Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Ihr Kind an Allergien leidet oder wenn bei Ihrem Kind gesundheitliche Probleme nach einer früheren Impfung auftraten.
Encepur 0,25 ml darf nicht angewendet werden,
- wenn Ihr Kind allergisch/überempfindlich gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile oder einen der Produktionsrückstände (Formaldehyd, Chlortetracyclin, Gentamycin, Neomycin) ist,
- bei Personen mit akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen, die frühestens 2 Wochen nach Genesung geimpft werden sollten
- bei einer mit Komplikationen verlaufene Impfung ist bis zur Klärung der Ursache eine Gegenanzeige gegen eine nochmalige Impfung mit dem gleichen Impfstoff. Dieses gilt insbesonders für Nebenreaktionen, die sich nicht auf die Impfstelle beschränken.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bei Kindern, die lediglich aufgrund einer Befragung als „allergisch auf Hühnereiweiß“ oder aufgrund einer positiven Hauttestung als Hühnereiweißallergiker eingestuft werden, besteht in der Regel kein erhöhtes Risiko für die Impfung mit Encepur 0,25 ml für Kinder. In den äußerst seltenen Fällen, in denen Personen nach dem Verzehr von Hühnereiweiß mit klinischen Symptomen wie Nesselsucht, Lippen- und Kehldeckelschwellung, Atemprobleme durch Krämpfe des Kehlkopfes und der Bronchien (Äste der Luftröhre), Blutdruckabfall oder Schock reagieren, soll die Impfung nur unter sorgfältiger klinischer Überwachung und der Möglichkeit einer sofortigen Behandlung erfolgen.
Vor allem bei kleineren Kindern kann nach der ersten Impfung Fieber auftreten (siehe Abschnitt 4.8); nach der zweiten Impfung wird dies weniger häufig beobachtet. Falls notwendig sollte hier eine antipyretische Behandlung erwogen werden.
Encepur 0,25 ml für Kinder ist nicht für die Impfung von Personen (Jugendliche und Erwachsene) ab dem vollendeten 12. Lebensjahr geeignet. Anstelle von Encepur 0,25 ml für Kinder ist Encepur 0,5 ml oder ein anderer FSME Impfstoff für Erwachsene zu verwenden.
Der Impfstoff darf nicht in ein Blutgefäß (intravasal) verabreicht werden.
Die Impfindikation ist bei Kindern mit Erkrankungen des Gehirns besonders sorgfältig zu stellen.
Bei bekannter oder vermuteter Autoimmunerkrankung muss das Risiko einer möglichen Infektion gegen das Risiko einer ungünstigen Beeinflussung der Erkrankung durch die Impfung abgewogen werden.
Vorgehen nach Zeckenstich in Endemiegebieten
Gemäß der Fachliteratur und den Empfehlungen des Obersten Sanitätsrates wird in Österreich nach einem Zeckenstich in einem FSME - Gebiet folgendes Vorgehen empfohlen:
Bei Ungeimpften
Nach Zeckenstich ohne Impfschutz (keine Impfung oder erste Impfung vor weniger als 14 Tagen) ist nach Aufklärung über das Erkrankungsrisiko und die Anzeichen einer Erkrankung die Inkubationszeit von 4 Wochen abzuwarten und bei Beschwerdefreiheit und weiterem Aufenthalt im Endemiegebiet in der Folge die aktive Immunisierung zu beginnen bzw. fortzusetzen.
Bei unvollständigem Immunisierungsschema
Zeckenstich und Impfung
|
Vor oder innerhalb
|
Mehr als 1 Jahr
|
Ab 14 Tage nach
|
Nach der 2.
|
|
von 14 Tagen nach
|
nach der 1.
|
der 1. Teilimpfung
|
Teilimpfung
|
|
der 1. FSME-
|
Teilimpfung und
|
|
|
|
Impfung
|
nur die 1.
|
|
|
|
|
Teilimpfung
|
|
|
|
|
erhalten
|
|
|
Bis zu 48 Stunden
|
|
Impfung*
|
2. Teilimpfung
|
|
nach Zeckenstich
|
Impfung 4
|
|
|
3. Teilimpfung im
|
Mehr als 48
|
Wochen nach
|
Impfung 4
|
2. Teilimpfung 4
|
vorgeschriebenen
|
Stunden nach
|
Zeckenstich
|
Wochen nach
|
Wochen nach
|
Abstand
|
Zeckenstich
|
|
Zeckenstich*
|
Zeckenstich
|
|
* In diesen Fällen zählt die Impfung üblicherweise als Neubeginn (1. Teilimpfung der Impfserie). Es kann jedoch auch durch eine Antikörperbestimmung 4 Wochen später der Impferfolg festgestellt werden.
Erfolgt der Zeckenstich knapp vor der 3. Impfung oder einer weiteren Impfung, so ist eine Impfdosis sofort zu verabreichen. Dies gilt auch dann, wenn diese Impfung schon längst fällig war und bereits vor wenigen Jahren hätte durchgeführt werden sollen. Es gelten hier die gleichen Intervalle wie sie oben für verspätete Impfungen angegeben wurden.
Gegen die ebenfalls durch Zecken übertragbare Borrelliose schützt die Impfung nicht.
Bei Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr darf FSME Immunglobulin nicht zur postexpositionellen Prophylaxe angewendet werden.
Häufig unterbleiben indizierte Impfungen, weil bestimmte Umstände irrtümlicherweise als Gegenanzeigen angesehen werden. Dazu gehören zum Beispiel:
- banale Infekte, auch wenn sie mit leicht erhöhten Temperaturen einhergehen,
- ein möglicher Kontakt des Impflings zu Personen mit ansteckenden Krankheiten,
- Krampfanfälle in der Familie,
- Fieberkrämpfe in der Vergangenheit des Impflings (da fieberhafte Impfreaktionen einen Krampfanfall provozieren können, ist zu erwägen, Personen mit Krampfneigung fiebersenkende Arzneimittel zu verabreichen: z.B. bei Totimpfstoffen zum Zeitpunkt der Impfung sowie jeweils 4 und 8 Stunden nach der Impfung),
- chronische Erkrankungen, auch nicht fortschreitende Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS), Hautausschlag und andere Hauterkrankungen, lokalisierte Hautinfektionen,
- Behandlung mit Antibiotika oder mit niedrigen Kortikosteroiddosen oder lokal angewendeten steroidhaltigen Präparaten,
- angeborene oder erworbene Immundefekte.
Bei bekannter Latex-Überempfindlichkeit:
Auch wenn in der Verschlusskappe der Spritze kein Naturkautschuklatex nachweisbar ist, kann eine sichere Anwendung von Encepur 0,25 ml für Kinder bei Personen, die gegenüber Latex empfindlich sind, nicht sicher belegt werden.
Anwendung von Encepur 0,25 ml zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel anwendet bzw. vor kurzem angewendet hat, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Falls die Impfung während einer Behandlung mit Arzneimitteln erfolgt, die das Immunsystem dämpfen, kann der Impfschutz vermindert oder in Frage gestellt sein. In diesen Fällen ist ein Antikörpernachweis zu Kontrollzwecken empfehlenswert.
Bei der Bestimmung von FSME Antikörpern mittels ELISA (Enzym Immunoassay) kann es zu falsch positiven Ergebnissen durch Kreuzreaktion mit Antikörper gegen Flaviviren (z.B. Gelbfieber) in Folge einer Infektion oder durch eine Impfung gegen diese Viren kommen.
Sollte die Grundimmunisierung mit einem anderen FSME-Impfstoff als Encepur 0,25 ml für Kinder durchgeführt worden sein, so ist eine Auffrischung mit Encepur 0,25 ml für Kinder ebenfalls möglich. Ein Wechsel des FSME-Impfstoffes ist auch während der Grundimmunisierung möglich.
Gleichzeitige Verabreichung von anderen Impfstoffen
Es liegen keine Studien über Wechselwirkungen mit anderen Impfstoffen vor. Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich, es kann das angegebene Impfschema beibehalten werden. Bei gleichzeitiger Gabe anderer Impfstoffe sind die Impfstoffe an verschiedenen Körperstellen zu verabreichen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Nicht zutreffend
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass Encepur 0,25 ml die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Trotzdem sollte daran gedacht werden, dass Sehstörungen oder Schwindel auftreten können.