Was sollten Sie vor dem Erhalt von Primovist beachten? Primovist darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Dinatriumgadoxetat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Ihnen Primovist verabreicht wird, wenn Sie
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Asthma oder eine Allergie (z. B. Heuschnupfen) oder Nesselsucht haben oder hatten.
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schon einmal eine Reaktion nach Kontrastmittelanwendung hatten.
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an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden.
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Es wurden Fälle von Nephrogener Systemischer Fibrose (NSF) nach der Anwendung einiger Gadolinium-haltiger Kontrastmittel bei Patienten mit schwerer Störung der Nierenfunktion beobachtet. NSF ist eine Erkrankung, die zur Verdickung der Haut und des Bindegewebes führt und kann damit eine Einschränkung der Beweglichkeit der Gelenke, Muskelschwäche
oder eine Funktionseinschränkung innerer Organe, die lebensbedrohlich sein können, zur Folge haben.
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eine ernsthafte Erkrankung des Herzens und der Blutgefäße haben.
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niedrige Kaliumwerte haben.
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oder ein Mitglied Ihrer Familie Probleme mit der elektrischen Aktivität des Herzens, d. h. dem Herzrhythmus gehabt haben (Long-QT-Syndrom).
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nach Einnahme von Arzneimitteln Veränderungen vom Herzrhythmus hatten.
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einen Herzschrittmacher tragen oder wenn sich in Ihrem Körper Implantate oder eisenhaltige Klammern befinden.
Nach der Anwendung von Primovist kann es zu allergieartigen, mitunter auch verzögerten Reaktionen (nach Stunden oder Tagen) kommen (siehe Abschnitt 4.).
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn:
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Ihre Nieren nicht richtig arbeiten.
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Sie kürzlich ein Lebertransplantat erhalten haben oder bald erhalten werden.
Bevor Ihr Arzt entscheidet, ob er Primovist bei Ihnen anwendet, wird er möglicherweise einen Bluttest durchführen, um nachzuprüfen, wie gut Ihre Nieren arbeiten. Dies trifft speziell auf Sie zu, wenn Sie 65 Jahre oder älter sind.
Anreicherung im Körper
Primovist wirkt, weil es ein Metall enthält, das als Gadolinium bezeichnet wird. Studien haben gezeigt, dass geringe Mengen an Gadolinium im Körper zurückbleiben können, auch im Gehirn. Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet, die auf eine Anreicherung von Gadolinium im Gehirn zurückzuführen sind.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Primovist wurden bei Patienten unter 18 Jahren nicht nachgewiesen, da nur begrenzte Erfahrungen über die Anwendung vorliegen. Weitere Informationen finden sich am Ende der Packungsbeilage.
Anwendung von Primovist zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Hierzu zählen vor allem:
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Betablocker, zur Behandlung von Bluthochdruck und anderen Herzkrankheiten;
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Arzneimittel, die den Herzrhythmus oder die Herzfrequenz verändern (z. B. Amiodaron, Sotalol);
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Rifampicin, Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose oder bestimmte andere Infektionen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Primovist darf während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dass eine Anwendung von Dinatriumgadoxetat aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist.
Ob das Stillen fortgesetzt oder nach der Verabreichung von Primovist für 24 Stunden unterbrochen wird, sollten der Arzt und die stillende Mutter entscheiden.
Kinder und Jugendliche
Eine Beobachtungsstudie wurde mit 52 pädiatrischen Patienten im Alter von über 2 Monaten und weniger als 18 Jahren durchgeführt. Patienten wurden für eine Primovist-verstärkte Leber-MRT ausgewählt, um vermutete oder bekannte fokale Leberläsionen zu beurteilen. Zusätzliche diagnostische Information wurde erzielt, wenn Nativaufnahmen kombiniert mit kontrastmittelverstärkten Leber-MRT mit reinen Nativaufnahmen verglichen wurden. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden berichtet, jedoch wurde keines dieser Ereignisse vom Prüfarzt mit Primovist in Zusammenhang gebracht. Aufgrund des retrospektiven Charakters und der geringen Patientenanzahl in der Studie kann keine definitive Schlussfolgerung in Bezug auf die Wirksamkeit und Sicherheit in dieser Population gezogen werden.
Vor der Injektion
Primovist ist eine klare, farblose bis schwach gelbe Lösung, die frei von sichtbaren Partikeln ist. Das Kontrastmittel ist vor der Anwendung in Augenschein zu nehmen und darf bei starker Verfärbung, Vorhandensein von Partikeln oder Beschädigung des Behältnisses nicht verwendet werden.
Verabreichung
Primovist wird unverdünnt als intravenöse Bolusinjektion mit einer Flussgeschwindigkeit von ungefähr 2 ml/s verabreicht. Nach der Injektion sollte die intravenöse Kanüle/Schlauch mit physiologischer Kochsalzlösung (9 mg/ml) durchgespült werden.
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-Der Patient sollte nach der Injektion für mindestens 30 min unter Beobachtung bleiben.
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-Primovist darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
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-Eine intramuskuläre Injektion muss unbedingt vermieden werden.