Wirkstoff(e) Vecuronium
Zulassungsland Deutschland
Hersteller N.V. Organon
Betäubungsmittel Nein
ATC Code M03AC03
Pharmakologische Gruppe Muskelrelaxanzien, peripher wirkende Mittel

Zulassungsinhaber

N.V. Organon

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Vecuronium Inresa 10 mg Vecuronium Inresa Arzneimittel GmbH
Vecuronium Hikma 4 mg Vecuronium HIKMA Farmaceutica (Portugal)
Vecuronium Hikma 10 mg Vecuronium HIKMA Farmaceutica (Portugal)

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

WAS IST NORCURON 10 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Norcuron 10 mg ist ein peripher wirkendes, nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans.
Norcuron 10 mg wird bei Allgemeinnarkosen angewendet, um die endotracheale Intubation zu erleichtern und eine Relaxation der Skelettmuskulatur während eines chirurgischen Eingriffs herbeizuführen.
Wirkstoff
Eine Durchstechflasche enthält 10 mg Vecuroniumbromid.
Sonstige Bestandteile:
Citronensäure-Monohydrat (Ph.Eur.), Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph.Eur.), Mannitol (Ph.Eur.), Natriumhydroxid zur pH-Einstellung, Phosphorsäure zur pH-Einstellung
Es wurden keine Konservierungsmittel beigefügt.
Inhalt der Packung
Eine Durchstechflasche enthält 217 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
Norcuron 10 mg ist in Bündelpackungen mit 20 (2x10) Durchstechflaschen (Klinikpackung) erhältlich.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Vecuronium oder Bromid oder gegen einen sonstigen Bestandteil von Norcuron 10 mg.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Muskelrelaxanzien sollten nur von erfahrenen Ärzten, die mit den Wirkungen von Muskelrelaxanzien und den geeigneten neuromuskulären Überwachungstechniken vertraut sind, oder unter deren Aufsicht angewendet werden.
Da Norcuron 10 mg eine Lähmung der Atemmuskulatur bewirkt, ist bei Patienten, die dieses Arzneimittel erhalten, eine künstliche Beatmung bis zum Wiedereintritt einer ausreichenden Spontanatmung unerlässlich.
Nach Verabreichung von Muskelrelaxanzien können anaphylaktische Reaktionen auftreten. Es sollten stets Vorsichtsmaßnahmen zur Behandlung solcher Reaktionen getroffen werden, insbesondere wenn bereits früher anaphylaktische Reaktionen auf Muskelrelaxanzien aufgetreten sind, da über allergene Kreuzreaktionen bei Muskelrelaxanzien berichtet wurde.
Norcuron 10 mg hat im klinischen Dosisbereich keine kardiovaskulären Auswirkungen. Eine Bradykardie, die während der Operation aufgrund der Verwendung bestimmter Anästhetika und Opiate oder infolge von Vagusreflexen auftreten kann, wird daher nicht abgeschwächt. Besteht die Möglichkeit, dass während eines chirurgischen Eingriffs Vagusreaktionen auftreten (z. B. bei Verwendung von Anästhetika mit bekannter vagusstimulierender Wirkung, bei Augen-, Bauch- oder anorektalen Operationen usw.), kann es daher sinnvoll sein zu überprüfen, ob und in welcher Dosierung Vagolytika wie Atropin als Prämedikation oder während der Narkoseeinleitung zu verwenden sind.
Es liegen keine ausreichenden Daten über Norcuron 10 mg vor, um Empfehlungen für eine Anwendung auf Intensivstationen zu geben. Im Allgemeinen wurde nach Langzeitanwendung von Muskelrelaxanzien auf der Intensivstation eine verlängerte Paralyse und/oder Skelettmuskelschwäche beobachtet. Um eine mögliche Verlängerung der neuromuskulären Blockade und/oder Überdosierung zu vermeiden, wird eine fortlaufende Überwachung der neuromuskulären Funktion während der Anwendung von Muskelrelaxanzien dringend empfohlen. Norcuron 10 mg lähmt die Atem- und Skelettmuskulatur, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Deshalb darf es erst nach Gabe hypnotisch wirkender Pharmaka angewendet werden. Soweit erforderlich sollte eine ausreichende Analgesie gewährleistet sein.
Folgende Zustände können die Pharmakokinetik und/oder Pharmakodynamik von Norcuron 10 mg beeinflussen:
Erkrankungen der Leber und/oder Gallenwege und Nierenversagen
Da Vecuronium über die Galle und im Urin ausgeschieden wird, sollte Norcuron 10 mg bei Patienten mit klinisch signifikanten Leber- und/oder Gallenerkrankungen und/oder Nierenversagen mit Vorsicht eingesetzt werden. Bei diesen Patientengruppen wurde eine Wirkungsverlängerung beobachtet, vor allem wenn hohe Dosen Vecuroniumbromid (0,15–0,2 mg/kg Körpergewicht) bei Patienten mit Lebererkrankungen angewendet wurden.
Verlängerte Kreislaufzeit
Zustände, die mit einer verlängerten Kreislaufzeit einhergehen, wie etwa kardiovaskuläre Erkrankungen, hohes Alter oder Ödemstatus mit einem vergrößerten Verteilungsvolumen, können zu einem verlangsamten Wirkungseintritt beitragen. Bedingt durch die herabgesetzte Plasmaclearance kann auch die Wirkungsdauer verlängert sein.
Neuromuskuläre Erkrankungen
Wie andere Muskelrelaxanzien sollte Norcuron 10 mg bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen oder nach Poliomyelitis mit äußerster Vorsicht verwendet werden, da die Reaktion auf Muskelrelaxanzien in diesen Fällen erheblich von der Norm abweichen kann. Das Ausmaß und die Art dieser Reaktion können beträchtlich variieren. Bei Patienten mit Myasthenia gravis oder myasthenischem Syndrom (Lambert-Eaton) können kleine Dosen Norcuron 10 mg eine starke Wirkung hervorrufen und sollte Norcuron 10 mg entsprechend der Wirkung dosiert werden.
Hypothermie
Bei Operationen unter Hypothermie ist die muskelrelaxierende Wirkung von Norcuron 10 mg verstärkt und die Wirkungsdauer verlängert.
Adipositas
Wie bei anderen Muskelrelaxanzien kann es unter Norcuron 10 mg bei adipösen Patienten zu einer Verlängerung der Wirkung und der Spontanerholung kommen, wenn die Dosis basierend auf dem tatsächlichen Körpergewicht berechnet wird.
Verbrennungen
Es ist bekannt, dass Patienten mit Verbrennungen eine Resistenz gegen nicht-depolarisierende Arzneimittel entwickeln. Es wird empfohlen, entsprechend der Wirkung zu dosieren.
Zustände, welche die Wirkung von Norcuron 10 mg verstärken können
Hypokaliämie (z. B. nach starkem Erbrechen, Diarrhoe und Therapie mit Diuretika), Hypermagnesiämie, Hypokalzämie (nach massiven Transfusionen), Hypoproteinämie, Dehydratation, Azidose, Hyperkapnie, Kachexie. Starke Störungen im Elektrolythaushalt, veränderter Blut-pH-Wert oder Dehydratation sollten daher möglichst korrigiert werden.
Schwangerschaft
Die Daten über die Anwendung von Norcuron 10 mg bei Mensch oder Tier während der Schwangerschaft sind nicht ausreichend, um eine eventuelle Schädigung des Feten beurteilen zu können. Norcuron 10 mg sollte während der Schwangerschaft nur dann verabreicht werden, wenn nach Meinung des behandelnden Arztes der Nutzen größer ist als das Risiko.
Kaiserschnitt
Untersuchungen haben die Unbedenklichkeit von Norcuron 10 mg in Dosen von bis zu 0,1 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht bei Kaiserschnitt gezeigt. Die Dosis von 0,1 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht sollte bei Kaiserschnitt nicht überschritten werden.
In mehreren klinischen Studien hat Norcuron 10 mg weder den Apgar Index noch den Muskeltonus des Feten oder die kardiorespiratorische Adaption des Neugeborenen beeinflusst. Aus der Nabelschnur gewonnene Blutproben haben gezeigt, dass der plazentare Übertritt von Norcuron 10 mg sehr gering ist und keine unerwünschten Wirkungen beim Neugeborenen herbeiführt.
Hinweis:
Die Aufhebung einer durch Norcuron 10 mg hervorgerufenen neuromuskulären Blockade kann bei Patientinnen, die Magnesiumsulfat zur Behandlung einer Schwangerschaftstoxikose erhalten, gehemmt oder unzureichend sein, da Magnesiumsalze die neuromuskuläre Blockade verstärken. Daher sollte bei Patientinnen, die Magnesiumsulfat erhalten, die Dosis von Norcuron 10 mg reduziert und sorgfältig entsprechend der Reizantwort eingestellt werden.
Stillzeit
Es gibt keine klinischen Daten zur Anwendung von Norcuron 10 mg in der Stillzeit. Norcuron 10 mg sollte während der Stillzeit nur dann verabreicht werden, wenn nach Meinung des behandelnden Arztes der Nutzen größer ist als das Risiko.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Da Norcuron 10 mg bei Allgemeinnarkosen eingesetzt wird, sollten die nach einer Allgemeinnarkose üblichen Vorsichtsmaßnahmen für Ambulanzpatienten ergriffen werden.

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Wie wird es angewendet?

Dosierung
Wie andere Muskelrelaxanzien sollte Norcuron 10 mg nur von erfahrenen Ärzten, die mit der Wirkung und Anwendung dieser Arzneimittel vertraut sind, oder unter deren Aufsicht verabreicht werden.
Wie bei anderen Muskelrelaxanzien sollte die Dosis von Norcuron 10 mg auf jeden Patienten individuell abgestimmt werden. Bei der Bestimmung der Dosis sollten die Art der Narkose, die voraussichtliche Dauer des chirurgischen Eingriffs, die möglichen Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, die vor oder während der Narkose verabreicht werden, und der Zustand des Patienten berücksichtigt werden.
Eine apparative Überwachung der neuromuskulären Funktion wird empfohlen.
Inhalationsanästhetika verstärken die neuromuskuläre Blockade durch Norcuron 10 mg. Diese Wirkungsverstärkung wird im Verlauf der Narkose klinisch relevant, wenn die Inhalationsanästhetika im Gewebe die für diese Wechselwirkung notwendige Konzentration erreicht haben. Demzufolge sollten im Verlauf lang dauernder Eingriffe (länger als eine Stunde) unter Inhalationsanästhesie Dosisanpassungen vorgenommen werden, indem kleinere Erhaltungsdosen von Norcuron 10 mg in größeren Abständen verabreicht werden oder die Infusionsgeschwindigkeit von Norcuron 10 mg verringert wird (siehe ?Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen? in Abschnitt 2).
Die folgenden Dosierungsempfehlungen können als allgemeine Leitlinie für eine endotracheale Intubation und für eine Muskelrelaxation bei Erwachsenen während kurz bis lang andauernden chirurgischen Eingriffen dienen.
Dosierung bei endotrachealer Intubation
Die Standarddosierung zur Intubation bei Routineanästhesien liegt zwischen 0,08 bis 0,1 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht. Bei dieser Dosierung werden innerhalb von 90 bis 120 Sekunden bei fast allen Patienten adäquate Intubationsbedingungen erreicht.
Dosierung bei chirurgischen Eingriffen nach Intubation mit Suxamethonium
Bei chirurgischen Eingriffen nach Intubation mit Suxamethonium wird eine Dosierung von 0,03 bis 0,05 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht empfohlen.
Nach Intubation mit Suxamethonium sollte Norcuron 10 mg erst verabreicht werden, nachdem der Patient sich von der durch Suxamethonium hervorgerufenen neuromuskulären Blockade klinisch erholt hat.
Erhaltungsdosis
Die empfohlene Erhaltungsdosis liegt zwischen 0,02 und 0,03 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht. Diese Erhaltungsdosis sollte am besten dann verabreicht werden, wenn die Reizantwort wieder 25 % der Kontrollreizantwort erreicht hat.
Dosierung bei Dauerinfusion von Norcuron 10 mg
Wenn Norcuron 10 mg als Dauerinfusion verabreicht werden soll, wird empfohlen, zuerst eine Bolusdosis zu geben (siehe oben ?Dosierung bei endotrachealer Intubation?) und mit der Infusion von Norcuron 10 mg zu beginnen, sobald die neuromuskuläre Blockade abnimmt.
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte dabei so gewählt werden, dass 10 % der Kontrollreizantwort oder ein bis zwei Reizantworten bei Vierfachreizung (Train of four) erhalten bleiben.
Bei Erwachsenen liegt die erforderliche Infusionsgeschwindigkeit zur Erhaltung dieser neuromuskulären Blockade zwischen 0,8 und 1,4 g Vecuroniumbromid pro kg pro Minute. Für Neugeborene und Kleinkinder siehe unten. Eine wiederholte Überwachung der neuromuskulären Blockade ist notwendig, da je nach Patient und verwendetem Narkoseverfahren unterschiedliche Infusionsgeschwindigkeiten erforderlich sind.
Dosierung bei älteren Patienten
Es kann die gleiche Intubations- und Erhaltungsdosis wie bei jungen Erwachsenen (0,08–0,1 mg/kg bzw. 0,02–0,03 mg/kg) verwendet werden. Die Wirkungsdauer ist bei älteren Patienten im Vergleich zu jüngeren Patienten aufgrund veränderter pharmakokinetischer Mechanismen verlängert. Der Zeitraum bis zum Wirkungseintritt bei älteren Patienten ist ähnlich wie bei jungen Erwachsenen.
Dosierung bei pädiatrischen Patienten
Aufgrund möglicher Unterschiede in der Sensitivität der motorischen Endplatte, insbesondere bei Neugeborenen (bis zu einem Alter von 4 Wochen) und wahrscheinlich auch bei Kleinkindern (bis zu einem Alter von 4 Monaten), wird empfohlen, mit einer Testdosis von 0,01–0,02 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht zu beginnen und die Dosis schrittweise zu erhöhen, bis eine 90–95%ige Unterdrückung der Reizantwort erreicht ist. Bei Operationen an Neugeborenen sollte die Dosis 0,1 mg/kg nicht übersteigen.
Bei Neugeborenen und Kleinkindern (1–12 Monate) sind dieselben Dosen erforderlich wie bei Erwachsenen. Da jedoch der Zeitraum bis zum Wirkungseintritt von Norcuron 10 mg bei diesen Patienten deutlich kürzer ist als bei Erwachsenen und Kindern, sind hohe Intubationsdosen zur schnelleren Entwicklung guter Intubationsbedingungen im Allgemeinen nicht erforderlich.
Da Wirkungsdauer und Erholungszeit von Norcuron 10 mg bei Neugeborenen und Kleinkindern länger sind als bei Kindern und Erwachsenen, werden die Erhaltungsdosen in größeren Abständen verabreicht (siehe ?Pädiatrische Patienten? in Abschnitt 7.1.1).
Bei Kindern (2–10 Jahre) sind höhere Dosen erforderlich (siehe ?Pädiatrische Patienten? in Abschnitt 7.1.1). Als Intubations- und Erhaltungsdosis ist normalerweise jedoch die der Erwachsenen ausreichend (0,08–0,1 mg/kg bzw. 0,02–0,03 mg/kg). Aufgrund der verkürzten Wirkungsdauer bei Kindern müssen die Erhaltungsdosen in kürzeren Abständen verabreicht werden.
Obwohl es sehr wenig Daten zur Dosierung bei Jugendlichen gibt, wird aufgrund der physiologischen Entwicklung in dieser Altersstufe die gleiche Dosis wie für Erwachsene empfohlen.
Dosierung bei Übergewicht und Adipositas
Bei Anwendung an übergewichtigen oder adipösen Patienten (Körpergewicht mindestens 30 % über dem Idealkörpergewicht) sollte die Dosis reduziert und nach dem Idealkörpergewicht berechnet werden.
Höhere Dosierungen
Bei Operationen unter Halothan- und Neuroleptanästhesie wurden Initialdosen von 0,15 mg bis 0,3 mg Vecuroniumbromid pro kg Körpergewicht verabreicht, ohne dass bei entsprechender Beatmung unerwünschte kardiovaskuläre Folgen auftraten. Bei Verwendung so hoher Dosen von Norcuron 10 mg ist der Zeitraum bis zum Wirkungseintritt verkürzt und die Wirkungsdauer verlängert.
Art der Anwendung
Norcuron 10 mg wird nach Rekonstitution intravenös entweder als Bolusinjektion oder als Dauerinfusion verabreicht.
Rekonstitution
Durch Zugabe von 5 ml Wasser für Injektionszwecke erhält man eine isotonische Lösung mit pH 4, die 2 mg Vecuroniumbromid pro ml (2 mg/ml) enthält.
Um eine Lösung geringerer Konzentration zu erhalten, kann Norcuron 10 mg alternativ mit bis zu 10 ml folgender Infusionslösungen rekonstituiert werden:

  • 5%ige Glukose-Lösung
  • 0,9%ige Kochsalzlösung
  • Ringer-Laktat-Lösung
  • 5 % Glukose in Ringer-Laktat-Lösung
  • 5 % Glukose in 0,9%iger Kochsalzlösung


Kompatibilität
Wenn Norcuron 10 mg mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert wird, kann die erhaltene Lösung bis zu einer Verdünnung von 40 mg/l mit den folgenden Infusionslösungen, abgefüllt in PVC oder Glas, gemischt werden:

  • 0,9%ige Kochsalzlösung
  • 5%ige Glukoselösung
  • Ringer-Lösung
  • Ringer-Glukose-Lösung


Die oben erwähnte rekonstituierte Lösung kann auch in den Schlauch einer laufenden Infusion von folgenden Lösungen injiziert werden:

  • Ringer-Laktat-Lösung
  • 5 % Glukose in Ringer-Laktat-Lösung
  • 5 % Glukose in 0,9%iger Kochsalzlösung
  • Haemaccel
  • 5 % Dextran-40 in 0,9%iger Kochsalzlösung


Es wurden keine Kompatibilitätsstudien mit anderen Infusionsflüssigkeiten durchgeführt.
Überdosierung
Im Fall einer Überdosierung und verlängerten neuromuskulären Blockade sollte der Patient weiter künstlich beatmet und sediert werden. In dieser Situation gibt es zwei Möglichkeiten für die Aufhebung der neuromuskulären Blockade: (1) Sugammadex kann zur Aufhebung einer tiefen neuromuskulären Blockade angewendet werden. Die zu verabreichende Dosis von Sugammadex hängt von der Tiefe der neuromuskulären Blockade ab. (2) Ein Acetylcholinesterase-Inhibitor (z. B. Neostigmin, Edrophonium, Pyridostigmin) kann angewendet werden sobald die Spontanerholung einsetzt und sollte in ausreichender Dosis verabreicht werden. Falls trotz der Verabreichung eines Acetylcholinesterase-Inhibitors die neuromuskulären Effekte von Norcuron 10 mg nicht aufgehoben werden, muss die Beatmung fortgesetzt werden bis die Spontanatmung wieder einsetzt. Wiederholte Gaben von Acetylcholinesterase-Inhibitoren können gefährlich sein.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Von folgenden Arzneimitteln wurde ein Einfluss auf Wirkungsstärke und/oder Wirkungsdauer nicht-depolarisierender Muskelrelaxanzien nachgewiesen:
Steigerung der Wirkung von Norcuron 10 mg
Halogenierte Inhalationsanästhetika verstärken die neuromuskuläre Blockade von Norcuron 10 mg. Dieser Effekt macht sich nur bei Verwendung von Erhaltungsdosen bemerkbar (siehe auch Abschnitt 3). Auch die Aufhebung der neuromuskulären Blockade durch Acetylcholinesterase-Inhibitoren könnte unterdrückt werden.
Nach Intubation mit Suxamethonium (siehe Abschnitt 3).
Langzeitanwendung von Norcuron 10 mg in Kombination mit Kortikosteroiden auf der Intensivstation kann zu einer verlängerten neuromuskulären Blockade oder Myopathie führen. Daher sollte Norcuron 10 mg bei Patienten, die gleichzeitig Kortikosteroide erhalten, so kurz wie möglich verwendet werden.
Weitere Arzneimittel:

  • Antibiotika: Aminoglykoside, Lincosamide und Polypeptid-Antibiotika, Acylamino-Penicilline.
  • Diuretika, Chinidin, Magnesiumsalze, Kalziumkanalblocker, Lithiumsalze, Cimetidin, Lidocain und kurzfristige Verabreichung von Phenytoin oder Betablockern.


Nach postoperativer Verabreichung von Aminoglykosiden, Lincosamiden, Polypeptiden, Acylamino-Penicillinen, Chinidin und Magnesiumsalzen kann es zur Rekurarisierung kommen.
Abschwächung der Wirkung von Norcuron 10 mg
Vorherige chronische Verabreichung von Phenytoin oder Carbamazepin.
Unterschiedliche Wirkung auf Norcuron 10 mg
Die Kombination anderer nicht-depolarisierender Muskelrelaxanzien mit Norcuron 10 mg kann zu einer Abschwächung oder Verstärkung der neuromuskulären Blockade führen, je nachdem in welcher Reihenfolge verabreicht und welches Muskelrelaxans verwendet wird.
Die Gabe von Suxamethonium nach Verabreichung von Norcuron 10 mg kann die muskelrelaxierende Wirkung von Norcuron 10 mg verstärken oder abschwächen.
Wirkung von Norcuron 10 mg auf andere Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Gabe von Norcuron 10 mg und Lidocain kann die Wirkung von Lidocain schneller eintreten.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Veränderungen der vitalen Zeichen und eine verlängerte neuromuskuläre Blockade. Am häufigsten nach der Markteinführung gemeldete Nebenwirkungen sind anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen und damit verbundene Symptome (Häufigkeit < 00.000).

SystemorganklasseGelegentlich/ Selten1
(<00, >0.000)
Sehr selten1
(<0.000)
Erkrankungen des ImmunsystemsÜberempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion, anaphylaktischer Schock, anaphylaktoider Schock
Erkrankungen des Nervensystemsschlaffe Lähmung
HerzerkrankungenTachykardie
GefäßerkrankungenHypotonieKreislaufkollaps und Schock,
Hautrötung
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und MediastinumsBronchospasmus
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesAngioneurotisches Ödem, Urtikaria, Ausschlag, erythematöser Ausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und KnochenerkrankungenMuskelschwäche2
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortArzneimittel wirkungslos, Arzneimittelwirkung/ therapeutischer Effekt vermindert,
Arzneimittelwirkung/ therapeutischer Effekt erhöht
Gesichtsödeme,
Schmerzen an der Injektionsstelle,
Reaktionen an der Injektionsstelle
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte KomplikationenVerlängerte neuromuskuläre Blockade,
verzögerte Erholung von der Narkose

1 Die Häufigkeiten wurden basierend auf Postmarketingberichten und Literaturangaben geschätzt.
2 Nach Langzeitanwendung auf der Intensivstation.
Verlängerte neuromuskuläre Blockade
Die häufigste Nebenwirkung nicht-depolarisierender Muskelrelaxanzien ist die Verlängerung der pharmakologischen Wirkung des Arzneimittels über die benötigte Zeitspanne hinaus. Sie kann von einer Skelettmuskelschwäche bis hin zu einer starken und lang andauernden Skelettmuskellähmung mit Ateminsuffizienz oder Apnoe reichen. Einige Fälle von Myopathie wurden nach Anwendung von Norcuron 10 mg in Kombination mit Kortikosteroiden auf der Intensivstation berichtet (siehe ?Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen? in Abschnitt 2).
Anaphylaktische Reaktionen
Schwere anaphylaktische Reaktionen auf Muskelrelaxanzien einschließlich Norcuron 10 mg wurden sehr selten berichtet. Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen umfassen normalerweise mehrere Anzeichen oder Symptome wie z. B. Bronchospasmus, kardiovaskuläre Veränderungen (z. B. Hypotonie, Tachykardie, Kreislaufkollaps und -schock) und Veränderungen der Haut (z. B. Angioödem, Urtikaria). Diese Reaktionen waren in einigen Fällen tödlich. Da die Reaktionen sehr schwerwiegend sein können, sollte immer mit dem Auftreten gerechnet und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Histaminfreisetzung und Reaktionen auf Histamin
Da Muskelrelaxanzien sowohl lokal an der Injektionsstelle als auch systemisch eine Histaminfreisetzung bewirken können, sollte bei Verabreichung dieser Arzneimittel immer die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass Juckreiz und erythematöse Reaktionen an der Injektionsstelle und/oder generalisierte histaminoide (anaphylaktoide) Reaktionen auftreten können (siehe auch oben unter ?Anaphylaktische Reaktionen?).
In experimentellen Studien mit intradermaler Injektion von Norcuron 10 mg wurde gezeigt, dass Norcuron 10 mg lokal nur wenig Histamin freisetzt. Kontrollierte Studien am Menschen zeigten keinen signifikanten Anstieg der Plasmahistaminwerte nach intravenöser Verabreichung von Norcuron 10 mg. In der alltäglichen umfangreichen Anwendung von Norcuron 10 mg wurde bisher selten über derartige Fälle berichtet.
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation und Fachinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

WIE IST NORCURON 10 MG AUFZUBEWAHREN?
Norcuron 10 mg darf nach Ablauf des auf dem Etikett der Durchstechflasche und auf der Faltschachtel hinter ?Verwendbar bis? angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwendet werden.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Nicht über +25 °C lagern. Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Lagerungshinweise für die rekonstituierte Lösung siehe Abschnitt 7.2.2.
Norcuron 10 mg darf nicht verwendet werden, wenn die Lösung nach Rekonstitution Partikel enthält oder nicht klar ist.

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Weitere Informationen

Zusammensetzung
Norcuron 10 mg ist ein gefriergetrocknetes Pulver und enthält:
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
N.V. Organon
Kloosterstraat 6
5340 BH Oss
Niederlande
Alternativer Hersteller
SP
Saint Charles
60590 Eragny sur Epte
Frankreich
Stand der Information
Juni 2009
__________________________________________________________________________
Bei Schriftwechsel bitte die hinter Ch.-B. (Chargenbezeichnung) aufgeführte Zahlenreihe angeben.
DATUM DER ZULASSUNG
18. August 1992

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Wirkstoff(e) Vecuronium
Zulassungsland Deutschland
Hersteller N.V. Organon
Betäubungsmittel Nein
ATC Code M03AC03
Pharmakologische Gruppe Muskelrelaxanzien, peripher wirkende Mittel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden