Nipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Nipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff(e)Nitroprussid
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberALTAMEDICS GmbH
Zulassungsdatum26.06.2020
ATC CodeC02DD01
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeMittel mit Wirkung auf die arterielle Gefäßmuskulatur

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Nipruss ist ein blutdrucksenkendes/blutgefäßerweiterndes Arzneimittel und wird bei Erwachsenen angewendet zur:

  • Behandlung von Bluthochdruckkrisen
  • kontrollierten Blutdrucksenkung bei Operationen

Nipruss ist nicht für eine Dauertherapie geeignet.

Nipruss darf nicht angewendet werden, wenn Sie/bei

  • allergisch gegen Nitroprussidnatrium sind
  • hohem Blutdruck bedingt durch eine angeborene krankhafte Verengung der Hauptschlagader im Übergangsbereich des Aortenbogens zum Aortenhauptast (Aortenisthmusstenose) oder bei bestehender fehlerhafter Verbindung zwischen arteriellen und venösen Blutgefäßen (arteriovenöse Shunts)
  • erblich bedingtem Schwund von Fasern des Sehnervs (Leberscher Optikusatrophie)
  • beidseitiger, meist irreversibler Sehminderung in der Farbwahrnehmung bei chronischem Tabakmissbrauch (Tabakamblyopie). Dies kann passieren, wenn der Körper nicht in der Lage ist, das Cyanid aus Tabak abzubauen.
  • Vitamin B12-Mangel
  • stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes und des Körpers (metabolische Azidose)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • bei bestehender Kurzschlussverbindung zwischen arteriellen und venösen Blutgefäßen innerhalb der Lunge (intrapulmonalen arteriovenösen Shunts). Arterielle Blutgefäße führen das Blut vom Herzen zu Ihren Organen, venöse Blutgefäße leiten das Blut von den Organen zum Herzen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal vor Anwendung von Nipruss, wenn Sie:

  • zuvor Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil eingenommen haben. Diese Arzneimittel werden eingesetzt um bei Männern eine Erektion hervor zu rufen oder um den Blutdruck in den Blutgefäßen der Lunge zu senken. Die Anwendung von Nipruss soll nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Ansonsten kann es zu einer erheblichen Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes kommen.
  • eine Erkrankung haben, die mit einem erhöhten Schädelinnendruck einhergeht.

Nipruss-Infusionen dürfen nur bei gleichzeitiger Verabreichung von Natriumthiosulfat-Lösung angewendet werden. Siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Während der Infusion von Nipruss ist eine fortlaufende Überwachung des EKG und der wichtigsten Parameter des Blutflusses erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nipruss bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Deshalb soll Nipruss Kindern und Jugendlichen nicht gegeben werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Wird Nitroprussidnatrium über mehrere Tage infundiert (im Falle von hohen Dosen auch schon innerhalb von 24 Stunden) ist der Thiocyanatspiegel besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu kontrollieren und darf 6 mg/100 ml nicht überschreiten.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Nipruss ist bei Patienten mit Lebererkrankungen (eingeschränkter Leberfunktion) mit Vorsicht anzuwenden, und Anzeichen einer Cyanidtoxizität müssen engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4). Falls notwendig muss die Anwendung von Nitroprussidnatrium schrittweise reduziert oder unterbrochen werden.

Anwendung von Nipruss zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die gleichzeitige Verabreichung folgender Arzneimittel kann die blutdrucksenkende Wirkung von Nipruss verstärken:

  • blutdrucksenkende und blutgefäßerweiternde Mittel
  • Mittel zur Blutdrucksenkung im Lungenkreislauf
  • Beruhigungsmittel
  • Narkosemittel

Dies gilt besonnders nach Einnahme von Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil (siehe

„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Ausreichende Erfahrungen während der Schwangerschaft und der Stillzeit fehlen. Nitroprussidnatrium soll während dieser Zeit nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt denkt, dass dies unbedingt sein muss (das heißt nur nach strengster Indikationsstellung).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Während der Infusion von Nipruss ist eine fortlaufende Überwachung des EKG und ggf. der wichtigsten hämodynamischen Parameter erforderlich. Der Blutdruck wird unter Operationsbedingungen am besten direkt über eine arterielle Kanüle gemessen. Bei mehrtägigen Infusionen genügen die Blutdruckmessungen mit einer nicht invasiven Methode.

Warnhinweis

Die Anwendung von Nipruss soll bei Patienten, die zuvor PDE 5-Inhibitoren eingenommen haben, nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Bei Anwendung von PDE 5- Inhibitoren kann es zu einer erheblichen Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Nipruss kommen, wenn Nitroprussidnatrium innerhalb von 24 Stunden nach Sildeafil oder Vardenafil oder innerhalb von 48 Stunden nach Tadalafil gegeben wird, abhängig von der Halbwertszeit des PDE 5-Inhibitors. In diesem Fall soll eine besonders vorsichtige Dosistitration erfolgen.

Zu den pharmakologischen, pharmakokinetischen und toxikologischen Eigenschaften, siehe Abschnitt 5 der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels.

Wie wird es angewendet?

Die Infusion von Nipruss erfolgt in die Vene und wird durch den Arzt oder das medizinische Fachpersonal mittels geeigneter Infusionspumpe verabreicht.

Die Dauer der Anwendung richtet sich u.a. nach der Gesamtdosis: siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Nitroprussidnatrium-Infusionen müssen grundsätzlich mit niedrigen Dosen begonnen werden. Die Dosis wird dann in Zeitintervallen von 3 bis 5 Minuten verdoppelt bis zum Eintritt des gewünschten Blutdruckniveaus. Die blutdrucksenkende Wirkung tritt sofort ein. Gegen Infusionsende wird die Infusionsgeschwindigkeit schrittweise reduziert. Während der Anwendung wird der Blutdruck regelmäßig überwacht.

Um eine kontrollierte Hypotension während chirurgischer Eingriffe zu erreichen wird empfohlen, die Gesamtmenge von 1,0 bis 1,5 mg Nitroprussidnatrium Dihydrat/kg pro Fall nicht zu überschreiten.

Um einer Cyanidintoxikation vorzubeugen, wird dringend empfohlen Nitroprussidnatrium Infusionen immer mit Natriumthiosulfat als simultane Dauerinfusion über einen getrennten venösen Zugang zu infundieren, siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Informationen zu Cyanid und Thiocyanat Toxizität, siehe „Wenn Sie eine größere Menge von Nipruss erhalten haben, als Sie sollten“. Zu den Anzeichen einer Cyanid und Thiocyanat Vergiftung siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“. Als Antidot im Falle einer erwarteten oder beobachteten Cyanid Toxizität (wenn z.B. kein Thiosulfat für eine gleichzeitige Anwendung verfügbar ist), können Hydroxcobalamin und/oder andre Mittel, die ihr Blut entgiften können, erforderlich sein, siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Dosierungstabellen und Infusionsraten für die Anwendung mit einem Perfusor oder Infusomaten, siehe Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Ältere Patienten

Ältere Patienten benötigen oft geringere Dosen.

Wenn Sie eine größere Menge von Nipruss erhalten haben, als Sie sollten

Eine Intoxikation kann vermieden werden, wenn die Dosierungsanweisungen befolgt werden.

Cyanid Intoxikation

Im Falle einer Cyanid Intoxikation soll die Infusionsdosis von Nipruss reduziert und falls notwendig ist Cyanid durch ein Antidot aus dem Körper zu entfernen, für weitere

Informationen, siehe „Wie ist Nipruss anzuwenden?“

Bei einer Thiocyanatvergiftung soll die Infusion von Nipruss abgebrochen und erforderlichenfalls Thiocyanat per Dialyse aus dem Körper entfernt werden.

Zu den Anzeichen einer Cyanid oder Thiocyanat-Toxizität, siehe Abschnitt 4 „Welche

Nebenwirkungen sind möglich?“.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Behandlung von Bluthochdruck können Symptome wie Schwächegefühl, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen (Tachykardie) auftreten.

Häufigkeit nicht bekannt

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind

  • Reaktionen an der Applikationsstelle (Schmerz, Hautrötung, Juckreiz)
  • zu starke Blutdrucksenkung
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Inkontinenz
  • Ohrgeräusche
  • Verwirrtheit
  • Halluzinationen
  • vorübergehende Verengung der Pupillen
  • gesteigerte Reflexbereitschaft
  • vorübergehende Zunahme der Beschwerden (Rebound-Effekt)

Unzureichende Blutdrucksenkung, Wirkungsabnahme bei wiederholter Nipruss-Gabe (Tachyphylaxie) und Toleranzentwicklung sind eher bei jüngeren als bei älteren Bluthochdruckpatienten zu erwarten.

Hinweise einer Cyanidvergiftung sind:

  • hellrotes venöses Blut
  • flache und/oder zu langsame Atmung (Hypoventilation)
  • Lactatanstieg
  • verminderte Sauerstoffaufnahme

Todesfälle sind beschrieben.

Solche Vergiftungssymptome können auftreten, wenn die der Entgiftungskapazität des menschlichen Organismus entsprechende Cyanidmenge ohne gleichzeitige Applikation von Natriumthiosulfat überschritten wird.

Eine Cyanidvergiftung ist durch die gleichzeitige Infusion von Natriumthiosulfat völlig vermeidbar.

Symptome einer Thiocyanatvergiftung, die bei Überdosierung entstehen kann - bei Nierenkranken früher als bei Nierengesunden - sind:

Bei sehr hohen Serumkonzentrationen kann der Tod eintreten.

Auch eine Thiocyanatvergiftung ist bei Beachtung der Dosierungsanleitung vermeidbar. Bei Thiocyanatvergiftung soll die Infusion von Nipruss abgebrochen und erforderlichenfalls Thiocyanat per Dialyse aus dem Körper entfernt werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:

Österreich

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Ampullen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Zubereitung

Die gebrauchsfertige Zubereitung ist durch Verwendung gefärbter Spritzen und Schläuche vor Licht zu schützen.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung wurde über 16 Stunden bei 25°C unter Lichtschutz nachgewiesen (Licht geschützte Perfusor Spritze).

Aus mikrobiologischer Sicht ist die gebrauchsfertige Lösung sofort zu verwenden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C aufzubewahren.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Nipruss enthält

  • Der Wirkstoff ist Nitroprussidnatrium Dihydrat
    1 Ampulle enthält 60 mg Nitroprussidnatrium Dihydrat, entsprechend 53 mg Nitroprussidnatrium wasserfrei
  • Weitere Bestandteile sind nicht enthalten.

Wie Nipruss aussieht und Inhalt der Packung

Hellrosa Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung.

Braunglasampullen. Packungsgröße: 5 Ampullen

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Altamedics GmbH

Josef-Lammerting-Allee 16

D-50933 Köln

Telefon: 0221 277299 100

Telefax: 0221 277299 110

E-Mail: info@altamedics.de

Hersteller

BAG Health Care GmbH

Amtsgerichtsstraße 1-5

D-35423 Lich

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Belgien Nipruss 60 mg poudre pour solution pour perfusion
Dänemark Nipruss 60 mg pulver til infusionsvæske, opløsning
Deutschland Nipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Finland Nipruss 60 mg infuusiokuiva-aine, liuosta varten
Island Nipruss 60 mg innrennslisstofn, lausn
Luxemburg Nipruss 60 mg poudre pour solution pour perfusion
Niderlande Nipruss 60 mg, poeder voor oplossing voor infusie
Norwegen Nipruss 60 mg pulver til infusjonsvæske, oppløsning
Österreich Nipruss 60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Schweden Nipruss 60 mg pulver till infusionsvätska, lösning
Ungarn Nipruss 60 mg por oldatos infúzióhoz
Zypern Nipruss 60 mg powder for solution for infusion

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2020.

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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die Infusion von Nipruss erfolgt intravenös über Perfusor (siehe Tabelle 1) oder Infusomat. Die Dauer der Anwendung richtet sich u. a. nach der Gesamtdosis - siehe daher Angaben unter

„Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“ und „Überdosierung und andere Anwendungsfehler“ der Informationen für medizinisches Fachpersonal.

Nitroprussidnatrium-Infusionen müssen grundsätzlich mit niedrigen Dosen begonnen werden. Die hypotensive Wirkung tritt sofort ein. Nach Infusionsende werden die Ausgangswerte rasch wieder erreicht. In der Einstellungsphase ist eine genaue Titrierung mit ein- bis zweiminütigen Blutdruckmessungen erforderlich. Gegen Infusionsende wird die Infusionsgeschwindigkeit schrittweise reduziert.

Die Infusion wird mit einer Dosierung von 0,2 µg/kg/min begonnen. Sie wird in Zeitintervallen von 3 bis 5 Minuten verdoppelt bis zum Eintritt des gewünschten Blutdruckniveaus. Die Infusionsgeschwindigkeit liegt zwischen 0,2 bis über 10 µg/kg/min.

Um eine kontrollierte Hypotension während chirurgischer Eingriffe zu erreichen, wird empfohlen, die Gesamtmenge von 1,0 bis 1,5 mg/kg pro Fall nicht zu überschreiten.

Bei mehrtägigen Nitroprussidnatrium-Infusionen, wie z. B. zur Behandlung hypertensiver Krisen, werden die oben genannten Maximaldosen in der Regel überschritten.

Tabelle 1: Dosierungstabelle bei Gebrauch einer 50 ml Infusionspumpe (Perfusor): 1,2 mg/ml Nitroprussidnatrium Dihydrat

g/kg/min Nitro- prussid- natrium DihydratInfusionsgeschwindigkeitKörpergewichtin (kg)ml/h.
3035404550556065707580859095100
0,20,30,40,40,50,50,60,60,70,70,80,80,90,91,01,0
0,40,60,70,80,91,01,11,21,31,41,51,61,71,81,92,0
0,81,21,41,61,82,02,22,42,62,83,03,23,43,63,84,0
1,01,51,82,02,32,52,83,03,33,53,84,04,34,54,85,0
1,62,42,83,23,64,04,44,85,25,66,06,46,87,27,68,0
3,24,85,66,47,28,08,89,610,411,212,012,813,614,415,216,0
5,07,58,810,011,312,513,815,016,317,518,820,021,322,523,825,0
6,49,611,212,814,416,017,619,220,822,424,025,627,228,830,432,0
10,015,017,520,022,525,027,530,032,535,037,540,042,545,047,550,0

Vermeidung von Cyanidtoxizität

Um der Cyanidintoxikation effektiv vorzubeugen, wird dringend empfohlen Nitroprussidnatrium Infusionen immer mit Natriumthiosulfat als simultane Dauerinfusion über einen separaten venösen Zugang im Verhältnis von etwa 1:10 (Nitroprussidnatrium Dihydrat : Natriumthiosulfat) bezogen auf die Gewichte der Wirkstoffe zu infundieren. Zum praktischen Vorgehen wird empfohlen, Natriumthiosulfatlösung 100 mg/ml in eine zweite Perfusorspritze aufzuziehen und im Volumenverhältnis von etwa 10:1 (Nitroprussidnatrium Dihydrat : Natriumthiosulfat) über einen separaten venösen Zugang wie nachfolgend in Tabelle 2 angeführt zu infundieren. Bei Verwendung eines Infusomaten für Nipruss sollte das Volumenverhältnis entsprechend 50:1 bzw. 100:1 betragen (siehe auch Tabelle 2).

Als Antidot im Falle einer erwarteten oder beobachteten Cyanidtoxizität (wenn z.B. kein Thiosulfat für eine gleichzeitige Anwendung verfügbar ist), können Hydroxocobalamin und/oder Methaemoglobin-Bildner erforderlich sein. Die Sicherheitsempfehlungen dieser Arzneimittel müssen beachtet werden.

Thiocyanat-Toxizität

Bei mehrtägigen Infusionen von Nipruss (im Falle von hohen Dosen auch schon innerhalb von 24 Stunden) und besonders bei niereninsuffizienten Patienten ist der Thiocyanatspiegel zu kontrollieren und darf 6 mg/100 ml nicht überschreiten. Thiocyanatkonzentrationen von mehr als 6 mg/100 ml führen zu toxischen Symptomen wie Schwächegefühl, Erbrechen, Schwindel und Ohrensausen. Im Fall einer Thiocyanat-Intoxikation soll die Infusion mit Nitroprussidnatrium abgebrochen und falls notwendig, Thiocyanat durch Dialyse aus dem Körper entfernt werden.

Ältere Patienten

Ältere Patienten benötigen oft geringere Dosen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nipruss bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Deshalb soll Nipruss Kindern und Jugendlichen nicht gegeben werden.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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