Bei Einnahme von PROGLICEM 100 mit anderen Arzneimitteln
Mit nachfolgend genannten Arzneistoffen kann es bei gleichzeitiger Behandlung mit PROGLICEM 100 zu Wechselwirkungen kommen:
- Blutzucker senkende Arzneimittel (Tolbutamid, Insulin):
Die blutzuckererhöhende Wirkung von PROGLICEM 100 kann vermindert werden.
- Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck (Phentolamin, Prazosin):
Die Wirkung von PROGLICEM 100 kann vermindert werden.
- Arzneimittel zur Entwässerung (Thiazide):
Die Wirkung von PROGLICEM 100 kann verstärkt werden. Es kann zu einer Erhöhung der Blutzucker- und Harnsäurekonzentration kommen. Die Entstehung von Gewebswasseransammlungen kann vermindert oder verhindert werden.
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen (Chlorpromazin):
Die Wirkung von PROGLICEM 100 kann verstärkt werden.
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen bzw. Krampfanfällen (Phenytoin, Diphenylhydantoin):
Die Wirkung dieser Arzneimittel kann durch PROGLICEM 100 vermindert werden. Deshalb sollte der Phenytoinspiegel kontrolliert werden und gegebenenfalls eine Dosisanpassung erfolgen.
- Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarin, Cumarinderivate und andere Antikoagulantien):
Deren gerinnungshemmende Wirkung kann durch PROGLICEM 100 verstärkt werden.
- Blutdruck senkende Arzneimittel (Blutgefäß erweiternd):
PROGLICEM 100 kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärken und zu einem weiteren Blutdruckabfall führen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann PROGLICEM 100 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer oder mehr der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie PROGLICEM 100 nicht weiter ein und wenden Sie sich möglichst umgehend an einen Arzt.
- Allgemeine Erkrankungen:
Es können Schmerzen in der Brust auftreten, sowie Fieber, Unwohlsein, Schwächegefühl, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen.
- Erkrankungen des Nervensystems:
Angstgefühl, Schwindel, Schlaflosigkeit, entzündliche Erkrankung peripherer Nerven oder Hirnnerven, subjektive Missempfindungen, z.B. Kribbeln oder ein taubes, schmerzhaft brennendes Gefühl, Störungen der Muskelspannung und der Bewegungsabläufe.
- Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Schwerwiegende, diabetische, durch Ketonkörper verursachte Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose), schwerwiegende Bewusstseinstrübung bis hin zum Bewusstseinsverlust (Koma), erhöhte Serum-Harnsäure-Spiegel, Blutzuckererhöhung (Hyperglykämie), erhöhte Ausscheidung von Zucker im Harn, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gewebszerfall in der Bauchspeicheldrüse; Appetitlosigkeit.
- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Verminderte Zahl von Blutplättchen (Thrombozyten) mit oder ohne Hautblutungen, Veränderung der Zahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie), Verminderung des Blutfarbstoffes (Hämoglobin) oder des Hämatokrits, sehr starke Blutungen -
- Erkrankungen desImmunsystems:
Verminderung bestimmter Eiweißstoffe (Immunglobuline) im Blut, die der körpereigenen Abwehr dienen, Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie).
- Augenerkrankungen:
Vorübergehende Augenlinsentrübung, Blutungen unter der Bindehaut, ringförmiger Gesichtsfeldausfall, verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Tränenfluss.
- Herzerkrankungen:
Blutdruckerniedrigung, Herzrasen, Herzklopfen, Herzleistungsschwäche. Eine vorübergehende Erhöhung des Blutdruckes kann auftreten. In Einzelfällen wurden Veränderungen der Herzmuskulatur (Kardiomyopathien) verursacht.
- Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Darmverschluss, Durchfall, vorübergehender Geschmacksverlust.
- Leber- und Gallenerkrankungen:
Es kann zu einer Erhöhung bestimmter Leberwerte im Blut (GOT, AP) kommen.
- Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Übermäßiger Haarwuchs in Form von Flaumhaar vor allem bei Frauen und Kindern, Infektion der Haut durch Sprosspilze, Herpes, Hautrötung, Juckreiz, Verlust an Stirnhaar, Haarausfall bei Kindern von Müttern, die während der Schwangerschaft langzeitig mit Diazoxid, dem Wirkstoff von PROGLICEM 100 behandelt wurden.
- Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Vorangeschrittene Knochenalterung, Gicht.
- Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Vermehrung von stickstoffhaltigen Eiweißstoffwechselprodukten im Blut, verminderte Filterfunktion der Niere (manchmal schwerwiegend), vorübergehende Erhöhung der Eiweißausscheidung mit vermindertem Eiweißgehalt im Blut (nephrotisches Syndrom), verminderte Harnausscheidung, Ausscheidung von roten Blutkörperchen im Urin (Hämaturie).
- Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Milchige Absonderung aus der Brustdrüse außerhalb der Stillperiode, sehr selten nicht spezifizierte Brustknotenvergrößerung.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Ihr Arzt wird im Falle des Auftretens von Nebenwirkungen entscheiden, ob gegebenenfalls eine Dosisminderung oder ein Absetzen von PROGLICEM 100 erforderlich ist.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.