Wirkstoff(e) Glibenclamid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller TAD Pharma GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 27.11.1997
ATC Code A10B
Pharmakologische Gruppe Antidiabetika, exkl. Insuline

Zulassungsinhaber

TAD Pharma GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Maninil 5 Glibenclamid Berlin-Chemie AG
Glibenclamid STADA 3,5 mg Tabletten Glibenclamid STADAPHARM
Maninil 1,75 Glibenclamid Berlin-Chemie AG
Glibenclamid 3,5 mg – 1 A Pharma Glibenclamid 1 A Pharma GmbH
Gliben Hexal 3,5 Glibenclamid Hexal Aktiengesellschaft

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Glibenclamid TAD 1,75 mg gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung der nicht-insulinabhängigen Zu- ckerkrankheit bei Erwachsenen (Diabetes mellitus Typ 2).

Anwendungsgebiet

Glibenclamid TAD 1,75 mg ist ein Arzneimittel zur Senkung eines zu hohen Blutzuckerspiegels bei erwachsenen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2), wenn allein durch konsequente Einhaltung der empfohlenen diabetesge- rechten Ernährung, Gewichtsabnahme bei Übergewicht und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.

Glibenclamid TAD 1,75 mg kann allein (Monotherapie) oder in Kombination mit Metformin angewendet werden.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Glibenclamid TAD 1,75 mg darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Glibenclamid oder einen der sonstigen Bestandteile von Glibenclamid TAD 1,75 mg sind
  • wenn Sie überempfindlich gegen andere Sulfonylharnstoffe, Sulfonamide, Sulfonamid-Diuretika und Probenecid sind, da Kreuzreaktionen möglich sind
  • in folgenden Fällen einer Zuckerkrankheit, in denen Insulin erforderlich ist: insulinabhängige Zuckerkrankheit (Dia- betes mellitus Typ I), Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit wie z.B. Übersäuerung des Blutes (diabetische Ketoazidose), Vorstadium eines Komas und Koma sowie bei Entfernung der Bauchspeicheldrüse
  • wenn die Wirksamkeit der Behandlung mit Glibenclamid TAD 1,75 mg bei der nicht-insulinabhängigen Zucker- krankheit (Diabetes mellitus Typ II) nicht mehr gegeben ist
  • bei schweren Leberfunktionsstörungen
  • bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion
  • wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie eine Unverträglichkeit gegenüber einigen Zuckern haben, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg ist erforderlich,

  • wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion oder eine Unterfunktion der Schilddrüse, der Hirn- anhangdrüse oder der Nebennierenrinde bekannt ist
  • wenn Sie längere Zeit fasten oder wenn Sie nicht ausreichend Kohlenhydrate zu sich nehmen
  • wenn Sie sich ungewohnt körperlich belasten
  • wenn Sie ein hohes Lebensalter haben
  • wenn Sie unter Durchfall oder Erbrechen leiden.
  • Diese Umstände und besonders Kombinationen dieser Faktoren stellen ein hohes Risiko für das Auftreten einer Unterzuckerung dar (siehe auch 4. “Welche Nebenwirkungen sind möglich?“);
  • wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (auf das Zentralnervensystem wirkende Arzneimittel und Betarezep- toren-Blocker) oder wenn Sie an einer bestimmten Nervenkrankheit (autonome Neuropathie), erkrankt sind, können die Anzeichen der Unterzuckerung verschleiert sein; Sie bemerken nicht rechtzeitig, dass Sie unterzuckert sind
  • wenn Sie einmalig oder regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, da durch Alkohol die blutzuckersenkende Wirkung von Glibenclamid TAD 1,75 mg in unvorhersehbarer Weise verstärkt (mit Folge einer Unterzuckerung) oder abge- schwächt (mit Folge erhöhter Blutzuckerwerte) werden kann
  • wenn Sie ständig Abführmittel einnehmen, da dies zu einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung führen kann
  • in bestimmten Situationen – z.B. wenn Sie den vom Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplan nicht einhalten oder wenn die blutzuckersenkende Wirkung von Glibenclamid TAD 1,75 mg noch nicht ausreicht oder wenn besondere Stresssituationen auftreten - kann der Blutzucker zu hoch ansteigen. Anzeichen eines erhöhten Blutzuckers können sein: starkes Durstgefühl, Mundtrockenheit, häufiges Wasserlassen, juckende und/oder trockene Haut, Pilzerkran- kungen oder Infektionen der Haut sowie verminderte Leistungsfähigkeit
  • falls Sie außergewöhnlichen Stresssituationen ausgesetzt sind (wie z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infekten). Es kann zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit der Folge eines erhöhten Blutzuckerspiegels kommen, sodass zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung eine vorübergehende Insulinbehandlung erforderlich sein könnte
  • falls es während der Behandlung mit Glibenclamid TAD 1,75 mg zu anderen Erkrankungen kommt, suchen Sie un- verzüglich Ihren behandelnden Arzt auf. Weisen Sie bei einem Arztwechsel (z.B. im Rahmen eines Krankenhaus- aufenthalts, nach einem Unfall, bei Erkrankung im Urlaub) Ihren dann behandelnden Arzt auf Ihre Zuckerkrankheit hin.

Um bei Ihnen eine gute Stoffwechsellage zu erzielen (d.h. Blutzuckerwerte in richtiger Höhe und ohne große Schwan- kungen), müssen Sie den von Ihrem Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplan strikt beachten. Das Einhalten der diabe- tesgerechten Ernährung, körperliche Bewegung und, wenn nötig, Gewichtsabnahme sind ebenso notwendig wie die re- gelmäßige Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg. Es ist wichtig, dass Sie die vom Arzt angeordneten Kontrolltermine einhalten. Insbesondere Blut- und Harnzucker sind regelmäßig zu kontrollieren; zusätzlich wird Ihr Arzt bei Ihnen weitere empfohlene Kontrollen durchführen (HbA1c und/oder Fruktosamin sowie andere Blutwerte z.B. Blutfette).

Für Patienten, bei denen eine regelmäßige, eigenständige Tabletteneinnahme nicht gewährleistet ist, ist es sinnvoll die Tabletteneinnahme durch eine betreuende Person zu sichern.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn die zuvor beschriebenen Risiken bei Ihnen auftreten, damit er die Dosierung von Glibenclamid TAD 1,75 mg bzw. den gesamten Behandlungsplan überprüfen und gegebenenfalls korrigieren kann.

Kinder

Dieses Arzneimittel sollte nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden, da diesbezüglich noch keine ausrei- chenden Erkenntnisse vorliegen.

Ältere Menschen

Bei Menschen im höheren Lebensalter besteht insbesondere die Gefahr einer verzögert ablaufenden Unterzuckerungs- reaktion. Gehören Sie zu dieser Altersgruppe, müssen Sie besonders sorgfältig auf das Arzneimittel eingestellt werden und Ihr Blutzucker muss häufig kontrolliert werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Bei Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Unterzuckerung als Ausdruck einer Wirkungsverstärkung des Arzneimittels kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig behan- delt werden mit folgenden Arzneimitteln:

  • andere Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit, auch Insulin
  • blutdrucksenkende oder die Herzschlagfolge herabsetzende Arzneimittel (ACE-Hemmer; Betarezeptoren-Blocker, Disopyramid, Perhexilin)
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Clofibrat)
  • Arzneimittel zur Senkung der Harnsäure (Probenecid)
  • stimmungsaufhellende Arzneimittel (Fluoxetin, MAO-Hemmer)
  • Arzneimittel, die die Gerinnung des Blutes verhindern (Cumarine)
  • Schmerzmittel und Arzneimittel gegen Rheuma (Pyrazolon-Abkömmlinge)
  • Arzneimittel gegen Infektionen (Antibiotika, wie Chloramphenicol, Chinolon-Abkömmlinge, Tetracycline, Sulfonami- de)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Pilzerkrankung (Miconazol)
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose (Paraaminosalicylsäure)
  • muskelaufbauende Arzneimittel (anabole Steroide und männliche Sexualhormone)
  • Appetitzügler (Fenfluramin)
  • hochdosiert durchblutungsfördernde Arzneimittel, als Infusion verabreicht (Pentoxifyllin)
  • hornhautlösende Substanzen (Salicylate)
  • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Cyclophosphamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Tritoqualin).

Wenn Sie bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel einnehmen (Betarezeptoren-Blocker, Clonidin, Guanethidin oder Reserpin), können Sie in der Wahrnehmung der Warnzeichen einer Unterzuckerung beeinträchtigt sein.

Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels als Ausdruck einer Abschwächung der Wirkung von Glibenclamid TAD 1,75 mg kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit folgenden Arzneimitteln:

  • Arzneimittel zur Behandlung der Unterzuckerung (Glucagon)
  • blutdrucksenkende Arzneimittel (Betarezeptoren-Blocker, Diazoxid)
  • harntreibende Arzneimittel (Diuretika)
  • entzündungshemmende Arzneimittel (Kortikoide)
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Nicotinate)
  • Schilddrüsenhormone
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Augenerkrankungen (Star) (Azetazolamid)
  • Schlafmittel (Barbiturate)
  • die Herzschlagfolge heraufsetzende Arzneimittel (Sympathomimetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen oder Schizophrenie (Phenytoin, Phenothiazin-Abkömmlinge)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Isoniazid, Rifampicin)
  • weibliche Sexualhormone (Gestagene, Östrogene).

Arzneimittel zur Behandlung von Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm (H2-Rezeptor-Antagonisten) oder blut- drucksenkende Arzneimittel (Clonidin und Reserpin) können sowohl eine Abschwächung als auch eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung verursachen.

Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten (Pentamidin) können in Einzelfällen zu schwerer Unterzu- ckerung oder Blutzuckeranstieg führen.

Die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Abkömmlinge) kann verstärkt oder abge- schwächt werden.

Bei Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:

Sie sollten während der Behandlung mit Glibenclamid TAD 1,75 mg Alkohol meiden, da durch Alkohol die blutzucker- senkende Wirkung von Glibenclamid TAD 1,75 mg verstärkt oder abgeschwächt werden kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Glibenclamid TAD 1,75 mg darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Da einzunehmende Arznei- mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit den Blutzucker nicht so zuverlässig regulieren wie Insulin, sind sie für die Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft ungeeignet. In der Schwangerschaft ist die Behandlung der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) mit Insulin die Therapie der Wahl. Nach Möglichkeit sollten die Tabletten zur Behandlung der Zuckerkrankheit schon vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt und durch Insulin ersetzt werden.

Holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Eine genaue Blut- zuckerkontrolle ist während der Schwangerschaft besonders wichtig.

Stillzeit

Da nicht bekannt ist, ob Glibenclamid TAD 1,75 mg in die Muttermilch übergeht, dürfen Sie Glibenclamid TAD 1,75 mg während der Stillzeit nicht einnehmen. Stattdessen muss Ihre Zuckerkrankheit mit Insulin behandelt werden oder Sie müssen abstillen.

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von MaschinenIhre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein, wenn Sie einen zu niedrigen oder einen zu hohen Blutzucker haben oder an Sehstörungen leiden. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob es für Sie ratsam ist, ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn bei Ihnen

  • häufig Unterzuckerungen auftreten,
  • die Warnzeichen einer Unterzuckerung vermindert sind oder fehlen.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Glibenclamid TAD 1,75 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Glibenclamid TAD 1,75 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Glibenclamid TAD 1,75 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die Dosierung, auch bei der Umstellung von einem anderen blutzuckersenkenden Arzneimittel, wird von Ihrem Arzt fest- gelegt, unter Berücksichtigung Ihrer diabetesgerechten Ernährung und der Einstellung Ihres Zuckerwertes im Blut und Urin.

Für die individuelle Einstellung auf Ihre erforderliche Erhaltungsdosis stehen auch Tabletten mit 3,5 mg Wirkstoffgehalt Glibenclamid zur Verfügung.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Ersteinstellung

Die Behandlung sollte einschleichend beginnen mit einer möglichst niedrigen Dosierung:

1 (bis 2) Tabletten Glibenclamid TAD 1,75 mg (entsprechend 1,75 bis 3,5 mg Glibenclamid) täglich.

Lässt sich damit keine ausreichende Blutzuckersenkung erzielen, wird Ihr Arzt die Dosis schrittweise - im Abstand von einigen Tagen bis etwa einer Woche - auf die erforderliche tägliche Dosis erhöhen bis

  • maximal 6 Tabletten Glibenclamid TAD 1,75 mg (entsprechend 10,5 mg Glibenclamid) pro Tag.

Umstellung von anderen Arzneimitteln zur Senkung des Blutzuckers:

Wenn Sie von einem anderen einzunehmenden Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit auf Glibenclamid TAD 1,75 mg umgestellt werden, sollte die Dosierung beginnen mit:

1 (bis 2) Tabletten Glibenclamid TAD 1,75 mg (entsprechend 1,75 bis 3,5 mg Glibenclamid) täglich.

Übersteigt die Dosierung 3 Tabletten Glibenclamid TAD 1,75 mg täglich, wird die Dosisstärke 3,5 mg Glibenclamid pro Tablette empfohlen.

Dosisanpassung:

Wenn Sie ein höheres Lebensalter haben, geschwächt oder unterernährt sind oder wenn Sie eine gestörte Nieren- oder Leberfunktion haben oder aus anderen Gründen zur Unterzuckerung neigen, sollte zu Beginn und während der Behand- lung eine niedrigere Dosis eingenommen werden, um die Gefahr einer Unterzuckerung zu verringern. Unter Umständen muss Ihre Dosis auch korrigiert werden, wenn sich Ihr Körpergewicht oder Ihr Lebensstil verändert haben.

Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln:

Unter bestimmten Umständen kann bei Ihnen die zusätzliche Gabe von Glitazonen (Rosiglitazon, Pioglitazon) angezeigt sein.

Glibenclamid TAD 1,75 mg kann auch mit anderen nicht-insulinfreisetzenden Arzneimitteln zur Behandlung der Zucker- krankheit (Guarmehl oder Acarbose) kombiniert werden.

Wenn bei Ihnen die Insulinbildung nachlässt (beginnendes Sekundärversagen), kann eine Kombinationsbehandlung mit Insulin versucht werden. Kommt Ihre körpereigene Insulinausschüttung jedoch vollständig zum Versiegen, ist eine alleinige Behandlung mit Insulin (Insulinmonotherapie) angezeigt.

Art der Anwendung

Tabletten zum Einnehmen

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser) vor der Mahlzeit ein. Tagesdosen bis zu 2 Tabletten nehmen Sie vor dem Frühstück ein. Bei einer Tagesdosis von mehr als 2 Tabletten Gli- benclamid TAD 1,75 mg empfiehlt es sich, die Gesamtmenge auf zwei Einzelgaben (morgens und abends) zu verteilen, wobei die größere Dosis vor dem Frühstück einzunehmen ist. Folgen Sie bitte den Einnahmeanweisungen Ihres Arztes. Die Einnahme zum jeweils gleichen Zeitpunkt ist wichtig!

Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Glibenclamid TAD 1,75 mg zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Glibenclamid TAD 1,75 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Eine akute deutliche Überdosierung von Glibenclamid TAD 1,75 mg kann ebenso wie eine über längere Zeit erfolgte Einnahme gering überhöhter Dosen zu schwerer andauernder und unter Umständen lebensbedrohlicher Unterzuckerung führen. Anzeichen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter 4. (“Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Eine leichte Unterzuckerung können Sie selbst beheben durch Aufnahme von Zucker, stark zuckerhaltiger Nahrung oder eines zuckerhaltigen Getränks. Deshalb sollten Sie immer 20 Gramm Traubenzucker bei sich haben. Können Sie die Unterzuckerung selbst nicht sofort beheben, muss sofort ein Arzt/Notarzt gerufen werden.

Wenn Sie die Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg vergessen haben

Nehmen Sie niemals die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg abbrechen

Sie dürfen die Behandlung nicht eigenmächtig unterbrechen oder die Dosis oder diabetesgerechte Ernährung verändern. Sollte eine Veränderung nötig sein, sprechen Sie zuvor unbedingt mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Glibenclamid TAD 1,75 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig

Unterzuckerung ist die häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Glibenclamid.

Diese kann unter Umständen verlängert verlaufen und zu schwerer Unterzuckerung mit lebensbedrohlichem Koma (tiefe Bewusstlosigkeit) führen. Bei sehr schleichendem Verlauf einer Unterzuckerung, bei Vorliegen einer Nervenschädigung (autonome Neuropathie)

oder wenn gleichzeitig bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel eingenommen werden (siehe „Bei Einnahme von Gli- benclamid TAD 1,75 mg mit anderen Arzneimitteln“), können die typischen Anzeichen einer Unterzuckerung abge- schwächt sein oder fehlen, sodass die Unterzuckerung schwerer zu erkennen ist.

Wie kann es zu einer Unterzuckerung kommen?

Mögliche Ursachen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter“Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Glibenclamid TAD 1,75 mg ist erforderlich“.

Wie können Sie eine Unterzuckerung erkennen?

Die Unterzuckerung ist gekennzeichnet durch einen Blutzuckerabfall unter etwa 50 mg/dl. Folgende Anzeichen können Sie oder Ihre Umwelt auf einen zu starken Blutzuckerabfall aufmerksam machen:

  • plötzliches Schwitzen, Herzklopfen, Zittern, Hungergefühl, Unruhe, Kribbeln im Mundbereich, Blässe, Kopfschmer- zen, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Unsicherheit in den Bewegungen, vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen (z. B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen).

Ist die Unterzuckerung fortgeschritten, können Sie die Selbstkontrolle verlieren und bewusstlos werden. Ihre Haut ist dann gewöhnlich feucht kühl und Sie neigen zu Krämpfen.

Was ist bei einer Unterzuckerung zu tun?

Die Maßnahmen bei Unterzuckerung sind beschrieben unter “Wenn Sie eine größere Menge Glibenclamid TAD 1,75 mg eingenommen haben, als Sie sollten“.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt alsbald, wenn es bei Ihnen zu einer Unterzuckerung gekommen ist; er wird dann prüfen, ob die Behandlung mit Glibenclamid TAD 1,75 mg korrigiert werden muss.

Weitere Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig

Gewichtszunahme

Augenleiden

Sehr selten

  • Vorübergehende Sehstörungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Diese treten durch die Änderung des Blutzuckerspiegels auf.

Magen-Darm-Beschwerden

Gelegentlich

Diese Beschwerden sind oft vorübergehend und erfordern im Allgemeinen kein Absetzen von Glibenclamid TAD 1,75 mg.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle

Sehr selten

Erhöhung der Leberenzyme, arzneimittelbedingte Leberentzündung, Gelbsucht, evtl. bedingt durch eine Überemp- findlichkeit des Lebergewebes.

Diese Leberfunktionsstörungen sind nach Absetzen von Glibenclamid TAD 1,75 mg rückbildungsfähig, können aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.

Funktionsstörungen der Haut und der Hautanhangsgebilde Gelegentlich

  • Hautjucken
  • Nesselsucht
  • Hautausschläge (Erythema nodosum, morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme)
  • gesteigerte Lichtempfindlichkeit
  • Hautblutungen

Diese Beschwerden sind vorübergehende Überempfindlichkeitsreaktionen, können sich jedoch sehr selten zu lebensbe- drohlichen Situationen mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln.

Sehr selten

allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Fieber, Eiweiß im Urin und Gelbsucht.

Sehr selten

  • lebensbedrohliche allergische Gefäßentzündung.
  • Beim Auftreten von Hautreaktionen informieren Sie umgehend Ihren Arzt!

Störungen des Blut- und Lymphsystems

Selten

Verringerung der Zahl der Blutplättchen (die als Hautblutung in Erscheinung treten kann)

Sehr selten

  • Verminderung der Zahl der roten und weißen Blutkörperchen
  • lebensbedrohliche Verringerung der Zahl aller Blutzellen
  • Blutarmut (hämolytische Anämie)

Die genannten Blutbildveränderungen bilden sich nach Absetzen von Glibenclamid TAD 1,75 mg im Allgemeinen zurück, können sehr selten aber auch lebensbedrohlich sein.

Sonstige Nebenwirkungen

Sehr selten

  • schwach harntreibende Wirkung
  • vorübergehend Eiweiß im Urin
  • Abnahme des Natriumgehalts im Blut
  • akute Unverträglichkeitsreaktion nach Alkoholaufnahme, die durch Kreislauf- und Atembeschwerden gekennzeichnet ist
  • gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen Glibenclamid-ähnliche Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfonamidabkömm- linge und Probenecid).

Gegenmaßnahmen

Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. Unterzuckerung, Leberversagen, Blutbildveränderungen, Überempfindlichkeits- reaktionen, Gefäßentzündungen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Deshalb informieren Sie bitte um- gehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Ne- benwirkungen unter der Behandlung mit Glibenclamid TAD 1,75 mg bemerken.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchdrückpackung nach „verwendbar bis:“ angege- benen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Nicht über +25°C aufbewahren!

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Weitere Informationen

Was Glibenclamid TAD 1,75 mg enthält:

Der Wirkstoff ist: Glibenclamid

1 Tablette enthält 1,75 mg Glibenclamid.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Macrogolstearat 2500, Crospovidon, Microcellac 100 (bestehend aus 25% mikrokristalliner Cellulose und 75% Lacto- se-Monohydrat), Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).

Wie Glibenclamid TAD 1,75 mg aussieht und Inhalt der Packung

Glibenclamid TAD 1,75 mg ist eine weiße, runde, gewölbte Tablette.

Glibenclamid TAD 1,75 mg ist in Packungen mit 30 (N1) und 120 (N2) Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

D-27472 Cuxhaven

Telefon: (04721)606-0

Telefax: (04721)606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2015.

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Zuletzt aktualisiert: 24.08.2023

Quelle: Glibenclamid TAD 1,75 mg - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Glibenclamid
Zulassungsland Deutschland
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Betäubungsmittel Nein
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden