Einnahme von Myleran zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen. Myleran kann Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln haben und ist mit Vorsicht anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere, wenn Sie ein oder mehrere der nachfolgend genannten Arzneimittel einnehmen:
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Andere zytotoxische Präparate (Chemotherapie) - bei gleichzeitiger Anwendung mit Myleran besteht eine größere Gefahr von Nebenwirkungen, die die Lunge betreffen.
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Phenytoin (eingesetzt zur Behandlung und Prophylaxe von epileptischen Anfällen) - möglicherweise muss Ihr Arzt Sie von Phenytoin auf ein anderes Arzneimittel umstellen.
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Impfstoffe, die lebende Organismen enthalten (wie der orale Impfstoff gegen Polio, Masern, Mumps und Röteln) - Myleran kann die Abwehrkräfte Ihres Körpers gegen Infektionen schwächen.
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Itraconazol (gegen Pilzinfektionen) oder Metronidazol (gegen bakterielle Infektionen) – sie können bei gleichzeitiger Anwendung mit Myleran schwere Nebenwirkungen hervorrufen.
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Cyclophosphamid (eingesetzt zur Behandlung bestimmter Arten von Bluterkrankungen)
– bei gleichzeitiger Anwendung mit Myleran sollte die erste Cyclophosphamid-Dosis am besten 24 Stunden oder länger nach der letzten Myleran-Dosis gegeben werden. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit möglicher Nebenwirkungen.
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Narkosemittel bei einer Operation im Krankenhaus oder beim Zahnarzt. Ist eine Narkose erforderlich, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Zahnarzt, dass Sie Myleran einnehmen.
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Paracetamol sollte während einer Myleran-Therapie mit Vorsicht angewendet werden.
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Deferasirox (ein Arzneimittel zur Entfernung von überschüssigem Eisen aus Ihrem Körper).
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit Schwangerschaft, Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Ihr Arzt wird darüber entscheiden, ob Sie Myleran während der Schwangerschaft einnehmen sollen. Myleran kann möglicherweise schädigend auf die Entwicklung von Babys wirken und sollte besonders in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Wenn Sie schwanger sind und Ihr Arzt hat Ihnen Myleran verordnet, ist der Nutzen für Ihre Gesundheit größer als das mögliche Risiko für Ihr Kind.
Während der Behandlung mit Myleran sollten Sie nicht stillen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Myleran kann Ihre Spermien bzw. Eizellen schädigen. Solange Sie oder Ihr Partner/Ihre Partnerin diese Tabletten einnehmen, sind zuverlässige Vorsichtsmaßnahmen zur Verhütung einer Schwangerschaft zu treffen. Sie sollen während der Behandlung nicht schwanger werden bzw. als Mann sollen Sie während und bis 6 Monate nach der Behandlung keine Kinder zeugen. Wenn Sie nach einer Myleran-Behandlung sich Kinder wünschen, lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt beraten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen von Myleran auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen vor.
Myleran enthält Laktose, eine Zuckerart.
Bitte nehmen Sie Myleran erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn bei Ihnen eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten, sprechen Sie sofort mit Ihrem Facharzt oder gehen Sie sofort ins Krankenhaus:
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Anzeichen einer erhöhten Temperatur oder Infektion (Halsschmerzen, wunde Stellen im Mund oder Probleme beim Wasserlassen). Die Behandlung mit Myleran kann zu einer Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen führen. Weiße Blutkörperchen bekämpfen Infektionen und wenn Sie zu wenige weiße Blutkörperchen haben, können Infektionen auftreten,
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Unerwartet auftretende Blutergüsse oder Blutungen, da dies bedeuten kann, dass zu wenige Blutkörperchen eines bestimmten Typs gebildet werden,
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Plötzlich auftretendes Unwohlsein (selbst bei normaler Körpertemperatur).
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
Verringerte Anzahl von Blutkörperchen und Blutplättchen
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Entzündung der Lunge ohne Zeichen einer Infektion - bezeichnet als idiopathisches Pneumonie-Syndrom - bei hohen Myleran-Dosen
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Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Geschwüre im Mund – bei hohen Myleran-Dosen
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Gelbfärbung des weißen Teils der Augen oder der Haut (Gelbsucht), Leberschädigung und Schädigung der Gallengänge – bei hohen Myleran-Dosen
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bei Frauen: Mögliches Ausbleiben der Periode, Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit und vorzeitiges Einsetzen der Menopause – bei hohen Myleran-Dosen
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bei Mädchen: Möglicher verzögerter Beginn oder Ausbleiben der Pubertät
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bei Jungen und Männern: Mögliche Verzögerung, Verminderung oder Einstellung der Spermienproduktion und Verringerung der Hodengröße
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
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Leukämie
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Herzbeuteltamponade bei Patienten mit Thalassämie unter Hochdosis-Therapie mit Busulfan, die oftmals tödlich verläuft
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Haarausfall - bei hohen Myleran-Dosen
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Auftreten von dunklen Flecken auf der Haut
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Entzündung der Lunge, die zu Atemnot, Husten und erhöhter Temperatur führt - bezeichnet als interstitielle Lungenerkrankung – nach Langzeitanwendung
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Spuren von Blut im Urin und Schmerzen beim Wasserlassen (Blasenentzündung) – bei hohen Myleran-Dosen, die gleichzeitig mit einem Arzneimittel namens Cyclophosphamid gegeben werden
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
bei Frauen: Ausbleiben der Periode, Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit und vorzeitiges Einsetzen der Menopause – bei üblichen Myleran-Dosen
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
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Stark verringerte Anzahl der roten Blutkörperchen, was zu Müdigkeit, Schwäche, Blutergüssen und erhöhter Infektionsanfälligkeit führen kann – bezeichnet als aplastische Anämie
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Epileptische Anfälle oder Krampfanfälle – bei hohen Myleran-Dosen
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Grauer Star (Katarakt) oder andere Augenprobleme - nach einer Knochenmarktransplantation und bei hohen Myleran-Dosen
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Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Geschwüre im Mund – bei üblichen Myleran- Dosen. Dies ist möglicherweise durch Aufteilen der Tagesdosis auf mehrmalige Gaben beherrschbar
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Gelbsucht (Gelbfärbung des weißen Teils der Augen oder der Haut), Leberschädigung und Schädigung der Gallengänge – bei üblichen Myleran-Dosen
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Haarausfall – bei üblichen Myleran-Dosen
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Entwicklungsstörung einiger Zellarten
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Mund- und Lippentrockenheit oder andere Hautveränderungen einschließlich sehr trockener Haut, Juckreiz oder Hautausschlag
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
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Muskelschwäche, die allgemein zu hängenden Augenlidern und Problemen beim Sprechen oder Bewegen von Armen und Beinen führt – bezeichnet als Myasthenia gravis
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Perikardiale und endokardiale Fibrose
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Vergrößerung der Brust bei Männern,
Schwäche, Gefühl großer Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Übelkeit, Erbrechen, niedriger Blutdruck und Auftreten von dunklen Flecken auf der Haut
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
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Unvollständige Zahnentwicklung
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
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