Bei Einnahme von Probenecid mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die harntreibende Wirkung von Probenecid wird durch gleichzeitige Verabreichung von Salicylaten, wie sie z.B. in Mitteln gegen Schmerzen, Fieber, Erkältungskrankheiten sowie in Mitteln zur Prophylaxe von Blutgerinnseln (Thrombosen) enthalten sind, abgeschwächt. Dies ist auch bei gleichzeitiger Anwendung von Mädesüßblüten als Teeaufguss zu beachten.
Eine Wirkungsabschwächung bzw. ein Wirkungsverlust von Probenecid tritt bei einer Kombination mit harntreibenden Medikamenten (Diuretika) und Pyrazinamid (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) ein.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Cisplatin (Mittel zur Behandlung von Tumorerkrankungen) kann eine Dosisanpassung von Probenecid aufgrund Cisplatin-bedingter Harnsäureerhöhung erforderlich werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme mit Probenecid können wegen verlangsamter Ausscheidung die Konzentrationen im Blut folgender Wirkstoffe erhöht werden. Die Wirkungen und Nebenwirkungen der folgenden Wirkstoffe können verstärkt sein und Dosisanpassungen erforderlich werden:
- Captopril (ACE-Hemmer) (Mittel zur Behandlung von hohem Blutdruck)
- Indometacin und andere nicht-steroidale Entzündungshemmer wie z. B. Ketoprofen, Diclofenac, Ibuprofen, Ketorolac, Naproxen, Sulindac;
- Paracetamol (Mittel gegen Schmerzen und Fieber).
- Penicilline und Cephalosporine, Chinolone (z. B. Ciprofloxacin, Norfloxacin), Dapson (Mittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten); Sulfonamide (Mittel zur Behandlung bakterieller Infektionen), Nitrofurantoin, Nalidixinsäure (Mittel zur Behandlung von Harnwegsinfekten)
- Sulfonylharnstoffe (Blutzuckersenkende Mittel)
- Thiopental (Narkosemittel)
- Lorazepam (Mittel gegen Angst- und Spannungszustände aus der Gruppe der Benzodiazepine)
- p-Aminosalicylsäure (PAS), Rifampicin (Mittel zur Behandlung der Tuberkulose)
- Entacapon (Mittel zur Behandlung der Schüttellähmung)
- Virustatika (z. B. Cidofovir, Aciclovir, Zidovudine, Ganciclovir, Zalcitabin) (Mittel zur Behandlung von Virusinfektionen)
- Methotrexat (Mittel zur Behandlung von Krebserkrankungen, Schuppenflechte (Psoriasis) und rheumatischen Erkrankungen)
- Clofibrat (Mittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte)
- Diprophyllin (Bronchospasmolytikum / Atemwegstherapeutikum)
- Famotidin (Magen-Darm-Mittel)
Probenecid kann zu einer Abschwächung der Wirkung von harntreibende Medikamente (Schleifendiuretika) wie z.B. Furosemid führen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid und Phenprocoumon (Vitamin K - Antagonist, Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung) kann eine Wirkungsabschwächung von Phenprocoumon auftreten.
Diagnostika:
Probenecid vermindert die Ausscheidung bestimmter jodhaltiger Kontrastmittel und kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen.
Einige Tests (z.B. Clinitest) zur Harnzuckerbestimmung können unter der Behandlung mit Probenecid zu falsch positiven Ergebnissen führen.
Probenecid hemmt die Ausscheidung von Anabolika (Mittel zum Aufbau körpereigenem Gewebe) über die Niere (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Probenecid® ist erforderlich,?)
Probenecid fördert die Ausscheidung des aktiven Stoffwechselproduktes (Metaboliten) von Allopurinol, aber es gilt als gesichert, dass beide Arzneimittel in Kombination gegenseitig verstärkend (synergistisch) wirken.
Bei Einnahme von von Probenecid zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie sollten auf Alkohol verzichten, da Alkohol die therapeutische Wirkung von Probenecid vermindern kann.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Probenecid Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Zu Beginn einer Behandlung mit Probenecid kann es zu einem Gichtanfall kommen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass als Folge der erhöhten Harnsäureausscheidung in der Niere und den ableitenden Harnwegen Harnsäurekristalle bzw. Harnsäuresteine gebildet werden.
Durch die Ausscheidung von Harnsäurekristallen kann es zum Austritt von Blut und Beschwerden beim Harnlassen kommen
Häufig:
- Appetitlosigkeit (Anorexie),
- Reizerscheinungen des Magen-Darmtraktes, wie Übelkeit, Brechreiz, und Völlegefühl
- Hautreaktionen, wie Rötung, Nesselsucht (Urtikaria), Zahnfleischentzündungen, Haarausfall und Hautjucken.
Gelegentlich:
- Nervöse Reizerscheinungen, wie Benommenheit und Kopfschmerzen
Sehr selten:
- schwere allergisch bedingte Hautreaktionen (Erythema exsudativum multiforme) und Hauterscheinungen mit Blasenbildung (Lyell-Syndrom),
- Gelbsucht mit Leberzellschädigung,
- Fieber,
- Entzündung der Niere (nephrotisches Syndrom),
- Blutbildveränderungen wie z.B. Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), Blutarmut (Anämie) infolge gestörter Blutbildung, hämolytische Blutarmut (Anämie).
HIV-Patienten (Patienten mit erworbenem Immunschwächesyndrom) müssen möglicherweise mit einem erhöhtem Risiko an Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut rechnen.
Bedeutsame Nebenwirkungen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Bitte informieren Sie den Arzt über aufgetretene Nebenwirkungen, damit er diese gegebenenfalls spezifisch behandeln kann.
Bei Auftreten von Hautausschlag und Juckreiz sollten Sie die Einnahme sofort beenden und Ihren Arzt verständigen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.