Was Myoview enthält:
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Der Wirkstoff ist: Tetrofosmin. Eine Durchstechflasche enthält: Tetrofosmin 0,23 mg.
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Die sonstigen Bestandteile sind: Zinnchloriddihydrat, Natriumsulfosalicylat, Natrium-D-Glukonat, Natriumhydrogencarbonat
Wie Myoview aussieht und Inhalt der Packung
Myoview ist ein weißes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung, das in einer Durchstechflasche mit Chlorobutyl-Gummistopfen und Metallsiegel erhältlich ist.
Packungsgrößen: 5 Durchstechflaschen in einem Umkarton.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER UND HERSTELLER
Zulassungsinhaber
GE Healthcare Handels GmbH, Europlaza, Gebäude E, Technologiestraße 10, 1120 Wien
Hersteller
GE Healthcare AS
Oslo Plant
Nycoveien 1
N-0485 Oslo, Norwegen
Z.Nr.: 4-00014
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im September 2019.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Dosierung:
Lyophilisat zur Injektion, gedacht zur Verdünnung mit 4-8 ml steriler Natrium-Pertechnetat[99mTC]- Injektion Ph. Eur., wobei die radioaktive Konzentration 1,5 GBq/ml nicht überschreiten soll.
Zur Diagnose und Lokalisation der koronaren Minderdurchblutung (in planarer oder SPECT- Aufnahmetechnik) wird das vorschriftsmäßig hergestellte (99mTc)Tetrofosmin zweimal intravenös injiziert, einmal zum Zeitpunkt maximaler Belastung und einmal in Ruhe. Die Untersuchungen können entweder in der Reihenfolge Ruhe/ Belastung oder umgekehrt durchgeführt werden.
Wenn Ruhe- und Belastungsinjektionen an ein und demselben Tage verabreicht werden, ist die Aktivität für die zweite Injektion so zu wählen, dass die daraus entstehende Impulsrate über dem Myokard mindestens dreimal so hoch ist wie die Impulse aufgrund der Restaktivität aus der ersten Untersuchung. Die empfohlene Aktivität für die erste Untersuchung beträgt 250 - 400 MBq. Für die zweite Injektion, die mindestens 1 Stunde später erfolgen soll, wird eine Dosierung von 600 - 800 MBq empfohlen. Bei Anwendung der „gated SPECT“-Technik darf die maximale empfohlene Dosierung verwendet werden. Für Ruhe- und Belastungsinjektionen, die an verschiedenen Tagen verabreicht werden, beträgt der empfohlene (99mTc)Tetrofosmin-Aktivitätsbereich für jede Injektion 400 - 600 MBq. Untersuchungen an schwergewichtigen Patienten (z.B. bei Fettleibigkeit oder Patientinnen mit großen Brüsten) und die Anwendung der „gated SPECT“-Technik erfüllen die Voraussetzungen zur Verwendung der maximalen empfohlenen Dosierung.
Die Gesamtaktiviät zur Darstellung des Herzens unter Belastung und in Ruhe, an einem oder an verschiedenen Tagen, soll 1200 MBq nicht überschreiten.
Die Ergebnisse klinischer Prüfungen haben gezeigt, dass für EKG-herzphasengetriggerte SPECT- Aufnahmen eine Mindestaktivität von 550 MBq angemessen ist. Die für „gated SPECT“-Aufnahmen des Myokards verabreichte Aktivität hat den oben genannten Empfehlungen zu entsprechen.
Zur Diagnose und Lokalisation des Myokardinfarktes ist im Normalfall die einmalige intravenöse Injektion von (99mTc)Tetrofosmin (250 - 400 MBq) in Ruhe ausreichend.
Mit planarer oder, vorzugsweise, SPECT-Darstellung kann frühestens 15 Minuten nach der Injektion begonnen werden.
Es liegen keine Hinweise über signifikante Veränderungen der Konzentration oder eine Umverteilung des (99mTc)Tetrofosmins im Myokard vor; deshalb können die szintigraphischen Aufnahmen mindestens bis vier Stunden nach der Injektion erstellt werden.
Planare Darstellungen sind in den Standard-Sichten anzufertigen (von vorn, LAO 40° - 45°, LAO 65° - 70° und/oder links-seitlich).
DOSIMETRIE
Technetium (99mTc) wird mittels eines (99Mo/99mTc) Generators hergestellt und zerfällt unter Emission von Gamma-Strahlung mit einer mittleren Energie von 141 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu Technetium (99Tc), welches in Hinblick auf seine lange Halbwertszeit von 2,13 x 105 Jahren als quasi stabil betrachtet werden kann.
Die Strahlenexposition eines Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Injektion von (99mTc) Tetrofosmin ist folgender Tabelle zu entnehmen. Die errechneten Werte gehen von einer Entleerung der Blase in Abständen von 3,5 Stunden aus.
Zur Minimierung der Strahlenexposition ist der Patient zur häufigen Blasenentleerung aufzufordern.
| Absorbierte Dosis pro Aktivität (Gy/MBq) | Einheit injizierter |
Organ | unter Belastung | in Ruhe |
Herzwand | 4,1 | 4,0 |
Brust | 2,2 | 1,8 |
| | |
Gallenblasenwand | 33,2 | 48,6 |
oberer Dickdarm | 20,1 | 30,4 |
unterer Dickdarm | 15,3 | 22,2 |
Harnblasenwand | 15,6 | 19,3 |
Dünndarm | 12,1 | 17,0 |
Nieren | 10,4 | 12,5 |
Speicheldrüsen | 8,0 | 11,6 |
Ovarien | 7,9 | 9,6 |
Uterus | 7,3 | 8,4 |
Knochenoberfläche | 6,2 | 5,6 |
Schilddrüse | 4,3 | 5,8 |
Bauchspeicheldrüse | 5,0 | 5,0 |
Magen | 4,6 | 4,6 |
Nebennieren | 4,3 | 4,1 |
Rotes Knochenmark | 4,1 | 4,0 |
Milz | 4,1 | 3,8 |
Muskel | 3,5 | 3,3 |
Hoden | 3,4 | 3,1 |
Leber | 3,2 | 4,2 |
Thymus | 3,1 | 2,5 |
Gehirn | 2,7 | 2,2 |
Lungen | 2,3 | 2,1 |
Haut | 2,2 | 1,9 |
Effektive Dosis (uSv/MBq) | 6,0 | 7,2 |
(99mTc)Tetrofosmin wird zweimal intravenös injiziert, entweder zuerst in Ruhe und dann unter Belastung oder zuerst unter Belastung und dann in Ruhe. Der empfohlene Bereich der applizierten Aktivität beträgt 250 – 400 MBq für die erste Dosis. Für die zweite Dosis, die frühestens eine Stunde später erfolgen soll, beträgt der empfohlene Bereich der applizierten Aktivität 600 – 800 MBq. Bei diesen Injektionen ist die effektive Dosis bei einem durchschnittlichen Erwachsenen von 70 kg Körpergewicht wie folgt:
| Absorbierte Dosis pro Aktivität (Gy/MBq) | Einheit injizierter |
Organ | unter Belastung | in Ruhe |
Herzwand | 4,1 | 4,0 |
Brust | 2,2 | 1,8 |
| | |
Gallenblasenwand | 33,2 | 48,6 |
oberer Dickdarm | 20,1 | 30,4 |
unterer Dickdarm | 15,3 | 22,2 |
Harnblasenwand | 15,6 | 19,3 |
Dünndarm | 12,1 | 17,0 |
Nieren | 10,4 | 12,5 |
Speicheldrüsen | 8,0 | 11,6 |
Ovarien | 7,9 | 9,6 |
Uterus | 7,3 | 8,4 |
Knochenoberfläche | 6,2 | 5,6 |
Schilddrüse | 4,3 | 5,8 |
Bauchspeicheldrüse | 5,0 | 5,0 |
Magen | 4,6 | 4,6 |
Nebennieren | 4,3 | 4,1 |
Rotes Knochenmark | 4,1 | 4,0 |
Milz | 4,1 | 3,8 |
Muskel | 3,5 | 3,3 |
Hoden | 3,4 | 3,1 |
Leber | 3,2 | 4,2 |
Thymus | 3,1 | 2,5 |
Gehirn | 2,7 | 2,2 |
Lungen | 2,3 | 2,1 |
Haut | 2,2 | 1,9 |
Effektive Dosis (uSv/MBq) | 6,0 | 7,2 |
Nach Administration von 800 MBq beträgt die effektive Dosis 5,7 mSv in Ruhe oder bei der Darstellung der weiblichen Brust (bei einem Erwachsenen von 70 kg Körpergewicht).
Die Strahlenbelastung fürs Herz liegt für die Untersuchung in Ruhe bei 4,0 µGy/MBq und unter Belastung bei 4,1 µGy/MBq. Bei der Darstellung der weiblichen Brust beträgt die Strahlenbelastung der Brust 1,8 µGy/MBq. Die Strahlenbelastung in der Harnblase (Entleerung nach 3,5 Stunden) beträgt 15,6 µGy/MBq nach Belastungsuntersuchung und 19,3 µGy/MBq nach Ruheuntersuchung oder Darstellung der weiblichen Brust.
Höhere Strahlendosen können unter bestimmten klinischen Voraussetzungen gerechtfertigt sein.
ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN
Die Entnahme sollte unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Durchstechflaschen dürfen nicht geöffnet werden bevor der Gummistopfen desinfiziert wurde, die Lösung sollte über den Stopfen mit einer Einwegspritze ausgerüstet mit passendem Abschirmungsschutz und einer sterilen Einwegnadel oder einem autorisierten automatischen Anwendungssystem entnommen werden.
Wenn die Unversehrtheit der Durchstechflasche beeinträchtigt ist, darf das Arzneimittel nicht mehr eingesetzt werden.
Art der Zubereitung:
Für eine durchwegs aseptische Vorgangsweise ist Sorge zu tragen.
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Geben Sie die Durchstechflasche in ein geeignetes Abschirmungsbehältnis und machen Sie die Gummischeidewand mit dem mitgelieferten Tupfer keimfrei.
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Führen Sie eine keimfreie Nadel (die Entlüftungsnadel, siehe Anmerkung 1) durch die Gummischeidewand ein. Injizieren Sie mittels einer abgeschirmten 10-ml-Spritze die erforderliche Aktivitätsmenge der Natriumpertechnetat[99mTc]-Injektion Ph.Eur. (mit 0.9%iger Natriumchloridinjektion BP entsprechend verdünnt) in die abgeschirmte Durchstechflasche (siehe Anmerkung 2 bis 4). Bevor Sie die Spritze aus der Durchstechflasche herausziehen, entnehmen Sie der oben angegebenen Lösung 5 ml Gas (siehe Anmerkung 5). Entfernen Sie die Entlüftungsnadel. Schütteln Sie die Durchstechflasche, um eine vollständige Auflösung des Pulvers sicherzustellen.
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Führen Sie eine 15-minütige Inkubation bei Raumtemperatur durch.
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Bestimmen Sie während dieser Zeit die Gesamtaktivität, füllen Sie das mitgelieferte Benutzeretikett aus und bringen Sie es an der Phiole an.
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Lagern Sie die rekonstituierte Injektion zwischen 2 und 25°C und verwenden Sie sie innerhalb von 12 Stunden nach der Vorbereitung. Entsorgen Sie jegliches ungebrauchte Material und dessen Behältnis über einen genehmigten Entsorgungsweg.
Anmerkungen:
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Eine Nadel in der Größe 19G bis 26G kann verwendet werden.
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Die für die Verdünnung verwendete Natriumpertechnetat[99mTc]-Injektion Ph.Eur. sollte weniger als 5 ppm Aluminium enthalten.
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Das der Durchstechflasche hinzugefügte Natriumpertechnetat[99mTc]-Injektion Ph.Eur. muß im Bereich von 4-8 ml liegen.
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Die radioaktive Konzentration der verdünnten Natriumpertechnetat-[99mTc]-Injektion Ph.Eur. darf 1,5 GBq/ml nicht überschreiten, wenn sie der Durchstechflasche hinzugefügt wird.
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Zur Zubereitung von Volumina über 6 ml ist der verbleibende Raum in der Durchstechflasche geringer als die 5 ml an hinzugefügtem Luftvolumen. In diesen Fällen soll das Entfernen von 5 ml Gasvolumen sicherstellen, dass das Volumen im oberen Teil der Durchstechflasche durch Luft ersetzt ist.
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Der pH der zubereiteten Injektion liegt im Bereich 7,5 - 9,0.