Bei Einnahme von Taxilan® 25 mg Dragees mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die
- ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern (z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen [Antiarrhythmika Klasse IA oder III], einige Antibiotika wie z. B. Erythromycin, Malaria-Mittel, einige Mittel gegen Allergien, Mittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen [Antidepressiva, andere Neuroleptika]),
- zu einer Erniedrigung des Kaliumspiegels im Blut oder anderen Störungen des Elektrolythaushalts führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),oder
- den Abbau von Perazin in der Leber hemmen können
sollte vermieden werden.
Bei kombinierter Anwendung mit zentraldämpfenden Arzneimitteln kann es zur verstärkten Sedierung oder Atemdepression kommen. Vor allem im Hinblick auf die verzögerte Reaktionsgeschwindigkeit sollten Kombinationen zwischen Perazindimalonat und Beruhigungsmitteln vermieden werden.
Bei Kombination von Perazindimalonat mit anticholinerg wirkenden Arzneimitteln, wie z. B. Antidepressiva, können die anticholinergen Effekte, z. B. Mundtrockenheit, verstärkt werden und vermehrt delirante Syndrome (Verwirrtheitszustände) auftreten.
Die Plasmakonzentration von trizyklischen Antidepressiva und ihren Abbauprodukten wird durch gleichzeitige Gabe von Phenothiazinen, wie z. B. Perazindimalonat, stark erhöht, so dass vermehrte Nebenwirkungen der Antidepressiva auftreten können.
Die Wirkungen von Dopaminagonisten (z. B. Bromocriptin, Amantadin) wird abgeschwächt, die von Dopaminantagonisten (Metoclopramid, Bromoprid, Alizaprid) verstärkt.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Guanethidin wird durch Neuroleptika abgeschwächt.
Von der gleichzeitigen Anwendung reserpinhaltiger Präparate wird abgeraten.
Die Befunde bezüglich des häufigeren Auftretens von extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen (Bewegungsstörungen) unter Kombination von Perazindimalonat und MAO-Hemmstoffen sind widersprüchlich. Ein Fallbericht erwähnt die Entwicklung eines stuporösen Zustandsbildes (geistige und körperliche Erstarrung) unter Kombinationsbehandlung mit dem MAO-Hemmstoff Alacin (Phenelzin). Vergleichbare Wechselwirkungen von Perazindimalonat mit anderen MAO-Hemmstoffen sind bisher nicht bekannt geworden.
Die Kombination von Perazindimalonat mit Lithium führt zu einer starken Zunahme extrapyramidalmotorischer Nebenwirkungen (Gangstörungen, Bewegungsunruhe, Zittern der Hände und Muskelsteifigkeit).
Bei starken Rauchern ist die Ausscheidung von Perazindimalonat in der Regel erhöht.
Die gleichzeitige Gabe von oralen Kontrazeptiva (sog. ?Pille?) kann zu einer Hemmung des Abbaus der Phenothiazine wie Perazindimalonat führen mit der Folge einer Verstärkung von erwünschten und unerwünschten Wirkungen.
Bei der Behandlung mit Phenothiazinen können bestimmte Schwangerschaftstests falschpositiv ausfallen.
Die Kombination zwischen Phenothiazinen und Opioiden (starke Schmerzmittel) sowie anderen Mitteln gegen Schmerzen und Fieber führt zu einer Verstärkung der schmerzstillenden und beruhigenden Effekte.
Mittel gegen Bluthochdruck werden in ihrer blutdrucksenkenden Wirkung verstärkt bei gleichzeitiger Verstärkung von Kreislaufstörungen beim plötzlichen Wechsel vom Liegen zum Stehen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antiepileptika kommt es zu einem gesteigerten Abbau der Phenothiazine, wie Perazindimalonat.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Taxilan® 25 mg Dragees zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Perazindimalonat kann zu einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung und zu einer Blutdrucksenkung führen.
Tabakrauchen kann die Wirkung herabsetzen.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Taxilan® 25 mg Dragees Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: | weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen
Der Wirkstoff Perazin kann das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern sowie zu Erregungsleitungsstörungen am Herzen führen, sehr selten sind bestimmte Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes) aufgetreten. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Taxilan® 25 mg Dragees abzubrechen.
Von unregelmäßigem oder zu schnellen Herzschlag (selten) sowie Herzstillstand und plötzlichem unerklärtem Tod wurde bei Arzneimitteln aus der therapeutischen Klasse der Neuroleptika, zu denen Taxilan ® 25 mg Dragees gehört, berichtet.
Reizleitungsstörungen und Kammerflimmern können besonders bei älteren Patienten mit vorgeschädigtem Herzen auftreten.
Häufig kommt es bei der Behandlung mit Perazindimalonat zur Beruhigung und Dämpfung und zu vorübergehenden Erhöhungen der Leberenzymaktivitäten. Bei länger anhaltender oder sehr starker Erhöhung der Leberwerte muss die Perazindimalonat-Dosis reduziert oder gegebenenfalls die Behandlung abgebrochen werden.
Besonders zu Beginn der Behandlung mit Perazindimalonat können Frühdyskinesien (krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlundmuskulatur, Blickkrämpfe, Schiefhals, Versteifung der Rückenmuskulatur, Kiefermuskelkrämpfe) auftreten oder es kann zu einem Parkinson-Syndrom (Zittern, Steifigkeit, Bewegungsarmut) kommen. Bei Auftreten von Frühdyskinesien oder Parkinson-Syndromen ist eine Dosisreduktion oder Behandlung mit anticholinergen Antiparkinsonmitteln erforderlich.
Häufig, insbesondere zu Beginn der Behandlung, treten Blutdrucksenkung bzw. Kreislaufstörungen beim plötzlichen Wechsel vom Liegen zum Stehen und eine reflektorische Beschleunigung der Herzfrequenz auf. Ebenfalls häufig werden EKG-Veränderungen in Form klinisch nicht bedeutsamer Erregungsrückbildungsstörungen beschrieben.
Gelegentlich sind Blutbildveränderungen (Leukozytose, vorübergehende Eosinophilien und relative Granulozytopenien bei Lympho- und Monozytosen) zu beobachten.
Vor allen Dingen unter höheren Dosen können gelegentlich auftreten: Störungen des Speichelflusses, verstopfte Nase, Veränderungen des Augeninnendrucks, Schwitzen, Anpassungsstörungen des Auges von Fern- auf Nahsehen, vermehrtes Durstgefühl, Mundtrockenheit sowie Gewichtszunahme.
In seltenen Fällen kann es zu Störungen beim Harnlassen, zu Verstopfung sowie zu Auswirkungen auf die sexuellen Funktionen (z. B. Beeinträchtigung der sexuellen Reaktionsfähigkeit, sexuellen Erregbarkeit, Störungen der Erektion und Ejakulation) kommen.
Veränderungen des oralen Glukosetoleranztestes im Sinne hyperglykämischer Normabweichungen (Blutzuckererhöhung) sind unter mittleren bis hohen Dosen häufig.
Gelegentlich, vor allen Dingen unter höheren Dosen und bei längerer Behandlung, kann eine Akathisie (beinbetonte Bewegungsunruhe, häufig mit depressiver Verstimmung verbunden) auftreten. Die Behandlung der Akathisie ist schwierig; zunächst kann eine Dosisreduktion versucht werden. Beruhigungs- und Schlafmittel und GABA-Rezeptoragonisten sind mit wechselndem Erfolg eingesetzt worden.
Nach längerfristiger Anwendung von Neuroleptika können gelegentlich (insbesondere bei älteren Patienten und beim weiblichen Geschlecht) Spätdyskinesien (unwillkürliche Bewegungen) vor allem im Mundbereich auftreten, die noch nach der Beendigung der Behandlung anhalten können und manchmal nicht rückgängig zu machen sind. Bei langdauernder Perazindimalonat-Monotherapie in individuell abgestimmter und möglichst niedriger Dosierung sind Spätdyskinesien bisher nicht beobachtet worden bzw. in ihrem ursächlichen Zusammenhang zu Perazindimalonat fraglich. Grundsätzlich können Spätdyskinesien bei langdauernder Neuroleptika-Therapie auch erst nach Beendigung der Behandlung in Erscheinung treten. Eine gesicherte Therapie dieser Symptome ist derzeit nicht bekannt.
Gelegentlich können beobachtet werden: Verminderung der weißen Blutkörperchen, Milchfluss, Störungen der Regelblutung, Brustdrüsenvergrößerung und Temperaturerhöhungen sowie allergische Hauterscheinungen und Lichtüberempfindlichkeit der Haut und Augen, in seltenen Fällen mit Pigmenteinlagerungen (nach Langzeittherapie und in hohen Dosen) sowie Sensibilitätsstörungen an Händen und/oder Füßen, insbesondere nach starker Sonnenbestrahlung. Eine intensive Sonnenexposition unter der Therapie mit Perazindimalonat sollte unterbleiben und die Photosensibilität durch Anwendung eines Lichtschutzmittels verringert werden.
Die nach Abklingen einer akuten Psychose häufig zu beobachtenden depressiven Syndrome können in seltenen Fällen durch eine Perazindimalonat-Behandlung verstärkt werden.
Selten kommt es zu einer Verminderung der Blutplättchen, zu Nasenbluten, zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Sonnenlicht, zum Auftreten von Krampfanfällen oder zum Kreislaufversagen.
Unter extrem hohen Dosen von Perazindimalonat können schwere Leberschädigungen häufiger sein.
In seltenen Fällen wurden delirante Episoden und Verwirrtheitszustände beobachtet, vor allem, wenn gleichzeitig andere zentralwirksame anticholinerge Arzneimittel gegeben wurden. Beim Auftreten eines Delirs kann durch Senkung der Dosis oder Absetzen des auslösenden Medikamentes diese Komplikation überwunden werden.
In Einzelfällen wurde über folgende Begleitwirkungen berichtet: Schlafstörungen, Verwirrtheitszustände und allgemeine Unruhe, amentielle Syndrome, Bewusstseinstrübungen und Zustandsbilder mit geistiger und körperlicher Erstarrung, vermehrtes Träumen, Alp- und Angstträume, Atmungsstörungen, Magen-Darm-Störungen, Übelkeit, nekrotisierende Enteritis (Darmwandentzündung), intrahepatische Cholestase, Hepatitis, Ödeme, Lupus erythematodes (Hautveränderungen), Bein- und Beckenvenenthrombosen, Agranulozytose. Die Prognose einer Agranulozytose ist günstig, wenn diese frühzeitig erkannt und das Arzneimittel unverzüglich abgesetzt wird (siehe auch Punkt 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Taxilan® 25 mg Dragees ist erforderlich").
Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können, sind aufgetreten. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
In Einzelfällen kann es bei der Behandlung mit Neuroleptika zu einem lebensbedrohlichen malignen neuroleptischen Syndrom mit Fieber über 40 °C und Muskelstarre (Anstieg des Myoglobins und der Kreatinkinase-Aktivität [CK] im Blut) kommen. Bisher ist über eine derartige Nebenwirkung unter Perazindimalonat-Therapie nicht berichtet worden. Die Behandlung dieses Syndroms ist schwierig, folgende ärztliche Maßnahmen werden empfohlen:
- Sofortiges Absetzen des Arzneimittels.
- Behandlung der Hyperthermie durch Kühlen, da Mittel gegen Fieber bei hohem Fieber möglicherweise nicht wirksam sind.
- Behandlung von Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes, der kardiovaskulären Manifestationen, Infektionen, der respiratorischen und renalen Komplikationen.
- Therapieversuch mit Dantrolen-Infusionen (3 bis 10 mg/kg Körpergewicht und Tag) in Kombination mit Bromocriptin (7,5 bis 30 mg/Tag oral).
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über aufgetretene Nebenwirkungen und Missempfindungen unter der Behandlung mit Taxilan® 25 mg Dragees, damit er diese spezifisch behandeln kann.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.