Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten

Abbildung Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten
Wirkstoff(e) Glibenclamid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Aenova IP GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 13.07.1992
ATC Code A10B
Pharmakologische Gruppe Antidiabetika, exkl. Insuline

Zulassungsinhaber

Aenova IP GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Semi-Euglucon N Glibenclamid Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Euglucon N Glibenclamid Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Glibenclamid 3,5 mg – 1 A Pharma Glibenclamid 1 A Pharma GmbH
Maninil 5 Glibenclamid Berlin-Chemie AG
Glibenclamid 3,5 Heumann Glibenclamid Heumann Pharma GmbH & Co. Generica KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit bei Erwachsenen (Diabetes mellitus Typ 2).

Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten ist ein Arzneimittel zur Senkung eines zu hohen Blutzucker- spiegels bei erwachsenen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2), wenn allein durch konsequente Einhaltung der empfohlenen diabetesgerechten Ernährung, Gewichtsabnahme bei Über- gewicht und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.

Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten kann allein (Monotherapie) oder in Kombination mit Metformin angewendet werden.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Glibenclamid oder einen der sonstigen Bestandteile von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten sind
  • wenn Sie überempfindlich gegenüber anderen Sulfonylharnstoffen, Sulfonamiden, Sulfonamid- Diuretika und Probenecid sind, da Kreuzreaktionen möglich sind
  • in folgenden Fällen einer Zuckerkrankheit, in denen Insulin erforderlich ist: insulinabhängige Zucker- krankheit (Diabetes mellitus Typ I), Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit wie z.B. Übersäue- rung des Blutes (diabetische Ketoazidose), Vorstadium eines Komas und Koma sowie bei Entfernung der Bauchspeicheldrüse
  • wenn die Wirksamkeit der Behandlung mit Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten bei der nicht- insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II) nicht mehr gegeben ist
  • bei schweren Leberfunktionsstörungen
  • bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion
  • in der Schwangerschaft
  • in der Stillzeit

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten einnehmen,

  • wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion oder eine Unterfunktion der Schilddrü- se, der Hirnanhangdrüse oder der Nebennierenrinde bekannt ist
  • wenn Sie längere Zeit fasten oder wenn Sie nicht ausreichend Kohlenhydrate zu sich nehmen
  • wenn Sie sich ungewohnt körperlich belasten
  • wenn Sie ein hohes Lebensalter haben
  • wenn Sie unter Durchfall oder Erbrechen leiden

Diese Umstände und besonders Kombinationen dieser Faktoren stellen ein hohes Risiko für das Auftre- ten einer Unterzuckerung dar (siehe auch 4. 'Welche Nebenwirkungen sind möglich');

  • wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (auf das Zentralnervensystem wirkende Arzneimittel und Betarezeptoren-Blocker) oder wenn Sie an einer bestimmten Nervenkrankheit (autonome Neuropathie) erkrankt sind, können die Anzeichen der Unterzuckerung verschleiert sein; Sie bemerken nicht recht- zeitig, dass Sie unterzuckert sind.
  • wenn Sie einmalig oder regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, da durch Alkohol die blutzuckersenkende Wirkung von Glibenclamid in unvorhersehbarer Weise verstärkt (mit Folge einer Unterzuckerung) oder abgeschwächt (mit Folge erhöhter Blutzuckerwerte) werden kann.
  • wenn Sie ständig Abführmittel einnehmen, da dies zu einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung führen kann.
  • in bestimmten Situationen - z.B. wenn Sie den vom Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplan nicht einhalten oder wenn die blutzuckersenkende Wirkung von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten noch nicht ausreicht oder wenn besondere Stresssituationen auftreten - kann der Blutzucker zu hoch ansteigen. Anzeichen eines erhöhten Blutzuckers können sein: Starkes Durstgefühl, Mundtrockenheit, häufiges Wasserlassen, juckende und/oder trockene Haut, Pilzerkrankungen oder Infektionen der Haut sowie verminderte Leistungsfähigkeit.
  • falls Sie außergewöhnlichen Stresssituationen ausgesetzt sind (wie z.B. bei Verletzungen, Operatio- nen, fieberhaften Infekten). Es kann zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit der Folge ei- nes erhöhten Blutzuckerspiegels kommen, so dass zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung eine vorübergehende Insulinbehandlung erforderlich sein könnte.
  • falls es während der Behandlung mit Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten zu anderen Erkrankun- gen kommt, suchen Sie unverzüglich Ihren behandelnden Arzt auf. Weisen Sie bei einem Arztwechsel (z.B. im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts, nach einem Unfall, bei Erkrankung im Urlaub) Ihren dann behandelnden Arzt auf Ihre Zuckerkrankheit hin.
  • wenn bei Ihnen eine besondere Erkrankung der roten Blutkörperchen, ein sog. Glukose-6- Phosphatdehydrogenase-Mangel, vorliegt, da die Therapie mit Glibenclamid bei Ihnen eine Schädi- gung der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) auslösen kann.

Um bei Ihnen eine gute Stoffwechsellage zu erzielen (d.h. Blutzuckerwerte in richtiger Höhe und ohne große Schwankungen), müssen Sie den von Ihrem Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplan strikt be- achten. Das Einhalten der diabetesgerechten Ernährung, körperliche Bewegung und, wenn nötig, Ge- wichtsabnahme sind ebenso notwendig wie die regelmäßige Einnahme von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten. Es ist wichtig, dass Sie die vom Arzt angeordneten Kontrolltermine einhalten. Insbeson- dere Blut- und Harnzucker sind regelmäßig zu kontrollieren; zusätzlich wird Ihr Arzt bei Ihnen weitere empfohlene Kontrollen durchführen (HbA1c und/oder Fruktosamin sowie andere Blutwerte z.B. Blutfet- te).

Für Patienten, bei denen eine regelmäßige, eigenständige Tabletteneinnahme nicht gewährleistet ist, ist es sinnvoll die Tabletteneinnahme durch eine betreuende Person zu sichern.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn die zuvor beschriebenen Risiken bei Ihnen auftreten, damit er die Dosierung von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten bzw. den gesamten Behandlungsplan überprü- fen und gegebenenfalls korrigieren kann.

Kinder und Jugendliche
Dieses Arzneimittel sollte nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden, da diesbezüglich noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen.

Ältere Menschen:
Bei Menschen im höheren Lebensalter besteht insbesondere die Gefahr einer verzögert ablaufenden Unterzuckerungsreaktion. Gehören Sie zu dieser Altersgruppe, müssen Sie besonders sorgfältig auf das Arzneimittel eingestellt werden und Ihr Blutzucker muss häufig kontrolliert werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Einnahme von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.

Unterzuckerung als Ausdruck einer Wirkungsverstärkung des Arzneimittels kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit folgenden Arzneimitteln:

  • andere Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit, auch Insulin
  • blutdrucksenkende oder die Herzschlagfolge herabsetzende Arzneimittel (ACE-Hemmer; Betarezepto- ren-Blocker, Disopyramid, Perhexilin)
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Clofibrat)
  • Arzneimittel zur Senkung der Harnsäure (Probenecid)
  • stimmungsaufhellende Arzneimittel (Fluoxetin, MAO-Hemmer)
  • Arzneimittel, die die Gerinnung des Blutes verhindern (Cumarine)
  • Schmerzmittel und Arzneimittel gegen Rheuma (Pyrazolon-Abkömmlinge)
  • Arzneimittel gegen Infektionen (Antibiotika, wie Chloramphenicol, Chinolon-Abkömmlinge, Tetracycline, Sulfonamide)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Pilzerkrankung (Miconazol)
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose (Paraaminosalicylsäure)
  • muskelaufbauende Arzneimittel (anabole Steroide und männliche Sexualhormone)
  • Appetitzügler (Fenfluramin)
  • hochdosiert durchblutungsfördernde Arzneimittel, als Infusion verabreicht (Pentoxifyllin)
  • hornhautlösende Substanzen (Salicylate)
  • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Cyclophosphamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Tritoqualin)

Wenn Sie bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel einnehmen (Betarezeptoren-Blocker, Clonidin, Guanethidin oder Reserpin), können Sie in der Wahrnehmung der Warnzeichen einer Unterzuckerung beeinträchtigt sein.

Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels als Ausdruck einer Abschwächung der Wirkung von Glibenclamid kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit folgenden Arzneimitteln:

  • Arzneimittel zur Behandlung der Unterzuckerung (Glucagon)
  • blutdrucksenkende Arzneimittel (Betarezeptoren-Blocker, Diazoxid)
  • harntreibende Arzneimittel (Diuretika)
  • entzündungshemmende Arzneimittel (Kortikoide)
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Nicotinate)
  • Schilddrüsenhormone
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Augenerkrankungen (Star) (Azetazolamid)
  • Schlafmittel (Barbiturate)
  • die Herzschlagfolge heraufsetzende Arzneimittel (Sympathomimetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen oder Schizophrenie (Phenytoin, Phenothiazin- Abkömmlinge)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Isoniazid, Rifampicin)
  • weibliche Sexualhormone (Gestagene, Östrogene)

Arzneimittel zur Behandlung von Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm (H2-Rezeptor-

Antagonisten) oder blutdrucksenkende Arzneimittel (Clonidin und Reserpin) können sowohl eine Ab- schwächung als auch eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung verursachen.

Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten (Pentamidin) können in Einzelfällen zu schwerer Unterzuckerung oder Blutzuckeranstieg führen.

Die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Abkömmlinge) kann verstärkt oder abgeschwächt werden.

Einnahme von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln, Geträn- ken und Alkohol

Sie sollten während der Behandlung mit Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten Alkohol meiden, da durch Alkohol die blutzuckersenkende Wirkung von Glibenclamid verstärkt oder abgeschwächt werden kann.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen wer- den. Da einzunehmende Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit den Blutzucker nicht so zu- verlässig regulieren wie Insulin, sind sie für die Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft ungeeignet. In der Schwangerschaft ist die Behandlung der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) mit Insulin die Therapie der Wahl. Nach Möglichkeit sollten die Tabletten zur Behandlung der Zuckerkrankheit schon vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt und durch Insu- lin ersetzt werden.

Holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Eine genaue Blutzuckerkontrolle ist während der Schwangerschaft besonders wichtig.

Da nicht bekannt ist, ob Glibenclamid in die Muttermilch übergeht, dürfen Sie Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten während der Stillzeit nicht einnehmen. Stattdessen muss Ihre Zuckerkrankheit mit Insulin behandelt werden oder Sie müssen abstillen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ihre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein, wenn Sie einen zu niedrigen oder einen zu hohen Blutzucker haben oder an Sehstörungen leiden. Bedenken Sie dies bitte in allen Situati- onen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob es für Sie ratsam ist, ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn bei Ihnen

  • häufig Unterzuckerungen auftreten,
  • die Warnzeichen einer Unterzuckerung vermindert sind oder fehlen.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Dosierung, auch bei der Umstellung von einem anderen blutzuckersenkenden Arzneimittel, wird von Ihrem Arzt festgelegt, unter Berücksichtigung Ihrer diabetesgerechten Ernährung und der Einstellung Ihres Zuckerwertes im Blut und Urin.

Für die individuelle Einstellung auf Ihre erforderliche Erhaltungsdosis können die Tabletten in gleiche Hälften geteilt werden.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Ersteinstellung
Die Behandlung sollte einschleichend beginnen mit einer möglichst niedrigen Dosierung: 1/2 (bis 1) Tablette (entsprechend 1,75 bis 3,5mg Glibenclamid) täglich.

Lässt sich damit keine ausreichende Blutzuckersenkung erzielen, wird Ihr Arzt die Dosis schrittweise - im Abstand von einigen Tagen bis etwa eine Woche - auf die erforderliche tägliche Dosis erhöhen bis maximal 3 Tabletten (entsprechend 10,5mg Glibenclamid) pro Tag.

Umstellung von anderen Arzneimitteln zur Senkung des Blutzuckers:
Wenn Sie von einem anderen einzunehmenden Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit auf Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten umgestellt werden, sollte die Dosierung beginnen mit:

1/2 (bis 1) Tablette (entsprechend 1,75 bis 3,5mg Glibenclamid) täglich.

Dosisanpassung:
Wenn Sie ein höheres Lebensalter haben, geschwächt oder unterernährt sind oder wenn Sie eine ge- störte Nieren- oder Leberfunktion haben, oder aus anderen Gründen zur Unterzuckerung neigen, sollte zu Beginn und während der Behandlung eine niedrigere Dosis eingenommen werden, um die Gefahr einer Unterzuckerung zu verringern. Unter Umständen muss Ihre Dosis auch korrigiert werden, wenn sich Ihr Körpergewicht oder Ihr Lebensstil verändert haben.

Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln:
Unter bestimmten Umständen kann bei Ihnen die zusätzliche Gabe von Glitazonen (Rosiglitazon, Piogli- tazon) angezeigt sein.

Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten kann auch mit anderen nicht-insulinfreisetzenden Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Guarmehl oder Acarbose) kombiniert werden.

Wenn bei Ihnen die Insulinbildung nachlässt (beginnendes Sekundärversagen), kann eine Kombinati- onsbehandlung mit Insulin versucht werden. Kommt Ihre körpereigene Insulinausschüttung jedoch voll- ständig zum Versiegen, ist eine alleinige Behandlung mit Insulin (Insulinmonotherapie) angezeigt.

Einnahme
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser) vor der Mahlzeit ein. Tagesdosen bis zu 2 Tabletten nehmen Sie vor dem Frühstück ein. Bei einer Tages- dosis von mehr als 2 Tabletten empfiehlt es sich, die Gesamtmenge auf zwei Einzelgaben (morgens und abends) zu verteilen, wobei die größere Dosis vor dem Frühstück einzunehmen ist. Folgen Sie bitte den Einnahmeanweisungen Ihres Arztes.

Die Einnahme zum jeweils gleichen Zeitpunkt ist wichtig!

Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten

Eine akute deutliche Überdosierung von Glibenclamid kann ebenso wie eine über längere Zeit erfolgte Einnahme gering überhöhter Dosen zu schwerer andauernder und unter Umständen lebensbedrohlicher Unterzuckerung führen. Anzeichen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter 4. ('Welche Nebenwir- kungen sind möglich').

Eine leichte Unterzuckerung können Sie selbst beheben durch Aufnahme von Zucker, stark zuckerhalti- ger Nahrung oder eines zuckerhaltigen Getränks. Deshalb sollten Sie immer 20 Gramm Traubenzucker bei sich haben. Können Sie die Unterzuckerung selbst nicht sofort beheben, muss sofort ein Arzt/Notarzt gerufen werden.

Wenn Sie die Einnahme von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tablettenvergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten abbrechen

Sie dürfen die Behandlung nicht eigenmächtig unterbrechen oder die Dosis oder diabetesgerechte Er- nährung verändern. Sollte eine Veränderung nötig sein, sprechen Sie zuvor unbedingt mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen die Ihren Arzt oder Apothe- ker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftre- ten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufigmehr als 1 Behandelter von 10
Häufig1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr seltenweniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekanntHäufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:

Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. Unterzuckerung, Leberversagen, Blutbildveränderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Gefäßentzündungen) können unter Umständen lebensbedrohlich wer- den. Deshalb informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behand- lung mit Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten bemerken.

Häufig:
Unterzuckerung ist die häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Glibenclamid.

Diese kann unter Umständen verlängert verlaufen und zu schwerer Unterzuckerung mit lebensbedrohli- chem Koma (tiefe Bewußtlosigkeit) führen. Bei sehr schleichendem Verlauf einer Unterzuckerung, bei Vorliegen einer Nervenschädigung (autonome Neuropathie) oder wenn gleichzeitig bestimmte blut- drucksenkende Arzneimittel eingenommen werden (siehe unter 2. 'Wechselwirkungen mit anderen Arz- neimitteln'), können die typischen Anzeichen einer Unterzuckerung abgeschwächt sein oder fehlen, so dass die Unterzuckerung schwerer zu erkennen ist.

Wie kann es zu einer Unterzuckerung kommen?

Mögliche Ursachen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter 2. 'Besondere Vorsicht bei der Ein- nahme von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten ist erforderlich'.

Wie können Sie eine Unterzuckerung erkennen?

Die Unterzuckerung ist gekennzeichnet durch einen Blutzuckerabfall unter etwa 50 mg/dl. Folgende Anzeichen können Sie oder Ihre Umwelt auf einen zu starken Blutzuckerabfall aufmerksam machen: plötzliches Schwitzen, Herzklopfen, Zittern, Hungergefühl, Unruhe, Kribbeln im Mundbereich, Blässe, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Unsicherheit in den Bewegungen, vo- rübergehende neurologische Ausfallerscheinungen (z.B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserschei- nungen oder Empfindungsstörungen).

Ist die Unterzuckerung fortgeschritten, können Sie die Selbstkontrolle verlieren und bewusstlos werden. Ihre Haut ist dann gewöhnlich feucht kühl und Sie neigen zu Krämpfen.

Was ist bei einer Unterzuckerung zu tun?

Die Maßnahmen bei Unterzuckerung sind beschrieben unter 3. 'Wenn Sie eine größere Menge Gliben- clamid Temmler 3,5 mg Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten'.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt alsbald, wenn es bei Ihnen zu einer Unterzuckerung gekommen ist; er wird dann prüfen, ob die Behandlung mit Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten korrigiert werden muss.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Häufig: Gewichtszunahme Gelegentlich:

  • Übelkeit, Magendruck, Völlegefühl, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Aufstoßen, metallischer Geschmack. Diese Beschwerden sind oft vorübergehend und erfordern im Allgemeinen kein Absetzen von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten.
  • Hautjucken, Nesselsucht, Hautausschläge (Erythema nodosum, morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme), gesteigerte Lichtempfindlichkeit, Hautblutungen. Diese Beschwerden sind vorübergehen- de Überempfindlichkeitsreaktionen, können sich jedoch sehr selten zu lebensbedrohlichen Situationen mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln. Beim Auftreten von Hautreaktionen informieren Sie umgehend Ihren Arzt!

Selten: Verringerung der Zahl der Blutplättchen (die als Hautblutung in Erscheinung treten kann) Sehr selten:

  • Vorübergehende Sehstörungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Diese treten durch die Än- derung des Blutzuckerspiegels auf.
  • Erhöhung der Leberenzyme, arzneimittelbedingte Leberentzündung, Gelbsucht, evtl. bedingt durch eine Überempfindlichkeit des Lebergewebes. Diese Leberfunktionsstörungen sind nach Absetzen von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten rückbildungsfähig, können aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.
  • allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Fieber, Eiweiß im Urin und Gelbsucht, lebensbedrohliche allergische Gefäßentzündung. Beim Auftreten von Hautreakti- onen informieren Sie umgehend Ihren Arzt!
  • Verminderung der Zahl der roten und weißen Blutkörperchen, lebensbedrohliche Verringerung der Zahl aller Blutzellen, Blutarmut (hämolytische Anämie). Die genannten Blutbildveränderungen bilden sich nach Absetzen von Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten im Allgemeinen zurück, können sehr selten aber auch lebensbedrohlich sein.
  • schwach harntreibende Wirkung
  • vorübergehend Eiweiß im Urin
  • Abnahme des Natriumgehalts im Blut
  • akute Unverträglichkeitsreaktion nach Alkoholaufnahme, die durch Kreislauf- und Atembeschwerden gekennzeichnet ist
  • gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen Glibenclamid-ähnliche Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfona- midabkömmlinge und Probenecid).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de

anzeigen . Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung/ Faltschachtel nach „verwendbar bis“ an- gegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen:

Nicht über 25°C aufbewahren

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Weitere Informationen

Was Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten enthält:

Der Wirkstoff ist: Glibenclamid. 1 Tablette enthält 3,5 mg Glibenclamid

Die sonstigen Bestandteile sind:

Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Macrogol 6000, Trometamol, Crospovidon, Talkum, hochdisper- ses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur) [pflanzl.], Titandioxid (E 171)

Wie Glibenbeta 3,5 aussieht und Inhalt der Packung:

weiße bis cremefarbene, runde Tabletten mit einseitiger Bruchkerbe 30 Tabletten N1

120 Tabletten N2

5 x 120 Tabletten

10 x 120 Tabletten

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Aenova IP GmbH

Temmlerstraße 2

35039 Marburg

Telefon: (06421) 4 94 - 0 Telefax: (06421) 4 94 - 20 2

Mitvertrieb

Temmler Pharma GmbH & Co. KG

Temmlerstraße 2

35039 Marburg

Telefon: 06421 / 494-0

Telefax: 06421 / 494-200

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet: November 2016

TA201612151051390005

24.01.2017

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Zuletzt aktualisiert: 22.08.2022

Quelle: Glibenclamid Temmler 3,5 mg Tabletten - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Glibenclamid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Aenova IP GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 13.07.1992
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden