Acetazolamid ?Agepha? 250mg-Tabletten dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Acetazolamid, Sulfonamide und deren Derivate oder einen der in Abschnitt 6. gennanten sonstigen Bestandteile von Acetazolamid ?Agepha? 250mg- Tabletten sind.
- wenn Sie stark erniedrigte Natrium- und Kaliumspiegel im Serum haben.
- bei Übersäuerung des Blutes (Azidose)
- bei eingeschränkter Nierenfunktion
- bei eingeschränkter Leberfunktion einschließlich Zirrhose
- bei der Langzeitbehandlung von chronischem grünen Star unter bestimmten Umständen (nichtkongestives Glaukom mit geschlossenem Kammerwinkel)
- bei Nebennierenschwäche
- in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Acetazolamid ?Agepha? 250mg- Tabletten einnehmen,
- wenn Sie vermehrt Kalzium mit dem Harn ausscheiden, Nierenverkalkung oder Nierensteine haben,
- wenn Sie an Atemwegserkrankungen mit Einengung der Atemwege (obstruktive Atemwegserkrankungen, z. B. Emphysem) leiden,
- bei Gicht (durch die Therapie mit Acetazolamid ?Agepha? 250mg-Tabletten kann es zu einer Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut kommen, was einen Gichtschub auslösen kann; siehe auch Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??),
- bei Diabetes mellitus (die Wirkung der Blutzuckertherapie kann durch Acetazolamid ?Agepha? 250mg-Tabletten abgeschwächt werden),
- bei erhöhtem Calciumspiegel im Blutserum.
Bei Auftreten folgender Reaktionen kontaktieren Sie bitte umgehend einen Arzt und nehmen Acetazolamid ?Agepha? 250mg-Tabletten nicht mehr ein:
- Der Wirkstoff Acetazolamid gehört zu der Gruppe der Sulfonamide. Sehr selten werden typische Sulfonamidnebenwirkungen, wie Ausschlag, allergische Reaktionen, Fieber, Blutbildveränderungen, Leberfunktionsstörungen oder Gelbfärbung der Haut durch Rückstau der Galle beobachtet. Bitte kontaktieren Sie einen Arzt.
- Vorsicht ist geboten, falls bei Ihnen oder in Ihrer Familie bereits Blutbildungsstörungen im Zusammenhang mit Arzneimitteln aufgetreten sind. Informieren Sie Ihren Arzt darüber.
- Anzeichen von Veränderungen im Blutbild können anhaltende Halsschmerzen, Fieber, Müdigkeit, leichtes Auftreten von blauen Flecken (Hämatomen), Nasenbluten, sehr blasse oder gelbverfärbte Haut sein. Kontaktieren Sie auch in diesem Fall umgehend einen Arzt.
- Bei Auftreten von allergischen Reaktionen (Ausschlag, Blutbildveränderungen), Nierenkoliken, Sehstörungen, bei anhaltender Appetitlosigkeit, Erbrechen, dauerhaften Kribbeln oder Taubheitsgefühl oder zentralnervösen Störungen (Schwindel, Störungen im Bewegungsablauf, Verwirrtheit) kontaktieren Sie bitte einen Arzt.
Die Therapie mit Acetazolamid ?Agepha? 250mg-Tabletten führt zu einer vermehrten Ausscheidung von Bicarbonat, Natrium, Kalium und Wasser über den Harn. Dies kann zu einer Verminderung dieser Elektrolyte im Blut führen.
Bei einer Langzeittherapie sollten deshalb die vom Arzt angeordneten Kontrollen des Harns, sowie Blutuntersuchungen (Serumelektrolyt-, Nieren- und Leberwerte, sowie Blutbildwerte) eingehalten werden.
Je nach Schweregrad eines Kaliummangels sind ernährungsunterstützende Maßnahmen (z. B. Bananen, getrocknete Aprikosen) oder die Einnahme von Kaliumpräparaten erforderlich. Zur Vorbeugung von eventuellen Nierenkomplikationen ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Frauen sollen, solange sie Acetazolamid ?Agepha?- 250mg-Tabletten einnehmen, eine sichere Verhütung betreiben bzw. dürfen nicht stillen.
Acetazolamid sollte mit Vorsicht angewendet werden, wenn der Patient gleichzeitig mit hochdosierten Salicylaten behandelt wird. Es kann zur Verstärkung einer metabolischen Azidose und deren Folgen kommen.
ACHTUNG: Die Anwendung des Arzneimittels Acetazolamid ?Agepha?250mg-Tabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen!
Einnahme von Acetazolamid ?Agepha? 250mg-Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimitteleingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei der gleichzeitigen Anwendungen von anderen Arzneimitteln, die ebenfalls zur Glaukomtherapie eingesetzt werden (z. B. Timolol, Pilocarpin, Mannit), kann es möglicherweise zu einer Wirkunksverstärkung von Acetazolamid kommen.
In Kombination mit entwässernden Arzneimitteln (Diuretika), Steroiden (Glukokortikoide, ?Kortison?) oder ACTH (adrenocorticotropes Hormon) kann ein Kaliummangel verursacht oder verstärkt werden.
Diuretika können zusätzlich die Harnmenge erhöhen oder den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen, während Glukokortikoide die Wirkung von Acetazolamid abschwächen können.
Die Giftigkeit von Herzglykosiden (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzschwäche) kann infolge der erhöhten Kaliumverluste verstärkt werden.
Acetazolamid kann die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika (inkl. Insulin) erniedrigen und vermindert aufgrund von beschleunigter Ausscheidung die Wirkung von bestimmten Antibiotika (Tetrazyklinen).
Acetazolamid kann die Wirkung von curareartigen Muskelrelaxantien (Mittel zur Entspannung der Skelettmuskulatur) sowie von blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärken.
Bei Arzneistoffen mit bestimmten chemischen Eigenschaften (z. B. Amphetamin; bestimmte Antidepressiva; Chinidin; Mittel zur örtlichen Betäubung wie Procain; Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Mexiletin; Ephedrin, ein Arzneimittel bei Hypotonie, chronischer Bronchitis, Asthmaanfällen und zur Abschwellung der Schleimhäute bei Schnupfen) kann es aufgrund der harnalkalisierenden Wirkung von Acetazolamid zu einer Verminderung deren Ausscheidung und infolge zu deren Wirkungsverstärkung kommen.
Die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln zur Therapie von Infektionen der Harnwege (Methenamin) kann ebenfalls durch die von Acetazolamid verursachte Erhöhung des pH- Wertes verhindert werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Salicylaten kann das Risiko für Störungen im Säure- Basenhaushalt verstärken.
Bei gleichzeitiger Einnahme von hohen Dosen von Lithium kann deren herz- und nervenschädigende Wirkung durch Acetazolamid verstärkt werden. Acetazolamid kann zu einer Abnahme der Lithiumkonzentration im Blutserum führen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln zur Dauertherapie von Epilepsie (Phenytoin- Präparate, Phenobarbital, Carbamazepin) kann das Risiko für eine Knochenerweichung erhöht werden. Acetazolamid erhöht die Blutserumkonzentrationen von Phenytoin. Bei der gleichzeitigen Behandlung von epileptischen Krampfanfällen mit Primidon kann dessen krampfhemmende Wirkung vermindert sein.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Acetazolamid ?Agepha? 250mg darf während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden. Acetazolamid ist in der Muttermilch nachweisbar.
Eine Schwangerschaft oder das Stillen sind dem Arzt zu melden.
Frauen sollten während der Einnahme von Acetazolamid ?Agepha? Tabletten eine sichere Verhütungsmethode anwenden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen bzw. Werkzeuge oder Maschinen ohne sicheren Halt bedienen, weil es zu einer Einschränkung der Reaktionfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit kommen kann. Aufgrund der Wirksamkeit von Acetazolamid ?Agepha? Tabletten kann es zu erniedrigtem Blutdruck, Müdigkeit oder
Sehstörungen kommen.