Decostriol inject darf nicht angewendet werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Calcitriol, andere Vitamin-D-Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
-
wenn Sie unter Erkrankungen leiden, die mit einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut (Hyperkalzämie) einhergehen (z. B. Überfunktion der Nebenschilddrüse) oder Anzeichen einer Vitamin-D-Vergiftung zeigen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Decostriol inject anwenden.
Da Decostriol inject den wirksamsten Vitamin-D-Metaboliten enthält, dürfen Vitamin D und seine Abkömmlinge (z. B. Dihydrotachysterol) nicht gleichzeitig verabreicht werden.
Die unkontrollierte Einnahme von Calciumpräparaten kann zu einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut führen. Infolge der verbesserten Calciumaufnahme im Magen-Darm-Trakt kann bei einigen Patienten unter Decostriol inject die Calciumzufuhr reduziert werden (siehe auch unter 3. im Abschnitt „Die empfohlene Dosis beträgt”).
Eine Überdosierung jeder Form von Vitamin D hat gefährliche Nebenwirkungen zur Folge (siehe auch unter 3. im Abschnitt „Wenn Sie eine größere Menge von Decostriol inject angewendet haben als Sie
sollten”). Länger anhaltende erhöhte Calciumkonzentrationen im Blut können zu allgemeiner Gefäßverkalkung, Nierenverkalkung und Verkalkung anderer Weichteilgewebe führen.
Eine Röntgenuntersuchung kann zur Diagnose von Kalkablagerungen in Weichteilen hilfreich sein.
Die Serumphosphatspiegel der Dialysepatienten sollen mit aluminiumfreien Phosphatbindern
eingestellt werden (siehe auch unter 2. im Abschnitt „Anwendung von Decostriol inject zusammen mit anderen Arzneimitteln”).
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Hohe Dosen von Calcitriol, dem Wirkstoff in Decostriol inject, können zu erhöhter Calciumkonzentration im Blut und in einigen Fällen zu vermehrter Calciumausscheidung im Harn führen. Deshalb ist zu Behandlungsbeginn die Dosis sorgfältig einzustellen. Mindestens 2-mal wöchentlich sollen Serumcalcium- und Serumphosphatspiegel bestimmt werden.
Decostriol inject sollte Patienten unter Digitalis (Arzneimittel zur Stärkung der Herzkraft) mit Vorsicht gegeben werden, da eine erhöhte Calciumkonzentration im Blut bei diesen Patienten
Herzrhythmusstörungen fördern könnte (siehe auch unter 2. im Abschnitt „Anwendung von Decostriol inject zusammen mit anderen Arzneimitteln”).
Der Arzt wird Sie über die Bedeutung eventueller diätetischer Anweisungen oder der zusätzlichen Einnahme eines Calciumpräparates informieren.
Ebenfalls wird der Arzt Sie darüber informieren, dass andere, auch verschreibungsfreie Arzneimittel, nur mit seiner Zustimmung eingenommen werden dürfen. Er wird Sie insbesondere darauf hinweisen, dass die Einnahme magnesiumhaltiger Antazida (magensäurebindende Präparate) nicht erfolgen darf
(siehe auch unter 2. im Abschnitt „Anwendung von Decostriol inject zusammen mit anderen
Arzneimitteln”).
Sie sollten sich vom Arzt auch darüber informieren lassen, wie Sie die Anzeichen einer erhöhten
Calciumkonzentration im Blut erkennen können (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich“).
Anwendung von Decostriol inject zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Decostriol inject wird wie folgt beeinflusst:
Verstärkung der Wirkung
Vitamin D und Abkömmlinge
Eine Wirkungsverstärkung von Calcitriol wird durch die gleichzeitige Verabreichung von Vitamin D und seinen Abkömmlingen (z. B. Dihydrotachysterol) erwartet. Daher darf Decostriol inject nicht
gleichzeitig mit Vitamin D oder seinen Abkömmlingen verabreicht werden (siehe auch unter 2. im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”).
Abschwächung der Wirkung
Corticosteroide
Die Wirkung von Decostriol inject kann durch die gleichzeitige Gabe von Glucocorticoiden (Arzneimittel, die Cortison oder cortisonähnliche Stoffe enthalten) vermindert werden.
Es besteht eine Wechselwirkung zwischen der Förderung der Calciumaufnahme durch Calcitriol und ihrer Hemmung durch Glucocorticoide.
Antikonvulsiva, Barbiturate
Der Abbau von Calcitriol im Körper kann durch die gleichzeitige Anwendung von Substanzen verstärkt werden, die arzneimittelverstoffwechselnde Enzyme anregen. Zu diesen Substanzen gehören u. a. Barbiturate (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie und Schlafstörungen sowie zur Narkose) oder Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (Antikonvulsiva). Daher können höhere Dosen von Calcitriol erforderlich sein.
Sonstige mögliche Wechselwirkungen
Phosphatbinder
Da Decostriol inject auch den Phosphattransport in Darm, Nieren und Knochen beeinflusst, müssen sich die Gaben von Phosphatbindern nach der Serumphosphatkonzentration richten (Normalwerte: 2 bis 5 mg/100 ml bzw. 0,65 bis 1,62 mmol/l; siehe auch unter 2. im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”).
Magnesium
Magnesium-enthaltende Medikamente (z. B. magensäurebindende Präparate) dürfen von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion während der Behandlung mit Decostriol inject nicht eingenommen
werden, da es sonst zu einem erhöhten Magnesiumgehalt im Blut kommen kann (siehe auch unter 2. im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”).
Digitalis-Präparate
Bei gleichzeitiger Gabe von Digitalis-Präparaten (Arzneimittel zur Stärkung der Herzkraft) ist Decostriol inject vorsichtig zu dosieren, da bei diesen Patienten unter einer erhöhten
Calciumkonzentration im Blut Herzrhythmusstörungen auftreten können (siehe auch unter 2. im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”).
Anwendung von Decostriol inject zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Calcium
Die Anweisungen Ihres Arztes zur Diät, insbesondere zur Calciumaufnahme, müssen streng beachtet
werden. Besonders müssen Sie eine unkontrollierte Zufuhr zusätzlicher calciumhaltiger Produkte vermeiden (siehe auch unter 2. im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen” und unter 3.
im Abschnitt „Die empfohlene Dosis beträgt”).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Decostriol inject darf in der Schwangerschaft nur nach Abwägung der möglichen Vorteile gegen das eventuelle Risiko für die Mutter und das Kind verabreicht werden. Da eine Überdosierung eine erhöhte Calciumkonzentration im mütterlichen Blut (maternale Hyperkalzämie) induzieren kann und zudem ein direkter Übergang von Calcitriol über den Mutterkuchen auf das Ungeborene stattfindet, besteht ein Missbildungsrisiko: Gefahr einer Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Entwicklung, Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus), besondere Formen der Verengung der Schlagader (supravalvuläre Aortenstenose) sowie Entstehung einer bestimmten Netzhauterkrankung (Retinopathie).
Vitamin D (der Wirkstoff von Decostriol inject) ist plazentagängig. Ergebnisse kontrollierter Studien beim Menschen liegen nicht vor.
Stillzeit
Vitamin D (der Wirkstoff von Decostriol inject) und seine Stoffwechselprodukte gehen in die Muttermilch über. Aus diesem Grund sollte während der Behandlung mit Decostriol inject nicht gestillt werden. Wenn gestillt wird, sollte die Serumcalciumkonzentration des Säuglings wegen des Risikos einer Hyperkalzämie nach 1 und 3 Monaten überprüft werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Decostriol inject enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d. h. es ist nahezu
„natriumfrei”.