Baumpollen

Baumpollen

Grundlagen

Baumpollen sind kleine Partikel, die von BĂ€umen produziert werden, um andere BĂ€ume zu bestĂ€uben. Diese Pollen werden durch den Wind oder Insekten von Baum zu Baum transportiert, um die Fortpflanzung zu ermöglichen. FĂŒr Menschen, die an allergischen Reaktionen leiden, kann die hohe Konzentration von Baumpollen in der Luft jedoch zu Beschwerden wie Niesen, laufender Nase, Juckreiz und Augenreizungen fĂŒhren. Im FrĂŒhling und in der Sommerzeit treten diese Beschwerden bei Allergikern besonders hĂ€ufig auf, da in diesem Zeitraum die meisten BĂ€ume ihre BlĂŒtezeit haben.

BĂ€ume von denen ein besonderes allergische Potenzial ausgeht sind:

  • Hasel
  • Erle
  • Ulme
  • Weide
  • Pappel
  • Esche
  • Birke
  • Hainbuche
  • Eiche
  • Rotbuche

Medikamente mit Baumpollen

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
ALK-depot SQ 108 Birke 100000 SQ-E/ml Baumpollen ALK-AbellĂł Arzneimittel GmbH
ALK-depot SQ 197 FrĂŒhblĂŒhermischung 100000 SQ-E/ml Baumpollen ALK-AbellĂł Arzneimittel GmbH
STALORAL Birke 300 IR/ml Baumpollen STALLERGENES
ITULAZAX Baumpollen AxiCorp Pharma GmbH
STALORAL Birke/Erle/Hasel 10 IR/ml Baumpollen STALLERGENES

Wirkung

Ursachen von Pollenallergien

Bei Pollenallergien, gemeinhin auch als Heuschnupfen (allergische Rhinitis) bekannt, handelt es sich um eine ĂŒberschießende Reaktion des Immunsystems auf normalerweise nicht schĂ€dliche Stoffe. Einer Allergie geht immer ein Erstkontakt mit einem Allergen (Sensibilisierung) vorraus. Dabei reagiert das Immunsystem auf das Allergen und beginnt mit der Produktion von Antikörpern vom Typ IgE, die gegen dieses Antigen gerichtet sind.  Die Antikörper aktivieren bei erneutem Kontakt mit dem Allergen dann die sogenannten Mastzellen, welche daraufhin Stoffe ausschĂŒtten (Histamin, Leukotriene, PAF), die fĂŒr die typischen Symptome verantwortlich sind.

Die Zahl der Allergiker nimmt seit vielen Jahren stetig zu und dĂŒrfte in Zukunft aufgrund von zunehmender Industrialisierung und den Folgen des Klimawandels auch weiterhin ansteigen. Eine mögliche ErklĂ€rung fĂŒr dieses PhĂ€nomen, ist die sogenannten Hygiene-These. Diese Theorie nahm Ihren Ursprung als entdeckt wurde, dass Allergien hauptsĂ€chlich in Industrienationen auftreten und in EntwicklungslĂ€ndern praktisch nicht auftreten. Die UrsprĂŒngliche Aufgabe der IgE-Antikörper war die Abwehr von Parasiten. In den entwickelten LĂ€ndern, sind jedoch Krankheiten, die durch paraistĂ€re Krankheitserreger hervorgerufen werden, zu einer Seltenheit geworden. Die Theorie besagt, dass durch den ausbleibenden Kontakt mit den eigentlichen Erregern, eine Reaktion gegen andere Stoffe (wie Pollen) begĂŒnstigt wird. Durch Schadstoffe in der Luft, können Reaktionen auf Allergene zusĂ€tzlich verstĂ€rkt werden. Die Theorie kann durch die Tatsache, dass Menschen, die in lĂ€ndlichen Regionen leben und viel Kontakt mit Tieren und Pflanzen haben, ebenfalls ein geringeres Allergierisiko haben, untermauert werden. Besonders in der frĂŒhen Lebensphase kann sich eine erhöhte Exposition gegenĂŒber Natur positiv auf das Immunsystem auswirken und Allergien potenziell verhindert werden.

Allergien können außerdem vererbt werden, was ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Allergien ist.

Behandlungsmöglichkeiten einer Pollenallergie

Um einer Pollenallergie entgegenzuwirken gibt es im Allgemeinen 3 verschiedene AnsÀtze, die alleine oder in Kombination angewandt werden können.

Karenz

Die erste Möglichkeit ist die soganennte Karenz. Darunter versteht man die Vermeidung jeglichen Kontakts mit dem Allergen. Die DurchfĂŒhrbarkeit der Karenz ist abhĂ€ngig vom jeweiligen Allergen. Im Falle der Pollenallergie ist eine vollstĂ€ndige Karenz verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig schwierig. Es wird empfohlen nach Kontakt mit Pollen in der Luft, nach Möglichkeit die Kleidung zu wechseln und die Haare zu waschen. ZusĂ€tzlich können Atemschutzmasken aus Stoff oder mit Filter getragen werden. Ein Nachhaltige "Heilung" der Allergie kann durch eine Allergenkarenz im Normalfall nicht erreicht werden.

Pharmakotherapie

Mit Hilfe einer Pharmakotherapie können Allergien lediglich symptomatisch behandelt werden. Die am meisten verwendeten Arzneistoffe sind die sogenannten H1-Antihistaminika. Diese verringern durch die Blockade von Histamin-Rezeptoren, die typischen Symtome einer allergischen Reaktion. Zu den am meisten verwendeten Stoffen gehören beispielsweise Levocetirizin und Loratadin.

Der Einsatz von Glucokortikoiden gehört ebenfalls zur "First-Line-Therapie". Diese wirken sich positiv auf die nasalen Symptome aus und verhindern sehr wirksam ein Verstopfen der Nase. Diese Therapie erfolgt meistens lokal in Form von Nasensprays und kann in Kombination mit oralen Antihistaminika verwendet werden. Die fĂŒr die allergische Behandlung eingesetzten Wirkstoff sind meistens Mometason oder Budesonid.

Etwas weniger hĂ€ufig eingesetzt werden die Mastzellstabilisatoren. Dabei wird hauptsĂ€chlich der Wirkstoff CromoglicinsĂ€ure eingesetzt. Dieser verhindert, das Mastzellen EnzĂŒndungsmediatoren freisetzen. Dadurch kann die IntensitĂ€t der Symptome verringert werden. Die Wirksamkeit dieser Therapie ist im Vergleich zu den Antihistaminika und Corticosteroiden jedoch wesentlich geringer.

Eine weitere Alternative ist die kurzzeitige Behandlung der nasalen Symptome (hautpsÀchlich das Verstopfen oder Laufen der Nase) mit Hilfe eines Sympathomimetikum. Zu den bekanntesten Stoffen gehören Oxymetazolin und Xylometazolin. Eine langfristige Therapie mit diesen Stoffen ist kontraindiziert, da diese paradoxerweise selbst schnupfenartige Symptome (Rhinitis medikamentosa) auslösen können.

Hyposensibilisierung

Die Allergen-Immuntherapie, auch bekannt als Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung, ist eine medizinische Behandlung fĂŒr Umweltallergien. Bei dieser Therapie werden Menschen immer grĂ¶ĂŸeren Mengen des Allergens ausgesetzt, um die Reaktion des Immunsystems zu verĂ€ndern. Die Hyposensibilisierung ist bisher die einzige Möglichkeit Allergien daueraft zu heilen. Die Therapie gilt als besonders vielversprechend bei Patient:innen, die gegen einen oder wenige Stoffe allergisch reagieren und ist effizienter je frĂŒher mit der Behandlung begonnen wird.

Bei dieser Therapie werden in Intervallen von ca. 3 Woche immer wieder Allergene unter die Haut der Betroffenen injiziert oder in manchen FĂ€llen unter die Zunge verabreicht. Dabei werden immer weiter steigende Konzentrationen des Allergens verabreicht bis eine Plateaukonzentration erreicht ist. Das Ziel der Therapie ist der sogenannte Isotypenswitch. Man will eine spezielle Reaktion des Immunsystems erreichen, bei der Antikörper gegen das Allergen gebildet werden, welche normalerweise fĂŒr die Abwehr anderer Erreger wie Bakterien und Viren zustĂ€ndig sind (Antikörper vom Typ IgG). Dadurch erkennen diese neuen Antikörper das Allergen, bevor es an IgE-Antikörper binden kann, wodurch es neutralisiert wird, bevor eine allergische Reaktion entstehen kann. Entscheidend sind hierbei die stetig ansteigenden Dosen des Allergens, damit das Immunsystem "lernt", dass es sich hierbei um einen ungefĂ€hrlichen Stoff handelt.

Die Wirkung kann auch noch Jahre nach Beendigung der Behandlung anhalten. Sie ist im Allgemeinen sicher und wirksam bei allergischer Rhinitis, allergischer Konjunktivitis, allergischen Asthmaformen und stechenden Insekten. Es wird angenommen, dass die Wirkung bei Kindern noch wirksamer ist als bei Erwachsenen, jedoch ist diese Annahme bis jetzt noch nicht durch Studien bestÀtigt worden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen der Hyposensibilisierung

  • Rötungen und Hautreaktionen an der Einstichstelle
  • Juckreiz und Schwellungen im Mund (bei Verabreichung unter die Zunge)
  • MĂŒdigkeit und Kopfschmerzen
  • allergische Reaktionen

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

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