Bei Einnahme von Pipamperon Sandoz 40 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirkenden Arzneimitteln (Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmittel, andere Psychopharmaka, bestimmte Mittel gegen Allergien) kann es zu einer wechselseitigen Verstärkung der Wirkungen und Nebenwirkungen (besonders von Schläfrigkeit und Blutdrucksenkung) kommen. Insbesondere wird die Wirkung von Barbituraten oder Opiaten auf das Atemzentrum bei gleichzeitiger Anwendung von Pipamperon verstärkt.
Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle des Gehirns herabsetzen, sollte vermieden werden.
Die Kombination mit bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (Dopamin-Agonisten, z. B. Levodopa, Bromocriptin, Lisurid) vermindert deren Wirkung.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) ist zu beachten, dass deren blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die
- ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern (z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen [Antiarrhythmika der Klasse IA oder III], einige Antibiotika, wie z. B. Erythromycin, Malaria-Mittel, einige Mittel gegen Allergien, Mittel zur Behandlung von Depressionen) oder
- zu einer Erniedrigung des Kaliumspiegels im Blut führen können (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),
ist zu vermeiden.
Bei Einnahme von Pipamperon Sandoz 40 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Pipamperon Sandoz 40 mg sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Pipamperon in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird. Insbesondere wird dadurch das Reaktionsvermögen weiter verschlechtert.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Pipamperon Sandoz 40 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Störungen des Nervensystems (ZNS)
Pipamperon kann, insbesondere bei höherer Dosierung, zu Müdigkeit, Benommenheit und Kopfschmerzen führen. Durch eine Senkung der Krampfschwelle kann es zu bestimmten Krampfanfällen (Grand-mal-Anfälle) kommen. Auch über Schlaflosigkeit ist berichtet worden.
Bewegungsstörungen (Extrapyramidal-motorische Symptome)
Das Auftreten von unwillkürlichen Bewegungen (extrapyramidale Symptome) ist verhältnismäßig selten und dosisabhängig, kann jedoch je nach Empfindlichkeit sehr unterschiedlich sein.
Zum klinischen Bild können gehören: Störungen wie bei der Parkinson-Krankheit mit Verlangsamung der Bewegungen, Muskelsteife, Gangstörung, verminderter Mimik, Zittern und kleiner Schrift (Mikrographie) sowie die Unfähigkeit, still zu sitzen (Akathisie). Die Erscheinungen können durch Verminderung der Dosis - wenn möglich - oder durch Gabe bestimmter Arzneimittel (Anticholinergika) behandelt werden.
Anhaltende Störungen des Bewegungsablaufs (Tardive Dyskinesie)
Wie auch bei anderen Neuroleptika beschrieben, können in Einzelfällen unter Langzeitbehandlung oder nach Absetzen so genannte tardive Dyskinesien auftreten.
Das Krankheitsbild ist besonders charakterisiert durch rhythmische, unfreiwillige Bewegungen der Zunge, des Gesichts, des Mundes oder des Kiefers. Diese Erscheinungen können länger anhalten und unter Umständen auch von Dauer sein.
Beim Auftreten dieser Nebenwirkungen sollte die Behandlung so schnell wie möglich beendet werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Wie bei anderen Neuroleptika wurde auch während einer Behandlung mit Pipamperon ein so genanntes malignes neuroleptisches Syndrom beobachtet, eine seltene, angeborene Überempfindlichkeitsreaktion, die durch stark erhöhte Temperatur, allgemeine Muskelsteife, Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen gekennzeichnet ist. Fieber ist oft ein frühes Warnzeichen dieses Krankheitsbildes. In diesem Fall sollte die Behandlung mit Pipamperon sofort beendet werden.
Störungen des Magen-Darm-Traktes
Es wurde über Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit berichtet.
Hormon- und Stoffwechselstörungen
Es können hormonelle Regulationsstörungen auftreten, z. B. Hyperprolaktinämie, die mit milchigen Absonderungen aus der Brust (Galaktorrhö), Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie) und Störungen der Regelblutung einhergehen können.
Es wurde über eine Erniedrigung des Natriumspiegels im Blut berichtet.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
Es wurde über einen beschleunigten Herzschlag und niedrigen Blutdruck sowie vereinzelt über Herzstillstand (Asystolie) berichtet.
Bei Anwendung von Neuroleptika liegen vereinzelt Beschreibungen über EKG-Veränderungen vor.
Wie andere Neuroleptika kann Pipamperon das QT-Intervall im EKG verlängern sowie zu Erregungsleitungsstörung führen; bestimmte Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) können nicht ausgeschlossen werden (siehe auch 2. ?Was müssen Sie vor der Einnahme von Pipamperon Sandoz 40 mg beachten?? unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Pipamperon Sandoz 40 mg ist erforderlich? und unter ?Bei Einnahme von Pipamperon Sandoz 40 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Sonstige Nebenwirkungen
Außerdem wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet:
- Sehstörungen, Blasenentleerungsstörungen, Wasseransammlungen im Gewebe, Speichelfluss, Regulationsstörungen der Körpertemperatur und Schwitzen
- l eichte Verminderungen der Anzahl der Blutzellen
- Leberfunktionsstörungen oder Leberentzündung mit Stauung des Gallensekrets (cholestatische Hepatitis)
- Überempfindlichkeitsreaktionen (wie z. B. Hautausschlag) und die schwere Hauterkrankung ?Stevens-Johnson-Syndrom?
- Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.