Bei Einnahme von Parkinsan® 20 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Budipin, der Wirkstoff von Parkinsan® 20 mg, kann die Verstoffwechselung von Arzneimitteln, die über CYP2D6-Enzyme abgebaut werden (z. B. Metoprolol) beeinflussen. Deshalb sollte die Dosis solcher Arzneimittel bei gleichzeitiger Gabe von Budipin reduziert werden. Auch eine Erhöhung des Budipinspiegels mit verstärktem Auftreten der bekannten Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4 ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??) kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Wirkung von anderen Antiparkinsonmitteln sowie von Arzneimitteln, die auf das Zentralnervensystem stimulierend einwirken, kann durch Budipin verstärkt werden.
Arzneimittel, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls (bestimmte EKG-Veränderung) bekannt ist, dürfen nicht zusammen mit Parkinsan® 20 mg angewendet werden. Beispiele sind bestimmte Antiarrhythmika der Klasse IA (wie z.B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid) und der Klasse III (wie z. B. Amiodaron, Sotalol), bestimmte Antipsychotika (wie z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid), bestimmte tri- und tetrazyklische Antidepressiva (wie z. B. Amitriptylin), bestimmte Antihistaminika (wie z. B. Astemizol, Terfenadin), bestimmte Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin), bestimmte Gyrasehemmer (wie z. B. Sparfloxacin), Azol-Antimykotika, sowie weitere Arzneimittel wie Amantadin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid oder Bepridil. Auch die gleichzeitige Einnahme von Domperidon ist zu vermeiden.
Vor Einnahme eines neuen Medikaments sollten Sie immer den Arzt zu Rate ziehen, der Ihnen Parkinsan® verordnet hat.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Parkinsan® 20 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
In klinischen Studien entwickelten ca. 9 % der Patienten Nebenwirkungen, wobei Störungen des Verdauungstraktes, des zentralen und peripheren Nervensystems sowie psychische Störungen im Vordergrund standen. In der folgenden Tabelle sind die Nebenwirkungen nach Organsystem und Häufigkeit aufgelistet:
Organsystem | Nebenwirkungshäufigkeit in klinischen Studien |
| 1,0 – 10 %(häufig) | 0,1 – 1,0 % (gelegentlich) | 0,01 – 0,1 % (selten) |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | | | Gewichtsabnahme |
Psychiatrische Erkrankungen | | Angstzustände Wahrnehmungsstörungen (Halluzinationen) Unruhe (Agitation) Verwirrtheit Nervosität Bewusstseinstrübung (Somnolenz) Schlafstörungen Alpträume Müdigkeit | Delirium Gedächtnisstörungen beeinträchtigtes Denkvermögen Psychose Konzentrationsstörungen Teilnahmslosigkeit (Apathie) |
Erkrankungen des Nervensystems | Benommenheit | Kopfschmerzen Zittern (Tremor) übermäßige Bewegungsaktivität (Hyperkinese) | Gangstörungen Schwindel Rastlosigkeit/Unstetigkeit Sprachstörungen (Aphasie) Störung der Bewegungsabläufe (Ataxie) Empfindungsstörung der Haut (Parästhesie) Unfähigkeit still zu sitzen (Akathisie) Geschmacksstörungen |
Augenerkrankungen | | Sehstörungen Akkommodations-störungen | Augenschmerzen/-brennen Weitstellung der Pupille (Mydriasis) |
Erkrankungen des Ohrs und des Gleichgewichtsorgans | | | Ohrgeräusche (Tinnitus) |
Herz- und Gefäßerkrankungen | | | QT-Zeit-Verlängerung (bestimmte EKG-Veränderung) (Zu Herzrhythmusstörungen außerhalb klinischer Studien siehe Folgetext und unter Vorsichtsmaßnahmen.) Blutdrucksenkung beim plötzlichen Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatischer Blutdruckabfall) |
Erkrankungen des Verdauungstrakts | Mundtrockenheit Übelkeit | Erbrechen Verdauungsstörungen (Dyspepsie) Verstopfung Appetitlosigkeit Bauchschmerzen unspezifische Magen-Darm-Störungen | Durchfall (Diarrhoe) weicher Stuhl Entzündung der Zunge (Glossitis) Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) Blähungen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | | verstärktes Schwitzen | trockene Haut |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | | Harnverhaltung gestörte Blasenentleerung Harndrang | schmerzhafter Harndrang (Dysurie) Nierenschmerzen |
Allgemeine Erkrankungen | | | Verschlechterung des Allgemein-zustandes Hitzewallungen Kraftlosigkeit Brustschmerzen schwere Gliedmaßen Blässe Unwohlsein |
Weiterhin wurde in Einzelfällen über Herzrhythmusstörungen, einschließlich beschleunigter Herzschlagfolge, Kammerflimmern und bestimmte, möglicherweise lebensbedrohliche EKG-Veränderungen (QT-Verlängerung und Torsades de Pointes), berichtet. Die meisten dieser Patienten hatten eine umfangreiche Begleitmedikation und/oder ein vorbekanntes erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen.
Hinweis:
Verständigen Sie unverzüglich Ihren Arzt, sobald Sie Symptome wie Herzklopfen oder -stolpern, Schwindel oder kurzzeitigen Bewusstseinsverlust bemerken sollten.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Ziehen Sie den Arzt zu Rate, der Ihnen Parkinsan® verordnet hat.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.