Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: Weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Arzneimittel können neben den erwünschten Hauptwirkungen auch unerwünschte Wirkungen, so genannte Nebenwirkungen, haben. Nebenwirkungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von axinotecan beobachtet wurden, aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen, werden im Folgenden genannt.
Die in diesem Abschnitt aufgeführten Nebenwirkungen beziehen sich auf Irinotecan. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Sicherheitsprofil von Irinotecan durch Cetuximab, oder umgekehrt, beeinflusst wird. Die bei Kombination mit Cetuximab zusätzlich beobachteten Nebenwirkungen entsprachen den für Cetuximab erwarteten Effekten (z. B. 88 % akneartige Hautausschläge). Über die Nebenwirkungen der Kombination von Irinotecan mit Cetuximab informieren Sie sich bitte ausschließlich in der Produktinformation.
Über die Nebenwirkungen in Kombination mit Bevacizumab informieren Sie sich bitte in der Produktinformation von Bevacizumab.
Unter anderem wurden folgende Nebenwirkungen bei Patienten, die mit einer Irinotecan/Capecitabin- Kombinationstherapie behandelt wurden, zusätzlich oder häufiger als bei Patienten unter einer Capecitabin-Monotherapie beobachtet:
Sehr häufig, Nebenwirkungen aller Schweregrade: Thrombose/Embolie.
Häufig, Nebenwirkungen aller Schweregrade: Überempfindlichkeitsreaktion, kardiale Ischämie/Herzinfarkt.
Häufig, Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 und 4: febrile Neutropenie.
Die vollständige Auflistung der Nebenwirkungen von Capecitabin finden Sie in der Produktinformation von Capecitabin.
Unter anderem wurden folgende Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 und 4 bei Patienten, die mit einer Irinotecan/Bevacizumab/Capecitabin-Kombinationstherapie behandelt wurden, zusätzlich oder häufiger als bei Patienten unter einer Capecitabin-Monotherapie beobachtet:
Häufig, Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 und 4: Neutropenie, Thrombose/Embolie, Hypertonie und kardiale Ischämie/Herzinfarkt.
Die vollständige Auflistung der Nebenwirkungen von Capecitabin und Bevacizumab finden Sie in der jeweiligen Produktinformation von Capecitabin oder Bevacizumab.
Gastrointestinale Beschwerden
Verzögert einsetzender Durchfall
Durchfall (bei Auftreten nach mehr als 24 Stunden nach Verabreichung) stellt eine dosisbegrenzende Toxizität von axinotecan dar.
Monotherapie
Schwerer Durchfall wurde bei 20 % der Patienten, die den Empfehlungen für den Umgang mit Durchfall Folge leisteten, beobachtet. In 14 % der auswertbaren Zyklen trat schwerer Durchfall auf. Im Median erfolgte das Einsetzen des ersten flüssigen Stuhls am Tag 5 nach der Infusion von axinotecan.
Kombinationstherapie
Schwerer Durchfall wurde bei 13,1 % der Patienten, die den Empfehlungen für den Umgang mit Durchfall Folge leisteten, beobachtet. In 3,9 % der auswertbaren Zyklen trat schwerer Durchfall auf. Gelegentlich wurde über Fälle von pseudomembranöser Kolitis (Dickdarmentzündung) berichtet, von denen ein Fall bakteriologisch belegt wurde (Clostridium difficile).
Übelkeit und Erbrechen
Bei der Monotherapie waren Übelkeit und Erbrechen bei etwa 10 % der Patienten, die mit Antiemetika (Arzneimittel gegen Erbrechen) behandelt wurden, schwerwiegend.
Bei der Kombinationstherapie wurde eine geringere Häufigkeit von schwerer Übelkeit (2,1 %) und Erbrechen (2,8 %) bei den Patienten beobachtet.
Dehydratation
Es wurde über Fälle von Dehydratation (Abnahme des Körperwassers), gewöhnlich in Verbindung mit Durchfall und/oder Erbrechen, berichtet.
Gelegentliche Fälle von Niereninsuffizienz (Verminderung der Nierenfunktion), Hypotension (Absinken des Blutdrucks) oder Herz-Kreislauf-Versagen wurden bei Patienten beobachtet, die an Dehydratation in Verbindung mit Durchfall und/oder Erbrechen litten.
Andere gastrointestinale Beschwerden
Verstopfung in Verbindung mit axinotecan und/oder Loperamid wurde bei weniger als 10 % der Patienten bei der Monotherapie und bei 3,4 % der Patienten bei der Kombinationstherapie beobachtet. Gelegentlich wurde über Fälle von intestinaler Obstruktion (Behinderung der Darmpassage), Darmverschluss oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt und selten über Fälle von Dickdarmentzündung (Kolitis einschließlich Blinddarmentzündung oder ischämischer und ulzerativer Kolitis) berichtet. Es wurde über seltene Fälle von intestinalen Perforationen (Durchbrüche im Darmbereich) berichtet. Andere leichte Nebenwirkungen waren Anorexie (Magersucht), Bauchschmerzen und Mucositis (Schleimhautentzündung). Mit einer Behandlung mit Irinotecan, dem Wirkstoff von axinotecan, wurden seltene Fälle von Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) in Verbindung gebracht.
Störungen des Blutsystems
Neutropenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen) hat eine dosisbegrenzende toxische Wirkung. Die Neutropenie war reversibel und nicht kumulativ. Die mediane Zeitspanne bis zum Erreichen des Neutrophilennadirs betrug 8 Tage bei der Mono- und der Kombinationstherapie.
Monotherapie
Neutropenie wurde bei 78,7 % der Patienten beobachtet und war bei 22,6 % schwer (Neutrophile < 500 Zellen/mm³). In den auswertbaren Zyklen traten in 18 % Neutrophilenzahlen unter 1.000 Zellen/mm³ auf, darunter 7,6 % mit Neutrophilenzahlen unter 500 Zellen/mm³.
Am Tag 22 war gewöhnlich eine vollständige Erholung erreicht.
Fieber mit schwerer Neutropenie wurde bei 6,2 % der Patienten und in 1,7 % der Zyklen beobachtet. Infektionen traten bei etwa 10,3 % der Patienten auf (2,5 % der Zyklen). Sie standen bei etwa 5,3 % der Patienten (1,1 % der Zyklen) im Zusammenhang mit schwerer Neutropenie, in 2 Fällen nahmen sie einen tödlichen Ausgang.
Über Anämie (Blutarmut) wurde bei etwa 58,7 % der Patienten berichtet (8 % mit Hämoglobinwerten < 8 g/100 ml und 0,9 % mit Hämoglobinwerten < 6,5 g/100 ml).
Thrombozytopenie (Blutplättchenmangel) (< 100.000 Zellen/mm³) wurde bei 7,4 % der Patienten und 1,8 % der Zyklen beobachtet. Dabei wiesen 0,9 % der Patienten in 0,2 % der Zyklen Thrombozytenzahlen ≤ 50.000 Zellen/mm³ auf. Fast alle Patienten zeigten am Tag 22 eine Erholung.
Kombination
Neutropenie wurde bei 82,5 % der Patienten beobachtet und war bei 9,8 % schwer (Neutrophile < 500 Zellen/mm³). In den auswertbaren Zyklen traten in 67,3 % Neutrophilenzahlen unter 1.000 Zellen/mm³ auf, darunter 2,7 % mit Neutrophilenzahlen unter 500 Zellen/mm³.
Innerhalb von 7 bis 8 Tagen war gewöhnlich eine vollständige Erholung erreicht.
Fieber mit schwerer Neutropenie wurde bei 3,4 % der Patienten und in 0,9 % der Zyklen beobachtet. Infektionen traten bei etwa 2 % der Patienten auf (0,5 % der Zyklen). Sie standen bei etwa 2,1 % der Patienten (0,5 % der Zyklen) im Zusammenhang mit schwerer Neutropenie, in einem Fall mit tödlichem Ausgang.
Über Anämie wurde bei etwa 97,2 % der Patienten berichtet (2,1 % mit Hämoglobinwerten < 8 g/100 ml).
Thrombozytopenie (< 100.000 Zellen/mm³) wurde bei 32,6 % der Patienten und 21,8 % der Zyklen beobachtet. Es wurden keine schweren Thrombozytopenien (< 50.000 Zellen/mm³) beobachtet.
Nach Einführung des Produktes wurde über einen Fall peripherer Thrombozytopenie (Abfall der Zahl der Blutplättchen) mit Thrombozytenantikörpern berichtet.
Infektionen und Infestationen
Gelegentliche Fälle von Niereninsuffizienz, Hypotension oder Herz-Kreislauf-Versagen wurden bei Patienten beobachtet, die an Sepsis (Blutvergiftung) litten.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Akutes cholinerges Syndrom
Ein vorübergehendes schweres akutes cholinerges Syndrom wurde bei 9 % der Patienten in der Monotherapie und bei 1,4 % der Patienten in der Kombinationstherapie beobachtet. Als wesentliches Symptom wurde ein früh einsetzender Durchfall in Verbindung mit anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Konjunktivitis (Bindehautentzündung), Rhinitis (Schnupfen), Hypotension (Absinken des Blutdrucks), Vasodilatation (Blutgefäßerweiterung), Schwitzen, Schüttelfrost, Unwohlsein, Schwindel, Sehstörung, Pupillenenge, Tränenfluss und erhöhter Speichelfluss beschrieben. Diese Symptome traten während oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Infusion von axinotecan auf. Diese Symptome verschwinden nach Verabreichung von Atropin.
Asthenie (Ermüdung) war bei weniger als 10 % der Patienten in der Monotherapie und bei 6,2 % der Patienten in der Kombinationstherapie schwerwiegend. Ein kausaler Zusammenhang zu axinotecan konnte nicht klar belegt werden. Fieber ohne Infektionen oder begleitende schwere Neutropenie traten bei 12 % der Patienten in der Monotherapie und bei 6,2 % der Patienten in der Kombinationstherapie auf.
Leichte Reaktionen an der Einstichstelle wurden gelegentlich beobachtet.
Funktionsstörungen des Herzens
Ein Blutdruckanstieg während oder nach der Infusion wurde selten berichtet.
Funktionsstörungen der Atemwege
Unter der Therapie mit Irinotecan treten gelegentlich Erkrankungen der Lunge (interstitielle Lungenerkrankungen in Form von Lungeninfiltraten) auf. Es wurde über früh einsetzende Nebenwirkungen wie Dyspnoe (Atemnot) berichtet.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Alopezie (Haarausfall) trat sehr häufig auf und war reversibel. Milde Hautreaktionen wurden gelegentlich beobachtet.
Störungen des Immunsystems
Gelegentlich wurden leichte allergische Reaktionen und selten anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) beobachtet.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
Es wurde über früh einsetzende Nebenwirkungen wie Muskelkontraktionen oder -krämpfe und Parästhesien (Missempfindungen) berichtet.
Laboruntersuchungen
Vorübergehendes, leichtes bis mittelschweres Ansteigen der Serumtransaminasen, der alkalischen Phosphatase oder des Bilirubins (Leberwerte) wurde bei 9,2 % bzw. 8,1 % und 1,8 % der Patienten in der Monotherapie ohne progressive Lebermetastasen beobachtet.
Vorübergehendes und mildes bis mäßiges Ansteigen des Serum-Kreatinin-Spiegels (Nierenwert) wurde bei 7,3 % der Patienten beobachtet.
Bei der Kombinationstherapie wurden vorübergehende Serumspiegel (Grad 1 und Grad 2) entweder der SGPT, SGOT, der alkalischen Phosphatase oder des Bilirubins bei 15 %, 11 %, 11 % und 10 % der Patienten ohne progressive Lebermetastasen beobachtet. Bei 0 %, 0 %, 0 % und 1 % der Patienten wurde vorübergehend Grad 3 beobachtet. Grad 4 wurde nicht beobachtet.
Sehr selten wurde ein Anstieg der Amylase und/oder Lipase (Enzyme der Bauchspeicheldrüse) beobachtet. Selten wurden Hypokaliämien (Kaliummangel) und Hyponatriämien (Natriummangel) berichtet, meist im Zusammenhang mit Durchfall und Erbrechen.
Störungen des Nervensystems
Nach Markteinführung wurde in sehr seltenen Fällen über vorübergehende Sprachstörungen in Verbindung mit der Infusion von axinotecan berichtet.
Die meisten dieser Wirkungen sind reversibel, wenn die Behandlung beendet wird.