Bei Einnahme von Equilibrin 30 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Equilibrin 30 mg beeinflussen oder in ihrer Wirkung beeinflusst werden:
Andere zentral dämpfend wirkende Arzneimittel (Schlafmittel, Beruhigungsmittel):
Wirkungsverstärkung der genannten Mittel.
Andere Arzneimittel, die teilweise wie Equilibrin 30 mg wirken (anticholinerge Wirkung):
Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Substanzen, die auch die Wirkung von Acetylcholin unterdrücken, ist mit einem verstärkten Auftreten von Mundtrockenheit, verstopfter Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwitzen, Schwindel, Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen, Beschleunigung des Herzschlags, Herzrhythmusstörungen, Zittern, Übelkeit und Erbrechen zu rechnen. Die Symptome können sich bis zu Verwirrtheitszuständen (Delir) steigern.
Die Wirksamkeit von Substanzen, die das sympathische Nervensystem stimulieren (Sympathomimetika), kann durch die gleichzeitige Gabe von Equilibrin 30 mg erheblich verstärkt werden. Hier sei besonders hingewiesen auf gefäßverengende (vasokonstringierende) Zusätze bei Medikamenten zur örtlichen Betäubung.
Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer): Irreversible MAO-Hemmer sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Equilibrin 30 mg abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Verwirrtheitszuständen (Delir), Koma, sehr hohem Fieber, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.
Im Einzelfall ist bei vorbestehender Behandlung mit Equilibrin 30 mg eine zusätzliche Verabreichung von reversiblen MAO-Hemmern bei Depressionen, die durch Amitriptylinoxid nicht ausreichend behandelbar sind, möglich, wenn alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden und die Dosis langsam gesteigert wird.
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Paroxetin, Fluoxetin oder Fluvoxamin (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen):
Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung dieser Mittel kann es zu einer Erhöhung der Konzentration von Amitriptylinoxid im Blut kommen. Es ist daher gegebenenfalls erforderlich, die Dosis des Serotonin-Wiederaufnahmehemmers bzw. von Equilibrin 30 mg herabzusetzen.
Bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung vom Typ des Guanethidin bzw. Clonidin:
Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirksamkeit. Bei mit Clonidin behandelten Patienten besteht die Gefahr eines gefährlichen Blutdruckanstiegs.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,
• die ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern, z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III), bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin), Cisaprid, Malaria-Mittel, Mittel gegen Allergien bzw. Magen-Darm-Geschwüre (Antihistaminika) oder Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika),
• die zu einem Kaliummangel führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),
• die den Abbau von Amitriptylinoxid in der Leber hemmen können, z. B. MAO-Hemmer oder Mittel gegen Pilze (Imidazol-Antimykotika),
ist zu vermeiden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Equilibrin 30 mg mit Arzneimitteln zur Behandlung von speziellen geistig-seelischen Erkrankungen (Neuroleptika) oder Arzneimitteln zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren (z. B. Cimetidin) oder Arzneimitteln zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z. B. Fluconazol) kann es zu einer Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut kommen. Diese Erhöhung kann zu schädigenden Wirkungen im Zentralnervensystem und Herz-Kreislauf-System führen.
Bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Derivate, z. B. Phenprocoumon):
Amitriptylinoxid kann die Wirkung dieser Mittel beeinflussen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Equilibrin 30 mg und Cumarinen ist eine fortlaufende Kontrolle der Blutgerinnungswerte erforderlich.
Bei Einnahme von Equilibrin 30 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Wirkung von Alkohol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Equilibrin 30 mg verstärkt werden. Daher sollten Sie während einer Therapie mit Equilibrin 30 mg auf Alkohol verzichten.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Equilibrin 30 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mit folgenden Nebenwirkungen ist besonders zu Beginn der Behandlung zu rechnen: Mundtrockenheit, verstopfte Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwitzen, Schwindel, Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation), Beschleunigung des Herzschlages, Herzrhythmusstörungen, Zittern, Sehstörungen (Akkomodationsstörungen), Verstopfung, Gewichtszunahme, Übelkeit, Erbrechen, Sprachstörungen.
Folgende Nebenwirkungen sind gelegentlich beobachtet worden:
- Störungen beim Wasserlassen,
- innere Unruhe,
- Durstgefühl,
- allergische Hautreaktionen und Juckreiz,
- Störungen der sexuellen Erregbarkeit (Libidoverlust bzw. Impotenz).
Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Verwirrtheitszuständen (delirante Syndrome).
Folgende Nebenwirkung ist selten beobachtet worden:– Harnsperre.
Folgende Nebenwirkungen treten mit unbekannter Häufigkeit auf:
-Syndrom der unzureichenden = erhöhten Ausschüttung eines die Harnausscheidung beeinflussenden Hormons (SIADH) mit z. B. vermindertem Gehalt an Natrium im Blut und vermindertem osmotischen Druck im Urin,
- Muskelkrämpfe,
- Pupillenerweiterung,
- Leberfunktionsstörungen (z. B. cholestatische Hepatose),
- Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie).
Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Equilibrin 30 mg oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Equilibrin 30 mg ist erforderlich?).
Andere mögliche Nebenwirkungen
Während der Behandlung mit Equilibrin 30 mg könnten bestimmte Herzrhythmusstörungen auftreten (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, auch die u. U. lebensbedrohlichen ?Torsades de pointes?).
Bei Patienten mit psychischen Störungen, die auf einer Hirnschädigung beruhen (hirnorganisches Psychosyndrom), ist die mögliche Auslösung eines Verwirrtheitszustandes durch Equilibrin 30 mg zu bedenken.
Da es bei der Anwendung anderer Substanzen aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva zu Blutbildveränderungen (z. B. in Einzelfällen zu einer Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose)) gekommen ist, sind derartige Blutbildveränderungen auch beim Einsatz von Amitriptylinoxid nicht auszuschließen.
Auf Grund der Erfahrung mit anderen trizyklischen Antidepressiva kann das Auftreten nachfolgend aufgeführter Nebenwirkungen unter Anwendung von Amitriptylinoxid nicht ausgeschlossen werden: Krampfanfälle (Konvulsionen), Bewegungsstörungen (z. B. Akathisie, Dyskinesien), Missempfindungen und Schmerzen in Armen oder Beinen (Polyneuropathie), Störungen der Herztätigkeit (z. B. Verstärkung einer bestehenden Herzmuskelschwäche, Kardiomyopathie), Kreislaufkollaps, allergische Reaktionen (z. B. Entzündung der Gefäße (Vaskulitis) bzw. der Lungenbläschen (Alveolitis)), Darmlähmung oder -verschluss (paralytischer Ileus), Aggression, Absonderung von Flüssigkeit aus der Milchdrüse (Galaktorrhö), anfallsweise Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukomanfälle).
Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Psychopharmaka kann es bereits bei niedrigeren Dosierungen als den empfohlenen zum Auftreten von Nebenwirkungen kommen oder bestehende Nebenwirkungen können verstärkt werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.