Terfenadin AL 60 darf nicht eingenommen werden
Terfenadin AL 60 dürfen Sie nicht einnehmen, wenn für Sie einer der nachfolgend aufgeführten Umstände zutrifft. Denn dieses Arzneimittel könnte dabei zu schweren Schäden führen.
Bei Überempfindlichkeit gegen Terfenadin oder einen der sonstigen Bestandteile darf Terfenadin AL 60 nicht eingenommen werden (siehe Abschnitt 6. „Weitere Informationen“).
Bei deutlicher Einschränkung der Leberfunktion kann der Abbau von Terfenadin verlangsamt sein. Dies gilt auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Mitteln, die ein bestimmtes Enzym in der Leber hemmen. Durch die Anreicherung von nicht abgebautem Terfenadin kann die Reizleitung im Herzmuskel (Verlängerung des QT- Intervalls) gestört sein, mit dem Risiko lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen.
Deshalb darf Terfenadin AL 60 nicht eingenommen werden bei:
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schweren Leberfunktionsstörungen, wie z.B. Gelbsucht, Hepatitis (Leberentzündung) oder Leberzirrhose.
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gleichzeitiger (auch äußerlicher) Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln gegen Pilz- bzw. Bakterieninfektionen (Azolabkömmlinge bzw. Makrolidantibiotika), wie z.B. Miconazol, Ketoconazol, Itraconazol bzw. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin oder Troleandomycin (siehe auch Abschnitt 2. „Bei Einnahme von Terfenadin AL 60 mit anderen Arzneimitteln“).
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gleichzeitiger Behandlung mit Mibefradildihydrochlorid (Mittel gegen bestimmte Herz- Kreislauf-Erkrankungen).
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gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie den Abbau von Terfenadin in der Leber hemmen (siehe hierzu Abschnitt 2. „Bei Einnahme von Terfenadin AL 60 mit anderen Arzneimitteln“).
Während der Behandlung mit Terfenadin AL 60 soll kein Grapefruitsaft getrunken werden.
Auch bei bekannter, z.B. angeborener, Verlängerung der Reizleitung des Herzens (QT-Zeit-Verlängerung im EKG, eine seltene Herzfunktionsstörung, die zu Unregelmäßigkeiten der Herzschlagfolge führen kann) darf Terfenadin AL 60 nicht eingenommen werden.
Gleiches gilt auch für Umstände, die zu einer QT-Verlängerung führen können, wie z.B.:
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verlangsamter Herzschlag, wenn dies zu Beschwerden führt.
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in der Vergangenheit bereits aufgetretene Herzrhythmusstörungen.
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alle anderen Herzerkrankungen, die zu Beschwerden führen.
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gleichzeitige Behandlung mit Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klassen I und III).
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gleichzeitige Behandlung mit anderen Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern (siehe hierzu auch Abschnitt 2. „Bei Einnahme von Terfenadin AL 60 mit anderen Arzneimitteln“).
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Störungen der Elektrolyte (Salze des Blutes), insbesondere zu niedrige Kalium- oder Magnesiumspiegel im Serum.
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Begleiterkrankungen (wie z.B. Essstörungen, häufigeres Erbrechen oder Durchfall) oder Behandlungen mit Arzneimitteln, die Elektrolytstörungen hervorrufen können.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Terfenadin AL 60 ist erforderlich
Erhöhte Terfenadin-Konzentrationen können QT-Intervall-Verlängerungen hervorrufen mit dem Risiko lebensbedrohlicher, von den Herzkammern ausgehender Rhythmusstörungen (ventrikuläre Tachyarrhythmien), wie z.B. Kammertachykardie, Torsades de pointes und Kammerflimmern, wenn Terfenadin AL 60:
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in höheren Dosen als empfohlen eingenommen wird.
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von Patienten mit deutlich eingeschränkter Leberfunktion eingenommen wird.
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gleichzeitig mit bestimmten weiteren Arzneimitteln, die den Leberstoffwechsel hemmen, angewendet wird.
Patienten, die aus anderen Gründen QT-Verlängerungen aufweisen, sind möglicherweise ebenfalls durch diese Herzrhythmusstörungen aufgrund der Anwendung von Terfenadin gefährdet. In der Mehrzahl der Fälle von schweren Herzbeschwerden nach Anwendung von Terfenadin gab es noch andere Umstände, die Herzrhythmusstörungen begünstigen. Bitte beachten Sie deshalb sorgfältig die genannten Gegenanzeigen und Wechselwirkungen.
Beim Auftreten von Herzklopfen, Schwindelgefühl, kurzdauernder Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen beenden Sie bitte sofort die Einnahme des Arzneimittels und fragen Ihren Arzt um Rat, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen kann.
Terfenadin ist bei Patienten mit Epilepsie, die mit Carbamazepin behandelt werden, vorsichtig anzuwenden (siehe Abschnitt 2. „Bei Einnahme von Terfenadin AL 60 mit anderen Arzneimitteln“).
Die empfohlene Dosis von Terfenadin AL 60 (sowohl Einzel- als auch Tagesdosis) darf nicht überschritten werden. Bei versehentlicher Überdosierung muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Kinder
Terfenadin AL 60 soll nicht von Kindern unter 12 Jahren oder unter 50 kg Körpergewicht eingenommen werden.
Bei Einnahme von Terfenadin AL 60 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von bestimmten Mitteln (siehe unten) kann den Abbau von Terfenadin verzögern. Die Anhäufung von nicht abgebautem Terfenadin kann eine Verlängerung des QT-Intervalls im EKG mit dem Risiko von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen hervorrufen.
Ganz allgemein soll kein Arzneimittel, von dem bekannt ist, dass es den Terfenadin- Abbau hemmen oder das QT-Intervall verlängern kann, gleichzeitig mit Terfenadin angewendet werden. Insbesondere bei neuen Arzneimitteln ist die Gebrauchsinformation vor Anwendung dahingehend zu prüfen.
Durch folgende Mittel kann der Abbau verzögert werden (nicht gleichzeitig mit Terfenadin AL 60 anwenden):
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Bestimmte (auch äußerlich angewendete) Arzneimittel gegen Pilz- bzw. Bakterieninfektionen (Azolabkömmlinge bzw. Makrolidantibiotika), wie z.B. Miconazol, Ketoconazol, Itraconazol bzw. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin oder Troleandomycin.
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Mibefradildihydrochlorid (Mittel gegen bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen).
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Zileuton (Mittel gegen Asthma).
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Die Serotonin-Reuptake-Hemmer Fluvoxamin, Fluoxetin, Nefazodon, Paroxetin, Citalopram (Mittel gegen bestimmte psychische Erkrankungen).
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Die HIV-Protease-Inhibitoren Indinavir, Ritonavir, Saquinavir, Nelfinavir (Mittel gegen AIDS-Viren).
Die Wirkungen auf das Herz können verstärkt werden, wenn andere Arzneimittel zusätzlich angewendet werden, die potentiell Herzrhythmusstörungen hervorrufen können. Solche Mittel sind z.B.:
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andere Arzneimittel aus der Gruppe der Antihistaminika zur Behandlung von Allergien und Heuschnupfen, die das QT-Intervall verlängern können.
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bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, insbesondere der Klasse I und III).
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Bepridil (Mittel gegen Angina pectoris).
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Trimethoprim, Sparfloxacin (Mittel gegen bakterielle Infektionen).
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Cisaprid (Mittel gegen bestimmte Magen-Darm-Störungen).
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bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen und andere psychische Erkrankungen (trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Lithium).
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Probucol (Mittel zur Senkung des Blutfettspiegels).
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Pentamidin, Halofantrin (Mittel gegen bestimmte Infektionskrankheiten).
Arzneimittel, die bekanntermaßen Elektrolytverschiebungen verursachen, können ebenfalls eine QT-Verlängerung bewirken und so die Wirkung von Terfenadin beeinflussen. Beispiele dafür sind bestimmte Diuretika („Entwässerungstabletten"), Abführmittel und hohe Dosen von bestimmten Steroidhormonen („Kortison-Präparate", wie z.B. Fludrocortison).
Von einer Wechselwirkung zwischen Terfenadin und Carbamazepin wurde berichtet. Diese äußert sich in erhöhten Carbamazepin-Serumkonzentrationen mit möglichen klinischen Symptomen einer Carbamazepin-Überdosierung. Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass der Mechanismus dieser Wechselwirkung auf der Hemmung des Abbaus von Carbamazepin in der Leber beruht. Folglich wird - insbesondere bei Patienten, die eine gleichzeitige Behandlung mit Terfenadin und Carbamazepin über einen längeren Zeitraum erhalten - empfohlen, den klinischen Zustand und die Laborwerte zu überwachen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Terfenadin AL 60 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Terfenadin soll kein Grapefruitsaft getrunken werden, da dies den Terfenadin-Abbau verzögern kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Terfenadin AL 60 soll in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da beim Menschen keine Erfahrungen über die Sicherheit für das ungeborene Kind vorliegen, außer wenn nach ärztlicher Einschätzung der erwartete Nutzen das mögliche Risiko überwiegt.
Stillzeit
Nach Verabreichung von Terfenadin AL 60 ist der Carboxylsäure-Metabolit (Fexofenadin) in der Muttermilch nachweisbar. Terfenadin AL 60 darf daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Bei einer Einnahme von Terfenadin AL 60 ist abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Obwohl sich in kontrollierten klinischen Untersuchungen kein Hinweis darauf fand, dass Terfenadin Müdigkeit hervorruft, ist zu beachten, dass im Ablauf des Krankheitsgeschehens in Einzelfällen Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Erschöpfung und Schwächegefühl oder auch Schwindelgefühl, Schwitzen, Zittern, Schlafstörungen sowie Albträume auftreten können, die auch zum Krankheitsbild gehören können und nicht durch eine direkte Wirkung von Terfenadin AL 60 bedingt sein müssen.
Aufgrund dieser Symptome können Ihre Konzentrationsfähigkeit und Ihr Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein. Dies kann ein Risiko darstellen, wenn diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen), weil Sie auf unerwartete und plötzliche Ereignisse möglicherweise nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Alkohol kann dieses Risiko verstärken.
Terfenadin AL 60 enthält Lactose und Natrium
Bitte nehmen Sie Terfenadin AL 60 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Dieses Arzneimittel enthält 16,422 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Tablette. Dies entspricht 0,8% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.