Arzt wird Sie während der Behandlung genau überwachen, insbesondere Ihre Kaliumwerte.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn von Ihrem Arzt nicht anders verordnet, sollte NUTRINEAL nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Während der Behandlung kann es zu Schwäche, Verschwommensehen oder Schwindel kommen. Setzen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs und bedienen Sie keine Maschinen, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.