Was Letybo enthält
-
Der Wirkstoff ist Botulinumtoxin Typ A.
Eine Durchstechflasche enthält 50 Einheiten Botulinumtoxin Typ A produziert von Clostridium botulinum.
Nach der Rekonstitution enthält die Lösung 4 Einheiten je 0,1 ml.
-
Die sonstigen Bestandteile sind Albuminlösung von Menschen, Natriumchlorid.
Wie Letybo aussieht und Inhalt der Packung
Letybo ist ein weißes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Durchstechflasche aus Klarglas mit einem Gummistopfen und einem manipulationssicheren Aluminiumsiegel.
Die Einzelpackung enthält eine Durchstechflasche.
Die Bündelpackung enthält 2 Kartons, mit einer Durchstechflasche je Karton. Die Bündelpackung enthält 6 Kartons, mit einer Durchstechflasche je Karton. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
CROMA-PHARMA GmbH Industriezeile 6
2100 Leobendorf Österreich
Z.Nr.:
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Jänner 2022.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Botulinumtoxin-Einheiten verschiedener Arzneimittel sind untereinander nicht austauschbar. Die in Einheiten empfohlenen Dosen unterscheiden sich von denen für andere Botulinumtoxin-Präparate.
Die Hinweise zur Anwendung, Handhabung und Entsorgung sind strikt einzuhalten.
Herstellung der Lösung
Die Rekonstitution hat in Übereinstimmung mit den Richtlinien der guten Praxis zu erfolgen, insbesondere im Hinblick auf Asepsis.
Als Verdünnungsmittel für die Rekonstitution von Letybo darf nur Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung verwendet werden, das in einem Volumen von 1,25 ml zuzugeben ist.
Es wird empfohlen, die Spritze bei der Rekonstitution des Inhalts der Durchstechflasche über einem kunststoffbeschichteten Papiertuch vorzubereiten, um verschüttetes Material aufzufangen. Die Injektionslösung mit 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchlorid in eine Spritze aufziehen und vorsichtig in die Durchstechflasche injizieren, um Schaum-/Blasenbildung oder heftiges Schütteln zu vermeiden, das zu Denaturierung führen kann. Die Durchstechflasche ist zu verwerfen, wenn das Lösungsmittel nicht aufgrund des Vakuums in die Durchstechflasche gezogen wird. Rekonstituiertes Letybo ist eine klare, farblose Lösung, die praktisch frei von Schwebstoffen ist. Die Durchstechflasche ist vor der Anwendung visuell zu überprüfen, um sicherzustellen, dass das Produkt keine Fremdpartikel aufweist.
Letybo darf nicht verwendet werden, wenn die rekonstituierte Lösung trüb aussieht oder Partikel enthält.
Rekonstituierte Lösung
Die chemische und die physikalische Stabilität nach dem Öffnen wurden für 24 Stunden bei 2 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischen Gründen ist das Arzneimittel sofort zu verwenden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, liegen die Dauer und die Bedingungen der Lagerung des Arzneimittels vor der Anwendung in der Verantwortung des Anwenders und betragen normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C, es sei denn, die Rekonstitution/Verdünnung (usw.) wurden unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen durchgeführt.
Injektionslösungen, die länger als 24 Stunden gelagert wurden, sind zu verwerfen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Anwendungshinweise
Intramuskuläre Injektionen sind mit einer sterilen Insulin- oder Tuberkulinspritze mit einem Volumen von 1 ml und einer Graduierung von 0,01 ml sowie einer Nadel mit einem Gaugebereich von 30 bis 31 G durchzuführen.
In die sterile Spritze ist ein Volumen von 0,5 ml der ordnungsgemäß rekonstituierten Letybo-Lösung aufzuziehen. Alle Luftblasen im Spritzenzylinder sind zu entfernen. Die zur Rekonstitution des Arzneimittels verwendete Nadel ist vor der Injektion zu wechseln.
Es ist darauf zu achten, dass Letybo nicht in ein Blutgefäß injiziert wird.
Um die Komplikation einer Blepharoptose zu reduzieren, müssen Injektionen in der Nähe des M. levator palpebrae superioris vermieden werden, insbesondere bei Patienten mit großen
Brauendepressor-Komplexen. Bei der Injektion in zwei Stellen jedes M. corrugator supercilii hat die erste Injektion direkt über dem medialen Rand der Augenbrauen zu erfolgen. Die zweite Injektion erfolgt ungefähr 1 cm über dem Supraorbitalkamm (starre knöcherne Begrenzungen, die über dem oberen Teil des oberen Augenlids tastbar sind), wo sich die Mittellinien der Augenbrauen treffen. Die Injektionsstelle im M. procerus befindet sich direkt über der Mittellinie des Nasenrückens, wo zwischen den medialen Enden der Augenbrauen horizontale Falten entstehen. Bei Injektionen in das mediale Ende des M. corrugator supercilii und in die Mittellinie der Augenbrauen sollten die Injektionsstellen mindestens 1 cm vom Supraorbitalkamm (starre knöcherne Begrenzungen, die über dem oberen Teil des oberen Augenlids tastbar sind) entfernt sein.
1.
procerus
M. corrugator supercilii
Injektionen müssen mit Vorsicht vorgenommen werden, um eine intravaskuläre Injektion zu vermeiden. Vor der Injektion kann mit dem Daumen oder Zeigefinger fest unter den Augenhöhlenrand gedrückt werden, um ein Auslaufen des Arzneimittels in diesen Bereich zu verhindern. Die Nadel nach oben und nach medial ausrichten.
Falls die Behandlung einen Monat nach der ersten Behandlungssitzung keinen Erfolg zeigt, d. h. keine wesentliche Verbesserung gegenüber der Anfangssituation festzustellen ist, können die folgenden Möglichkeiten in Betracht gezogen werden:
-
Analyse der Ursachen für das Scheitern der Behandlung, z. B. Injektion in die falschen Muskeln, falsche Injektionstechnik, Bildung von Toxin-neutralisierenden Antikörpern, Unterdosierung
-
Neubewertung der Relevanz einer Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A
Wenn nach einer Behandlungssitzung keine Nebenwirkungen auftreten, kann die Behandlung nach frühestens drei Monaten wiederholt werden.
Vorgehensweise zur sicheren Entsorgung von Durchstechflaschen, Spritzen und verwendeten Materialien
Für eine sichere Entsorgung ist nicht-rekonstituiertes Letybo in der Durchstechflasche mit etwas Wasser zu rekonstituieren und anschließend zu autoklavieren. Es sollten alle leeren Durchstechflaschen, Durchstechflaschen mit Restlösung, Spritzen oder verschüttetes Material autoklaviert werden. Alternativ können nicht verwendete Restmengen von Letybo mit verdünnter Natronlauge (0,1 N NaOH) oder verdünnter Natriumhypochloritlösung (0,5 % oder 1 % NaOCl) inaktiviert werden.
Nach der Inaktivierung gebrauchte Durchstechflaschen, Spritzen und Materialien nicht entleeren, sondern in geeignete Behälter entsprechend den nationalen Anforderungen beseitigen.
Empfehlungen bei Zwischenfällen beim Umgang mit Botulinumtoxin
-
Verschüttetes Arzneimittel aufwischen: entweder mit einem mit Natriumhypochloritlösung imprägnierten absorbierenden Material (falls das Pulver verschüttet wurde) oder mit trockenem, saugfähigem Material (falls das rekonstituierte Arzneimittel verschüttet wurde).
-
Die kontaminierten Flächen sollten mit saugfähigem Material, das mit einer Natriumhypochloritlösung imprägniert ist, gereinigt und anschließend getrocknet werden.
-
Wenn eine Durchstechflasche zerbrochen ist, wie oben beschrieben vorgehen, die Glasscherben vorsichtig einsammeln und das Arzneimittel aufwischen. Dabei auf die Vermeidung von
Schnittverletzungen der Haut achten.
-
Wenn das Arzneimittel mit der Haut in Berührung gekommen ist, die betroffene Stelle mit einer Natriumhypochloritlösung abwaschen und anschließend mit reichlich Wasser spülen.
-
Wenn das Arzneimittel mit den Augen in Berührung gekommen ist, gründlich mit reichlich Wasser oder einer Augenspüllösung spülen.
-
Wenn das Arzneimittel mit einer Wunde, Schnittwunde oder Hautverletzung in Berührung gekommen ist, gründlich mit reichlich Wasser spülen und je nach Expositionsdosis geeignete medizinische Maßnahmen ergreifen.