Ciclosporin

ATC CodeL04AD01, S01XA18
CAS-Nummer59865-13-3
PUB-Nummer5284373
Drugbank IDDB00091
SummenformelC62H111N11O12
Molare Masse (g·mol−1)1202,61
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1.0
Schmelzpunkt (°C)148 – 151
Siedepunkt (°C)1293,8 (+/- 65)
PKS Wert-2,4; 11,83

Grundlagen

Ciclosporin ist ein Immunsuppressivum und wird hauptsächlich nach Organtransplantationen eingesetzt, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Hierfür wird zunächst mit einer hohen Dosis begonnen, diese über mehrere Monate reduziert und anschließend muss lebenslang eine niedrige Erhaltungsdosis eingenommen werden. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit sind Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte, Glomerulonephritis oder entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa. Bei Entzündung der Bind- oder Hornhaut des Auges kann Ciclosporin auch als Creme aufgetragen werden.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Das Immunsuppressivum bindet an Cyclophilin und der entstehende Komplex hemmt die Aktivität von Calcineurin. Dieses reguliert die Freisetzung entzündlicher Zytokine. Dadurch inhibiert Ciclosporin die Aktivität von T-Zellen und die normalerweise resultierende Immunantwort. Der volle Effekt entfaltet sich erst nach drei Monaten Einnahmedauer.

Pharmakokinetik

Nach etwa einer Stunde wird der maximale Plasmaspiegel erreicht. Das Immunsuppressivum wird über das Cytochrom-P450-System, vor allem über CYP3A4, metabolisiert. Eliminiert wird es insbesondere über die Galle, wobei die Halbwertszeit bei etwa 6 Stunden liegt.

Wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Einnahme von Medikamenten, die dieses Enzym CYP3A4 beinflussen, kann die Wirksamkeit von Ciclosporin verändern. So können Induktoren von CYP3A4, wie Rifampicin oder Dexamethason, die Wirksamkeit der Immunsuppression reduzieren, während Inhibitoren wie Fluconazol oder Verapamil den Abbau verringern und damit Nebenwirkungen verstärken können.

Toxizität

Nebenwirkungen
Sehr häufig treten Kopfschmerzen, erhöhte Blutfette und Blutdruckwerte sowie Störungen der Nierenfunktion auf. Weitere häufige Nebenwirkungen sind Leberfunktionsstörungen, Elektrolytstörungen, Muskelkrämpfe und Magen-Darm-Beschwerden.

Viele dieser Beschwerden können meist durch eine Dosisreduktion gelindert werden.

Toxikologische Daten
Durch die Schwächung des Immunsystems besteht bei Einnahme von Ciclosporin eine erhöhte Infektgefahr. Bei Transplantationspatienten liegt zudem das Krebsrisiko 3- bis 5-mal höher als in der Normalbevölkerung.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

medikamio Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Gesundheit.


Logo

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

Medikamente

Durchsuchen Sie hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen sowie Medikamente, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Symptome, Ursachen und Therapie für häufige Krankheiten und Verletzungen.

medikamio App

Kostenlos herunterladen

PlaystoreAppstore
app_screen

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

© medikamio