Johanniskraut "Ratiopharm" 425 mg - Kapseln

Johanniskraut "Ratiopharm" 425 mg - Kapseln
Zulassungslandat
Zulassungsinhaberratiopharm
ATC CodeN06AX
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntidepressiva

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

In Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln ist ein Pflanzenextrakt enthalten, der stimmungsaufhellende und antriebssteigernde Eigenschaften besitzt.

Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln werden bei psychischen und körperlichen Beschwerden ohne organische Ursache und nervöser Unruhe angewendet.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln dürfen nicht eingenommen werden

∙ bei Patienten, die mit folgenden Arzneimitteln behandelt werden:

Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems wie Ciclosporin, Tacrolimus zur innerlichen Anwendung, Sirolimus) Arzneimittel zur Behandlung von AIDS (Proteinase-Inhibitoren wie Indinavir, Non-Nucleosid- Reverse-Transcriptase-Inhibitoren wie Nevirapin Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen wie Imatinib, Irinotecan (mit Ausnahme von monoklonalen Antikörpern)

01.09.2009

  • Arzneimittel zur Blutverdünnung wie Phenprocoumon, Warfarin

Außerdem dürfen Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln nicht angewendet werden,

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Zubereitungen aus Johanniskraut oder einen der sonstigen Bestandteile von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln sind,
  • von Kindern unter 12 Jahren (wegen nicht ausreichender Untersuchungen),
  • bei schweren depressiven Erkrankungen
  • bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit der Haut.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln ist erforderlich

Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten oder an einer Allergie leiden,
  • noch andere Arzneimittel einnehmen, auch solche, die Sie selbst gekauft haben,
  • schwanger sind oder stillen.

Während der Anwendung von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln sollten Patienten eine intensive UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarium) vermeiden, da es unter der Behandlung zu einer sonnenbrandähnlichen Reaktion der bestrahlten Hautpartien (Photosensibilisierung) kommen kann.

Frauen, die orale Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille) einnehmen, wird empfohlen Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln nicht anzuwenden, da ein Wirkungsverlust der oralen Kontrazeptiva nicht auszuschließen ist.

Patienten, die Arzneimittel zur Behandlung von AIDS anwenden, dürfen Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln nicht einnehmen, da dies zu einem Wirksamkeitsverlust der Arzneimittel zur Behandlung von AIDS und zu einer Virus-Resistenzentwicklung führen kann (siehe unter „Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln dürfen nicht eingenommen werden“).

Patienten, die bereits Johanniskraut „ratiopharm“ 425 m- Kapseln einnehmen, sollten nicht zusätzlich bestimmte andere Arzneimittel gegen Depressionen (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) anwenden, da deren Nebenwirkungen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Angst, Müdigkeit, Ruhelosigkeit) verstärkt auftreten können.

Patienten, die Digoxin (herzstärkendes Mittel) oder Theophyllin (Asthmamittel) einnehmen, sollten nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt mit der Einnahme von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln beginnen, da es durch Wechselwirkungen mit Johanniskraut zu einer verminderten Wirksamkeit dieser Arzneimittel kommen kann. Im Falle einer gleichzeitigen Anwendung sollte vor dem Absetzen von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln unbedingt der Arzt informiert werden, da dies zu einem erhöhtem Blutspiegel der genannten Arzneimittel führen kann, und allenfalls Begleitmaßnahmen erforderlich sind, um das Auftreten von unerwünschten Symptomen zu verhindern.

Johanniskraut kann die Blutspiegel und Wirksamkeit anderer – vor, während und nach Operationen eingesetzter – Arzneimittel beeinflussen. Daher sollte die Behandlung mit Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln mindestens 5 Tage vor einer Operation abgesetzt werden. Informieren Sie bitte vor einer geplanten Operation Ihren Arzt, dass Sie Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg- Kapseln einnehmen.

Bei Fortbestand der Beschwerden oder wenn der erwartete Erfolg durch die Anwendung nicht eintritt, ist ehestens ärztliche Beratung erforderlich.

01.09.2009

Bei Einnahme von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bestandteile aus Johanniskraut können die Wirksamkeit anderer Arzneimittel abschwächen.

  1. a. können mit folgenden Arzneimitteln Wechselwirkungen auftreten:
  • Arzneimittel zur Blutverdünnung (Phenprocoumon, Warfarin)
  • Theophyllin (Arzneimittel gegen Asthma)
  • Digoxin (Arzneimittel gegen Herzschwäche)
  • Verapamil (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen)
  • Simvastatin (blutfettsenkendes Arzneimittel)
  • Midazolam (Narkosemittel)
  • bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva wie Amitryptilin und Nortriptylin)
  • die „Pille“

Wenn Ihnen Ihr Arzt bestimmte andere Arzneimittel gegen Depressionen (Serotonin- Wiederaufnahme-Hemmer) verschreibt, informieren Sie bitte Ihren Arzt, dass Sie Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln einnehmen (siehe unter „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln ist erforderlich“).

Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die photosensibilisierend wirken, d.h. die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht erhöhen, ist eine Verstärkung phototoxischer Wirkungen möglich (siehe Abschnitt 3 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Da keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollten Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln nicht angewendet werden.

Über die Anwendung entscheidet Ihr Arzt.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln

Dieses Arzneimittel enthält Lactose (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

Hinweis für Diabetiker

1 Kapsel enthält 0,0016 Broteinheiten (BE).

Wie wird es angewendet?

01.09.2009

Nehmen Sie Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln immer genau nach der in der Gebrauchsinformation angegebenen Dosierung ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren 1 mal täglich 1 Kapsel ein.

Art der Anwendung:

Die Kapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit am besten zu den Mahlzeiten eingenommen.

Dauer der Anwendung:

Falls vom Arzt nicht anders verordnet sollten die Kapseln mindestens über einen Zeitraum von 2 Wochen eingenommen werden. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden.

Ohne ärztliche Kontrolle dürfen die Kapseln nicht länger als 6 Wochen eingenommen werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln eingenommen haben, als Sie sollten

Über akute Vergiftungen durch Johanniskraut-Präparate beim Menschen ist bisher nicht berichtet worden. Bei Verdacht auf Überdosierung wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt.

Wenn Sie die Einnahme von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Nehmen Sie stattdessen einfach die übliche folgende Dosis zur gewohnten Zeit ein.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel können Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Anwendung von Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln kann es vor allem bei hellhäutigen Personen und Personen mit schweren Leberschäden durch erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht (Photosensibilisierung) zu sonnenbrandähnlichen Reaktionen der Hautpartien kommen, die starker Bestrahlung (Sonne, Solarium) ausgesetzt sind.

In sehr seltenen Fällen (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000) können Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Müdigkeit, Unruhe, Kopfschmerz, Hautrötung und Juckreiz auftreten.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 30°C lagern.

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

01.09.2009

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln enthalten

  • Der Wirkstoff ist: Trockenextrakt aus Johanniskraut

1 Kapsel enthält 425 mg Trockenextrakt aus Johanniskraut (3,5 – 6,0 : 1). [Auszugmittel: Ethanol 60% (m/m)]

  • Die sonstigen Bestandteile sind:

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Cellaktose (besteht aus 18,6 mg Lactose-Monohydrat und Cellulose), hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Cellulosepulver, Talkum, Gelatine, Titandioxid, E 171, Eisenoxid rot, E 172, Eisenoxid gelb, E 172.

Wie Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln aussehen und Inhalt der Packung

Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln sind rotbraune/gelbgraue opake Hartgelatinekapseln; Oberteil: rotbraun, opak; Unterteil: gelbgrau, opak.

Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg-Kapseln sind in Blisterpackungen aus PVDC-/PVC-/Aluminium- Folie mit 30 und 60 Stück erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH Albert-Schweitzer-Gasse 3

A-1140 Wien

Tel.-Nr.: +4/97007-0

Fax-Nr.: +4/97007-66 e-mail: info@ratiopharm.at

Hersteller

Merckle GmbH

Ludwig-Merckle-Straße 3

89143 Blaubeuren

Deutschland

Z.Nr.: 1-24264

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im September 2009.

01.09.2009

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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Überdosierung:

Hinweis für den Arzt:

Über akute Vergiftungen durch Johanniskraut-Präparate beim Menschen ist bisher nicht berichtet worden.

Bei Einnahme von 1800 mg eines definierten methanolischen Johanniskraut-Extrakts durch gesunde Probanden beiderlei Geschlechts, entsprechend ca. 5,4 mg Hypericin/Pseudohypericin über 15 Tage, war die minimale Pigmentierungsdosis am Ende dieses Zeitraums signifikant herabgesetzt; die UVA- Sensitivität war erhöht.

Bei Einnahme massiver Überdosen sollten betroffene Patienten daher wegen der Photosensibilität für die Dauer von etwa 1-2 Wochen vom UV-Licht abgeschirmt werden.

Mit der empfohlenen Tagesdosis von 1 Kapsel Johanniskraut „ratiopharm“ 425 mg werden maximal 1,3 mg Gesamthypericin, berechnet als Hypericin, aufgenommen.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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