Natriumsulfat

ATC CodeA06AD13, A12CA02
CAS-Nummer7757-82-6
PUB-Nummer24436
Drugbank IDDB09472
SummenformelNa2O4S
Molare Masse (g·mol−1)142,042
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)2,68
Schmelzpunkt (°C)884
PKS Wert-3
Löslichkeit19,1%

Grundlagen

Natriumsulfat oder auch Glaubersalz genannt, ist ein Wirkstoff, der in der Medizin als Abführmittel angewendet wird und somit zur Behandlung von Verstopfungen eingesetzt wird. In der Alternativmedizin wird es auch zur Entschlackung bei Frühjahrskuren verwendet. Man unterscheidet wasserfreies Natriumsulfat und nicht wasserfreies Natriumsulfat-Decahydrat. Mit Glaubersalz wird eigentlich das nicht wasserfreie Natriumsulfat-Decahydrat bezeichnet. Natriumsulfat ist ein weißes kristallines/hygroskopisches Pulver, das sehr leicht in Wasser löslich ist. Dabei gibt es Wärme ab. Glaubersalz schmeckt salzig und bitter.

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Natriumsulfat

Wirkung

Natriumsulfat wirkt, indem es durch Osmose dafür sorgt, dass mehr Wasser im Darm bleibt und dadurch den Stuhl bei Verstopfung wässriger macht. Wegen des erhöhten Volumens kommt es zur Aktivierung des Defäkationsreizes. Es wirkt nach ca. 30-90 Minuten.

Die Halbwertszeit von Natriumsulfat, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffes auszuscheiden, beträgt etwa 8,5 Stunden.

Dosierung

Nehmen Sie Natriumsulfat immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Die übliche empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 10-30g Natriumsulfat gelöst in Wasser. Die Wirkung ist jedoch abhängig von der gewählten Konzentration.

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Durchfall ist eine normale Wirkung bei der Einnahme von Natriumsulfat und zählt nicht zu den Nebenwirkungen. Ebenso kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.

Sehr häufig:

Häufig:

Gelegentlich:

  • Unwohlsein
  • Schluckbeschwerden
  • anormale Leberfunktionstests

Häufigkeit unbekannt:

Wechselwirkungen

Bei Einnahme von Natriumsulfat und anderen Medikamenten sollten Sie beachten, dass ein zeitlicher Abstand von mindestens einer Stunde zwischen Natriumsulfat und anderen Medikamenten besteht. 

Es besteht eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden.

Gegenanzeigen

Natriumsulfat darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

  • bei Allergie gegen Natriumsulfat
  • bei einer Darmblockade
  • bei einem Darmwanddurchbruch
  • bei einer Magenentleerungsstörung
  • bei einer Darmlähmung
  • bei Phenylketonurie
  • bei Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel
  • bei einer akuten Dickdarmerweiterung (toxisches Megakolon)

Altersbeschränkung

Natriumsulfat ist für Erwachsene ab 18 Jahren geeignet.

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft & Stillzeit sollte Natriumsulfat nur dann angewendet werden, wenn das Ihr Arzt für unbedingt notwendig hält.

Geschichte zum Wirkstoff

Natriumsulfat wurde vom Wiener Chemiker und Apotheker Johann Rudolph Glauber 1655 erstmals hergestellt. Er entdeckte es, nachdem er 1624 in Wien erkrankte und dabei von einer Quelle trank, die ihm zu seiner Genesung verhalf. Er stellte es aus Natriumchlorid (Kochsalz) und Schwefelsäure her und nannte es Sal mirabilis.

Thomas Hofko

Thomas Hofko

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