Tetabulin S/D darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Tetanus-Immunglobulin vom Menschen
- einen der sonstigen Bestandteile von Tetabulin S/D oder
- Immunglobulin vom Menschen sind.
Der Arzt muss die mit einer Tetanusinfektion einhergehende Lebensbedrohung gegen das Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion abwägen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sie sollten nach der Injektion von Tetabulin S/D mindestens 20 Minuten unter ärztlicher Beobachtung bleiben, da es - wenn auch selten - zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann.
Rufen Sie den Arzt, wenn Sie Frühsymptome einer Überempfindlichkeitsreaktion wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, juckender Hautausschlag, Schwindel, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit oder Blutdruckabfall bemerken. Schwere Symptome benötigen eine sofortige Notfallbehandlung.
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen während der Verabreichung wird ihr Arzt die Injektion sofort abbrechen.
Aufgrund des Risikos eines Schocks darf Tetabulin S/D nicht in ein Blutgefäß verabreicht werden.
Wenn Sie an dem seltenen Mangel an Antikörpern der Klasse IgA (Immunglobulin A Mangel) leiden, können Sie nach der Verabreichung IgA-haltiger Blutkomponenten wie z.B. Tetabulin S/D Antikörper gegen IgA bilden und als Folge eine Überempfindlichkeits-Reaktion entwickeln. Daher muss der Arzt den Nutzen der Behandlung mit Tetabulin S/D gegen das mögliche Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion abwägen
Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma wird eine Anzahl von Maßnahmen durchgeführt, um einer Übertragung von infektiösen Erregern auf Patienten vorzubeugen. Diese beinhalten:
- Die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender - um sicherzustellen, dass diejenigen ausgeschlossen werden, bei denen ein Infektionsrisiko besteht.
- Die Testung jeder einzelnen Spende und der Plasmapools auf Anzeichen eines Virus oder einer Infektion.
- Die Einführung von Schritten zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren während der Verarbeitung von Blut oder Plasma.
Trotzdem kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, das Risiko von Infektionskrankheiten durch Übertragung von infektiösen Erregern, auch bislang unbekannter Natur, nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die oben angeführten Maßnahmen werden für umhüllte Viren, wie das humane Immunschwächevirus (HIV), Hepatitis B- und Hepatitis C-Virus als wirksam erachtet. Sie können jedoch für nicht-umhüllte Viren wie Hepatitis A und Parvovirus B19 von eingeschränktem Wert sein. Berichte über Infektionen mit Hepatitis A oder Parvovirus B19 durch Immunglobuline liegen nicht vor, da wahrscheinlich die Antikörper in diesem Produkt einer Infektion mit dem Hepatitis A-Virus oder Parvovirus B19 vorbeugen.
Im Interesse der Patienten wird dringend empfohlen jede Verabreichung von Tetabulin S/D mit Produktnamen und Chargennummer zu dokumentieren um die Verbindung zwischen Patient und Produktcharge herstellen zu können.
Die Anwendung des Arzneimittels Tetabulin S/D kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Tetabulin S/D zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen /anzuwenden..
Tetabulin SD darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden und ist als separate Injektion zu verabreichen.
Virus-Lebendimpfstoffe: Die Impfung mit Virus-Lebendimpfstoffen (z.B. Masern, Mumps, Röteln) sollte auf mindestens 3 Monate nach der letzten Verabreichung von Tetabulin S/D verschoben werden, da andernfalls die Wirksamkeit der Virus-Lebendimpfstoffe beeinträchtigt werden kann.
Bei Masern kann dieser Zeitraum bis zu 5 Monate dauern. Deshalb soll bei Patienten, die eine Masernimpfung erhalten haben, der Antikörperspiegel überprüft werden.
Wechselwirkungen bei Blutuntersuchungen: Tetabulin S/D enthält ein breites Spektrum verschiedener Antikörper (Immunoglobuline), von denen einige Bluttests beeinflussen können. Solche Tests können dann falsch-positive Ergebnisse zeigen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Ihr Arzt entscheidet, ob das Arzneimittel in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden darf.
Die langjährige Erfahrung mit Immunglobulinen weist darauf hin, dass keine schädigenden Wirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf, den Fetus oder das Neugeborene zu erwarten sind.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Anzeichen, dass Immunglobuline Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben.