WAS SOLLTEN SIE VOR DER EINNAHME VON ARTAMIN BEACHTEN? Artamin darf nicht eingenommen werden
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
-
wenn bei Ihnen während einer früheren Anwendung von Penicillamin schwerwiegende Nebenwirkungen, insbesondere an den Nieren oder auf die Blutbildung aufgetreten sind
-
wenn Sie auf Penicillin überempfindlich reagieren (Penicillinallergie)
-
bei mittelgradigen oder schweren Nierenschädigungen
-
bei systemischem Lupus erythematodes (einer Erkrankung des Immunsystems) beziehungsweise Nachweis einer größeren Anzahl von Antikörpern, die gegen Zellkerne gerichtet sind
-
bei Schäden des Lebergewebes
-
bei gleichzeitiger Behandlung mit Gold oder Chloroquin (Medikamente, die bei rheumatoider Arthritis gegeben werden)
-
Vor Beginn der Behandlung müssen bestimmte Laboruntersuchungen durch Ihren Arzt veranlasst und der Zustand des Nervensystems erhoben werden.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie besonders leicht ermüden, häufig an Infektionskrankheiten (Erkältung, Fieber) leiden, oder zu Blutungen neigen. Ihr Arzt wird klären, ob Sie dennoch Artamin einnehmen dürfen.
Sie sollten Ihrem Arzt auch von vorangegangenen Nierenerkrankungen berichten, ebenso von vermehrtem Durst, Harndrang oder Wasser im Körper (geschwollene Beine oder Augenlider), damit er die Funktion Ihrer Nieren überprüft.
Teilen Sie Ihrem Arzt Anzeichen wie z. B. Muskelschwäche, besonders der Augenmuskeln (Doppelbilder), der Sprach-, Schluck- und Kaumuskulatur mit.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Artamin einnehmen.
Unerlässlich für eine sichere und wirksame Therapie mit D-Penicillamin ist die enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient. Wie Sie gelesen haben, können bei der Einnahme von Artamin in ganz seltenen Fällen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Sie lassen sich durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen und dadurch, dass Sie über ungewöhnliche Erscheinungen und sämtliche Beobachtungen Ihrem Arzt berichten, weitgehend vermeiden.
Patienten mit einer Bereitschaft zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Heuschnupfen, Ekzem [Juckflechte], Nesselfieber, Atemnotanfälle [Asthmaanfälle]), bedürfen einer besonders gründlichen Überwachung.
Es gibt bestimmte Umstände, unter denen die Therapie mit Artamin abgebrochen werden muss. Auch danach müssen Sie eine Weile von Ihrem Arzt überwacht werden.
Die vom Arzt vorgeschriebene Menge an Artamin sowie die vereinbarten Kontrolluntersuchungen sind unbedingt einzuhalten. Gegen Schmerzen soll nur das zusätzlich verschriebene Medikament verwendet werden.
Bei chirurgischen Eingriffen soll, wegen der möglichen Beeinflussung des Kollagen- und Elastingewebes (Bindegewebe) die Therapie mit Artamin ausgesetzt werden oder nach Möglichkeit die Dosis 6 Wochen vor einem größeren chirurgischen Eingriff und bis zum Abschluss der Wundheilung reduziert werden.
Wenn Sie Artamin wegen einer Schwermetallvergiftung erhalten, sollten Sie zusätzlich Vitamin B6 einnehmen.
Bei der Wilson'schen Erkrankung sollten Sie kupferreiche Nahrungsmittel, z. B. Schokolade, Kakao, Nüsse, Pilze, Leber, Schalentiere, usw. meiden. Achten Sie ebenfalls darauf, dass zusätzlich eingenommene Mittel (z. B. Vitaminpräparate) kein Kupfer enthalten.
Bei Cystinurie achten Sie auch auf zusätzliche Maßnahmen (viel Flüssigkeit trinken, besonders am Abend, evtl. Diät).
Teilen Sie die Einnahme von Artamin vor einer Operation dem behandelnden Arzt mit, denn es kann eventuell eine Verringerung der Artamin-Dosis notwendig sein.
Bei Auftreten einer Infektionskrankheit sollten Sie gleichzeitig kein Penicillin einnehmen.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, ob Sie in der Vergangenheit Goldverbindungen eingenommen haben, und ob Sie dadurch Beschwerden hatten. Er wird entscheiden, ob Sie Artamin danach einnehmen dürfen.
Bei Auftreten von Übelkeit, Verdauungsstörungen, Störungen des Geschmackempfindens, bei Haut- und Schleimhautveränderungen (z. B. Neigung zu blauen Flecken, Blutungen, u. a.), bei eventuellen Augenbeschwerden (z. B. Lidschwäche, Doppelbilder) oder anderen Beobachtungen ist unbedingt der behandelnde Arzt zu verständigen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Artamin während der Schwangerschaft in größeren Mengen eingenommen wird, kann es zu Schädigungen der Leibesfrucht kommen. Deshalb ist bei gebärfähigen Frauen auf eine wirksame Schwangerschaftsverhütung zu achten. Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis darf Artamin während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden.
Wie alle Medikamente sollte Artamin in der Schwangerschaft nur nach strengster Indikationsstellung eingenommen werden. Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis darf Artamin während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden.
Bei einigen Erkrankungen (z. B. Wilson'sche Krankheit, Cystinurie - siehe oben) ist die Einnahme von Artamin während der Schwangerschaft jedoch notwendig.
D-Penicillamin geht in die Muttermilch über. Während der Behandlung mit Artamin sollte nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen zu erwarten.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat (Milchzucker).
Bitte nehmen Sie Artamin erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enhält die Farbstoffe Indigotin (E-132) und Erythrosin (E-127).
Können allergische Reaktionen hervorrufen.