Was Ultracain Dental Ampullen enthalten
Die Wirkstoffe sind: Articainhydrochlorid und Epinephrinhydrochlorid. 1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Articainhydrochlorid und 0,006 mg Epinephrinhydrochlorid (entsprechend 0,005 mg Epinephrin).
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriummetabisulfit (E 223), Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure und Natriumhydroxid zur pH-Werteinstellung.
Wie Ultracain Dental Ampullen aussehen und Inhalt der Packung
Farblose OPC-Ampullen aus Glas mit klarer, farbloser und partkelfreier Lösung.
Eine Packung enthält 10 Ampullen zu je 2 ml oder 10 x 10 Ampullen zu je 2 ml (Bündelpackung).
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:sanofi-aventis GmbH Leonard-Bernstein-Straße 10 A-1220 Wien
Hersteller:
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Brüningstraße 50
D-65926 Frankfurt am Main
Z.Nr.:16.585
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Mai 2010
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Maßnahmen bei Überdosierung
Symptome
ZNS-Erregung, z.B. Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Hyperpnoe, Tachykardie, Blutdruckanstieg, Übelkeit, Erbrechen, Tremor, Zuckungen, tonisch-klonische Krämpfe.
ZNS-Depression
z.B. Schwindel, Schwerhörigkeit, Verlust der Sprechfähigkeit, Bewusstlosigkeit, Muskelerschlaffung, Vasomotorenlähmung, Dyspnoe, Tod durch Atemlähmung.
Herz- und Kreislaufdepression
Bradykardie, Arrhythmie, Kammerflimmern, Blutdruckabfall, Zyanose, Herzstillstand.
Toxische Reaktionen (durch anomal hohe Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut) können entweder sofort durch unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion oder verzögert durch echte Überdosierung nach Injektion einer zu hohen Menge der Lösung des Anästhetikums auftreten.
Unerwünschte verstärkte Wirkungen und toxische Reaktionen können auch durch Injektion in besonders stark durchblutetes Gewebe eintreten.
Therapie
Treten erste Nebenwirkungs- oder Intoxikationszeichen (z.B. Schwindel, motorische Unruhe, Benommenheit) während der Injektion auf, so ist diese abzubrechen und der Patient in Horizontallage zu bringen. Die Atemwege sind freizuhalten, Puls und Blutdruck zu kontrollieren. Es empfiehlt sich, eine Infusion - auch bei nicht schwerwiegend erscheinenden Symptomen - anzulegen, um einen intravenösen Injektionsweg offenzuhalten.
Bei Atemstörungen je nach Schweregrad Verabreichung von Sauerstoff gegebenenfalls als "Atemspende" (z. B. Mund-zu-Nase-Beatmung) bzw. als endotracheale Intubation und kontrollierte Beatmung.
Zentrale Analeptika sind kontraindiziert.
Muskelzuckungen oder generalisierte Krämpfe sind mit intravenöser Injektion von Suxamethonium (unter künstlicher Beatmung), Diazepam und kurz- oder ultrakurz wirkenden Barbituraten aufhebbar. Es empfiehlt sich, unter Sauerstoffapplikation und Kreislaufkontrolle Barbiturate langsam und nach Wirkung zu injizieren (cave: Kreislaufstörungen, Atemdepression) und an die liegende Kanüle eine Infusionslösung anzuschließen.
Blutdruckabfall und Tachykardie - oder Bradykardie - sind häufig allein durch Horizontallagerung oder leichte Kopftieflagerung kompensierbar.
Bei Bedarf können Vasokonstringenzien vom Typ der Alpha-Sympatomimetika (Methoxamin, Norfenefrin) intravenös injiziert oder infundiert werden.
Bei schweren Kreislaufstörungen und Schock - gleich welcher Genese - sind nach Abbruch der Injektion Sofortmaßnahmen angezeigt:
Horizontal- bzw. Kopf-Tieflagerung und Freihalten der Atemwege (Sauerstoff-Insufflation),
Anlegen einer intravenösen Infusion (Vollelektrolytlösung),
intravenöse Applikation von Glukokortikoiden (z.B. 250-1000 mg Prednisolon),
Volumensubstitution (eventuell zusätzlich Plasmaexpander, Humanalbumin).
Bei drohendem Kreislaufversagen und zunehmender Bradykardie sofortige Gabe von Epinephrin (Adrenalin) i.v.: Nach Verdünnen von 1 ml der handelsüblichen Epinephrin-Lösung 1:1000 auf 10 ml werden zunächst davon 0,25 ml bis 1 ml (= 0,025 mg bis 0,1 mg Epinephrin) unter Puls- und Blutdruckkontrolle langsam injiziert (cave: Herzrhythmusstörungen). Als intravenöse Einzeldosis
soll 0,1 mg Epinephrin (Adrenalin) nicht überschritten und bei weiterem Bedarf Epinephrin (Adrenalin) mit der Infusionslösung gegeben werden (Tropfgeschwindigkeit nach Pulsfrequenz und Blutdruck einstellen).
Bei Asystolie ist unverzüglich die extrathorakale Herzmassage, nötigenfalls ein externer Schrittmacher, anzuwenden.
Bei starker Tachykardie oder Tachyarrhythmie kann die vorsichtige intravenöse Injektion von antiarrhythmischen Arzneimitteln angezeigt sein, z.B. bei Patienten mit Herzinsuffizienz, früherem Herzinfarkt oder pektanginösen Beschwerden (cave: nicht gemeinsam mit kardioselektiven Beta- Blockern anwenden). Sauerstoffzufuhr und Kreislaufkontrolle sind auf alle Fälle erforderlich.
Blutdruckanstieg muss bei Patienten mit Hypertonie gegebenenfalls mit peripher gefäßerweiternden Mitteln behandelt werden. Kammerflimmern muss mittels elektrischer Defibrillation bekämpft werden.