Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dieses Arzneimittel muss individuell dosiert werden.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Anwendung bei Erwachsenen
Parkinson-Krankheit:
Zu Beginn einer Behandlung und in schweren Fällen können 10–20 mg Biperidenlactat (=2–4 ml Injektionslösung) auf mehrere Einzelgaben über den Tag verteilt, intramuskulär oder langsam intravenös injiziert werden.
Medikamentös bedingte Bewegungsstörungen („extrapyramidale Symptome“):
Zur Behandlung medikamentös bedingter Bewegungsstörungen werden Ihnen 2,5–5 mg Biperidenlactat (=0,5–1 ml Injektionslösung) als Einzeldosis intramuskulär oder langsam intravenös injiziert. Im Bedarfsfall kann die gleiche Dosis nach 30 Minuten wiederholt injiziert werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 10–20 mg Biperidenlactat (=2–4 ml Injektionslösung).
Verschwinden die Symptome während der Injektion, so sollte sie abgebrochen werden.
Nikotinvergiftung:
5–10 mg Biperidenlactat (1–2 ml Injektionslösung) werden intramuskulär injiziert.
In Notfällen ist die intravenöse Injektion von 5 mg Biperidenlactat (1 ml Injektionslösung) zusätzlich zu den Standardmaßnahmen angebracht.
Vergiftungen durch organische Phosphorverbindungen:
Im Falle einer Vergiftung durch organische Phosphorverbindungen wird Biperiden individuell dosiert. Je nach Vergiftungsbild können 5 mg Biperidenlactat intravenös mehrmals bis zum Abklingen der Vergiftungszeichen injiziert werden.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre)
Medikamentös bedingte extrapyramidale Symptome
Kinder bis zu 1 Jahr: 1 mg Biperidenlactat (entsprechend 0,2 ml)
Kinder bis zu 6 Jahren: 2 mg Biperidenlactat (entsprechend 0,4 ml)
Kinder bis zu 10 Jahren: 3 mg Biperidenlactat (entsprechend 0,6 ml)
Anwendung bei älteren Patienten
Eine vorsichtige Dosierung ist erforderlich. Ihr Arzt wird die für Sie richtige Dosierung wählen.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Wenn Sie unter eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion leiden, informieren Sie Ihren Arzt, da eine vorsichtige Dosierung erforderlich ist. Es sollte mit der niedrigsten möglichen Dosis begonnen werden und dann, je nach Ansprechen, die Dosis langsam gesteigert werden.
Art der Anwendung
Die Injektionslösung ist bei Erwachsenen intramuskulär oder langsam intravenös zu injizieren. Bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) kann die Injektionslösung langsam intravenös injiziert werden. Verschwinden die Symptome während der Injektion, so sollte diese abgebrochen werden.
Nach Anbruch der Ampulle sind Reste der Lösung zu verwerfen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Sie kann von einer kurzfristigen Gabe (z.B. bei medikamentös bedingten Bewegungsstörungen) bis zu einer Dauermedikation (z.B. bei Parkinson-Krankheit) reichen.
Außer beim Auftreten lebensgefährlicher Komplikationen ist ein plötzliches Absetzen von Akineton zu vermeiden.
Das Absetzen einer Behandlung mit diesem Arzneimittel sollte schrittweise erfolgen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Akineton zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Akineton angewendet haben, als Sie sollten
Informieren Sie unverzüglich einen Arzt oder das nächstgelegene Krankenhaus, da es sich um einen Notfall handeln kann. Beschwerden einer Überdosierung sind weite, träge Pupillen, Trockenheit der Schleimhäute, Gesichtsröte, Erhöhung der Herztätigkeit, Störung der Entleerung des Darmes oder der Harnblase, erhöhte Temperatur, Erregung, Bewusstseinsstörung, Verwirrtheitszustände und Wahnvorstellungen. Bei schweren Vergiftungen besteht das Risiko eines Kreislaufversagens und eines Atemstillstandes.
Weitere Informationen für medizinisches Fachpersonal finden Sie am Ende dieser Packungsbeilage.
Wenn Sie die Anwendung von Akineton vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Anwendung von Akineton abbrechen
Keinesfalls dürfen Sie die Behandlung mit Akineton eigenmächtig beenden (siehe auch Dauer der Anwendung).
Sprechen Sie auf jeden Fall vorher mit Ihrem Arzt, z.B. wenn Nebenwirkungen oder Änderungen in Ihrem Krankheitsbild auftreten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.