Wie ist DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA anzuwenden?
Wenden Sie DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere des Krankheitsbildes. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA kann auch im Rahmen der Behandlung bei Störung der Wirkstoffresorption im Magen-Darm-Trakt angezeigt sein, wenn mit oraler Anwendung kein Behandlungserfolg zu erzielen ist.
Im Allgemeinen können zwischen 1-4 mal täglich 1-2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v. oder i.m. verabreicht werden.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Richtlinien für Einzeldosen zur:
- Behandlung akuter Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezustände:
Erwachsene erhalten 0,4 - 2 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 2 - 10 mg Diazepam) i.v. (bzw. 0,1 - 0,2 mg/kg Körpergewicht i.v.).
Je nach Bedarf kann diese Gabe nach 3 - 4 oder auch 8 Stunden bis zum Abklingen der Symptome wiederholt werden.
Kinder (über 3 Jahre) erhalten 0,2 - 0,4 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 1 - 2 mg Diazepam) i.v. oder i.m. je nach Schwere der Erkrankung.
Falls unbedingt erforderlich, erfolgt eine Wiederholung nach 3 - 4 Stunden, sofern keine stärker dämpfende (sedierende) Begleitmedikation vorangegangen ist.
- Zur Beruhigung und Operationsvorbereitung in Anästhesiologie und Chirurgie bzw. danach (Prämedikation / postoperative Medikation)
Zur Operationsvorbereitung erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre am Vorabend 1 - 2 Ampullen DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 10 - 20 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.);
1 Stunde vor Narkoseeinleitung Injektion von 1 Ampulle DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.) bzw. 10 Minuten vor Narkosebeginn ½ - 1 Ampulle DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 5 - 10 mg Diazepam) in eine Vene (i.v.).
Kinder erhalten 1 Stunde vor Narkoseeinleitung 0,5 - 2 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 2,5 - 10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.).
Die Narkoseeinleitung erfolgt bei Erwachsenen mit 0,2 - 0,35 mg Diazepam/kg Körpergewicht in die Vene (i.v.) - bei Risikopatienten fraktioniert - bei Kindern mit
0,1 - 0,2 mg Diazepam/kg Körpergewicht.
Die beste Methode, um die Dosierung jedem Patienten individuell anzupassen, besteht in einer initialen Injektion von 1 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 5 mg Diazepam) mit anschließend wiederholten Dosen von 0,5 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 2,5 mg Diazepam). Die Reaktion des Patienten muss nach jeder zusätzlichen Injektion von 0,5 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA während der jeweils folgenden 30 Sekunden beobachtet werden, bis man ein Schließen der Augenlider feststellt. Es sollten jedoch keine höheren Dosen als 0,35 mg/kg Körpergewicht verabreicht werden.
Nach der Operation erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre 1 - 2 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 5 - 10 mg Diazepam) in den Muskel (i.m.). Für Kinder ist die Dosis zu reduzieren.
Erwachsene erhalten anfänglich 1 - 2 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 5 - 10 mg Diazepam) i.v. (oder falls i.v. nicht möglich, i.m. injizieren).
Falls erforderlich, Wiederholung nach 30 - 60 Minuten oder alle 10 - 15 Minuten bis maximal 3 Ampullen (entsprechend 30 mg Diazepam). Evtl. Dauertropfinfusion (Maximaldosis 3 mg/kg Körpergewicht in 24 Stunden).
Kinder über 5 Jahre (ab 22 kg Körpergewicht) erhalten 0,2 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 1 mg Diazepam) langsam i.v. alle 2 - 5 Minuten bis maximal 1 Ampulle (entsprechend 10 mg Diazepam).
Kinder ab 3 Jahren (ab 15 kg Körpergewicht) erhalten langsam 1 - 2 ml DIAZEPAM
10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 5 - 10 mg Diazepam) i.v..
- Die Maximaldosis für Kinder beträgt 2 Ampullen (entsprechend 20 mg Diazepam). Die Behandlung kann, falls erforderlich, nach 2 - 4 Stunden wiederholt werden.
- Behandlung von Wundstarrkrampf (Tetanus):
In der Regel erhalten Kinder 0,4 - 1 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 2 - 5 mg Diazepam) und Erwachsene 2 ml DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 10 mg Diazepam) - je nach Schweregrad - alle 1 - 8 Stunden i.v., i.m., per Infusion oder Sonde (evtl. auch rektal) oder eine i.v.-Dauertropfinfusion mit bis zu 3 - 4 mg Diazepam/kg Körpergewicht in 24 Stunden.
Besondere Dosierungshinweise
Ältere oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion erhalten niedrigere Dosen:
Anfänglich nicht mehr als die Hälfte der angegebenen üblichen Dosierung bzw. 2-mal täglich 2,5 mg Diazepam i.m. oder i.v.. Evtl. erforderliche Dosissteigerungen sollten schrittweise erfolgen und sollten sich an der erzielten Wirkung ausrichten. Die parenterale Einzeldosis sollte 5 mg nicht überschreiten. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere auf das Gehirn wirkende Medikamente erhalten.
Bei stark erniedrigter Plasmaeiweißkonzentration empfiehlt sich eine Halbierung aller Dosen (Initial- und Folgedosen).
Für Säuglinge, Kleinkinder sowie Kinder empfiehlt sich die Anwendung von rektal oder oral anzuwendenden Darreichungsformen (Zäpfchen oder Lösung).
Art der Anwendung
Die Injektionslösung wird langsam intravenös (nicht mehr als 1 mg/min) in eine Vene mit großem Lumen (um ein plötzliches Einsetzen der Wirkung zu vermeiden) über 2 - 5 Minuten am liegenden Patienten unter Beobachtung (Blutdruck- und Atemkontrolle) injiziert.
Intraarterielle Injektionen müssen vermieden werden, da die Gefahr von Nekrosen besteht. Paravenöse Injektionen verursachen heftige Schmerzen.
Intramuskuläre Injektionen werden langsam und tief in einen großen Muskel injiziert (Vorsicht bei Thrombolysetherapie!).
Die Injektionslösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln in der Injektionsspritze gemischt werden.
Die Injektionslösung kann mit folgenden wässrigen Lösungen gemischt werden:
5 %ige oder 10 %ige Glucose-Infusionslösung, 6 %ige Dextran-Infusionslösung. 2 - 5 Ampullen DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA (entsprechend 20 - 50 mg Diazepam) werden je 250 ml Infusionslösung zugespritzt.
Das Zuspritzen sollte erst unmittelbar vor Anwendung erfolgen.
Infusionsbeutel aus PVC sollten nicht verwendet werden.
Bei laufenden Infusionen aus Elektrolytlösungen, wie isotonischer Natriumchloridlösung, Natriumchlorid-Infusionslösung (0,45 % NaCl, Glucose 2,5 %), Ringer- sowie Ringerlaktatlösung kann die Injektionslösung bei vorübergehender Unterbrechung der Infusion in die untere Injektionskammer des Infusionsbesteckes eingespritzt werden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt je nach Art und Schwere des Krankheitsbildes.
DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA eignet sich vor allem zur akuten klinischen Intervention, weniger zur chronischen Anwendung. In der Regel wird die Anwendung bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgaben oder auf wenige Tage beschränkt.
Bei längerer Anwendungsdauer (länger als eine Woche) sollte beim Absetzen von DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA die Dosis schrittweise verringert werden. Hierbei müssen Sie mit dem Auftreten möglicher Absetzphänomene rechnen (siehe Nebenwirkungen).
Zur Vorbereitung von chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen wird das Arzneimittel im Allgemeinen kurzfristiger angewendet.
Wenn eine zu große Menge DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA angewendet wurde:
Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme/ Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.
Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluss von Alkohol und anderen auf das Gehirn dämpfend wirkenden Mitteln auf.
Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen
Symptome leichter Überdosierung können z. B. Verwirrtheit, Schläfrigkeit (Somnolenz), Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxie), undeutliches Sprechen (Dysarthrie), Blutdruckabfall, Muskelschwäche sein. Treten solche Krankheitszeichen in Erscheinung, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.
In Fällen hochgradiger Vergiftung kann es zu einer zentralen Verminderung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktionen (blau-rote Färbung von Haut und Schleimhaut [Zyanose], Bewusstlosigkeit bis hin zum Atemstillstand, Herzstillstand) kommen. In solchen Fällen ist eine Intensivüberwachung notwendig!
Für die Aufhebung der zentraldämpfenden Wirkungen von Benzodiazepinen ist Flumazenil angezeigt. Es wird u.a. bei folgendem Anwendungsgebiet verwendet: "Aufhebung der durch Benzodiazepine herbeigeführten Sedation im Rahmen therapeutischer Maßnahmen bei stationären Patienten."
In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.
Wenn eine Anwendung von DIAZEPAM 10 MG-ROTEXMEDICA vergessen wurde
Zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt sollte die verordnete Dosis angewendet werden, jedoch keinesfalls die doppelte Menge.
Wenn die Behandlung abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.