Bezafibrat STADA 200 mg überzogene Tabletten

Bezafibrat STADA 200 mg überzogene Tabletten
Wirkstoff(e)Bezafibrat
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberSTADAPHARM
Zulassungsdatum26.09.1991
Pharmakologische GruppeMittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen, rein

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Bezafibrat STADA® 200 mg gehört zu den sogenannten Fibraten, einer Medika- mentengruppe, die zur Senkung von Blutfettwerten (Lipiden) verwendet wird. Eine dieser Fettarten sind die Triglyceride.

Bezafibrat STADA® 200 mg wird neben fettarmer Diät und anderen nicht-medi- kamentösen Therapien (z.B. sportlicher Betätigung, Gewichtsabnahme) dazu verwendet, den Blutfettspiegel zu senken.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Bezafibrat STADA® 200 mg darf NICHT eingenommen werden

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Bezafibrat oder einem der sonstigen Bestandteile von Bezafibrat STADA® 200 mg sind
  • bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Serumkreatininwerte über 6 mg/dl bzw. einer Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min, siehe auch Abschnitt. 3: Wie ist Bezafibrat STADA® 200 mg einzunehmen?)
  • bei schweren Leberfunktionsstörungen
  • bei Gallenblasenerkrankungen mit oder ohne Gallensteinleiden (da die Möglichkeit einer Leberbeteiligung nicht ausgeschlossen werden kann)
  • bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit der Haut (photoallergische oder phototoxische Reaktionen) nach Einnahme eines Arzneimittels mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Fibrate (bestimmte Lipidsenker)
  • wenn Sie Dialyse-Patient sind.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg ist erforderlich

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Bezafibrat STADA® 200 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Be- fragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.

Neben hohem Blutdruck und Rauchen gilt ein erhöhter Blutfettspiegel als einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten einer Arterienverkalkung und ihrer Folgen. Dies sind Veränderungen an den Gefäßen, die zum Herzinfarkt führen oder Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen oder des Gehirns hervorrufen können.

Am Anfang jeder Behandlung einer Fettstoffwechselstörung sollten Sie sich von Ihrem Arzt beraten lassen. In vielen Fällen sind Fettstoffwechselstörungen durch Änderung der Ernährungsweise, vermehrte körperliche Aktivität, Gewichtsab- nahme und ausreichende Behandlung einer womöglich bestehenden anderen Stoffwechselerkrankung (z.B. Zuckerkrankheit, Gicht) günstig zu beeinflussen. Führen Sie diese vor der medikamentösen Behandlung eingeleiteten Maßnah- men auch während der Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg weiter durch.

Eine Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg ist nur als Zusatzmaßnahme und nur dann angezeigt, wenn die Stoffwechselstörung durch die oben genann- ten Maßnahmen allein nicht zu beheben ist (siehe auch Abschnitt 1: Was ist Be- zafibrat STADA® 200 mg und wofür wird es angewendet?).

Die Wirkung von Bezafibrat STADA® 200 mg ist im Einzelfall verschieden stark ausgeprägt. Um das gewünschte Behandlungsziel zu erreichen, ist eine langfris- tige regelmäßige Einnahme erforderlich. Weitere Voraussetzung ist die strikte Einhaltung aller von Ihrem Arzt verordneten Maßnahmen.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Östrogene oder ein östrogenhaltiges Verhütungsmittel (“Pille”) einnehmen, da dadurch der Fettstoffwechsel un-

günstig beeinflusst werden kann.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ) und blutzuckersenkenden Mit- teln (z.B. Sulfonylharnstoffe, Insulin) wird Ihr Arzt besonders zu Beginn die Blut- gerinnungswerte bzw. den Blutzuckerspiegel kontrollieren. Möglicherweise muss

die Dosierung dieser Mittel von Ihrem Arzt geändert werden. Bitte halten Sie des- halb diese Kontrolltermine besonders sorgfältig ein.

Niere

Wenn Sie an einer leichten bis mittleren Einschränkung der Nierenfunktion leiden, darf Bezafibrat STADA® 200 mg nur unter strenger ärztlicher Aufsicht und nach vorheriger Bestimmung der Dosierung angewendet werden (siehe Ab- schnitt 3: Wie ist Bezafibrat STADA® 200 mg einzunehmen?).

Wenn Sie an einer eingeschränkten Nierenfunktion oder an einem Mangel an einem bestimmten Eiweiß im Blut (Hypalbuminämie) leiden, sollten Sie Kon- trolltermine bei Ihrem Arzt besonders sorgfältig wahrnehmen und die Nierenfunk- tion regelmäßig überwachen lassen. Bei eingeschränkter Nierenleistung kann es zu akutem Nierenversagen kommen, wenn die Dosierungsanweisungen nicht strikt befolgt werden. Außerdem ist auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Muskulatur

Bei der Anwendung von Fibraten und anderen Arzneimitteln zur Senkung er- höhter Blutfettwerte kann es während der Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg zu einer Schädigung der Muskulatur und in sehr seltenen Fällen zu einer schweren Muskelschädigung mit Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhab- domyolyse) kommen. Bei Patienten mit deutlichem Eiweißmangel (Hypal- buminämie) oder schweren Nierenfunktionsstörungen in der Vorgeschichte treten muskuläre Schädigungen häufiger auf. Zeichen einer Muskelschädigung sind Schmerzen, Schwäche, Krämpfe der Muskulatur und/oder ein erheblicher Anstieg des Enzyms Kreatinphosphokinase (CPK) (Anstieg über das Zehnfache des Normwertes). Suchen Sie beim Auftreten solcher Beschwerden Ihren Arzt auf, der das Muskelenzym Kreatin-Phosphokinase (CPK) im Blut bestimmen wird und für den Fall, dass sich der Verdacht auf eine Muskelschädigung bestätigt, das Arzneimittel absetzt.

Das Risiko an einer Muskelschädigung zu erkranken kann sich erhöhen, wenn Bezafibrat mit bestimmten anderen Lipidsenkern (Fibraten oder Cholesterol- synthesehemmern (Statinen)) kombiniert wird. Dies gilt insbesondere, wenn Sie bereits an einer Muskelerkrankung leiden.

Eine Kombination von Bezafibrat STADA® 200 mg mit einem Arzneimittel aus der Gruppe der Statine ist nicht indiziert.

Leber

Wie bei anderen lipidsenkenden Arzneimitteln kann es unter der Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg bei einigen Patienten zu einem meist vorübergehen- den und leichten Anstieg bestimmter Leberenzyme (Transaminasen SGOT und SGPT) kommen, ohne dass Beschwerden auftreten. Ihr Arzt wird den Blut- spiegel dieser Leberenzyme während des ersten Behandlungsjahres regelmäßig überwachen. Falls es bei Ihnen zu einer Erhöhung des Transaminasen-Spiegels

kommt, wird Ihr Arzt dies besonders kontrollieren und bei einer deutlichen Über- schreitung des üblichen Transaminasen-Spiegels (mehr als das Dreifache des oberen Normwertes) die Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg abbrechen.

Bauchspeicheldrüse

Unter der Behandlung mit Bezafibrat wurde über das Auftreten von Entzündun- gen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) berichtet. Bei Patienten mit einer starken Erhöhung der Neutralfettwerte (Hypertriglyceridämie) kann dies auf eine nicht ausreichende Wirksamkeit des Arzneimittels, eine direkte Arzneimittel- wirkung oder auf einen Sekundäreffekt zurückzuführen sein, der über eine Gal- lensteinbildung (Cholelithiasis) mit Verschluss des großen Gallengangs (Ductus choledochus) vermittelt wird.

Bei Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg mit anderen Arzneimit- teln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Fibrate sollen nicht mit bestimmten anderen Arzneimitteln zur Senkung er- höhter Blutfettwerte (HMG-CoA-Reduktasehemmer; Statine) kombiniert wer- den, da dann die Gefahr einer schweren Muskelschädigung mit Auflösung quer- gestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) besteht. Eine Kombination von Be- zafibrat STADA® 200 mg mit einem Arzneimittel aus der Gruppe der Statine ist nicht indiziert.

Bezafibrat STADA® 200 mg darf nicht gleichzeitig mit Perhexilinhydrogen- maleat (gefäßerweiterndes Mittel) eingenommen werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Colestyramin und Bezafibrat STADA® 200 mg ist zwischen der Einnahme beider Arzneimittel ein Abstand von mindestens 2 Stunden einzuhalten, da die Aufnahme von Bezafibrat in den Körper durch Co- lestyramin beeinträchtigt wird.

In Einzelfällen wurde bei organtransplantierten Patienten unter immunsuppres- siver Therapie (Therapie mit Arzneimitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) bei gleichzeitiger Anwendung von Fibrat-haltigen Arzneimitteln über eine erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serumkreatinins) berichtet. Daher ist bei diesen Patienten die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen, und bei diesbezüglich be- deutsamen Veränderungen der Laborparameter ist Bezafibrat STADA® 200 mg gegebenenfalls abzusetzen.

Bezafibrat STADA® 200 mg kann die Wirkung bestimmter blutgerinnungshem- mender und blutzuckersenkender Arzneimittel verstärken (siehe unter: Be- sondere Vorsicht bei der Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg ist erforder- lich).

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arz- neimittel gelten können.

Kinder

Bei Kindern sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg vom Arzt besonders sorgfältig geprüft werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Bezafibrat STADA® 200 mg sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwen- dung in der Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen vorliegen. Falls Sie unter der Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg schwanger werden, infor- mieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Bezafibrat STADA® 200 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose, Glucose und Sucrose. Bitte nehmen Sie Be- zafibrat STADA® 200 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zu- ckern leiden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro überzogener Tablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Bezafibrat STADA® 200 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Do- sis:

Erwachsene nehmen 3-mal täglich 1 Tablette Bezafibrat STADA® 200 mg (ent- sprechend 600 mg Bezafibrat) ein.

Wenn Sie unter einem empfindlichen Magen leiden, kann die Behandlung ein- schleichend mit einmal täglich 1 Tablette Bezafibrat STADA® 200 mg (entspre- chend 200 mg Bezafibrat) begonnen werden. Nach 3 bis 4 Tagen nehmen Sie 2- mal täglich 1 Tablette (entsprechend 400 mg Bezafibrat) und nach weiteren 3 bis

4 Tagen 3-mal täglich 1 Tablette Bezafibrat STADA® 200 mg (entsprechend 600 mg Bezafibrat) ein.

Bei gutem Behandlungserfolg kann Ihr Arzt, insbesondere bei bestimmten Stoff- wechselstörungen (Hypertriglyceridämie), die tägliche Dosis auf 2 Tabletten Be- zafibrat STADA® 200 mg (entsprechend 400 mg Bezafibrat), je 1 Tablette mor- gens und abends, vermindern.

Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, muss Bezafibrat STADA® 200 mg unter besonderer ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Der Arzt bestimmt die erforderliche Dosis nach dem Ergebnis einer bestimmten Blutuntersuchung (Se- rumkreatininspiegel, der regelmäßig zu kontrollieren ist) bzw. Ermittlung der Kre- atinin-Clearance nach folgendem Schema:

Serum-KreatininKreatinin-ClearanceBezafibrat STADA® 200 mg-Do- sierung
bis zu 1,5 mg/dl bis 135 mol/lüber 60 ml/min3 Tabletten/Tag
1,6-2,5 mg/dl 136-225 mol/l60-40 ml/min2 Tabletten/Tag
2,6-6 mg/dl 226-530 mol/l40-15 ml/min1 Tablette/Tag alle 1-2 Tage
über 6 mg/dl über 530 mol/lweniger als 15 ml/mindarf nicht angewendet werden

Insbesondere bei älteren Patienten sollte zur Dosisfindung die Kreatinin- Clearance ermittelt werden.

Bei deutlicher Hypalbuminämie (ein Mangel an einem bestimmten Eiweiß im Blut), wie z.B. beim nephrotischen Syndrom, kann der Arzt eine Verringerung der Dosis auf 1 Tablette Bezafibrat STADA® 200 mg jeden 3. Tag vornehmen. Um Überdosierungen und dadurch bedingte schwere Muskelschädigungen (Rhabdo- myolysen) zu vermeiden, wird der Arzt zur genauen Dosisfindung Untersuchun- gen zur Bestimmung der Konzentration von Bezafibrat im Blut (Plasma) durch- führen.

Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Art der Anwendung

Überzogene Tabletten zum Einnehmen

Nehmen Sie die Tabletten bitte morgens oder abends unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) zu oder nach einer Mahlzeit ein. Bei Ver- ordnung von 3 Tabletten täglich nehmen Sie je ein Tablette morgens, mittags und abends ein, bei der Verordnung von 2 Tabletten täglich nehmen Sie je 1 Tablette morgens und abends ein.

Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg ist in der Regel über einen län- geren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Bezafibrat STADA® 200 mg regel- mäßig und in der vom Arzt bestimmten Dauer ein.

Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung not- wendig: Die Blutfettspiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Bezafibrat STADA® 200 mg zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Bezafibrat STADA® 200 mg eingenom- men haben, als Sie sollten

Überdosierungen können vor allem bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- funktion zu schweren Muskelschädigungen (Rhabdomyolyse) führen. Bitte infor- mieren Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung einen Arzt, damit gegebenen- falls Maßnahmen eingeleitet werden können, um die Ausscheidung des Wirkstof- fes aus dem Körper zu beschleunigen.

Wenn Sie die Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme verges- sen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Bezafibrat STADA® 200 mg abbrechen

Bitte unterrichten Sie Ihren Arzt von jeder Behandlungsunterbrechung oder von Ihrem Wunsch, die Behandlung zu beenden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Bezafibrat STADA® 200 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkun- gen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Immunsystems

In Einzelfällen wurden generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen beobach- tet, die mit Engegefühl im Brustkorb, Dyspnö, Tachykardie, Hauterscheinungen, Hypotonie, Ödemen, Kreislaufkollaps, Schüttelfrost oder Synkope einhergingen. Das Auftreten dieser allergischen Reaktionen erfordert entsprechende Notfall- maßnahmen sowie ein sofortiges Absetzen des Arzneimittels.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich kann es zu Appetitlosigkeit kommen.

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich können Kopfschmerzen und Schwindel auftreten.

Die vorgenannten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen vorübergehend und er- fordern kein Absetzen der Medikation.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl und Übel- keit kommen.

Leber- und Gallenerkrankungen

In Einzelfällen wurden Leberfunktionsstörungen, z.B. Anstieg der Leberenzyme (Transaminasen) oder Gallestauung (Cholestase), beobachtet.

Bezafibrat STADA® 200 mg verändert die Zusammensetzung der Gallenflüssig- keit. Ob – wie bei anderen Arzneimitteln mit gleichartigem Wirkungsmechanis- mus beobachtet – auch unter Langzeitbehandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg vermehrt Gallensteine auftreten bzw. ob unter der Behandlung mit Bezafibrat STADA® 200 mg vorhandene Gallensteine an Größe zunehmen können, ist um- stritten. In Einzelfällen wurde über die Bildung von Gallensteinen berichtet.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich können allergische Hautreaktionen wie Juckreiz, Nesselsucht oder andere Hauterscheinungen auftreten. In Einzelfällen kann es – auch nach mona- telanger komplikationsloser Anwendung – zu Lichtüberempfindlichkeit der Haut mit Rötung, Juckreiz, Bläschen- oder Knötchenbildung auf Hautpartien kommen, die Sonnenlicht oder künstlichem UV-Licht (z.B. Solarium) ausgesetzt waren. Bei Auftreten der genannten Hauterscheinungen darf Bezafibrat STADA® 200 mg nicht weiter eingenommen werden. Nach Absetzen von Bezafibrat STADA® 200 mg bilden sich die Erscheinungen im Allgemeinen zurück. In sehr seltenen Fällen wurde über schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse) berichtet. Be- zafibrat STADA® 200 mg ist in diesen Fällen sofort abzusetzen und entspre- chende Behandlungsmaßnahmen sind einzuleiten.

In seltenen Fällen kann es zu Haarausfall kommen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Eine wichtige, jedoch seltene Nebenwirkung ist eine Schädigung der Muskulatur, die mit Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelkrämpfen einhergeht. In diesem Fall wird Ihr Arzt eine bestimmte Blutuntersuchung (Bestimmung der Kre- atinphosphokinase [CPK]) vornehmen. Selten kann es zu schweren Muskelschä- digungen (Rhabdomyolyse) kommen. Diese sind meist auf Überdosierung von Bezafibrat STADA® 200 mg – insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion – zurückzuführen.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

In Einzelfällen kann es zu Potenzstörungen kommen.

Untersuchungen

Unter Langzeitbehandlung kommt es häufig zu einem leichten Anstieg des Se- rumkreatinins (Blutbestandteil, dessen Konzentration bei abnehmender Nieren- leistung ansteigt).

Die folgenden abnormalen Laborwerte wurden während klinischer Studien und nach der Markteinführung gemeldet:

Gelegentlich: Erhöhung der Transaminasenwerte.

In Einzelfällen wurde eine leichte Abnahme der Konzentration des roten Blutfarb- stoffes (Hämoglobin) und der Zahl der weißen Blutkörperchen beobachtet. Ebenso kam es in Einzelfällen zu einer Abnahme der Blutplättchenzahl, wobei zum Teil Blutungen (z.B. punktförmige Hautblutungen) auftraten. In Einzelfällen wurde über die gleichzeitige Abnahme der Bestandteile aller drei Blutzellreihen (Panzytopenie) berichtet.

Im Allgemeinen klingen die meisten der vorgenannten Nebenwirkungen nach Ab- setzen von Bezafibrat STADA® 200 mg rasch ab.

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten soll- ten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind

Bei Auftreten von allergischen Reaktionen wie Juckreiz oder anderen Hauter- scheinungen (insbesondere im Zusammenhang mit Lichteinwirkung) sowie bei Auftreten von Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelkrämpfen dürfen Sie Bezafibrat STADA® 200 mg nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf.

Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlich- keitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) muss sofort der nächst erreichbare Arzt verständigt werden, damit die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. Bezafibrat STADA® 200 mg darf in diesem Fall nicht weiter ein- genommen werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apo- theker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinfor- mation angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr In- formationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt wer- den.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpa- ckung nach „verwendbar bis“ oder „verw. bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht

mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des ange- gebenen Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforder- lich.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toi- lette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimit- tel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

Weitere Informationen

Was Bezafibrat STADA® 200 mg enthält

Der Wirkstoff ist: Bezafibrat.

1 überzogene Tablette enthält 200 mg Bezafibrat.

Die sonstigen Bestandteile sind

Calciumcarbonat, Croscarmellose-Natrium, Glucose-Monohydrat (Ph. Eur.), Lac- tose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz, Povidon K29/32, Sucrose, Talkum, Titandioxid (E171).

Wie Bezafibrat STADA® 200 mg aussieht und Inhalt der Packung

Weiße, runde, bikonvexe überzogene Tablette.

Bezafibrat STADA® 200 mg ist in Packungen 30, 50 und 100 überzogene Tablet- ten erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

STADAPHARM GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0, Telefax: 06101 603-3888, Internet: www.stadapharm.de

Hersteller

STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2020.

Zuletzt aktualisiert am 20.08.2022

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Medikament
Zulassungsinhaber
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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