Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dieses Arzneimittel muss individuell dosiert werden.
Die Behandlung sollte mit der niedrigsten möglichen Dosis begonnen und dann bis zu der für Sie günstigsten Dosis gesteigert werden.
Die Behandlung mit Akineton erfolgt in der Regel einschleichend. Dafür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.
Im Allgemeinen werden Sie zunächst auf Akineton 2 mg Tabletten eingestellt, um den individuellen täglichen Bedarf an Akineton zu ermitteln.
Vor einer Umstellung auf Akineton 4 mg Retardtabletten muss zunächst die für Sie günstigste Dosis von Ihrem Arzt ermittelt werden, abhängig vom therapeutischen Effekt und den
Nebenwirkungen.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Anwendung bei Erwachsenen
Parkinson-Krankheit:
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 1-2 Retardtabletten Akineton 4 mg (entsprechend 4-8 mg Biperidenhydrochlorid).
Die Tageshöchstdosis beträgt 3 Retardtabletten Akineton 4 mg (entsprechend 12 mg Biperidenhydrochlorid) und darf nicht überschritten werden.
Medikamentös bedingte Bewegungsstörungen („extrapyramidale Symptome“):
Zur Behandlung medikamentös bedingter Bewegungsstörungen wird begleitend zum Neuroleptikum (Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen und Erregungszuständen) 1 Retardtablette Akineton 4 mg täglich (entsprechend 4 mg Biperidenhydrochlorid) eingenommen.
Die benötigte Dosis kann je nach Stärke der Beschwerden variieren. Ihr Arzt wird Ihren individuellen Bedarf an Akineton ermitteln. Sollte dieser niedriger oder höher als 4 mg Biperidenhydrochlorid (= 1 Retardtablette) pro Tag sein, stehen zur Behandlung Akineton 2 mg Tabletten zur Verfügung.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre)
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) wird nicht empfohlen, da die Erfahrungen in dieser Altersgruppe begrenzt sind.
Anwendung bei älteren Patienten
Eine vorsichtige Dosierung ist erforderlich. Ihr Arzt wird die für Sie richtige Dosierung wählen.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Die Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion wird nicht empfohlen, da keine pharmakokinetischen Daten vorliegen.
Art der Anwendung
Bei Einnahme einer Retardtablette pro Tag sollte diese am Morgen eingenommen werden.
Bei Dosierung mit zwei Retardtabletten täglich wird Ihr Arzt individuell für Sie entscheiden, ob die Einnahme von
-
einer Retardtablette morgens und einer Retardtablette abends oder
-
zwei Retardtabletten morgens
zu einem besseren Behandlungsergebnis führt.
Falls in Ausnahmefällen drei Retardtabletten täglich eingenommen werden müssen, so sollte eine Einzeldosis von zwei Retardtabletten (entsprechend 8 mg Biperidenhydrochlorid) nicht überschritten werden.
Die Retardtabletten sind mit ausreichend Flüssigkeit unzerkaut und ohne zu teilen während oder nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt lassen sich durch die Einnahme unmittelbar nach den Mahlzeiten vermindern.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Sie kann von einer kurzfristigen Gabe (z.B. bei medikamentös bedingten Bewegungsstörungen) bis zu einer Dauermedikation (z.B. bei Parkinson-Krankheit) reichen.
Außer beim Auftreten lebensgefährlicher Komplikationen ist ein plötzliches Absetzen von Akineton zu vermeiden.
Das Absetzen einer Behandlung mit diesem Arzneimittel sollte schrittweise erfolgen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Akineton zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Akineton eingenommen haben, als Sie sollten
Informieren Sie unverzüglich einen Arzt oder das nächstgelegene Krankenhaus, da es sich um einen Notfall handeln kann. Beschwerden einer Überdosierung sind weite, träge Pupillen, Trockenheit der Schleimhäute, Gesichtsröte, Erhöhung der Herztätigkeit, Störung der Entleerung des Darmes oder der Harnblase, erhöhte Temperatur, Erregung, Bewusstseinsstörung, Verwirrtheitszustände und Wahnvorstellungen. Bei schweren Vergiftungen besteht das Risiko eines Kreislaufversagens und eines Atemstillstandes.
Weitere Informationen für medizinisches Fachpersonal finden Sie am Ende dieser Packungsbeilage.
Wenn Sie die Einnahme von Akineton vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Akineton abbrechen
Keinesfalls dürfen Sie die Behandlung mit Akineton eigenmächtig beenden (siehe auch Dauer der Anwendung).
Sprechen Sie auf jeden Fall vorher mit Ihrem Arzt, z.B. wenn Nebenwirkungen oder Änderungen in Ihrem Krankheitsbild auftreten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.